Kindesmisshandlung dank der Bibel?

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Andreas
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#41 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Andreas » Mo 26. Dez 2016, 16:45

Tyrion hat geschrieben:Ah, o.k. - stimmt, wer lesen kann, ist klar im Vorteil Danke für's Klarstellen! Dann hoffe ich, dass Andreas meine Replik auf seine Aussage oben findet (so er es denn lesen will).
Ist angekommen.
Tyrion hat geschrieben:Ich übe Bibelkritik, ja. Schau dir mal das Unterforum an: das heißt "Bibelkritik".
Schon klar. Und Kindesmisshandlung ist der Aufhänger.

Kindesmisshandlung dank der Bibel?
Das ist ein Rundumschlag. Da wird sich jeder Bibelleser angesprochen fühlen - auch die, die ihre Kinder nicht schlagen. Auch die, die diese Stelle gar nicht kennen, weil die meisten Christen das AT gar nicht gelesen haben. "Dank der Bibel" ist viel zu pauschal, falls das Ziel wirklich Kindesmisshandlung wäre. Im Bibelforum geht es um Kritik an der Bibel. Richtig. Doch mit solchen Pauschalisierungen kommt man schlecht weiter.

Rechtfertigt wortwörtliche Bibelauslegung Kindesmisshandlung?
Wäre schon zielgruppenorientierter und zielgenauer.

"Die Bibel", "das Christentum" und "die Religion" - sind gar nicht so ein großes Problem oder eine so große Gefahr in unserer modernen Gesellschaft.
Der Missbrauch "der Religion", "des Christentums" und "der Bibel" ist hingegen wieder ein Problem. So, wie die Kinder nicht für ihren Misshandlung verantwortlich sind, ist nichts dafür verantwortlich, was missbraucht werden kann und wird - "das Messer" so wenig wie "die Bibel" oder das "Gesetz" oder "der Humanismus" oder "die Moral" oder "der Atheismus" oder "die Wissenschaft" oder, oder, oder ... Misshandlungen und Missbrauch ist Sache des Einzelnen Menschen der das tut. Hier stimmen die miteinander verquickten Größenordnungen einfach nicht zusammen. Dieser pauschalisierende Sprachgebrauch stört mich und auch dafür ist jeder Einzelne verantwortlich und nicht "das Bibelkritikforum" oder "der Atheismus" den ich dir von Herzen gönne.

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Andreas
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#42 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Andreas » Mo 26. Dez 2016, 17:00

Noch was. Die allermeisten Christen teilen deine Meinung ja und würden dir gerne bei deinem Anliegen zur Seite stehen, wenn du nicht zuerst von ihnen erwarten würdest, dass sie über dein Stöckchen der Bibelkritik springen müssen um mit dir in einen Dialog zu treten. Wie stellst du dir das vor? "Ja, du hast schon recht, die Bibel ist eine große Gefahr für die Welt. Ich schäme mich ein Christ zu sein, weil manche Christen ihre Kinder wegen der Bibel schlagen. Diese Stelle ist typisch für das Christentum, was machen wir jetzt um Kindesmisshandlungen einzudämmen. Was würdest du vorschlagen lieber Tyrion?" Da kannst du lange warten.
Wenn beide Seiten aufeinander zugehen, kappt das auch mit dem Kindesmissbrauch. ;)

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Ska'ara
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#43 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Ska'ara » Mo 26. Dez 2016, 20:06

Tyrion hat geschrieben:Und wenn ich dann mit den dahinter stehenden Eltern spreche, erkenne ich auch meist die Gründe dafür (oder glaube es zumindest, zu erkennen). Kinder, die geschlagen werden, sind seltener respektlos. Dafür haben sie andere Probleme, die durch ihren Leidensweg bedingt sind. Klare Regeln und konsequente Umsetzung und zudem immer das begleiten durch die Liebe der Eltern wirken Wunder. Für die Konsequenz braucht man aber keine Rute.
Wie können aber Eltern, die selber nicht genug Liebe erfahren haben oder unter Druck funktionieren mussten, etwas nie Erfahrenes weitergeben und dafür verantwortlich sein, was sie falsch machen bei eigenen Kindern?

