Die historisch-kritische Methode befasst sich mit historischen Texten.sven23 hat geschrieben:Wenn wir es nur mit einem Stück Literatur zu tun hätten, würde ich dem zustimmen.Savonlinna hat geschrieben: Wenn man den Literaturwissenschaftlern erzählen würde, sie sollten sich künftig auf die historisch-kritische Forschung beschränken, dann würden sie, glaube ich, in ein schallendes Gelächter ausbrechen.
Da aber die Forschung und erst Recht die Kirche von tatsächlich historisch Geschehenem ausgeht, ist nun mal die historisch-kritische Methode das Mittel der Wahl in der Leben-Jesu-Forschung.
Und die Rezeption dieser Texte ist noch wichtiger als die Rezeption außerbiblischer Literatur.
Rezeptionsästhetik spielt in der biblischen Rezeption keine Rolle, sondern nur die Rezeptionsgeschichte.sven23 hat geschrieben:Das heißt aber nicht, dass die Rezeptionsästhetik in der Forschung keine Beachtung finden würde.
Das Johannesevangelium ist ja Beleg dafür, weil es hauptsächlich als Erfindung des unbekannten Schreibers identifiziert wurde, das kaum authentische Jesusworte enthalten kann.
Für die Theologie oder die Religionswissenschaft ist die Rezeptionsgeschichte noch wichtiger als für die Literaturwissenschaft.
Das ist doch auch klar; gerade der jeweilige Kanon hat doch eine große Rolle in der Christenschaft gespielt, und zwar von Anfang an.