Religion vs. Glauben

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#41 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Magdalena61 » Di 15. Apr 2014, 01:29

2Lena hat geschrieben:Wie sieht es den aus mit den Kindermärchen?
Rotkäppchen, Hänsel und Gretel und die Sieben Geißlein sind nicht minder grausam.
Das kannst du LAUT sagen.

Pädagogik der "guten alten Zeit".

Rotkäppchen: Verlasse den geraden Weg nicht, gehorche der Stimme deiner Mutter.
Hänsel und Gretel: Üb immer Treu und Redlichkeit, auch, wenn du ungerecht behandelt wirst, das Gute wird siegen, und wenn du es mit Gewalt durchsetzen musst.
Der Wolf und die sieben Geißlein: Kinder sollen auch dann gehorsam sein, wenn sie alleine zu Hause sind, und sie sollen keinem Fremden die Türe aufmachen. Eine Persiflage auf die Verführung im Paradies mit krassen Folgen?
Eigentlich haben wir das ganz gut überlebt.
Na ja. -- Kinder verdrängen,was sie nicht verstehen oder was ihnen Angst macht.
Es ist erstaunlich, wie die Kinder das aufnehmen und daraus Moral lernen, die ihnen mit viel Mühen sonst kaum beigebracht wird.
Niemand würde seinem Kind als Gute- Nacht- Geschichte irgendwelche Psychodramen vorlesen. Weil ein Kind noch nicht über den erforderlichen Erfahrungshorizont verfügt, um Informationen dieser Art gewinnbringend zu verarbeiten.
Warum überfordert man sie dann mit Themen der Bibel, an denen selbst Erwachsene sich die Zähne ausbeißen?

Besser wäre es, ihnen Jesus "vor Augen zu malen" und ihnen einige Universalgebete beizubringen.

WENN man schon einteilt: Religion- Glaube... dann gehören für mein Empfinden diese, in Sonntagsschulen gerne geübten Bemühungen, Kindern einige Eckdaten biblischer Geschichte zu vermitteln, in den Bereich "Religion".
LG
God bless you all for what you all have done for me.

2Lena
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#42 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von 2Lena » Di 15. Apr 2014, 02:09

Jesus vor Augen malen?
Ich hatte den Schock meines Lebens, als im Religionsunterricht die Passionsgeschichte vorgelesen wurde. Der Pfarrer musste meine Tränen abtrocknen. Ich konnte mich über Tage hinweg kaum beruhigen. Über Jahrzehnte mied ich sie - bis ich sie endlich in Auslegung lesen konnte.

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Demian
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#43 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Demian » Di 15. Apr 2014, 05:09

Abischai hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:...Also gibt es für dich keinen Raum für andere Glaubensrichtungen wie den Islam oder den Buddhismus?...
So ist es.

Die Christusliebe, der Heilige Geist wirkt über alle Redeweisen, Meinungen und Glaubensbekenntnisse hinaus. Denn er ist ein höheres Bewusstsein. Keine "Religion", sondern eine tiefere und umfassendere Erfahrung und Erkenntnis des Seins (der Mensch als individuelles Liebes-Abbild Gottes). Die BHAGAVAD-GĪTÄ€ beschreibt Gott, als die Höchste Persönlichkeit Gottes, während Brahman die alldurchdringende, unpersönliche Energie ist - Gott ist wie das Feuer, von dem Brahman wie Hitze und Licht absolut ausstrahlt und dadurch das Sein in seiner Vielfalt hervorbringt. Weisheit und Liebe sind ein Ausdruck dieser Energien und dadurch findet sie sich nicht nur unter Christen (das wäre ja eine Erniedrigung Gottes auf das Niveau einzelner Menschengruppen ;) ) Dieses Absolute ist jenseits der Begriffe.

Ein Gleichnis Ramakrishnaszur Gleichheit aller Religionen:
„Ich habe alle Religionsbräuche geübt: den Hinduismus, den Islam, das Christentum, und ich bin auch die Wege der verschiedenen Sekten des Hinduismus gegangen, und ich habe gefunden, dass es derselbe Gott ist, zu dem sie alle streben, wenn auch auf verschiedenen Wegen ... Ihr müsst diese verschiedenen Wege gehen und einmal jede Glaubensform wirklich durchproben. Ich sehe überall Menschen, die sich im Namen der Religion streiten: Hindus, Muslime, Brahmos, Vishnuiten usw. Sie bedenken aber nicht, dass Der, der Krishna genannt wird, ebenso Shiva heißt, und ebenso gut kann er Urkraft, Jesus oder Allah genannt werden und ebenso gut der eine Rama mit seinen tausend Namen. Ein Teich mit vielen Badetreppen. Auf einer schöpfen die Hindus das Wasser in Krügen und nennen es Jal; auf einer anderen schöpfen die Muslime das Wasser in ledernen Schläuchen und nennen es Pani; auf einer dritten die Christen und nennen es Water. Können wir uns denn vorstellen, dass dieses Wasser nicht Jal ist, sondern Pani oder Water? Das wäre doch lächerlich! Der Urgrund ist Einer unter verschiedenen Namen, und ein jeder sucht nach demselben Urgrund; nur Klima, Naturanlage und Benennung schaffen die Unterschiede.

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Demian
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#44 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Demian » Di 15. Apr 2014, 10:04

Rembremerding hat geschrieben:Zudem hoffe ich, dass Du meine Worte nicht als aggressiv oder gegen Deine Person betrachtest, dem ist natürlich nicht so. Ich respektiere Deinen Weg und Deine Gottesschau, ja empfinde große Achtung vor Deinem Eifer und Deinen Einsichten.

