Darf ich so frech sein, mich hie einzuklinken? Versuche es doch mal mit mir, auch wenn ich intellektuell mit Dir nicht mithalten kann.AlTheKingBundy hat geschrieben:Du wirst Dich einer biblisch-inhaltlichen Diskussion aber wie immer verweigern.
Inwiefern kehrte Jesus denn im Jahre 70 zurück? Dies ist doch genau der Kritikpunkt von Münek, Sven und Pluto: Er kehrte NICHT zurück. Oder doch?AlTheKingBundy hat geschrieben:1. Du akzeptierst die Aussagen Jesu nicht, dass seine Wiederkunft mit der Zerstörung des Tempels einhergeht (Mat 24; Mrk 13 und Luk 21).
Schauen wir uns diese Verse an.AlTheKingBundy hat geschrieben:2. Du leugnest die Wiederkunft Jesu innerhalb der damals lebenden Generation, obgelich er dies selbst bezeugte (z.B. Mat 10,23; Mat 24,34; Mrk 9,1; Joh 21,23 usw.
Mat 10,23 steht im Kontext einer jesuanischen Rede, dem der Vers Mat 10:18 vorausgeht. In diesem Fall schließe ich mich dem Neutestamentler Prof. Dr. Matthias Konradt an und verstehe die jesuanische Aussage so, dass dies auch die Diasporastädte einschließt.
Im Buchzitat habe ich die Ziffernverweise auf die Fussnoten im Buch weggelassen.... Die Wendung könnte im geographischen Sinn die Städte im Land ‚Israel‘ meinen, doch lässt sich dagegen Fragen, warum Matthäus dann nicht analog zu Mt 2,20f formuliert. Von daher ist zu erwägen an alle Städte mit jüdischer Bevölkerung zu denken. Mit Mt 10,23 würde dann — wie explizit schon in Mt 10,18* — den Raum der Israelmission auf die Diasporastädte ausweiten.
*Den Link zur Bibelstelle habe ich eigefügt.
Zurzeit der Apostel lebten etwa nur zwei Millionen Juden in Israel. Vier weitere Millionen lebten in der Diaspora im Römischen Imperium im Mittelmeerraum und mindestens eine weitere Million in anderen Ländern außerhalb des römischen Herrschaftsgebietes, wie in Babylonien. Bewältigen die Jünger und Apostel Christie überhaupt ihre Missions-Aufgabe bis zu ihrem Tod in all den Städten, in denen "Israel" im Sinne jüdischer Bevölkerung lebte?
Von welchem Personenkreis sprach Jesus in Mat 24,34? Wie ist Jesu Endzeitrede zu verstehen?

Jesus Versprechen in Mrk 9,1 erfüllte sich in etwa einer Woche. Bitte siehe hierzu meine Erkärung vom Mo 5. Jan 2015, 02:51, aber was weiß ich denn schon.

Und nun zu Joh 21,23:
Dies ist eine Mahnung, nicht zu viel in einen Vers hinein zu interpretieren.Von da an ging unter den Brüdern die Rede, dass jener Jünger nicht sterben werde. Aber Jesus hatte ihm nicht gesagt, er werde nicht sterben, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was kümmert es dich?
In 1. Thes 4,16-17 wurde Paulus schon damals offenbar von einigen Urchristen in Thessaloniki missverstanden. Darum stellte Paulus dies in seinem zweiten Brief richtig, nämlich in Thess 2:1-4.AlTheKingBundy hat geschrieben:3. Du leugnest die Naherwartung der Apostel und machst daraus eine Fernerwartung (1. Thes 4,16-17; 1. Kor 15,51; Heb 10,37; Offb 1,7; Offb 22,10; Offb 22,20 usw.)
In Kor 15,51 bringt Paulus die gleiche Hoffnung zum Ausdruck, die er auch schon in 1. Thessalonicherbrief verkündet hatte. Mag sein, dass er die Hoffnung einer Naherwartung hegte, aber sicher war es sich dessen ganz und gar nicht, wie er im 2. Thessalonicherbrief klar stellte. Im Folgevers steht ein Gedanke, den er in ähnlicher Form auch in 1Thess 4:16 zum Ausdruck brachte. Dem geht ein Vers voraus, indem Paulus sich auf "ein Wort des Herrn" beruft, welches an keiner anderen Stelle überliefert ist. Möglicherweise wurde es ihm von den Apostel/n Kephas und/oder Jakobus persönlich verkündet (s. Gal 1:17-19).
Bemerkenswert ist, dass Paulus gem. der Apostelgeschichte um das Jahr 56 n. Chr. offenbar mit seinem natürlichen Tod. rechnete.
Die paulinische Formulierung in 1Kor 6:14 legt nahe, dass Paulus sogar bereits im Jahre 54 (vermutl. Abfassungszeit des Briefes) mit seinem Tod rechnete.Zitat aus Naherwartung bei Paulus:
Als sich Paulus etwa 56 n. Chr. von den Ephesern verabschiedete, sprach er von ihm bevorstehenden Leiden, von der Vollendung seines Laufs (d.h. seinem Tod), und er kündete ihnen an, dass sie ihn nicht mehr sehen werden (Apg 20,23-25). Das klingt so, dass er mit seinem Sterben rechnete und nicht mit seinem Leben bis zum Wiederkunft Jesu.
In Heb 10,37 bezieht sich der Schreiber auf Hab 2,3-4 und verbindet dies mit dem Ausspruch in Jes 26:20.
Dabei sollte man behachten, dass Jesus seinen Aposteln unmittelbar vor seiner Himmelfahrt antwortete:
Zitat aus Apg 1:7-8:
7 Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; 8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!