Ich finde Alleingänge auch kritisch.

SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 2. Nov 2019, 19:50„Gut und Böse“ würde ich nicht sagen, eher „lokal/familiär“ („Jesus“) und „global/nüchtern/regierend“ („Paulus“).“Punch“ hat geschrieben: Eine verwegene These! Guter Bulle, böser Bulle schon im Neuen Testament. Aber gerade was Paulus anbetrifft, so kann ich dich da durchaus verstehen.
Interessant wird es, wenn man die Verbindung herstellen möchte, so soll die Figur „Paulus“ (laut Theologie) annähernd zur gleichen Zeit (bzw. als „Fortsetzung durch Jesus-Erscheinung“) aktiv gewesen sein.
Was genau enthalten die „Paulus“-Texte, so dass eine Zusammengehörigkeit festgestellt werden kann (ausser, dass beim Wort „Christus“ auch mal „Jesus“ steht, was aber sehr leicht beim Schreiben zustande kommen kann)?
Sind es Hauptsächlichkeiten oder sind es Nebensächlichkeiten?
Wie sehr scheint „Paulus“ an „Jesus“ interessiert zu sein?
Gibt es sogar Widersprüche?
Die „Paulusbriefe“ sollen die erste Textsammlung („Corpus Paulinum“) gewesen sein.
=> Es gibt keine Gleichzeitigkeit der Texte.
=> Texte zur Figur „Jesus“ tauchen später auf und werden später mit den „Paulusbriefen“ als Sammlung verwaltet.
Wir haben alle eine gewisse Vorstellung, wie die Texte (auf Basis ihrer Geschichten) anzureihen sind – aber woher wissen wir eigentlich, dass diese Reihenfolge korrekt ist?
„Paulus“ soll der erfolgreiche Missionar (der „Botschafts-Verkäufer“) für „Jesus“ sein, die Verflechtungen sind aber eher komisch gering.
„Paulus“ haut römisch theologisch auf die Behauptungs-Pfanne, dass die Ohren nur noch so wackeln.
„Jesus“ scheint damit nicht wirklich etwas zu tun zu haben – er bereitet das Wirken von „Paulus“ nicht vor. Die von "Jesus" beauftragten Jünger sind bzgl. Mission wohl nicht allzu weit gekommen (wobei ich dies nur gelesen habe).
Was, wenn der „Jesus“-Kult auf der Grundlage eines „Paulus“-Christus-Kult entstanden ist?
Oder was, wenn sie beide „parallel“ vorlagen und verheiratet wurden?
Wie sehr dies bei manchen „Gläubigen“ zu einem „Hin- und Her“ führt, zeigt vielleicht dieser Link.
(wobei auch hier versucht wird, die gelernte Reihenfolge einzuhalten)
All das ist eigmeenartig und als Resultat kann meiner Meinung nach nur die Interpretationstoleranz als sinnvoll erachtet werden.
Die Bibel als „einheitlich übermitteltes Wort“ ist bestimmt auch eine Interpretation, die allerdings genausowenig eine Grundlage beanspruchen kann, wie andere Sichtweisen.
Die gepriesene – aber in kirchlichen Gemeinschaften dann doch wenig beliebte und geförderte Freiheit ….schimmert sogar schon zart im AT durch.
Psalm 119,45 (Luth.)
„Und ich wandle in weitem Raum;
denn ich suche deine Befehle“
Buber-Rosenzweig:
„Ergehn darf ich mich in der Weite, denn ich frage deinen Ordnungen nach.
Du glaubst nicht, wie gut ich Menschen verstehen und nachvollziehen kann, die mitSilverBullet hat geschrieben: ↑
Zumindest schwächt es mein Bedürfnis nach Widerstand enorm ab, denn ich habe ja keine Auflagen abzuwehren.
Bist Du ein Zwerg, der im Berg Bodenschätze schürft?
Zumindestens ist das ein guter Ansatz - Aufklärung ist das Denken ohne Anleitung Dritter. - Andererseits können solche Vorschrifften/Dogmen einen Wert bekommen, NACHDEM man sich von ihnen emanzipiert hat und man sie von außen betrachtet.
Eben, deshalb sind Dogmen ausdrückliche Denkverbote.
Deshalb versteht closs wohl die gut begründeten Dogmen der Kirche. Nur von dem einen, das die heilsnotwendige Mitgliedschaft in der RKK vorschreibt, will closs nichts wissen.
Davon solltest Du Dich befreien - versuche mal, Dogmen per Denken zu verstehen. - Echt, es lohnt sich.
Ja - aber das ist manchmal arg viel verlangt. --- Wenn man ständig mit besserwisserischem Prekär-Zeugs überschüttet wird, muss man manchmal wirklich tief Luft holen.Naqual hat geschrieben: ↑So 3. Nov 2019, 09:56
Denke, es ist bei jedem von uns zwischendurch mal an der Zeit, die eigene Gefühlslage beim Schreiben zu beobachten (Will ich besser sein wie der andere, mag ich ihn, habe ich Angst Fehler zuzugeben oder Wissenslücken, usw.). Oder besser VOR dem Schreiben zu beobachten.