Von einer Jungfrau geboren?

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Janina
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#61 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Mo 11. Jan 2016, 11:34

Thaddäus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wer von den Normalgläubigen glaubt denn bitteschön noch daran, dass Maria eine Jungfrau war, als sie Jesus gebar?
Das bspw. hat KEINE historische Qualität - wie wollte man dies historisch-kritisch widerlegen?
1. Durch den gesunden Menschenverstand aufgrund der biologischen Unmöglichkeit. Jungfrauen haben noch niemals in der Menschheitsgeschichte Kinder geboren.
Und ich dachte, spätestens bei einem Umstand, mit dem wirklich JEDER vertraut ist, wird auch jeder mit der Nase auf die Botschaft gestoßen. War wohl nix. :roll:
Abgesehen von der Definition einer "Jungfrau" als "ungebumst" (in dieser Bedeutung selbst auf Männer angewendet), die sicher jünger ist als der Text, ist die vaginale Applikation von Sperma auch ohne Eindringen und damit verbundene Defloration (Hymenriss) möglich. Das können dir aber auch alle Jugendlichen erklären, die noch aufpassen müssen. Auch ein Blick in die Bravo hilft weiter.

Thaddäus hat geschrieben:Jede andere Sichtweise ist exegetisch auszusschließen!
Danke für dieses anschauliche Beispiel für die Unmöglichkeit, einen Vollständigkeitsanspruch für Sätze zu verwenden, deren Wirkungsbereich nicht vollständig bekannt ist.
Selbstverständlich gibt es eine naheliegende Bedeutung: Die Abschaffung des Jungfräulichkeitskultes.

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sven23
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#62 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Mo 11. Jan 2016, 12:05

ThomasM hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Intersubjektive Beweise für die Existenz von Göttern wird es niemals geben, das kann man mit großer Sicherheit sagen.
Intersubjektive Beweise für die Existenz des Universums wird es niemals geben, das kann man mit großer Sicherheit sagen.
Es werden sich doch noch irgendwo 2 Astronomen auftreiben lassen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Münek
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#63 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Münek » Mo 11. Jan 2016, 12:09

Janina hat geschrieben:Abgesehen von der Definition einer "Jungfrau" als "ungebumst" (in dieser Bedeutung selbst auf Männer angewendet), die sicher jünger ist als der Text, ist die vaginale Applikation von Sperma auch ohne Eindringen und damit verbundene Defloration (Hymenriss) möglich. Das können dir aber auch alle Jugendlichen erklären, die noch aufpassen müssen. Auch ein Blick in die Bravo hilft weiter.

Genau! - Fragen Sie Dr. Sommer. :thumbup:

Das Merwürdige an dem Dogma der "immerwährenden Junfernschaft" ist doch, dass Marias
Hymen auch nach der Entbindung Jesu noch unversehrt geblieben sein soll. :o

Ist im Stall von Bethlehem etwa ein Kaiserschnitt durchgeführt worden? :shock:

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Münek
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#64 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Münek » Mo 11. Jan 2016, 12:18

ThomasM hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Intersubjektive Beweise für die Existenz von Göttern wird es niemals geben, das kann man mit großer Sicherheit sagen.
Intersubjektive Beweise für die Existenz des Universums wird es niemals geben, das kann man mit großer Sicherheit sagen.

Genau - der Aussage in der Genesis, dass Gott im Anfang Himmel und Erde schuf, habe ich nie geglaubt.

Was wir sehen, ist alles nur teuflisches Blendwerk. :devil:

ThomasM
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#65 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von ThomasM » Mo 11. Jan 2016, 12:28

sven23 hat geschrieben: Es werden sich doch noch irgendwo 2 Astronomen auftreiben lassen. :lol:
Und es werden sich doch noch irgendwo 2 Pfarrer auftreiben lassen
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#66 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von ThomasM » Mo 11. Jan 2016, 12:31

Münek hat geschrieben: Was wir sehen, ist alles nur teuflisches Blendwerk. :devil:
Woher weißt du, was ich oder Pluto oder unsere Bundeskanzlerin oder Hawkings oder ... sehen?
Du solltest nur von dem reden, was du siehst.
Und das ist kein Beweis.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#67 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Mo 11. Jan 2016, 12:49

SilverBullet hat geschrieben:Es gibt vermutlich genügend Scharlatanerie, die genau mit diesem Ablauf arbeitet (z.B. Wunderheiler, Sekten der unterschiedlichsten Ausprägung)
Korrekt - die Tatsache, etwas nicht intersubjektiv darstellen zu können, lädt zu Missbrauch ein - dieser Einladung wird regelmäßig gefolgt. ;)

SilverBullet hat geschrieben:Es ist doch vielmehr so, dass die sensorische Wahrnehmung gewisse Möglichkeiten zur Verfügung hat – „darüber hinaus“ geht einfach nichts mehr.
WENN es Gott gibt, darf man annehmen, dass es auch eine geistige "Sensorik" nennt (ersetze das Wort "Sensorik" mit irgendeinem Wort, dass Dir besser gefällt). Damit ist es sehr wohl möglich, sich an etwas zu orientieren, was einen zieht - auch wenn das, was einen zieht, nicht vollständig beschreibbar ist.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn wir also das Vollkommenste, über das hinaus nichts Besseres gedacht werden kann, als Forschungsmethodik (für uns) gefunden haben, ist es dann nicht sehr komisch, dass der „Vollkommenste, über den hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann“, im wichtigsten Punkt „der Kommunikation/Vermittlung seiner Absichtserklärungen“ genau auf das Vollkommenheitsprinzip verzichtet?
Gar nicht. - Denn das Vollkommenste ist ja nicht als Vollkommenes im Menschen, sondern wird vom unvollkommenen Menschen als Vollkommenes gespürt.

