So nah und doch so fern?

closs
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#411 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Do 10. Okt 2013, 21:14

kamille hat geschrieben:Mein Gemüt sagt mir, mach dir nichts draus, das ist nicht das Wesentliche, sondern dass sie lieben lernen.
Gutes Gemüt, das Dir das sagt. - Damit kannst Du Dich nicht durch Fehlinterpretationen der Bibel verführen lassen.

kamille hat geschrieben:Darum soll jeder fleißig in der Schrift studieren und an den Versen nagen, vielleicht kommt er bis zum Kern durch, dann ist alles gewonnen.
Auf Basis der Liebe stimmt das - deshalb ja 1.Kor. 13,1-13.

Münek hat geschrieben:Als göttliches Wesen hätte Jesus, der ja sogar an der Schöpfung der Welt maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, dies eigentlich unbedingt wissen müssen.
Man muss unterscheiden zwischen Gott und göttlicher Selbst-Offenbarung - Jesus ist letzteres.

Als Offenbarung jedoch muss man den gegenüber verständlich sein, denen gegenüber man sich offenbart. Also spricht man im Wahrnehmungsvermögen der Zeit. - "Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird's Ereignis", sagt Goethe (Faust II).

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Münek
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#412 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Do 10. Okt 2013, 23:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als göttliches Wesen hätte Jesus, der ja sogar an der Schöpfung der Welt maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, dies eigentlich unbedingt wissen müssen.
Man muss unterscheiden zwischen Gott und göttlicher Selbst-Offenbarung - Jesus ist letzteres.

Als Offenbarung jedoch muss man den gegenüber verständlich sein, denen gegenüber man sich offenbart. Also spricht man im Wahrnehmungsvermögen der Zeit. - "Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird's Ereignis", sagt Goethe (Faust II).

Nee Kurt,

was ich geschrieben und erklärt habe, ist schlüssig und plausibel. Solltest Du anderer Meinung
sein, begründe dies bitte und zeige meine Fehlschlüsse auf. Allerdings zur Prä-Existenz Jesu
brauchst du mir nichts zu schreiben.

Jesus konnte nur so reden und hat so geredet, weil ihm wie seinen Landsleuten die wah-
ren astro-physikalischen Verhältnisse jenseits der Erde, die ich oben beschrieben habe, schlicht
nicht bekannt waren und nicht bekannt sein konnten. Oder bist Du anderer Ansicht? Dann bitte
begründen.

Nein, nein, unser jüdischer Freund aus Nazareth verließ sich selbstverständlich wie alle Men-
schen vor und nach ihm (bis eineinhalb Jahrtausende später Kopernikus zur Tat schritt!)
auf den Augenschein (Erde als Mittelpunkt der Welt etc.), der ja durch die göttlichen kos-
mologischen Aussagen im Schöpfungsbericht voll bestätigt wurde. Anlass, an der Richtig-
keit dieser göttlichen Aussagen zu zweifeln, konnte er nicht haben und hatten er und alle
anderen Juden auch nicht. Oder bist Du anderer Auffassung? Dann bitte begründen.

Wenn am Himmelsgewölbe nur kleine Lichter=Lampen (und nicht gigantische Sonnen) exis-
tierten, die auf ihren von Gott gesetzten Bahnen die Erde umliefen, dann konnte Jesus na-
türlich apokalyptisch-echatologisch verkünden, dass beim alsbald anstehenden endzeitlichen
Spektakel (welches ja bekanntlich ausfiel) neben anderen kosmologischen Katastrophen
auch die Sterne vom Himmel auf die Erde fallen werden.

Das ist doch sonnenklar. Oder bist Du der Meinung, Jesus habe über die tatsächlichen Ver-
hältnisse im Weltenall Bescheid gewusst
, diese Kenntnisse seinen Zuhörern aber verschwie-
gen, weil diese es eh nicht verstanden hätten??? Wenn Du diese Frage bejahst, wieso konnte
sich Jesus dann mit der von ihm als nahe verkündeten Errichtung des göttlichen Königreiches
so geirrt haben????

Machs gut

Münek

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#413 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Fr 11. Okt 2013, 00:06

Münek hat geschrieben: Oder bist Du der Meinung, Jesus habe über die tatsächlichen Verhältnisse im Weltenall Bescheid gewusst, diese Kenntnisse seinen Zuhörern aber verschwiegen, weil diese es eh nicht verstanden hätten???
Nein - der Meinung bin ich nicht. - Als menschliche Existenz war Jesus Kind seiner Zeit und auch des Wissens seiner Zeit und hat innerhalb dieses Wissens seiner Zeit seine geistigen Bilder geformt. - Platon würde heute sein Höhlengleichnis möglicherweise mit relativistischem Vokabular ausdrücken.

Es geht darum: Wie bringe ich geistige Inhalte (die vollkommen unabhängig sind von Weltwissen im Jahr 30 n.Chr. oder 3000 n.Chr.) in eine verständliche Gestalt - und da greift man auf das zurück, was man als Kind seiner Zeit zur Verfügung hat.

