Alles Teufelszeug? VII

Quintus Fixlein
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#461 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 20:44

2Lena hat geschrieben:Nenne mir mal lieber die Bücher, wo man die Bibel im Gesamtinhalt lernen kann.
Gibt es das im Christentum, etwa im Judentum, gar im Islam oder eine Erklärung dazu in den östlichen Weisheitslehren?

Habe ich gerade, in einem anderen Thread:

https://www.bibel-in-gerechter-sprache.de/

Und sich mit dir über östliche Weisheitslehren auszutauschen, das wäre wie den Korodilschluss auflösen:

Ein Krokodil hat ein Kind geraubt und verspricht der Mutter, ihr das Kind zurückzugeben, wenn sie errät, was das Krokodil tun wird. Die Mutter sagt daraufhin: »Du wirst mir das Kind nicht zurückgeben.
Das Krokodil entgegnet daraufhin:
Du wirst das Kind nicht zurückbekommen. Wenn Deine Aussage falsch ist, auf Grund unserer Vereinbarung. Wenn deine Aussage richtig ist, dann, weil es stimmt, dass Du das Kind nicht zurückbekommst.

Roland
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#462 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Di 3. Okt 2017, 21:12

Quintus Fixlein hat geschrieben: Wenn der Christ das, was im Neuen Testament gefordert oder geboten wird, auch in Mühen und Leiden im Leben sichtbar umsetzt, dann gebührt diesem Menschen auch immer Achtung und Respekt.
Das klingt sehr nach Leistungsdenken. Christsein ist zu allererst die Erkenntnis, dass ich mir den Himmel nicht verdienen kann sondern dass alles reine Gnade ist. Logisch, denn selbst wenn ich alle Gebote von Kindesbeinen an, bis zu meinem Tod halten könnte, läge kein Verdienst darin und ich hätte nur meine Schuldigkeit getan. Und ich habe nichts, was ich Gott geben könnte, um auch nur eine einzige Sünde zu tilgen, Gott gehört eh alles, was könnte ich ihm also geben? Das zeigt, dass ich grundsätzlich vor Gott unterm Stich bleibe. Nun sagt die Bibel aber, dass Gott selbst all meine Schuld für mich bezahlt hat. Ich muss den Scheck nur annehmen. Und nun entsteht folgende Situation: ich muss mich nicht aus Angst mühen die Gebote zu halten sondern es entsteht der Wunsch, aus Dankbarkeit für die unverdiente Gnade, Gott etwas zurück zu geben.
Das ist der christliche Glaube.

Quintus Fixlein hat geschrieben: Hobbes sollte auch zu Worte kommen:

Furcht vor einer unsichtbaren Gewalt, die vom Geist erdichtet oder auf Grund öffentlich zugelassener Erzählungen eingebildet ist, ist Religion, sind sie nicht zugelassen, Aberglaube.
Wo sind nun die Grenzen von Aberglaube, von Glaube und Transzendenz?
Es ergibt sich aus dem zuvor Gesagten. Eigentlich ist der christliche Glaube gar keine Religion, denn Religion versucht ängstlich Gott gelinde zu stimmen durch religiöse Handlungen. Wie absurd, denn was könnte dem Schöpfer aller Dinge daran gefallen, wenn ich mich täglich in eine bestimmte Richtung verneige oder bestimmte Sachen nicht esse oder bestimmte Waschungen vornehme? Der Gott der Bibel ist mir schon gut. Er hat schon alle Schuld beglichen, die vergangene, die gegenwärtige und die zukünftige. Und mit diesem Pfund darf ich nun dankbar und völlig befreit wuchern.
Und das ist kein Aberglaube, keine Mystik, keine Legende sondern wirkliche Geschichte, steht auf historischem Grund. Jesus hat tatsächlich gelebt, seine Auferstehung ist bestens belegt, das Ganze macht Sinn und ist schlüssig und wer sich auf Jesus einlässt, wird erfahren, dass er lebt.

