Warum läßt Gott so viel Leid zu?

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Naqual
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#191 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Naqual » Do 20. Jun 2013, 22:00

sven23 hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die hebräischen Wörter einen größeren Bedeutungsumfang haben (also ungenauer sind oder mehrere Bedeutungen gleichzeitig haben) als im Deutschen unsere Worte.

So ist es. Hat aber auch den Vorteil, daß das Interpretationsspektrum wesentlich größer ist. ;)

Es kommt noch dazu, dass die gleichen Wörter nicht immer das gleiche bedeuten. Die haben damals nicht mit klar definierten Begriffen gearbeitet und nicht einen Wortschatz mit einheitlichem Verständnis verwendet.
Z.B. Was ist das Gesetz? Normalerweise sind es die 5. Bücher Mose (Pentateuch). So wie auch unterschieden wird bei Jesus "wie gesagt ist im Gesetz und bei den Propheten". Bei einem anderen Autor gehören aber sogar die Psalmen zum Gesetz! (Joh 10,34 u 15,25 im Vergleich mit Lk 24,44)

Sonst wären Theologen ja auch arbeitslos. ;)

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sven23
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#192 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 08:46

closs hat geschrieben: - Da kann man hören, dass auch Pflanzen und Steine leiden können - ich vermute, dass diese Naturvölker recht haben. - Biblisch ist es zudem - "verflucht sei der Ackerboden".

Na ja, ich schlage vor, bevor wir uns um leidende Pflanzen und Steine sorgen, kümmern wir uns zunächst mal um die leidenen Menschen, das wäre auch für Gott ein Fulltime-Job.
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barbara
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#193 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » So 23. Jun 2013, 12:59

sven23 hat geschrieben: Na ja, ich schlage vor, bevor wir uns um leidende Pflanzen und Steine sorgen, kümmern wir uns zunächst mal um die leidenen Menschen, das wäre auch für Gott ein Fulltime-Job.

Die Ethik eines Mesnchen zeigt sich in der Regel daran, wie er mit den Schwächsten umgeht - mit jenen, die sich nicht wehren können. Die Pflanzen und die Erde gehören eindeutig zu diesen Schwächsten.

grüsse, barbara

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sven23
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#194 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 13:02

barbara hat geschrieben: Die Ethik eines Mesnchen zeigt sich in der Regel daran, wie er mit den Schwächsten umgeht - mit jenen, die sich nicht wehren können. Die Pflanzen und die Erde gehören eindeutig zu diesen Schwächsten.

grüsse, barbara

Manchmal muß man eben auch Prioritäten setzen. ;)
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#195 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » So 23. Jun 2013, 13:20

sven23 hat geschrieben: Manchmal muß man eben auch Prioritäten setzen. ;)

Was heisst das konkret für dich?

Es ist in Ordnung, unsere Lebensgrundlage in Form von fruchtbarem Boden durch die sogenannt intensive Landwirtschaft zu zerstören, und dafür profitiert... ja, wer oder was eigentlich? einige wenige Leute, die schon reich sind und noch reicher werden? oder wie muss man das verstehen?

grüsse, barbara

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sven23
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#196 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 13:33

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Manchmal muß man eben auch Prioritäten setzen. ;)

Was heisst das konkret für dich?

Es ist in Ordnung, unsere Lebensgrundlage in Form von fruchtbarem Boden durch die sogenannt intensive Landwirtschaft zu zerstören, und dafür profitiert... ja, wer oder was eigentlich? einige wenige Leute, die schon reich sind und noch reicher werden? oder wie muss man das verstehen?

grüsse, barbara


Natur und Umweltzerstörung zugunsten kurzfristiger Profite geht auch immer zu Lasten von Pflanzen und Tieren und nicht zuletzt des Menschen, das ist doch völlig klar.
Leidende Steine? Hier wirds mir zu esoterisch.
Gerade im Amazonas Regenwald sind es die Ärmsten, die aus purer Not gezwungen sind, Flächen zu roden, die nach ein paar Ernten ausgelaugt sind. Die versprochene Landreform kam, wen wunderts, natürlich nicht.
Noch ein Grund mehr, dem Bevölkerungswachstum entgegen zu wirken, sonst müssen die Steine noch mehr leiden. ;)
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#197 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » So 23. Jun 2013, 13:38

sven23 hat geschrieben: Leidende Steine? Hier wirds mir zu esoterisch.

Mag sein.

Doch auch ganz unesoterisch gesehen: wenn das Mineralreiche, also auch die Erde, ausgeblutet wird, so hat das eine direkte Wirkung auf uns Menschen, nämlich über die mangelnde Qualität der Nahrung - und auch klimatische Veränderungen.


Gerade im Amazonas Regenwald sind es die Ärmsten, die aus purer Not gezwungen sind, Flächen zu roden, die nach ein paar Ernten ausgelaugt sind.

