Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#51 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Naqual » Mo 13. Jan 2014, 18:24

kamille hat geschrieben:Tatsache ist doch, wenn man der Bibel glaubt, dass Satan sich von Gott abgewandt hat, und dass in diesem Fall das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung zur Geltung kommt.
Ich glaube der Bibel nicht, finde aber, dass sie viel sehr Lesenswertes und Wichtiges bringt.
Im Konkreten ist es so, dass Satan als gefallener Engel eine spätere Legende ist, keine biblische Aussage.
Es gibt welche, die den "gefallenen Morgenstern" so interpretieren, das kann man teils so machen, steht aber schlicht nicht da. Und selbst Jesus wird in der Bibel als Morgenstern bezeichnet.


Gott hat demnach entschieden, was gut, und was schlecht ist. Die Bezeichnung "böse" lassen wir mal außenvor ja ?
Das wäre jetzt ein anderes Gleis als der Thread. Hat Gott entschieden, was gut und böse ist, oder hat sich das aus der Sache ergeben, die Er dann bewertet? Wenn etwas erst dadurch Böse wird, dass Gott es so entschieden hat, dann würde Gott das Böse schaffen, das es vorher nicht gab. Aber das ist jetzt sehr philosophisch und ein Nebengleis.

Dem Schlechten ist also das Licht, oder die Gnade, oder die Zustimmung Gottes abhanden gekommen. Es hat aber die Möglichkeit, sich umzudrehen, das Licht wieder anzunehmen.
Ich wehre mich ein wenig dagegen, Menschen in gute und schlechte einzuteilen. Wir sind da alle viel zu nah gesitig verwandte "Kollegen", als dass dies sinnvoll wäre.
Was soll das Umdrehen zum Licht sein als gute Möglichkeit? Die Tücke liegt hier im Detail.
Ich bin da mal frech und sage es geht nur um eine einzige Sache, aus der alles andere abgeleitet werden kann:
Liebe. Wer sich umdreht liebt. Wer liebt, lebt nicht für sich allein, sondern genauso für den Nächsten.
Die Möglichkeit besteht darin ein "besserer Mensch" zu werden, perfekt ist niemand. Was man so für wahr hält oder nicht darüber hinaus ist völlig unwichtig. Die Gnade besteht darin, dass Gott die aufrichtige und ernsthafte Absicht honoriert und nicht die Perfektion voraussetzt. Er hat uns unperfekt geschaffen.

Darum geht es doch im Leben, dazu fordert uns das eigene Schicksal auf. Aus Hochmut soll Demut werden, das ist Transzendenz im geistigen Sinne.
MIch erstaunt ein wenig, dass für Dich Hochmut und Demut SO wichtig sind. Also wichtig ist es natürlich schon.
Hochmut ist eine Spielart der Lieblosigkeit, bei der das Selbstbewusstein sich krankhaft übersteigert zuungunsten anderer.
Demut ist eine Spielart der Liebe, bei der das Selbstbewusstsein sich nicht krankhaft minderwertig sieht (die Gefahr besteht), aber sich eben nicht über andere erhebt und gleichzeitig sich selbst realistisch sieht. Ein kleines Licht im gewaltig großen Kosmos, ein kleines begrenztes Zahnrädchen mit ganz kleinen Aufgaben. Die es aber zu erfüllen gilt.

Es geht also nicht um Gut und Böse, sondern um Vergeistigung.
Wir leben in einer Wirklichkeit, bei der für uns beides verbunden ist. Wir kennen keinen reinen Geist. Wenn man so will, ist der Mensch, materiegebundener und materieabhängiger Geist. Begrenzt in Raum und Zeit. Da kann man nichts daran ändern. Insofern würde ich Vergeistigung verstehen als nicht dem Materiellen ausgeliefert (soweit als möglich), sondern "wir sollen die Welt (das Materielle) beherrschen". So kann man seine Triebe (materiell) über sich herrschen lassen und sich darin verlieren (und biblisch "versklavt" werden). Oder man kann sie beherrschen. Zwar nicht in Vollkommenheit, jedoch mehr oder weniger. So würde ich es verstehen.
Naqual hat geschrieben:Die Problematik entsteht erst wenn aus dem Ego der Egoismus wird.
Es gibt kein reines Ego, es ist immer Egoismus.
Daher nenne ich das reine seelische Selbst auch nicht Ego, sondern das Selbst, abgeleitet von ..sich , oder seiner selbst bewußt zu sein. Das schließt den zwanghaften Einfluß des Fleisches aus, obwohl die Seele alles tut, um das Leben des Fleisches zu gewährleisten und dazu braucht sie nicht viel zu tun.
Hier benutzt Du nur die Begriffe anders, meinst aber dasselbe.