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Zeus
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#44 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Dez 2016, 20:08

sven23 hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Originalton Andreas:
Andreas hat geschrieben:Mich interessieren die Botschaften, nicht die Boten.
Das ist dann die Botschaft, die Sven daraus macht:
sven23 hat geschrieben:Der gute Andreas ist bekannt dafür, dass er lieber den Boten schlägt, als sich mit der Botschaft auseinander zu setzen.
Deine Art einem das Wort im Mund umzudrehen, spricht Bände. Welch' ein Armutszeugnis, sich solcher Mittel zu bedienen!
Lippenbekenntnisse sind eine Sache, was man dann schreibt eine andere.
Hier eine kleine Auswahl von ad hominems:

Ich mache nämlich deutlich, was dein wirkliches Thema ist, das sich hinter deiner Pseudowissenschaftlichkeit und Scheinheiligkeit versteckt: Bashing - alles Teufelszeug ..

Du baust keine Brücken, du bist ein Bomberpilot der jeden Versuch Brücken zu bauen mit verbalen Bombenteppichen beantwortet.

An Tyrion gerichtet:
Greif doch mal die Atheisten hier an oder glaubst du tatsächlich, dass nur Christen ihre Kinder schlagen? Diese eine Zielrichtung von dir entlarvt dich als Christenbasher. Die Not misshandelter Kinder instrumentalisierst du für deine christenfeindliche Ideologie in diesem Thread. Das ist es, was mich ankotzt.

q.e.d.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#45 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Andreas » Mo 26. Dez 2016, 20:51

Eahm schaug o! Da is' was dran. Nach oben buckeln, nach unten treten - Typisch christlich, oder? Ja die Radfahrer, tz tz tz.

Du ahnst bestimmt, was jetzt mal wieder fällig ist.

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Tyrion
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#46 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Mo 26. Dez 2016, 21:10

Andreas hat geschrieben:Kindesmisshandlung dank der Bibel?
Das ist ein Rundumschlag. Da wird sich jeder Bibelleser angesprochen fühlen - auch die, die ihre Kinder nicht schlagen. Auch die, die diese Stelle gar nicht kennen, weil die meisten Christen das AT gar nicht gelesen haben. "Dank der Bibel" ist viel zu pauschal, falls das Ziel wirklich Kindesmisshandlung wäre.

Ich würde dir ja Recht geben, wenn es nicht eine lange Tradition von Züchtigungen in christlichen Kinderheimen geben würde. Dass dies dadurch erleichtert wurde, weil die Bibel ausdrücklich dazu aufruft, die Rute zu verwenden, wirst auch du nicht leugnen wollen, hoffe ich. Ich finde es interessant, wie sehr manche auf den Islam "eindreschen", den Koran ablehnen, weil dort zu Gewalt aufgerufen wird, aber dass die gleichen extrem empfindlich reagieren, wenn man zeigt, dass auch die Bibel Auslöser von Leid ist und war. Dies ist nur ein sehr deutliches Beispiel, das sehr leicht zu belegen ist.
Natürlich kann man den Vers auch so lange hin und herdrehen, bis man die Rute nur als Symbol für Erziehung an sich nimmt. Dann frage ich mich, warum man das nicht generell mit allen Aussagen der Bibel macht und warum man dem Koran nicht Ähnliches zugesteht (z.B. Djihad als geistiger Krieg, als Kampf der Argumente anstatt des Schwertes - und auch Worte können als Schwert gebraucht werden - usw.).

Im Bibelforum geht es um Kritik an der Bibel. Richtig. Doch mit solchen Pauschalisierungen kommt man schlecht weiter.

Wo pauschalisiere ich hier? Ich beziehe mich konkret auf das Buch der Sprüche und auf die Auswüchse, die dies begünstigt hat. Und daraus schließe ich, dass die Bibel von Gott schreibt, aber nicht Gottes Wort ist. Und wenn man sie so ansieht, dann kann man weiterhin den Grundaussagen vertrauen, muss aber nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Das würde ich unter einem toleranten und aufgeklärten Christentum verstehen.

