Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#31 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Hemul » Di 15. Dez 2015, 12:38

Münek hat geschrieben: Was spricht dagegen, dass Jahwe eine Frau gehabt haben könnte?
Da spricht gem. Jesaja 54:4-6 gar nix dagegen:

4 Hab keine Angst, du wirst nicht wieder enttäuscht; / schäme dich nicht, du wirst nicht wieder beschämt! / Denn die Schande deiner Jugendzeit wirst du vergessen, / wirst nicht mehr an die Schmach deiner Witwenschaft denken. 5 Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, / es ist Jahwe, der allmächtige Gott, dein Befreier; / es ist der heilige Gott Israels, / der Gott, dem die ganze Erde gehört. 6 Denn wie eine verstoßene und tiefgekränkte Frau rief Jahwe dich zurück. / Wie kann man denn seine Jugendliebe verstoßen?", sagt dein Gott. "
Wer aber war die Jugendliebe u. spätere Ehefrau Gottes? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#32 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von closs » Di 15. Dez 2015, 12:51

Münek hat geschrieben:Stützt sich die kirchliche Dogmatik etwa NICHT auf biblische Textquellen?
Doch - aber sie deutet sie im Zweifelsfall essentiell. - Das Problem sind nicht die Quellen, sondern die Art der Auslegung.

Münek hat geschrieben:Im Übrigen wird unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auf wissenschaftlicher Basis untersucht, ob z.B. überlieferte Aussprüche Jesu authentisch sind oder nicht.
Geht das überhaupt? - Die HKM überprüft Quellen nach ihre Authentizät (bspw. "Die Evangelien sind nicht im Mittelallter verfasst, sondern halbwegs zeitnah zu Jesu Lebenszeit"/"Die Verfasser der Texte hatten mindestens einen indirekten Bezug zu Jesus über geografische Nähe und eine nachvollziehbare Überlieferungs-Kette"/"Die Verfasser haben geglaubt, im Sinne Jesu zu sprechen"/etc.) - aber diese Quellen sind kein Nachweis dafür, was Jesus gesagt und gemeint hat.

Und da ist der Unterschied zwischen kanonischer und HKM-Auslegung: Die kanonische Auslegung legt den geistigen gesamt-biblischen Kontext zugrunde - die HKM-Auslegung nimmt den historisch fassbaren Kontext zugrunde. - Nicht, dass das eine "gut" und das andere "schlecht" wäre: Es ist einfach grund-unterschiedlich.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#33 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 13:04

2Lena hat geschrieben: Münek meint, die Bibel sei mit aufgesetzter Glaubensbrille zu lesen. Closs stimmt zu, setzt die HKM als unverzichtbare Basis. Beide meinen NICHT, dass sie ihr Brett vor den Kopf absetzen sollten.

WATT habe ich gemeint? :o Liebe Lena! Du solltest zu so früher Stunde den Glühwein weglassen. :)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#34 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 13:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Stützt sich die kirchliche Dogmatik etwa NICHT auf biblische Textquellen?
Doch - aber sie deutet sie im Zweifelsfall essentiell. - Das Problem sind nicht die Quellen, sondern die Art der Auslegung.

Ich sehe hier keine Probleme. Dogmatik und Exegese kommen doch prima miteinander aus.

Jedanfalls solange die Dogmatiker nicht ihren Sandkasten des Glaubens verlassen, um im histo-
risch-wissenschaftlichen Sandkasten mitzuspielen. Dort haben sie nämlich nichts zu suchen.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#35 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 13:21

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Im Übrigen wird unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auf wissenschaftlicher Basis untersucht, ob z.B. überlieferte Aussprüche Jesu authentisch sind oder nicht.
Geht das überhaupt?

Du kannst davon ausgehen, dass die Theologen ihr Bestes geben und professionelle Arbeit leisten. :thumbup:

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#36 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 13:44

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Was spricht dagegen, dass Jahwe eine Frau gehabt haben könnte?
Da spricht gem. Jesaja 54:4-6 gar nix dagegen:

4 Hab keine Angst, du wirst nicht wieder enttäuscht; / schäme dich nicht, du wirst nicht wieder beschämt! / Denn die Schande deiner Jugendzeit wirst du vergessen, / wirst nicht mehr an die Schmach deiner Witwenschaft denken. 5 Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, / es ist Jahwe, der allmächtige Gott, dein Befreier; / es ist der heilige Gott Israels, / der Gott, dem die ganze Erde gehört. 6 Denn wie eine verstoßene und tiefgekränkte Frau rief Jahwe dich zurück. / Wie kann man denn seine Jugendliebe verstoßen?", sagt dein Gott. "
Wer aber war die Jugendliebe u. spätere Ehefrau Gottes? :roll:

Es könnte die Göttin ASCHERA gewesen sein...