Quintus Fixlein hat geschrieben: Zusammenfassend: Warum haben immer mehr Menschen immer weniger Vertrauen oder Zutrauen zum Christentum?
Wenn die Theologen selbst nicht mehr an Gott glauben, kann es nur bergab gehen.
Dort, wo man aber die Bibel noch ernst nimmt, z.B in vielen Freikirchen, gibt es durchaus wachsende Gemeinden, mitten in Deutschland.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Quintus Fixlein
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#463 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 21:21

Roland hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben: Zusammenfassend: Warum haben immer mehr Menschen immer weniger Vertrauen oder Zutrauen zum Christentum?
Wenn die Theologen selbst nicht mehr an Gott glauben, kann es nur bergab gehen.
Dort, wo man aber die Bibel noch ernst nimmt, z.B in vielen Freikirchen, gibt es durchaus wachsende Gemeinden, mitten in Deutschland.

Danke für deine recht interessanten Ausführungen, liegt es wirklich nur an den Theologen? Sind die Thologen wirklich über lebenswichtig für das Christentum, die Theologe als einziges Fundament des Christentums?
Einige der kleinen Freikirchen sind mir aus eigenen Erleben bekannt und von interkonfessionellen Zusammenkünften, mir nicht unsympathisch diese Form des Christentums, von dem her was sie weben und leben.

closs
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#464 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 22:10

Quintus Fixlein hat geschrieben: liegt es wirklich nur an den Theologen?
Die Theologen sind das letzte Glied in der Kette, die im Grunde mit einer sich materialistisch abspaltenden (sich als solche bezeichnenden) "Aufklärung" beginnt. - Dies führte über einen anthropozentrischen Materialismus in eine heutige Denk-Formatierung, die inzwischen einige Generationen anhält.

Die Theologie kämpft nun mit sich, wie sie dem begegnen soll: Soll man der Gesellschaft in seiner Denk-Formatierung folgen, um ihr nah zu sein? - Oder soll man fundamental standhaft bleiben, um rückkehr-fälligen Menschen eine Orientierung zu geben ("Wir sind noch da")?

Ersteres nennt man im heutige Neusprech "fortschrittlich", letzteres "rückständig". :lol: - Nach einigen Generationen materialistischer Denk-Formatierung ist es wohl nun dahin gekommen, dass viele Theologen dies gar nicht mehr abwägen können, weil sie selber derart denk-formatiert-kontaminiert sind, dass ihnen gar keine andere Wahl bleibt, "fortschrittlich" zu sein - sie kennen gar nichts anderes. - Und dann kommt Rolands Aussage ins Spiel:
Roland hat geschrieben:Wenn die Theologen selbst nicht mehr an Gott glauben, kann es nur bergab gehen.

Wenn ich hier mehr nolens als volens starke Sympathie für die RKK zeige, hat dies ausschließlich damit zu tun: Die RKK hat noch genug Geistliche, die überhaupt in der Lage sind, fundamental (nein, nicht fundamentalistisch, sondern fundamental) zu denken. - Das können viele andere Theologen gar nicht mehr - auch in der RKK, aber mehr in den anderen Kirchen.

Und solche Theologen sind wirklich nur noch in der Pastorale verwendbar - was gar nicht abschätzig gemeint ist, weil die Pastorale letztlich das Wichtigste ist. - Aber solche Theologen können nicht in fundamentalen Dinge mitreden - dafür sind sie zu versaut, ohne unbedingt etwas dafür zu können.

2Lena
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#465 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Di 3. Okt 2017, 22:20

Ihr werdet doch nicht meinen, dass Theologen für den Glauben, Mediziner für die Gesundheit, Kaufleute für die Wirtschaft sorgen? ... und weiteres ...
Wenn das nicht jeder für sich, jede Familie für sich kann, wie soll dann etwas passieren?