Naqual hat geschrieben: Die Seele muss über Geist und Fleisch wirken, wird ein Aspekt vernachlässigt oder ganz ignoriert, wird es schädlich und gefährlich.
Ich persönlich halte den Geist für das Lebensprinzip, das über Seele und Fleisch steht, denn Geist ist eben ein "Stückchen" Gott im Menschen, der eigentliche Helfer, Ratgeber, der Wissende und der, der die Handlungen des Menschen nach göttlichen Prinzipien lenken will.
Ähm, ja. Ich hätte besser formulieren müssen "Der Geist muss über Seele und Fleisch wirken". Wobei im biblischen Jargon Seele und Fleisch nicht gegenüber gestellt werden können. Die Seele besteht aus Fleisch und Geist. Im genannten Satz müsste man dann unter Seele das "fleischgebunde Geistige" verstehen. Weil das sind wir. Das kann man auch nicht wegdiskutieren.

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kamille
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#52 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von kamille » Di 14. Jan 2014, 14:56

Naqual hat geschrieben:Es gibt welche, die den "gefallenen Morgenstern" so interpretieren, das kann man teils so machen, steht aber schlicht nicht da. Und selbst Jesus wird in der Bibel als Morgenstern bezeichnet.
Hallo Naqual.
Naja, die Bibel will interpretiert werden, und was nicht so da steht ganz besonders.
Ich sehe in der Bezeichnung "Morgenstern" eine orientalische Beschreibung für lichtvolle Führerschaft, oder sowas ähnlichem ;)

Auch heutigentags ist die orientalische , oder arabische Sprache gespickt mit Symbolwörtern, die wir meistens falsch interpretieren würden. Ihre Sprache ist eben sehr blumig und was noch heute so ist, wird in tiefer Vergangenheit vielleicht noch viel intensiver gewesen sein.
Naqual hat geschrieben: Hat Gott entschieden, was gut und böse ist, oder hat sich das aus der Sache ergeben, die Er dann bewertet
Jeder Schaffende, und besonders der Schöpfergott wird doch wohl mit seinem Werk eine Absicht verbunden haben die wir , seine Geschöpfe meistens noch nicht voll verstehen.
Es besteht eine Grundordnung aller Dinge, die die Wissenschaften ja zu erforschen bemüht sind.

Was den Menschen betrifft, so hat sich bisher noch keine Wissenschaft ernsthaft an die Arbeit gemacht, Ordnung und Gesetzmäßigkeit und besonders den Sinn im Leben zu erkennen, und zwar ganzheitlich und übergeordnet des menschlichen Willens.

Im Osten haben die weisen Meister schon viel entdeckt, aber auch christliche Mystiker können mit guten ERkenntnissen auftreten.
Es ist sogar möglich, das nicht nur besonders Begabte, sondern ein jeder Mensch das herausfinden kann, um Gott zu verstehen, wenn man schon die Bibel nicht ganz als Gotteswort annehmen will.
Wer z.B. ein Computerprogramm schreibt, der wird doch wohl bestimmen, wie es zu funktionieren hat, oder welchem Zweck es dienen soll.
Naqual hat geschrieben:Wenn etwas erst dadurch Böse wird, dass Gott es so entschieden hat, dann würde Gott das Böse schaffen, das es vorher nicht gab
Ich denke, Gott hat nicht das Böse geschaffen, sondern Bedingungen gestellt, also Gesetze erlassen. Wer sich die nicht gefallen lassen will, kann über die Konsequenzen wieder in die richtige Richtung gelenkt werden.
Oder sag mir, wie Gott die Menschen dereinst wieder alle bei sich haben soll ?

Wenn eine Regierung Gesetze erläßt, so ist die doch nicht zugleich die Erschafferin von Mord, Diebstahl und sonstigen üblen Taten.
Und so sehe ich das auch bei Gott. Wenn er freie Menschenkinder haben will, die einmal so sein sollen, wie er sie haben will, dann muß er auch Regularien parat haben, damit das letztendlich funktioniert.

Es geht also nicht über die böse Handlung, oder das Böse, sondern wie es überwunden werden kann.
Dass Böse schafft der Mensch selber, nicht Gott.
Naqual hat geschrieben:Ich wehre mich ein wenig dagegen, Menschen in gute und schlechte einzuteilen.
Ich auch !!
Naqual hat geschrieben: Wer sich umdreht liebt. Wer liebt, lebt nicht für sich allein, sondern genauso für den Nächsten.
So hab ich das auch gemeint.
Naqual hat geschrieben:MIch erstaunt ein wenig, dass für Dich Hochmut und Demut SO wichtig sind
Weil die reine Liebe völlig ohne Hochmut ist.
Naqual hat geschrieben: Insofern würde ich Vergeistigung verstehen als nicht dem Materiellen ausgeliefert
Ja, so hab ich´s gemeint.
Naqual hat geschrieben: Wobei im biblischen Jargon Seele und Fleisch nicht gegenüber gestellt werden können. Die Seele besteht aus Fleisch und Geist.
Laut Bibel ist die Seele ein Hauch Gottes, also etwas subtiles, das nicht sterblich ist und das Fleisch eben vergänglich weil sterblich. So lehrt es die Bibel und so hab ich es auch in mir selber gefunden.
Die Seele, das Fleisch und der Geist sind der dreieinige Mensch.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Pluto
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#53 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Pluto » Di 14. Jan 2014, 20:44

