"Sorgt euch um nichts!" (Phil. 4,6)

[Pluto]

Na toll, soll ich es lieber bleiben lassen.... das mich sorgen um meine kranken Schwiegereltern oder was willst Du mir damit sagen? Ich kann ihnen das Kranksein nicht wegnehmen. Aber ich kann sie durch meine Besuche eine gewisse Zeit lang ablenken.

Ich meinte es so:
In dem du sie besuchst betreibst du aktive Fürsorge, und das ist gut so.
Schlecht wäre z. Bsp. wenn man sich dauernd um die eigene Gesundheit sorgt, aber weiterhin ungesund lebt.

[Magdalena61]

Ps 127,2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

Wenn man sich das - vor allem den ersten Teil des Verses - bewusst macht, ist es leichter, unnützes Sorgen zu lassen.

Um diese "Taktik" verfolgen zu können, sollte man wissen, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit ein Gläubiger zu "seinen Freunden" zählt.

Denn "sich Sorgen machen" ist immer unnütz; anstatt etwas Positives zu bewirken, bindet es einen grossen Tei der Energie und lähmt Denken und Handeln. Sorgen ändern überhaupt nichts, verstellen eher den Blick, weil man leicht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht (oder umgekehrt)

Sorgen sind oftmals mit Angst- Gefühlen verbunden. Die Gefühle hat Gott erschaffen/ programmiert, es sind "Signale", rote und grüne Psycho- Ampeln, die eine Situation, ein Erleben begleiten und sozusagen kommentieren.
Positive Gefühle signalisieren: "Es ist alles in Ordnung, du bist auf dem richtigen Weg.... mehr davon, bitte!"
Negative Gefühle funktionieren als Warner und als Motivator... der auch die nötige Kraft verleiht, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um Veränderung anzustreben.

Wenn ich mir nun zu Herzen nehme: "Sorgt nicht!"--und meine Gedanken und Worte dahingehende kontrolliere, dann schalte ich damit die negativen Gefühle aus. Aber... hat Jesus das wirklich so gemeint?

Anstatt sich Gedanken um etwas zu machen, das man sowieso nicht beeinflussen kann

Ob man nicht doch etwas bewirken kann, in scheinbar aussichtslosen Situationen, das ist manchmal sehr schwer oder gar nicht einzuschätzen.

Letztlich entspringen unsere Bittgebete doch auch dem Wunsch, gestaltenden Einfluß zu nehmen und etwas zu bewegen. Wenn wir uns keine Sorgen machen und jede Herausforderung an Gott abschieben würden, dann würde die Motivation fehlen, dran zu bleiben, wie es die Witwe tat, die den Richter nervte, bis er endlich wunschgemäß in ihrer Sache tätig wurde Lk. 18... und "durchzubeten".
LG

[Sola]

Jetzt hast du leider doch wieder alles in einen Topf geworfen, was ich zu trennen versuchte: auf der einen Seite "sich Sorgen machen um..." und auf der anderen Seite: "sorgen für...".

"Sich Sorgen machen" ist eigentlich ein Luxuszustand und zeugt davon, dass man in der Regel keine wirklich grossen Sorgen hat - wie es so schön heisst: "Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche".

Ich kenne das von Notsituationen, wie zB steigendes Hochwasser. Wenn die Gefährdung wirklich akut ist, macht sich keiner mehr Sorgen, dann packt jeder an, so gut es geht, arbeitet konzentriert und effektiv, ohne seine Energie mit unnützen Gedanken zu verplempern wie: "Und was wäre wenn nun eventuell auch noch ... oder aber doch nicht.....oder vielleicht doch... oder sogar noch viel schlimmer..."

[Pflanzenfreak]

"Sich Sorgen machen" ist eigentlich ein Luxuszustand und zeugt davon, dass man in der Regel keine wirklich grossen Sorgen hat - wie es so schön heisst: "Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche".

Das sehe ich nicht so. Wenn mein Kind auch verspätet immer noch nicht nach Hause gekommen ist, mache ich mir einfach Sorgen bis es dann doch da ist. Von Luxussorgen würde ich dabei nicht reden.
Und ich denke dass auch die, die beim Hochwasser anpacken nebenher sorgenvoll überlegen wie das wohl weitergehen wird und was danach kommt. Man muss sich zwar teilweise auf was anderes konzentrieren und kommt dann nicht so leicht zum nachdenken, aber sobald die Notwendigkeit sich auf anderes zu konzentrieren nachlässt, nehmen die Sorgen wieder überhand.

[Sola]

Und hilft's denn was?

Ich war in meinem Leben schon so oft in Situationen, in denen Anlass und Grund genug zur Sorge gewesen wäre, und zwar oft genug über einen so langen Zeitraum, dass ich einfach nicht mehr konnte.
Und da habe ich gelernt, loszulassen und meine Kräfte wirklich sinnvoll einzusetzen, anstatt sie in Sorgen aufzureiben. Indem ich mir gesagt habe: "Jetzt brauche ich meine ganze Kraft und Konzentration, und besonders dann, falls wirklich das Schlimmste eintreten sollte, dann brauche ich um so mehr Kraft - ich kann es mir gar nicht leisten, mich mit unnützen Gedanken fertig zu machen...."

[Demian]

Vielleicht wäre es richtiger das „sorgt euch um nichts“ mit „fürchtet euch vor nichts“ zu übersetzen.

[Pluto]

Vielleicht wäre es richtiger das „sorgt euch um nichts“ mit „fürchtet euch vor nichts“ zu übersetzen.

Hey Demian. Schön dich hier wieder mal zu lesen

Keine schlechte Idee, wenn man nicht an den Text dr Bibel gebunden wäre.

[Pflanzenfreak]

Vielleicht wäre es richtiger das „sorgt euch um nichts“ mit „fürchtet euch vor nichts“ zu übersetzen.

...den Vorschlag finde ich ziemlich gut.

[Pluto]

...den Vorschlag finde ich ziemlich gut.

Da macht das insgesamt schon drei Stimmen für "fürchtet euch nicht..."

Wer noch...?

[Demian]

Meine Erfahrung ist, dass sich geistige Erfahrungen - insbesondere jene von denen die Bibel spricht - nicht einfach in Begriffe einfangen und auflösen lassen. Darum die starke Betonung von Bildern und Gleichnissen, die dem einen größeren Spielraum verleihen. Die Frage wäre also, was spirituell damit gemeint sein könnte ... in der Bibel heißt es öfter „fürchte dich nicht!“, als „liebe deinen Nächsten“, weil ich nur dann tatsächlich lieben kann, wenn ich meine eigene Furcht in Vertrauen transformiert habe. Fürsorge wiederum ist eine völlig natürliche Angelegenheit ... und davon abgesehen stellt sich die Frage der richtigen Übersetzung.

Grüße an Dich!

Keine schlechte Idee, wenn man nicht an den Text dr Bibel gebunden wäre.