Dass Eltern meist aus anderen Gründen schlagen, ist mir auch klar. Und nicht jeder Christ, der prügelt, bezieht sich dabei auf die Bibel. Er würde wohl auch dann prügeln, wenn er kein Christ wäre. Dass ich es aber schade finde, dass die Bibel diese Praktiken sogar unterstützt und nicht "verbietet", darf ich hoffentlich ausdrücken?!

Rechtfertigt wortwörtliche Bibelauslegung Kindesmisshandlung?
Wäre schon zielgruppenorientierter und zielgenauer.

Das wäre eben theoretisch gefragt. Es ist und war aber Praxis. Und nein, für mich rechtfertigt es keine Kindesmisshandlung. Für mich ist wortwörtliche Bibelauslegung insgesamt nicht gerechtfertigt, denn diese empfinde ich eben als gefährlich.

"Die Bibel", "das Christentum" und "die Religion" - sind gar nicht so ein großes Problem oder eine so große Gefahr in unserer modernen Gesellschaft.
Der Missbrauch "der Religion", "des Christentums" und "der Bibel" ist hingegen wieder ein Problem.

Warum wurde dann das Christentum "zufällig" ca. 1600 Jahre lang missbraucht? Für die ersten Jahre fehlen ein bisserl die Quellen. Jedenfalls scheint mit die Geschichte zu zeigen, dass es entweder fast keine Christen auf der Erde gab und erst jetzt dieser Glaube wiederentdeckt wurde, oder es gab viele Christen, die aber in der Gemeinschaft die Bibel und ihren Glauben missbrauchten. Oder soll man 1600 Jahre Leidensweg vergessen - Schwamm drüber! Wir wollen nicht mehr foltern, töten, Gotteskrieger sein, nein, ab jetzt sind wir ganz brav... Ist das Christentum nicht einfach nur gezähmt worden, weil die Kirchen entmachtet wurden?

So, wie die Kinder nicht für ihren Misshandlung verantwortlich sind, ist nichts dafür verantwortlich, was missbraucht werden kann und wird - "das Messer" so wenig wie "die Bibel" oder das "Gesetz" oder "der Humanismus" oder "die Moral" oder "der Atheismus" oder "die Wissenschaft" oder, oder, oder ...

Wäre die Bibel Gottes Wort, müsste sich Gott schämen, dass sein Wort so viel Leid in die Welt gebracht hat. Das Messer hat der Mensch erzeugt - das kann man leicht missbrauchen. Sollte aber die Bibel nicht klare Auskunft geben, wie man Leid verhindert, wenn es Gottes Wort wäre?

Die allermeisten Christen teilen deine Meinung ja und würden dir gerne bei deinem Anliegen zur Seite stehen, wenn du nicht zuerst von ihnen erwarten würdest, dass sie über dein Stöckchen der Bibelkritik springen müssen um mit dir in einen Dialog zu treten. Wie stellst du dir das vor? "Ja, du hast schon recht, die Bibel ist eine große Gefahr für die Welt.

Ich hoffe, dass die allermeisten meine Meinung teilen. Ich gehe aber auch davon aus, dass die allermeisten Christen (du wirst sie "Namenschristen" nennen) meine Bibelkritik durchaus verstehen und teilen. Die Aussage, dass selbst eine Heilige Schrift, die unflexibel wortwörtlich ausgelegt wird, gefährlich sein kann, werden auch viele Christen unterschreiben können. Und ein Dialog sollte auch möglich sein, wenn man Kritik übt - ja selbst, wenn man herbe Kritik übt. Zumal die blutige Geschichte ja deutlich zeigt, was passiert, wenn man Bibelauslegern auch weltliche Macht gibt.

Ich schäme mich ein Christ zu sein, weil manche Christen ihre Kinder wegen der Bibel schlagen.

