Münek hat geschrieben:Hauptsache ist, ich kann ihn als Tisch benutzen.
Es gibt also auch Gott, wenn man ihn "benutzen" kann?
Münek hat geschrieben:Du glaubst wirklich, Wotan, Zeus und Aton existieren dennoch, obwohl keiner mehr an sie glaubt?
Nein - ich glaube, dass es EINE Entität (vulgo "Realität") gibt, die in christlicher Tradition "Jahwe" genannt wird, existiert, auch wenn keiner an ihn glaubt. - So wie es den Mond gibt, wenn keiner hinguckt.
Savonlinna hat geschrieben: Der Begriff "Entität" ist hoch-anthropozentrisch, angelehnt an das naiv-materialistische Denken.
Genau das Gegenteil ist der Fall: "Entität" beschreibt eine "Substanz", die unabhängig vom menschlichen Maßstab und von dessen Wahrnehmung "ist" - es ist gerade NICHT anthropozentrisch, weil es nicht davon abhängt, ob der Mensch sich davon etwas vorstellt oder nicht.
Die Frage ist allenfalls, ob es überhaupt "Entität" gibt oder alles Produkt menschlicher Vorstellung ist (DAS wäre anthropozentrisch) - aber der Mensch muss diese Frage nicht lösen, kann aber rein logisch sagen (ohne in den Verdacht des Anthropozentrismus zu kommen): Es gibt "Entitäten", dann bedeutet es folgendes.... ---oder es gibt keine "Entitäten", dann bedeutet es anderes folgendes ...
Savonlinna hat geschrieben: "Gott" kann ein Geschehen sein, oder der Antrieb zum Geschehen.
Auch das ist möglich - dann wäre immer noch die Frage, ob dieses "Geschehen" auch ohne menschliches Zutun oder nur mit menschlichem Zutun "ist". - Um diese Grundsatzfrage kommt man nie rum.
Savonlinna hat geschrieben:Der menschliche Verstand fügt automatisch Fließendes zu Substanzen oder Entitäten zusammen, darum stellen sich manche Menschen Gott so vor, als sei er eine Entität.
Wenn er es anthropozentrisch zu Unrecht tut, dann gibt es eben keine Entitäten - deshalb:
Es gibt "Entitäten", dann bedeutet es folgendes.... ---oder es gibt keine "Entitäten", dann bedeutet es anderes folgendes ...