Eine genauere Antwort wirst du noch bekommen, aber leider hab ich grad wenig Zeit. Ich bin sozusagen "auf dem Abflug". Du kannst gerne auch mal "agressiv" erscheinen, wenn Du das umso besser begründen kannst. Solange die Substanz stimmt. Deine lieben Worten freuen mich jedenfalls! In Wahrheit dienen wir der Wahrheit und nicht sie uns, das vergessen Menschen gerne, wenn sie ein paar Weisheiten aufgeschnappt haben ... aber was ist das schon? WIND ... frei atmen ... darauf kommt es an ... napaschu („aufatmen“ und „weit werden“) :Herz:

Rembremerding
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#45 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Rembremerding » Di 15. Apr 2014, 10:20

Hallo, allen Foristen eine erkenntnisreiche und besinnliche Karwoche! :)

Pluto hat geschrieben:Mal eine theoretische Frage:
Wenn ich bereits nach meinem Gewissen handle, ohne Gott gehört zu haben, macht mich das dann schlechter als diejenigen die Gottes Wort erhören?
Das Gewissen an sich ist formbar, es wird geprägt von Umfeld und den eigenen Begierden und Wünschen. So kann das Gewissen "eine Hornhaut bekommen", das Böse wird als solches gar nicht mehr wahrgenommen, weil das Gute, Gott, vom eigenen Ego übertönt wird oder auf Satan gehört. Deshalb kann das Gute im Gewissen verdeckt werden und wenn jemand nach seinem Gewissen handelt kann er sehr wohl schlechtes tun. Ein solcher Mensch ist schlechter, als ein anderer, der in seinem Gewissen das Echo von Gottes Wort zulässt und danach handelt.

Doch Christen wurde eine außerordentliche Gnade geschenkt, damit auch eine große Verantwortung. Durch diese Gnade der Sündenvergebung des Fleisches haben Christen praktisch "den Rücken frei", weil sie sich nicht daran abarbeiten durch Werke sich selbst zu erretten, was sowieso unmöglich ist, sondern im Glauben bereits errettet sind.
Pluto hat geschrieben:Werden dadurch nicht Ungläubige zu Menschen zweiter Klasse abgestuft?
Das ist typisch weltliches Denken, weil weltliche Hierarchien als Vorbild dienen. Wenn der Herr Christus Jesus sagt, dass die Ersten die Diener der anderen sein müssen, dann muss dies auch für seine Nachfolger gelten. Und man kann das auch in großen Teilen der Welt sehen: Christen sind die Fußabtreter der Ungläubigen.
Christen haben diese Gnade nicht um zu herrschen, sondern um zu dienen und zudem: Als Christ ehrt man jeden Menschen gleich, weil er ein Geschöpf Gottes ist.
Deshalb hat ein "Ungläubiger" für einen Christen einen weitaus höheren Stellenwert, als ein Ungläubiger für einen Muslim. Wende das Wort "Ungläubiger" deshalb nicht in dem Sinne an, wie es der Islam tut.

Und dieses Heil kann nur Christus Jesus vermitteln, er ist der einzige Weg dorthin.
Pluto hat geschrieben:Werden also doch nur Christen das Heil des ewigen Lebens empfangen?
Nein. Wir können Gott nicht vorschreiben, wen er das Heil schenkt. Wir können nicht in die Herzen der Menschen schauen. Gott gab uns aber klare Aussagen darüber, wen er es nicht schenkt oder vielmehr: schenken kann.

Nur im Glauben an Christus Jesus erfährt man Sündenvergebung und garantierte Auferstehung zum ewigen Leben. Wie Gott in seiner Barmherzigkeit mit anderen Menschen richtet, die an Christus Jesus nicht glauben, dürfen wir getrost seiner Liebe überlassen und entzieht sich minderen Menschengedanken. Sie werden ebenso ihren Lohn erhalten.
Jedenfalls beten Christen aus Liebe inständig, dass die Ungläubigen sich bekehren mögen, den Frieden und die Fülle des Lebens in Christus Jesus finden und wollen ihnen als Licht dienen, damit sie aus der Finsternis heraustreten (dabei denke ich gerade an Esoterik oder den fürchterlichen Dämonenglauben in weiten Teilen Schwarzafrikas).

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#46 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Rembremerding » Di 15. Apr 2014, 10:28

Demian hat geschrieben: Eine genauere Antwort wirst du noch bekommen, aber leider hab ich grad wenig Zeit. Ich bin sozusagen "auf dem Abflug". Du kannst gerne auch mal "agressiv" erscheinen, wenn Du das umso besser begründen kannst. Solange die Substanz stimmt. Deine lieben Worten freuen mich jedenfalls! In Wahrheit dienen wir der Wahrheit und nicht sie uns, das vergessen Menschen gerne, wenn sie ein paar Weisheiten aufgeschnappt haben ... aber was ist das schon? WIND ... frei atmen ... darauf kommt es an ... napaschu („aufatmen“ und „weit werden“) :Herz:
So ist es @Demian. Und das Besondere an der Wahrheit ist, dass sie die Menschen zu sich ziehen will. Und das geht nur, wenn sie loslassen.

Ich wünsche Dir eine schöne Zeit durch Gottes Segen, wo immer Dich die Winde hintragen werden. :Herz:

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