Wie entstanden die Evangelien?

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Halman
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#21 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Halman » Sa 8. Aug 2015, 22:04

Rembremerding hat geschrieben:Was @Halman zitiert hat. :thumbup:
Freut mich, ich bin meinem alten Freund Logan5 auch sehr dankbar für diesen Aufschluss.

Dir danke ich für den sehr informativen Beitrag. Ergänzend kann ich da nur noch auf die Sinai-Bibel (Codex Sinaiticus) verweisen, welches große Teile der Septuaginta und das komplette NT enthält. Dami ist die Sinai-Bibel (datiert c. 330-360 n Chr.) die älteste Bibel überhaupt und bestätigt denn Bibelkanon.
In diesem Beitrag hatte ich ein wenig dazu beschrieben. Damit ist mein sehr bescheidenes Wissen auch schon erschöpft.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

2Lena
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#22 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von 2Lena » So 9. Aug 2015, 08:26

Rembremberding hat geschrieben:Aufgrund der unzähligen gnostischen Schriften, die am Ende des 1. Jh. entstanden, war es im Frühchristentum notwendig die ausschließlich christliche frohe Botschaft und die Briefe der Apostel zusammenzufassen und die fehlgeleiteten Schriften der Gnosis auszusondern.
Mit derartigen "Tipps" wurde nicht nur das AT verteufelt, das erzähle falsch, das NT sei nun gültig. (Naja ich vermute, auf Grund von Bequemlichkeit, hat man sich nicht mit den Analysen abgegeben. Ich sehe ja, was hier passiert. Es kam fast noch keine weitergehende Frage.) Es wurden auch alle Versuche beiseite geschoben, auf harmlosen Wegen die Dichtkunst zu erklären, z.B. auch in den Apokryphen.

Apostelbriefe: Wenn ich die "verschiedenen Handschriften / Dichtungsarten" und unterschiedliche Philosophieschulen zusammenzähle, erscheinen sie mir bei vielen Abschnitten wie ein "Meisterbrief" - ein Übungsstück, das die bisherigen Ansichten mit der christlichen Lehre nun verbindet. Sie verwenden alle die "Gnosis", um ihr Anliegen darzulegen. Es gab aber sicher Werke, die nicht richtig waren - und solche wurden aussortiert.

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Andreas
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#23 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Andreas » So 9. Aug 2015, 09:22

Herr Jesus Gnostimus, bitte für uns.

2Lena
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#24 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von 2Lena » So 9. Aug 2015, 12:49

Meinst du etwa, man könne die Jesus-Worte wörtlich nehmen?
Matth. 5. 37: Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.

So unterhalten wir uns: Ja, ja ...
Nein, nein ...
Das entspricht wohl völlig dem Diskussionsstil. Ich schreibe, eine Zecke sprang auf mich. Das war zu viel. Die Antwort eines Eifrigen lautete: Nein.
Ich bin aber wirklich so einem Tier begegnet.

Die Rede von Matth. 5,37 ist nicht so einfach, wie sie aussieht und mit der "Gnosis" richtig zu lesen, sonst hast du einen Stoffel, der auf "Ja" mit dem Kopf nickt und beim Nein ihn schüttelt.

Da sind eine Vielzahl von Bedinungen drin, wie das Ja ein "Ja" ergibt und das Nein ein "Nein", mit dem ganzen Reaktionsfeld - was Freundschaft und was Übel wäre. "Min ha ra hu" - hat man das beschrieben. Aussortieren, was was ist, darfst du dir selber... (ra=a) Übel, b) Freund)

Letztendlich kommst du zu der "Gnosis": Einer kapiert was, falls der andere nicht mehr als ein Wort herausbringt. Das Einzige "Nein" jedoch kann sich bei so einer Situation in eine letztendgültige Katastrophe verwandeln, während das "Ja" bei einer Vielzahl von Umständlichkeiten u.U. zur Unsicherheit bringt.