Jetzt wirst du aber weinerlich. Nein, das erwarte ich nicht. Ich würde aber vermuten, dass manche fassungslos sind, dass man ihren Glauben so interpretiert hat. Statt herumzujammern, wie unfair und gemein doch Bibelkritiker sind, wäre eher eine Besinnung auf die positiven Inhalte wünschenswert. Das mit der Liebe beispielsweise. Oder dem Verzeihen, der Gnade, der Güte. Warum findet man all das so selten bei den Radikalen?

Ich finde gut, dass manche so offen schreiben. Zumindest weiß ich jetzt, dass auch manche hier das Schlagen mit Ruten, Gerten etc. völlig o.k. finden, wenn man es nicht übertreibt. Dass das gegen unsere Rechtssprechung verstößt, ist den Personen dabei egal, scheint mir. Der Glaube steht über dem Gesetz. Und da wundert man sich, dass aus den Reihen der Islamisten ähnliches verlautet wird (wir halten uns an alle Gesetze, solange diese nicht mit der Scharia, dem Koran, unserem Glauben in Widerspruch stehen).

Wenn beide Seiten aufeinander zugehen, kappt das auch mit dem Kindesmissbrauch.
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Ich gehe mal davon aus, dass es ein doppelter Schreibfehler ist. Es geht hier primär um Misshandlung und auch nicht darum, diesen umzusetzen, sondern zu verhindern. ;)

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Tyrion
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#47 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Mo 26. Dez 2016, 21:15

Ska'ara hat geschrieben:Wie können aber Eltern, die selber nicht genug Liebe erfahren haben oder unter Druck funktionieren mussten, etwas nie Erfahrenes weitergeben und dafür verantwortlich sein, was sie falsch machen bei eigenen Kindern?

Dann wären wir verloren. Man könnte nicht lernen, es wäre ein Teufelskreis. Und zwischen "nicht genug Liebe erfahren" und "etwas nie Erfahrenes" liegen Welten.

Und glaub mir, jemand, der als Kind keine Liebe erfahren hat, kann sein eigenes Kind dennoch lieben. Und wie kommst du darauf, dass man Eltern für alles, was sie falsch machen, verantwortlich macht? Jeder macht etwas falsch, meist ungewollt. Das ist nunmal so.

Was mich eben stört, ist der Umstand, dass manche Religionen offen zu Gewalt aufrufen. Um das umzuinterpretieren, muss man sich winden. Man kann die Passagen auch ignorieren. Aber manche machen das eben nicht. Auch ohne die Religion würde geschlagen werden - dieses Machtgefühl ist bei Primaten generell ein Suchtfaktor. Aber eine "friedliebende" Religion sollte doch deeskalieren und nicht noch zu Gewalt aufrufen. Der Bibel täte es gut, wenn man die mal überarbeiten würde und ein paar Passagen streicht oder entschärft.

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#48 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Helmuth » Mo 26. Dez 2016, 21:21

Eine Aufforderung zur Kindesmisshandlung anhand der Bibel zu erklären ist gelinde gesagt geistger Schrott. Es zeigt, dass Menschen, die das behaupten kein korrektes Gottesbild haben. Und hier geht es bitte nicht bloß um Tyrion, nur damit das nicht allzu persönlich aufgefasst wird. Es wirkt ja dieser Geist in der gesamten Gesellschaft, die sich auch die dafür geeigneten Gesetze geschaffen hat. In der Folge erachte ich solche Personen auch nicht für kompetent korrekte Aussagen über die Worte Gottes machen zu können. Sie haben keine Ahnung.

Alles passiert eben in Übereinstimmung zu Matth. 24 ff, wahre prophetische Worte, Schritt für Schritt.

Anhand eines einizgen Bibelverses wird erklärt, dass Gott ein Schläger ist und das allen Vätern dieses Planeten abverlangt. Das wäre genauso wie wenn ich, der ich Null Ahnung von Medizin habe, einem Chirurgen erklären könne, welche Fehler er bei dieser oder jener Operation gemacht hätte. Mehr noch, ich unterstelle allen Ärzten, sie seine brutale Henker, weil sie hin und wieder notwendige schmerzhafte Eingriffe vornehmen müssen, um einen Heilungserfolg zu erzielen. Inkompetenz pur.