kamille hat geschrieben:Wenn eine Regierung Gesetze erläßt, so ist die doch nicht zugleich die Erschafferin von Mord, Diebstahl und sonstigen üblen Taten.
Und so sehe ich das auch bei Gott. Wenn er freie Menschenkinder haben will, die einmal so sein sollen, wie er sie haben will, dann muß er auch Regularien parat haben, damit das letztendlich funktioniert.
Du umschiffst die wichtige Frage sehr geschickt, liebe kamille.
Aber wenn Gott Gesetze macht und die Liebe erschaffen, warum hat er dann das Böse zugelassen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#54 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von closs » Di 14. Jan 2014, 20:49

Pluto hat geschrieben:warum hat er dann das Böse zugelassen?
Weil er nur so (dialektische/bewusste) Erkenntnis beim Menschen ermöglicht - und Gott will bewusst erkannt sein.

Lena
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#55 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Lena » Di 14. Jan 2014, 20:59

Pluto hat geschrieben: Aber wenn Gott Gesetze macht und die Liebe erschaffen, warum hat er dann das Böse zugelassen?
Auch Regierungen lassen den Menschen viel Freiheit - lassen das Böse zu - aber bestrafen es.

Man müsste ja Vorbeugend die ganze Menschheit in Ketten legen damit keiner mehr was Böses tut.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Pluto
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#56 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Pluto » Di 14. Jan 2014, 22:52

Die Frage bleibt: Wer oder was hat das Böse erschaffen? Und warum hat Gott es in seine Schöpfung eindrigen lassen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#57 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Hemul » Di 14. Jan 2014, 23:08

Pluto hat geschrieben:Die Frage bleibt: Wer oder was hat das Böse erschaffen? Und warum hat Gott es in seine Schöpfung eindrigen lassen?
Hi Pluto!
So lange nicht abgeklärt ist wer sich hinter der Schlange im Paradies verbirgt erübrigen sich deine Fragen. Denn diese werden dort an der Quelle beantwortet. ;) Warum sollte ich meine Zeit opfern u. darauf eingehen, wenn man mich doch nur verspottet.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#58 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Pluto » Di 14. Jan 2014, 23:21

Hemul hat geschrieben:So lange nicht abgeklärt ist wer sich hinter der Schlange im Paradies verbirgt erübrigen sich deine Fragen. Denn diese werden dort an der Quelle beantwortet. ;) Warum sollte ich meine Zeit opfern u. darauf eingehen, wenn man mich doch nur verspottet.
Es ist die schwierigste Frage des Glaubens überhaupt. In der Tat, glaube ich, dass du deine Zeit verschwendest wenn du versuchst sie zu beantworten, denn — es gibt keine Antwort auf diese Fragen. Viele haben sich daran versucht, alle sind sie aber an der Theodizee-Frage gscheitert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#59 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Hemul » Di 14. Jan 2014, 23:49

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:So lange nicht abgeklärt ist wer sich hinter der Schlange im Paradies verbirgt erübrigen sich deine Fragen. Denn diese werden dort an der Quelle beantwortet. ;) Warum sollte ich meine Zeit opfern u. darauf eingehen, wenn man mich doch nur verspottet.
Es ist die schwierigste Frage des Glaubens überhaupt. In der Tat, glaube ich, dass du deine Zeit verschwendest wenn du versuchst ie zu beantworten, denn — es gibt keine Antwort auf diese Fragen. Viele haben sich daran versucht, alle sind sie aber an der Theodizee-Frage gscheitert.
Hi Pluto!
Habe dir diesbezgl. eine PN geschrieben. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#60 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Pluto » Di 14. Jan 2014, 23:52

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:So lange nicht abgeklärt ist wer sich hinter der Schlange im Paradies verbirgt erübrigen sich deine Fragen. Denn diese werden dort an der Quelle beantwortet. ;) Warum sollte ich meine Zeit opfern u. darauf eingehen, wenn man mich doch nur verspottet.
Es ist die schwierigste Frage des Glaubens überhaupt. In der Tat, glaube ich, dass du deine Zeit verschwendest wenn du versuchst sie zu beantworten, denn — es gibt keine Antwort auf diese Fragen. Viele haben sich daran versucht, alle sind sie aber an der Theodizee-Frage gscheitert.
Hi Pluto!
Habe dir diesbezgl. eine PN geschrieben. ;)
Habe ich gelesen.
Sorry, aber der Text hat mich nicht überzeugt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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