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Flavius
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#25 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Flavius » So 9. Aug 2015, 22:51

- Das Leben und Wirken von Jesus als Wanderprediger (der angeblich Wunder vollbringe und mal Sonderbares mal Rebellisches zu den Leute rede) ist - zeitgenössisch- durch mehrere neutrale Quellen - hauptsächlich durch römische Geschichtsschreiber( z:B. Flavius-:) - gut bezeugt.
- Dass man irgendwann einschreiten und wieder Klarheit schaffen muss, wenn 60 verschiedene Versionen durch die Gegend schwirren und Unrúhe stiften, ist doch eine verständliche Notwendigkeit. Jede heutige politische Partei hält große Parteitage ab, um ab und zu Dinge zurecht zu rücken.. - Damit es nicht zu verschied. Strömungen oder Spaltung komme. Völlig legitim. Also was ist da so Schlimmes dabei, Sven ? Leute sind auch heute öftrs noch inspiriert(auch Musiker, Schriftsteller, Erfinder oder Andere) und dennoch ist nicht alles dann gleich perfekt.
- .. Trotz aller menschlichen Schwächen: ich denke die Grundaussagen der Bibel sind gut und im Grunde nützlich und auch lebenswert. (Auch anderen Religionen haben streben nach Gutem (Mitleid, Barmherzigkeit ..) haben eigentlich Einiges gemeinsam ).
- Leute, die keine Ziele oder Ideale (mehr) haben sind mir eher suspekt bis unsympathisch. Überzogene u. verfälschte oder nicht verstandene Grundsätze ( o. Religion") können sich allerdings auch ins Gegenteil drehen.

ich verstehe nicht, wenn sich Leute lange über die angebliche so schlimme Kirchen herziehen (sie hatte sicher auch eine Menge Fehler. aber auch viel Gutes- warum redet keiner über Leute wie Albert Schweizer oder Kolping, die viel Gutes taten (Kolping kämpfte energisch für bessere Verhältnisse für die verarmten weil total ausgebeutete Arbeiterschicht in Deutschland). Abraham Lincoln gegen die meschunwürdige Sklaverei in den Süd- Staaten. ..
die Notwendigkeiten beherzt angingen !! )
Keine menschliche Institution ist fehlerfrei.
-- Es wird oft mit zweierlei Maß gemessen, Nur auf den Fehlern anderer rumzureiten ist heute recht verbreitet, aber selbst wird dabei oft nicht ein Finger gerührt , ein Deut getan - z.B. sich irgendwo aktiv an einer Besserung von Missständen oder Not beteiligen.
Tun ! nicht so viel reden..
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#26 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Pluto » So 9. Aug 2015, 23:56

Flavius hat geschrieben:- Das Leben und Wirken von Jesus als Wanderprediger (der angeblich Wunder vollbringe und mal Sonderbares mal Rebellisches zu den Leute rede) ist - zeitgenössisch- durch mehrere neutrale Quellen - hauptsächlich durch römische Geschichtsschreiber( z:B. Flavius-:) - gut bezeugt.
Flavius Josephus ist einer von 2-3 Schreiber die Jesus erwähnen. Das erscheint mir eher wenig zu sein, und wird der Figur Jesus' keineswegs gerecht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Flavius
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#27 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Flavius » Mo 10. Aug 2015, 07:11

Pluto hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben:.. Das Leben und Wirken von Jesus als Wanderprediger (der angeblich Wunder vollbringe und mal Sonderbares mal Rebellisches zu den Leute rede) ist - zeitgenössisch- durch mehrere neutrale Quellen - hauptsächlich durch römische Geschichtsschreiber( z:B. Flavius J. -:) - gut bezeugt.
Flavius Josephus ist einer von 2-3 Schreiber die Jesus erwähnen. Das erscheint mir eher wenig zu sein, und wird der Figur Jesus' keineswegs gerecht.
ja, das ist fast richtig. ( 3 od. 4 meine ich) .. Römische Geschichtschreiber hielten aber hauptsächlich Geschehnisse fest, die die Römer interessierten - also sie u. ihre Welt selbst betrafen . Dabei auch politische Ereignisse. Flavius J. schrieb nur wenige Zeilen zu Jesus. Aber er ist somit historisch - aus unabhängiger Quelle - belegt (selbst das stritten bis vor kurzem noch einige Skeptiker vehement und kategorisch ab!).
Ein fast no-name- Prediger war für die meistens Römer sonderbar, es gab einige davon; manche auch politisch gefährlicher - aus Sicht der römischen Stadthalter oder Regierenden war das ein wichtiges Kriterium. Jesus war aber -erstnmal- keine große Gefahr für die römische Vormachtstellung in Palästina, sondern vor allem für die jüdische (religiöse) Hierachie. DIESE brachte ihn letztlich um, weil er an deren Macht u. festgefahrenen Ansichten rüttelte.
Dieser vollbrachte allerdings (angeblich) Dutzende von Heilungen und war - aus Sicht der Römer eine gewisse (aber eher kleine) Gefahr, weil er wohl auch ein neues "Königsreich" verkündigte, das "das Alte" ablösen werde.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Zeus
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#28 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Zeus » Mo 10. Aug 2015, 10:19