2Lena
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#466 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 2Lena » Di 3. Okt 2017, 22:22

Quintus Fixlein hat geschrieben:Habe ich gerade, in einem anderen Thread: ...
Klär mich mal auf ...
Ich finde in dieser Ausgabe viel Werbung. Den hebräischen Text zu verstehen lernt man damit nicht. Wie gesagt, der ist ziemlich anders. Der Text ist von der Satzform her gleich, aber der Eindruck wird verschieden, wenn du statt dem "verbrecherischen" Aug um Aug - anders denkst, eine Sichtweise gegen die andere tauschen kannst. Das ginge dann gerechter zu. In der Folge, statt Beule um Beule - Gemeinschaft statt Beulen ... etc. Man versteht bei "Beule um Beule", dass dies so weitergehen würde - es sei denn, man stoppt dies durch andere Weise (gleiches Wort, andere Bedeutung / gleiche Szene anders behandeln.)

Quintus Fixlein
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#467 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 22:27

closs hat geschrieben:
Die Theologie kämpft nun mit sich, wie sie dem begegnen soll: Soll man der Gesellschaft in seiner Denk-Formatierung folgen, um ihr nah zu sein? - Oder soll man fundamental standhaft bleiben, um rückkehr-fälligen Menschen eine Orientierung zu geben ("Wir sind noch da")?


Frage mich das lieber nicht, die katholischen Theologen sind und bleiben für mich die Black Dogs des Christentums, zu viele schlechte und auch sehr schlechte Erfahrungen machte ich mit dieser Zunft, die meiner Meinung nach endlich einmal eine Schaufel in die Hand nehmen sollten.
Schon Paulus sagte, wer nicht arbeitet...., und bei dem Monatslohn eine Bischofs, vom Staat bezahlt und damit von uns, da hört bei mit denn jedes Verständnis auf.

Das ist für mich auch nicht weiter diskutierbar, definitv nicht.

closs
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#468 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 22:38

Quintus Fixlein hat geschrieben:Frage mich das lieber nicht, die katholischen Theologen sind und bleiben für mich die Black Dogs des Christentums, zu viele schlechte und auch sehr schlechte Erfahrungen machte ich mit dieser Zunft, die meiner Meinung nach endlich einmal eine Schaufel in die Hand nehmen sollten.
Da scheinst Du aber ziemlich traumatisiert zu sein. - Man sollte schon die typischen Kader-Geistlichen von den überarbeiteten Pastoral-Geistlichen unterscheiden.

Quintus Fixlein
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#469 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 22:51

closs hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben:Frage mich das lieber nicht, die katholischen Theologen sind und bleiben für mich die Black Dogs des Christentums, zu viele schlechte und auch sehr schlechte Erfahrungen machte ich mit dieser Zunft, die meiner Meinung nach endlich einmal eine Schaufel in die Hand nehmen sollten.
Da scheinst Du aber ziemlich traumatisiert zu sein. - Man sollte schon die typischen Kader-Geistlichen von den überarbeiteten Pastoral-Geistlichen unterscheiden.

Sollte man unbedingt nicht, sonst traumatisiert man sich am ende wirklich! Es bleibt also bei den Black Dogs.

Dir eine angenehme Nachtruhe, auch wenn du das Faschismus-Thema erfolgreich umgangen hast, das hätte ich, ehrlich gesagt auch, dabei gewinnt am ende keiner, nicht wirklich.

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#470 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Mi 4. Okt 2017, 00:40

2Lena hat geschrieben:Doch die Welt ist NICHT DEINE Schöpfung.
Closs scheint diese Alternative für möglich zu halten, kann dies aber nicht begründen und fügt dann listigerweise hinzu, ich könnte "meine" Weltschöpfung nicht von der "anderen Welt" unterscheiden.

Darum ja meine Frage, wie kann das kleine Menschen-ICH, das nicht über die Fähigkeiten eines "Bruce Allmächtig" verfügt, in seiner Vorstellung eine funktionierende Welt erschaffen einschließlich ihrer Vergangenheit und Naturgesetze? Closs ist dieser Frage natürlich ausgewichen, weil er sie nicht beantworten kann. Er versteckt sich hinter Descartes.

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