Wer arm ist, überlebt halt, wie er oder sie kann.

die grossen Palmöl- und sonstigen Plantagen für den Export, die wir hier in Europa und den USA verbrauchen, haben allerdings erst dazu geführt, dass die Ärmsten diese verzweifelten Massnahmen ergreifen müssen.


Noch ein Grund mehr, dem Bevölkerungswachstum entgegen zu wirken, sonst müssen die Steine noch mehr leiden.

die effizienteste Methode gegen Bevölkerungswachstum besteht in Bildung und finanzieller Unabhängigkeit für Frauen. Gebildete Frauen kennen Verhütungmittel und nutzen sie, Frauen, die ihr eigenes Leben führen und zahlen können, müssen sich nicht aus Notwendigkeit von männlichen Vormündern abhängig machen.

grüsse, barbara

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sven23
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#198 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 15:37

barbara hat geschrieben: die grossen Palmöl- und sonstigen Plantagen für den Export, die wir hier in Europa und den USA verbrauchen, haben allerdings erst dazu geführt, dass die Ärmsten diese verzweifelten Massnahmen ergreifen müssen.

Das Problem gibt es schon länger, hat sich aber durch den Palmölanbau noch verschärft.


barbara hat geschrieben: die effizienteste Methode gegen Bevölkerungswachstum besteht in Bildung und finanzieller Unabhängigkeit für Frauen. Gebildete Frauen kennen Verhütungmittel und nutzen sie, Frauen, die ihr eigenes Leben führen und zahlen können, müssen sich nicht aus Notwendigkeit von männlichen Vormündern abhängig machen.

grüsse, barbara

Ja so ist es, ist übrigens auch ein Ansatz, den Mikrokredite fördern sollen.
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Andreas
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#199 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Andreas » Mo 24. Jun 2013, 12:23

Lamarck hat geschrieben:Du machst tatsächlich einen persönlichen Gott für Dein persönliches Leid persönlich verantwortlich?! - Wie?
Was die Persönlichkeit Gotte angeht, kann ich dir nicht viel sagen. Der Mensch kann nur von sich auf Gott schließen, damit wird er ihm aber sicher nicht gerecht.

Was die Verantwortung Gottes für das Leid angeht, differenziere ich. Es gibt zwei Kategorien für die Ursachen von Leid:
Natürliche Ursachen sind gottgegeben. Das daraus erwachsende Leid verantwortet Gott - vor dem Menschen.
Menschliche Ursachen von Leid haben die verursachenden Menschen zu verantworten - vor dem Menschen und vor Gott.
Erlittenes Leid, das von Menschen verursacht wurde, verantwortet Gott - vor dem Menschen, weil der Mensch dazu nur sehr begrenzt fähig ist.

Natürliche Ursachen von Leid
sind meteorologisch, biologisch, geographisch-geologisch oder kosmologisch bestimmt. Dazu zähle ich auch die menschliche Körperlichkeit mit ihren Grundbedürfnissen. Werden sie nicht befriedigt, ist Leid die Folge. Auf den Menschen wirkt meist dieser natürliche Leidensdruck, dem er sich nicht endgültig entziehen kann.

Menschliche Ursachen von Leid
Der Mensch ist ein Teil der Natur, doch aus seinen autonomen Fähigkeiten erwächst Verantwortung - für sich und die Natur, die er mitgestalten kann. Der Mensch versucht, seine Existenz so gut es geht zu sichern. Da der Einzelne keine Überlebenschance hat, ist er auf Gemeinschaft angewiesen. Die Gesundheit und das Wohlergehen des Einzelnen steht in enger Beziehung zur Gesundheit und dem Wohlergehen der Gemeinschaft in der er lebt. Spätestens hier kommen zu den körperlichen Grundbedürfnissen auch geistig/seelische Grundbedürfnisse ins Spiel. Menschliche Gemeinschaften bergen Risikopotentiale für Leid in sich.

NAruGX
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#200 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von NAruGX » Di 25. Jun 2013, 22:33

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eine der bewegensten Fragen des Christentums. Warum läßt Gott so viel Leid zu, wo er doch die Allmacht hätte, dies zu ändern?

Hi Sven!
Gott lässt Leid aus einem bestimmten Grund nur eine gewisse Zeit zu. Er wird alles Leid und was damit verbunden ist aber bald beseitigen . Habe bitte nur ein wenig Geduld.

Kann man das so deuten, dass dies dann sein wird wenn die Menschheit vergangen ist?
Schliesslich wollte Gott laut dem alten Testament schon einmal alles schlechte Auszulöschen.
Vielleicht nur diesmal mit einem langsamen Dahingehen, mit einem Resthoffnung auf Erkenntnis der Fehler?

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