Unabhängige Berichte über Jesus sind mehr als dürftig:
Das Schweigen der Quellen
Stell dir vor, ein Gott wird geboren, und keiner merkt’s
In den Jüdischen Altertümern des Josephus, verfasst etwa in den Jahren 93–
94, also etwa 17 Jahre nach der Geschichte des Jüdischen Krieges und über 60 Jahre nach
dem Tode Jesu, wird dieser namentlich erwähnt, wenn auch nur indirekt, nämlich bei der
Steinigung des Jakobus, des leiblichen Bruders Jesu. Dieser Herrenbruder Jakobus hatte
in der Urgemeinde eine führende Stellung inne und wurde im Jahre 62 auf Veranlassung
des Hohepriesters Ananus getötet.
Er versammelte daher den Hohen Rat zum Gericht und stellte vor dasselbe den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ. (Flavius Josephus, Antiquitates XX 9,1)
Josephus erwähnt Jesus nur deshalb, weil er von Jakobus und dessen Hinrichtung
berichten will, denn dieser stand offenbar auch bei den orthodoxen Juden in hohem
Ansehen. Und was ist mit Jesus? Dieser ist doch auch hingerichtet worden? Josephus
scheint sich nicht für ihn zu interessieren – man kann sich auch als Historiker nicht um
alles kümmern.

Noch seltsamer als bei Josephus ist das Schweigen über Jesus bei dem jüdischen
Geschichtsschreiber Justus von Tiberias. Auch dieser erwähnt Jesus offenbar nicht,
obwohl er nicht nur wie Jesus aus Galiläa kam, sondern auch in Tiberias wirkte, nicht
weit von Kapernaum entfernt, dem Lieblingsort Jesu. Hat er Jesus nicht gekannt? Hat er
ihn absichtlich nicht erwähnt? Wir wissen es nicht. Von seinem Werk, einigen
Kirchenvätern noch bekannt, ist nichts erhalten geblieben.

Auch von dem jüdischen Gelehrten und Philosophen Philo von Alexandrien ist nichts von Jesus überliefert, obwohl sie praktisch Zeitgenossen waren und Philo nicht nur ein großer Kenner der Philosophie, sondern auch jüdischer Sekten gewesen ist. Ausführlich berichtet er über die Essener, Jesus und Paulus erwähnt er jedoch an keiner Stelle.
Damit ist Jesu Bruder Jakobus, wie auch schon Johannes der Täufer, durch
nichtchristliche Quellen besser bezeugt als Jesus selbst.

(Kubitza-Der Jesuswahn)
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Rembremerding
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#29 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Rembremerding » Mo 10. Aug 2015, 10:31

Natürlich können gefälschte Evangelien ohne nachvollziehbaren Inhalt nur von einem Phantom handeln, das verlangt schon die HKM. :roll:
Man muss heute Information nur ständig wiederholen, damit sie zur Wahrheit wird.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Ziska_Deleted

#30 Re: Wie entstanden die Evangelien?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 10. Aug 2015, 10:32

Naja... Hab mal spaßeshalber gegoogelt: jesus außerbiblische quellen ... Scheinbar gibt es doch so einige...

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