Nach dem "Alten Testament" war das Volk Israel nicht die "Ehefrau", sondern
der "Sohn" des Gottes Jahwe.

Hosea 11,1 und 2. Mose 4,22:

"Da Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten."
"So spricht Gott: Israel ist mein erstgeborener Sohn".

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#37 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von closs » Di 15. Dez 2015, 13:58

Münek hat geschrieben:Ich sehe hier keine Probleme. Dogmatik und Exegese kommen doch prima miteinander aus.
Ja - weil sie sich nicht "beißen". - Deshalb unterscheidet man doch zwischen historischer und kanonischer Exegese - das eine nimmt die Quellen und die Aussagen derer Verfasser zum Maßstab, das andere legt im biblichen Gesamt-Kontext aus.

Das ist doch der Grund, warum die kanonische Exegese die historische Exegese zugrunde leget, aber nicht zum Maßstab nimmt. - Wieder mal ein Verständnis-Beispiel: Wenn man Deine Frau historisch auslegen würde, würde man Quellen suchen zu dem, was ihre Eltern und Geschwister über sie gesagt haben, was in den Schulen an Zeugnissen über sie da ist, was ihre Alterskameraden und Berufskollegen über sie gesagt haben - darüber könnte man sicherlich eine wissenschaftliche Dissertation schreiben. - Wenn Du dies alles nun vergleichen würdest, was Du mit ihr erlebt hast, würde das Historische entweder damit übereinstimmen oder nicht. - Im Zweifelsfall würdest Du Dein Erleben darüber stellen.

Das ist arg vereinfacht gesagt der Unterschied zwischen historischer und kanonischer Exegese - das erste ist aus zweiter Hand, das zweite ist aus erster Hand. - Allerdings AUCH: Das erste ist objektiv nachweisbar, das zweite nicht.

Münek hat geschrieben:Du kannst davon ausgehen, dass die Theologen ihr Bestes geben und professionelle Arbeit leisten.
Das Ergebnis hängt sehr stark von weltanschaulichen Prämissen ab. - Beide, historische und kanonische Exegeten, werden professionell arbeiten UND im Bedarfsfall zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen - weil ihre Modelle unterschiedlich sind.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#38 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von ThomasM » Di 15. Dez 2015, 13:59

Münek hat geschrieben: Du kannst davon ausgehen, dass die Theologen ihr Bestes geben und professionelle Arbeit leisten. :thumbup:
Was ist der Unterschied zwischen einem Amateur und einem Profi?
Der Profi wird für seine Fehler bezahlt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#39 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 14:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich sehe hier keine Probleme. Dogmatik und Exegese kommen doch prima miteinander aus.
Ja - weil sie sich nicht "beißen". - Deshalb unterscheidet man doch zwischen historischer und kanonischer Exegese - das eine nimmt die Quellen und die Aussagen derer Verfasser zum Maßstab, das andere legt im biblichen Gesamt-Kontext aus.

Du scheinst hier etwas durcheinanderzubringen.

Für die Auslegung biblischer Texte sind nicht die Dogmatiker zuständig. Deren
Aufgabe erschöpft sich in der Vermittlung/Erklärung kirchlicher Dogmen.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#40 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 14:34

closs hat geschrieben: Deshalb unterscheidet man doch zwischen historischer und kanonischer Exegese - das eine nimmt die Quellen und die Aussagen derer Verfasser zum Maßstab, das andere legt im biblichen Gesamt-Kontext aus.Das ist doch der Grund, warum die kanonische Exegese die historische Exegese zugrunde leget, aber nicht zum Maßstab nimmt. -

Ich habe starke Zweifel daran, dass an den Fakultäten "kanonische Exegese" im Sinne von Ratzinger betrieben wird.

Gibt für Deine Annahme Belege oder vermutest Du nur?

Antworten