closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Tu uns allen den Gefallen und begreife diese simple Tatsache, sonst wirst du nie zum echten Verständnis gelangen, wie die Kommission es erklärt.
So nicht - jetzt versuchst Du auch noch, die Kommisssion zu instrumentalisieren.
Warum zu instrumentalisieren? Es geht ums verstehen. Und wenn du sie verstanden hättest, dann wüßtest du, dass die HKM für das "
echte Verständnis" unverzichtbar ist. Die HKM geht ja im Gegensatz zu kontaminierten Glaubensideologen davon aus, dass es eine Diskrepanz zwischen historischem Geschehen und Berichten darüber gibt. Diese Annahme ist mit Sicherheit nicht unbegründet.
Das ist die hermeneutische Grundposition der historisch-kritischen Exegese. Das wußte auch die Bibelkommission.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Er ist gemäß der Bibelkommisson glaubensideologisch kontaminiert.
closs hat geschrieben: ↑
Nein - laut Kommisssion vermischt Ratzinger Sensus literalis und Sensus spiritualis - was in einer Bodenplatten-Disziplin wie der HKM nicht geht (lt. Kommisssion).
Was erzählst du für einen Unsinn? Die Kommission hat keine Rezension zum Papstbuch geschrieben.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Natürlich, Wissenschaft vs. Glaubensideologie. Theißen vs. Ratzinger.
Damit entlarvst Du Dich wieder mal als Ideologe.
Nein, damit entlarve ich Ratzinger als Glaubensideologen. Wissenschaftlichen Anspruch erhebt er meines Wissens gar nicht, und kann er auch nicht.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Apriorifreiheit kann sich nur auf religiöse Glaubensbekenntnisse beziehen.
Spinnst Du? - Jetzt willst Du auch noch einen Unterschied zwischen weltlich- und religiös-weltanschaulichen Eingriffen machen.
Welchen dritten Weg kennt denn der closs zwischen "religiösen Vorannahmen" und "nicht-religiösen Vorannahmen"?
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
- Merkst Du nicht, wie ungeniert offen Du Dir ideologisch Dein Weltbild zusammenschusterst? - Also halten wir fest: Lt. Sven darf die HKM säkular-weltanschaulich rumsauen, aber nicht religiös-weltanschaulich.
Wobei bei closs "rumsauen" schon die Tatsache ist, dass man keine religiösen Glaubensbekenntnisse vorausetzt.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Wunderglauben läßt man außen vor oder ordnet in in den historischen Kontext ein.
Man hält also Wunder nicht für möglich, versuchst sie aber "therapeutisch"
![Teufel :devil:](./images/smilies/DevilSmiley.gif)
einzuordnen. - Aha - und das ist dann NICHT säkular-weltanschaulich rumgesaut.
Bei weitem nicht. Wunderglaube ist im historischen Kontext zu sehen. Siehe "mythisches Weltbild der Antike" bei Bultmann oder Theißens historisches Plausibilitätskriterium. Das ist Hermeneutik, wie sie zum Verständnis der Texte benötigt wird.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Der nicht-Glaube an Wunder ist doch eine hermeneutische Position.
Richtig - sage ich doch. - Sie kontaminiert disziplinierte HKM-Forschung (lt. Kommission).
Nein, damit wird überhaupt nichts kontaminiert. Es ist sogar Voraussetzung, die Quellen neutral und ergebnisoffen zu untersuchen, so wie jeden anderen antiken Text.
Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
Aber wie wir inzwischen wissen, fordert closs ja eine Sonderbehandlung für die biblischen Texte und stellt sich damit gegen die Kommission.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Das ist kein Glaube, sondern das, was der Fall ist.
Das ist oft der Fall, sogar in der Regel. - Aber das ist doch kein Grund, sie für damals als historisch möglich auszuschließen.
Die Forschung schließt nichts aus, aber es gibt eben unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsgrade von historischer Wahrheit, wie Theißen betont.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Dann ist die gesamte Forschung eben nicht apriorifrei
Aber die Forschung hätte es halt gerne, wenn es die HKM wäre - aber jetzt kommen wir der Sache näher.
Du willst mal wieder absichtlich nicht vestehen. Die historisch-kritische Forschung wäre nicht apriorifrei, da sie nicht die gewünschten Ergebnisse liefert.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
denn die Ergebnisse gefallen den Glaubensideologen immer noch nicht.
Forschungs-Ergebnisse gerade in den Geisteswissenschaften gefallen gegenseitig oft nicht wegen eben dieser unterschiedlichen hermeneutischen Ansätze - das ist richtig.
Eben, den Glaubensideologen gefallen die Ergebnisse der HKM überhaupt nicht.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Und Glaubensideologen werden immer noch Glaubensideologen sein. Vielleicht wird man kopfschüttelnd urteilen: was, diesen Quark hat man damals an Universitäten gelehrt? Unfassbar.
Dieses Urteil kann auch über die hermeneutisch-interpretative HKM gefällt werden. Vielleicht wird man kopfschüttelnd urteilen:" "Was, die haben damals wirklich gedacht, nur sie seien in der Theologhie Wissenschaft? - Unfassbar". - Wir werden es nicht mehr erleben.
Oder sie werden sagen: da gab es sogar gescheiterte Doktoranden, die Glaubensideologie als Wissenschaft verkaufen wollten.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Mit Bultmanns Annahmen kann man jeden antiken Text untersuchen.
Ja und? Dann ist seine Hermeneutik halt für "normale" historische Texte gut geeignet.
Laut closs sind die biblischen Texte also unnormal. Deshalb fordert er entgegen der Kommission eine Sonderbehandlung.
Aber das haben Glaubensideologen nun mal so an sich.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Mit Bultmanns Annahmen kann man jeden antiken Text untersuchen.
Mit Ratzingers auch - aber ob das Sinn macht?
Natürlich macht es mit Ratzingers Methode überhaupt keinen Sinn, denn sie ist einzig allein dazu geeignet, ein Glaubenskonstrukt zirkelreferent zu bestätigen. Langweilig.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
Man muss immer gucken, welche Hermeneutik wo am meisten Chancen auf Erkenntnis hat - so einfach wäre das eigentlich.
Nur, wenn man es sich zu einfach macht. Dann nimmt man die Glaubenshermeneutik und bestätigt zirkelrefernt sein Glaubenskonstrukt. Wie gesagt: langweilig.
closs hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 17:48
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 15:39
Ratzinger hat seine Chance gehabt und hat verkackt.
Man hört aus Deinem Mund, ..
Nicht nur aus meinem. Auch seine theologischen Kollegen haben ihn abgewatscht.
http://www.imprimatur-trier.de/2013/imp130214.html