Praktisches Beispiel: Es gibt viele Menschen, die sich in ihren Träumen eine vollkommene Liebe vorstellen können, ohne sie jemals im Hier erfahren zu können (was vermutlich eh nicht geht).

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#68 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Mo 11. Jan 2016, 12:52

Janina hat geschrieben:Danke für dieses anschauliche Beispiel für die Unmöglichkeit, einen Vollständigkeitsanspruch für Sätze zu verwenden, deren Wirkungsbereich nicht vollständig bekannt ist.
Aber was sagt dann dieses Beispiel von Thaddäus? - Sagt es nicht, dass Exegese zwar in sich methodisch sauber sein kann, aber innerhalb dieses Rahmens in Bezug auf spirituelle Substanz resp. Gott nicht weit kommen kann?

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Janina
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#69 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Mo 11. Jan 2016, 13:01

Münek hat geschrieben:Das Merwürdige an dem Dogma der "immerwährenden Junfernschaft" ist doch, dass Marias Hymen auch nach der Entbindung Jesu noch unversehrt geblieben sein soll. :o
Moment, ein Dogma hat doch nichts mit irgendeiner Überlieferung zu tun. Und was soll dazu überliefert sein? Und welchen Wert hätte eine Überlieferung über einen Umstand, über den selbst heute vorwiegend Märchen existieren?
https://de.wikipedia.org/wiki/Hymen#Ang ... htsverkehr

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Danke für dieses anschauliche Beispiel für die Unmöglichkeit, einen Vollständigkeitsanspruch für Sätze zu verwenden, deren Wirkungsbereich nicht vollständig bekannt ist.
Aber was sagt dann dieses Beispiel von Thaddäus?
Ich meine die Aussage, dass eine andere Auslegung nicht sein könnte, während ich eine bessere kenne.

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Magdalena61
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#70 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 11. Jan 2016, 14:14

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Gott unterwirft sich nicht dem Verstand seiner Geschöpfe.
Genau das ist der Punkt. - Es ist ein Dogma ohnegleichen, den Menschen zum Maßstab für das zu machen, was sein kann und was nicht sein kann.
Es ist verständlich, wenn der Mensch versucht, die Schöpfung "verständlich" zu machen; schließlich muß er darin leben.

Aber GOTT/ GÖTTLICHES Handeln in Naturgesetze packen zu wollen, die laut Bibel von Gott jederzeit außer Kraft gesetzt werden können... wo der Mensch noch nicht einmal kapiert, wie das geht "Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt" (= allgegenwärtig rund um den Erdkreis), das ist mit Verlaub gesagt: Ein klarer Fall von blinder Selbstüberschätzung.

Thaddäus hat geschrieben:Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Gott muss sich sogar dem Menschenverstand unterwerfen, das heißt, wenn ihm daran gelegen ist, von seinen Geschöpfen auch erkannt werden zu können.
Das hat Er doch gemacht. Er sandte den Sohn... und dieser sprach/ spricht die Sprache der Menschen.

Aber Er erklärte sich nicht zu seinen biologischen Wurzeln-- im Gegenteil: Er distanzierte sich von seiner menschlichen Mutter, als diese in der Öffentlichkeit vorsichtig daran erinnerte.

Engel (auch gefallene Engel) können sich materialisieren. Sie können z.B. Menschengestalt annehmen.

Hm, die sprechende Eselin des Magiers Bileam.... fällt mir gerade ein (da suche ich ja noch nach einer Antwort)-- möglicherweise wurde die originale Eselstute ausgetauscht und Bileam hat's nicht gemerkt... :D -- denn ein stinknormaler Esel kann ebenso wenig sprechen wie eine Königspython oder eine Kreuzotter, dabei bleibe ich.
closs hat geschrieben:WIE Gott von seinen Geschöpfen erkannt werden kann, liegt nicht an unseren Bedingungen. - Wir können doch keine kritisch-rationalistische Vorbedingungen stellen.
Die Hirten sahen die Herrlichkeit Gottes. Stephanus auch.

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Da in der Tat kein Gott die Frau aus der Seite eines Mannes gemacht hat
Das ist auch aus meiner Sicht eine Metapher.
Und wie erklärst du dann die Teilung der evolutionären Einzeller in männlich und weiblich?
Klar, kann Gott ein Chromosom wegnehmen und ein anderes verdoppeln. Naturalisten sprechen dann wohl von "Mutation".

Eine zufällige, nicht wiederholbare Spezialisierung von Zellen ist doch echt.... noch viel unglaubwürdiger als...
ein orientalisches Märchen.
:mrgreen:

Aber wie gesagt: Mit Zeugung und Geburt muß man sich nicht endlos aufhalten. Sonst verpasst man das Wichtigste: Den Ruf des Menschensohnes.

Er hat ja nun Eindruck gemacht, durch die Weltgeschichte hindurch, dabei war Er arm, hatte keine hohe Stellung und bewegte sich in einem relativ kleinen geographischen Gebiet. Ein jüdischer Wanderprediger ohne Lobby- bis heute unvergessen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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