Folgende Frage könnte man ableiten: Hat Jesus in seiner geistigen Existenz (also durch Gott in ihm) über alle naturalistischen Entdeckungen Bescheid gewusst? - Würde ich sagen NEIN, weil das vollkommen uninteressant war für seine Mission.

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Zeus
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#414 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Fr 11. Okt 2013, 00:18

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als göttliches Wesen hätte Jesus, der ja sogar an der Schöpfung der Welt maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, dies eigentlich unbedingt wissen müssen.
Man muss unterscheiden zwischen Gott und göttlicher Selbst-Offenbarung - Jesus ist letzteres.
[...]
Sorry, nix Offenbarung. Er war der Sohn Gottes und tat (angeblich) echte Wunder. Allerdings war er
ziemlich unwissend: Stichwort: Feigenbaum, den er verflucht hat wegen fehlender Früchte zu einer Jahreszeit, als der Baum noch gar keine Feigen tragen konnte.
und
Rassist: Stichwort: Tochter der kanaanitischen Frau, als die Jünger ihn überreden mußten, ihr zu helfen.
Eine echt sonderbare "göttliche" Selbst-Offenbarung des Allmächtigen.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#415 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Fr 11. Okt 2013, 00:38

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als göttliches Wesen hätte Jesus, der ja sogar an der Schöpfung der Welt maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, dies eigentlich unbedingt wissen müssen.
Man muss unterscheiden zwischen Gott und göttlicher Selbst-Offenbarung - Jesus ist letzteres.

Als Offenbarung jedoch muss man den gegenüber verständlich sein, denen gegenüber man sich offenbart. Also spricht man im Wahrnehmungsvermögen der Zeit. - "Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird's Ereignis", sagt Goethe (Faust II).

Nee Kurt,

was ich geschrieben und erklärt habe, ist schlüssig und plausibel. Solltest Du anderer Meinung
sein, begründe dies bitte und zeige meine Fehlschlüsse auf. Allerdings zur Prä-Existenz Jesu
brauchst du mir nichts zu schreiben.

Jesus konnte nur so reden und hat so geredet, weil ihm wie seinen Landsleuten die wah-
ren astro-physikalischen Verhältnisse jenseits der Erde, die ich oben beschrieben habe, schlicht
nicht bekannt waren und nicht bekannt sein konnten. Oder bist Du anderer Ansicht? Dann bitte
begründen.

Nein, nein, unser jüdischer Freund aus Nazareth verließ sich selbstverständlich wie alle Men-
schen vor und nach ihm (bis eineinhalb Jahrtausende später Kopernikus zur Tat schritt!)
auf den Augenschein (Erde als Mittelpunkt der Welt etc.), der ja durch die göttlichen kos-
mologischen Aussagen im Schöpfungsbericht voll bestätigt wurde. Anlass, an der Richtig-
keit dieser göttlichen Aussagen zu zweifeln, konnte er nicht haben und hatten er und alle
anderen Juden auch nicht. Oder bist Du anderer Auffassung? Dann bitte begründen.

Wenn am Himmelsgewölbe nur kleine Lichter=Lampen (und nicht gigantische Sonnen) exis-
tierten, die auf ihren von Gott gesetzten Bahnen die Erde umliefen, dann konnte Jesus na-
türlich apokalyptisch-echatologisch verkünden, dass beim alsbald anstehenden endzeitlichen
Spektakel (welches ja bekanntlich ausfiel) neben anderen kosmologischen Katastrophen
auch die Sterne vom Himmel auf die Erde fallen werden.

Hi Kurt,

was hälst Du von meiner Analyse? Ich habe mich bemüht, sie gut zu begründen,
und dabei auf Schlüssigkeit und Plausibilität geachtet.

Stimmst Du mir insgesamt zu oder hast Du da irgendwo ein Haar in der Suppe gefunden?

Liebe Güße

Münek

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#416 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Fr 11. Okt 2013, 00:47

Münek hat geschrieben:was hälst Du von meiner Analyse?
Habe ich eigentlich schon gelobt und versucht, weiterzuführen. - Aber gerne nochmal en Detail:

Münek hat geschrieben:Jesus konnte nur so reden und hat so geredet, weil ihm wie seinen Landsleuten die wahren astro-physikalischen Verhältnisse jenseits der Erde, die ich oben beschrieben habe, schlicht nicht bekannt waren und nicht bekannt sein konnten.
Als Mensch, ja.

Münek hat geschrieben: Anlass, an der Richtigkeit dieser göttlichen Aussagen zu zweifeln, konnte er nicht haben und hatten er und alle anderen Juden auch nicht.
Auch (daseins-bezogen) richtig.

Münek hat geschrieben:Oder bist Du der Meinung, Jesus habe über die tatsächlichen Verhältnisse im Weltenall Bescheid gewusst
Wenn Du mit "tatsächlich" dasselbe wie "naturalistisch" meinst, natürlich nicht.

Münek hat geschrieben:dann konnte Jesus natürlich apokalyptisch-echatologisch verkünden, dass beim alsbald anstehenden endzeitlichen Spektakel (welches ja bekanntlich ausfiel
Diese Behauptung ist ja immer noch recht dünn belegt.