Mit anderen Worten: Der Heilsaspekt wird erneut komplett verkannt. Aber humanistische Menschen wollen möglicherweise gar nicht gerettet werden. Sie habe ihre eigene Gerechtigkeit. Ein paar Jahre auf netter Erdenbewohner spielen und dann ab ins Paradies. Meint man es wird so funktionieren? Jesus redet leider komplett konträr dazu.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#49 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Mo 26. Dez 2016, 21:47

Helmuth hat geschrieben:Anhand eines einizgen Bibelverses wird erklärt, dass Gott ein Schläger ist und das allen Vätern dieses Planeten abverlangt.

Ich erkläre nicht, dass Gott ein Schläger ist und das allen Vätern dieses Planeten abverlangt. Auch nicht anhand eines Bibelverses. Ich sehe aber, dass viele Menschen im Namen Gottes genau dies getan haben.

Das wäre genauso wie wenn ich, der ich Null Ahnung von Medizin habe, einem Chirurgen erklären könne, welche Fehler er bei dieser oder jener Operation gemacht hätte. Mehr noch, ich unterstelle allen Ärzten, sie seine brutale Henker, weil sie hin und wieder notwendige schmerzhafte Eingriffe vornehmen müssen, um einen Heilungserfolg zu erzielen. Inkompetenz pur.

Ein gutes Bild, danke! Der Unterschied ist, dass kaum jemand, der nicht Medizin studiert hat und sich dann auf Chirurgie spezialisiert hat, anfangen wird, zu operieren. Es lesen aber viele Menschen in der Bibel, weil sie glauben. Und nicht jeder davon hat Theologie studiert oder ist kompetent. Trotzdem legt man sich die Bibel aus - trotz der Inkompetenz. Und man handelt durchaus darauf aufbauend (und meist durch die Leitung eines Gemeindeoberen, z. B. eines Pfarrers).In der Medizin halten sich Laien dagegen meistens raus. Wenn aber ein Medizinskandal herauskommt, dann reden auch Laien mit - "Wie kann das sowas möglich sein?" usw.

Mit anderen Worten: Der Heilsaspekt wird erneut komplett verkannt.

Gut möglich. Ich vermute auch, dass die Leiter christlicher Heime, in denen geschlagen wurde (ich sage auch nicht, dass es alle Einrichtungen betraf) den Heilsaspekt auch nicht bei ihrem Handeln berücksichtigt haben.

Aber humanistische Menschen wollen möglicherweise gar nicht gerettet werden.

Ich jedenfalls nicht, das stimmt. Ich verzichte gerne daraus. Sollten die Plätze begrenzt sein, gönne ich dir den deinen von Herzen und will keinen blockieren. Ich lebe gerne, aber wenn das Leben vorbei ist, dass war es das - aus, Ende, das große Nichts.

Sie habe ihre eigene Gerechtigkeit.

Nein, jedenfalls nicht ich. Ich beziehe mich auf ein christlich geprägtes Wertesystem, das ich nicht selbst aufgebaut habe, das ich aber als richtig wahrnehme.

Ein paar Jahre auf netter Erdenbewohner spielen und dann ab ins Paradies.

Ich will ja gar nicht ins Paradies. Ewiges Leben ist für mich eine Horrorvorstellung - auf diese Hölle verzichte ich serh gerne. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Paradies und dem Nichts, würde ich das Nichts wählen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

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#50 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Dez 2016, 22:56

I always think it's a sign of victory when they move on to the ad hominem.
Andreas hat geschrieben:Eahm schaug o! Da is' was dran. Nach oben buckeln, nach unten treten - Typisch christlich, oder? Ja die Radfahrer, tz tz tz.
Anscheinend hast du den englischen Text nicht verstanden. :(
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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