Münek hat geschrieben:Wenn Du diese Frage bejahst, wieso konnte sich Jesus dann mit der von ihm als nahe verkündeten Errichtung des göttlichen Königreiches so geirrt haben????
Bejahe ich ja nicht (s.o.). - Und geirrt hat er sich nur, wenn er es tatsächlich gesagt hat - und da sind wir ja in pro und contra stecken geblieben.

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Zeus
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#417 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » Fr 11. Okt 2013, 01:03

closs hat geschrieben:Und geirrt hat er sich nur, wenn er es tatsächlich gesagt hat - und da sind wir ja in pro und contra stecken geblieben.

Nö. Es gab offensichtlich zwei Jesusse und mindestens einer davon war ein falscher Prophet.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#418 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Fr 11. Okt 2013, 01:04

Zeus hat geschrieben: Es gab offensichtlich zwei Jesusse
Man lernt nie aus. :oops:

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#419 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von barbara » Fr 11. Okt 2013, 07:16

Münek hat geschrieben: Wo und bei wem hast Du denn diese von überbordender Phantasie zeugenden "Inter-
pretationen" aufgeschnappt?

In der Bibel jedenfalls, in den konkreten Aussagen Jesu haben diese Phantasmen
keinen Anhalt, soviel scheint mir sicher!

Das ist solide traditionelle christliche Esoterik, wie sie zB die Alchemisten praktizieren, in der üblichen europäischen Symbolsprache, die sehr wohl sehr vieles von der Bibel übernommen hat.

"Phantasmen" geht anders. Bedauerlich ist, dass die christliche Esoterik nach wie vor relativ unbekannt ist und der christliche Diskurs grösstenteils exoterisch geprägt bleibt, mit jener Variante "für das dumme Volk das die Zusammenhänge nicht verstehen soll."

gruss, barbara

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#420 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von seeadler » Fr 11. Okt 2013, 08:22

kamille hat geschrieben:
hallo Münek, dann beantworte doch bitte meine Fragen, ob Sterne auf die Erde fallen können u.s.w.


Hallo Kamille,

Du stellst vielleicht Fragen!

Selbstverständlich nicht!!!. Wo kämen wir denn da hin, zum Teufel!!?? :devil:
Da muss ich unserem lieben Jesus von Nazareth wegen seiner diesbezüglichen Behaup-
tungen aufs entschiedenste widersprechen!

Sterne sind riesige, sehr heiße, leuchtende Himmelskörper - vieltausendmal größer
als die Erde. Der uns am nächsten stehende Stern, die Sonne, übertrifft im
Durchmesser unseren Heimatplaneten um mehr als das 100fache. Die Erde würde
locker 1 Million mal in unser Zentralgestirn hineinpassen! :o

Münek. Natürlich können Sterne auf die Erde fallen! Die Sterne der Bibel sind zunächst einmal gefallene Engel, hinzu kommen dann aber auch gefallene ehemalige Gläubige usw.... Nicht desto trotz ist es physikalisch ebenso möglich, dass Sterne auf die Erde fallen : Stell dir einfach den Prozess der Expansion, den wir scheinbar immer noch erleben (nicht wirklich) in der Umkehrung vor, wenn alles wieder auf einem Punkt hin zusammenfält. Wo ist jener Punkt, worauf alles letzten Endes dann fallen würde? Es ist immer und stets dein eigener Standort. Dabei spielt es keine Rolle, ob du nun hier auf der Erde oder sonst irgendwo im Kosmos stehst - es wird alles stets auf dich zufallen .... so wie sich alles auch von dir weg bewegt, also expandiert.

Stell dir doch einfach vor, dass wir hier ein sich verdichtendes Schwarzes Loch haben. Und du selbst, mitsamt der Erde stehst dabei irgendwo an einem beliebigen Ort. Es gibt dabei keine bevorzugte Richtung der Verdichtung und des Fallens. Es wird alles tatsächlich auf dich zufallen, auf dich und die Erde.
Die Frage, was dabei physikalisch, molekularisch passiert, ist hier gar nicht so sehr von Bedeutung.

Und noch etwas Münek : Man kann die Bibel hundert mal gelesen haben und genau wissen wo etwas ausgesagt wird... dies heißt jedoch nicht dies verstanden zu haben! Und selbst das Verständnis hierzu verändert sich im Laufe der Zeit ebenso, genauso wie die Erkenntnisse in der Wissenschaft. Natürlich wusste Jesus Christus von alles Prozessen im Weltall. Du weißt es auch. Jeder weiß es. Wir haben dieses Wissen in uns - sonst würden wir nicht einmal existieren.

Du wirst die Bibel in hundert Jahren vollkommen anders lesen und erkennen wie vor hundert Jahren. ebenso war dies schon vor hundert Jahren, usw. Die Bibel hat weit mehr zu bieten, als demjenigen bewusst ist, der gerade mal anfängt, sie überhaupt zu erfassen.

Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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