Das Reich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#51 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von JackSparrow » So 21. Mai 2017, 09:02

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Aber die römische Belagerung wird von Jesus doch lediglich als Anfang der Wehen und Beginn der großen Drangsal beschrieben.
Warum sagt er dann, an diesen Tagen werde alles in Erfüllung gehen (Lk21:22) und alles werde eintreffen, bevor "diese Generation" vergangen ist? Welchen Menschensohn haben die Leute kommen sehen, als Jerusalem belagert wurde?


Hemul hat geschrieben:Titus 1:2,
getragen von der Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott uns vor allen Zeiten zugesagt hat. Und Gott lügt nicht.
Titus 1:2,
ἐπ ἐλπίδι ζωῆς αἰωνίου
ep epidi zoes aioniou
in Hoffnung (auf) äonisches Leben

Die Äonen in der Bibel haben sowohl einen Anfang als auch ein Ende.

Helmuth
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#52 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » So 21. Mai 2017, 10:02

JackSparrow hat geschrieben: Warum sagt er dann, an diesen Tagen werde alles in Erfüllung gehen (Lk21:22) und alles werde eintreffen, bevor "diese Generation" vergangen ist?
Alles in Bezug auf das was dem Volk Israel vorausgesagt wurde, aber nicht alles im Sinne von unversal "alles". Wenn ich sage "ich gebe dir alles was ich habe" wirst du wohl verstehem dass das auch ein Sprachfigur ist. Wortklauberei ist nicht die korrekte Auslegung von Texten. Geist und Hirn dürfen mitspielen! :mrgreen:

Und die Generation ist auch nicht vergangen. Generation muss im Sinne von Geschlecht verstanden werden. Generation ist eine nicht ganz korrekte Übersetzung. Geschlecht ist besser, weil es um die gesamte Nachkommenschaft seit Abraham geht, wenn Jesus das so in den Mund nimmt.

JackSparrow hat geschrieben: Die Äonen in der Bibel haben sowohl einen Anfang als auch ein Ende.
Das stimmt, aber es gilt sowohl aus auch. Die sprachliche Anwedung sieht in temporaler Anwendung beides vor. Lebenszeit als Gesamtes in begenzter und in unbegrenzter Hinsicht. Da muss man in die Tiefe gehen. Darüber hinaus hat aionos nicht nur eine temporale Bedeutung.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Rembremerding
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#53 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Rembremerding » So 21. Mai 2017, 11:24

Helmuth hat geschrieben: Alles in Bezug auf das was dem Volk Israel vorausgesagt wurde, aber nicht alles im Sinne von unversal "alles". Wenn ich sage "ich gebe dir alles was ich habe" wirst du wohl verstehem dass das auch ein Sprachfigur ist.
So ist es, und was wurde Israel vorausgesagt?
Lukas bezog sich durch seine Quelle in 21:20-24 wohl auf Daniel 9:27 HRB:

Mit vielen wird er während der einen Jahrwoche einen festen Bund schließen und in der Hälfte der Jahrwoche Schlacht- und Speiseopfer abschaffen. An deren Stelle herrscht der Greuel der Verwüstung und dauert bis zum Ende. Dann wird sich das Beschlossene über den Verwüster ergießen

Lukas nimmt das Bild vom "Greuel der Verwüstung" in 21:20 auf und spricht ohne Bild von der bevorstehenden Belagerung Jerusalems. Geschrieben steht in Dn 9:27, dass Schlacht- und Speiseopfer abgeschafft werden, was ja alles nach der Eroberung eingetreten ist, weil der Tempel zerstört wurde. Viele der Zuhörer Jesu werden dieses Ereignis noch erlebt haben. In 21:24 sagt Lukas weiter:

Die einen werden durch die Schärfe des Schwertes fallen, die anderen gefangen unter alle Völker weggeführt werden. Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis auch die Zeit der Heiden abgelaufen ist.

Hier wird die Situation der Juden (und Heiden) vom Fall Jerusalems bis heute beschrieben, "bis zum Ende" (Dn 9:27), also eine Zwischenzeit unbestimmter Dauer. Die Juden werden zerstreut (viele kehren aber nun wieder zurück nach Israel, was der Endzeit entspricht, wie uns die Hl. Schrift mitteilt) und die Heiden (Völker) treten an ihre Stelle. Die Zeit der Heiden läuft ab, wenn sie "die Vollzahl" erreicht haben, damit dann ganz Israel bekehrt wird. Nachzulesen bei Paulus (Rö 11:11-32).

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ProfDrVonUndZu
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#54 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 21. Mai 2017, 11:52

JackSparrow hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Aber die römische Belagerung wird von Jesus doch lediglich als Anfang der Wehen und Beginn der großen Drangsal beschrieben.
Warum sagt er dann, an diesen Tagen werde alles in Erfüllung gehen (Lk21:22) und alles werde eintreffen, bevor "diese Generation" vergangen ist? Welchen Menschensohn haben die Leute kommen sehen, als Jerusalem belagert wurde?
Buchstäblich alles kann ja aus mindestens aus 2 Gründen schon mal nicht gemeint sein.

1. Jesus sagte in Matthäus 11,13, dass alle Propheten (des AT) bis auf Johannes geweissagt haben.

2. Die Offenbarung war noch nicht geschrieben, als Jesus die Endzeitrede hielt.


JackSparrow hat geschrieben:Die Äonen in der Bibel haben sowohl einen Anfang als auch ein Ende.
Aber vielleicht sind sie nicht als Zustand zwischen einem Anfang und Ende gemeint, sondern als Zustand selber.

In Daniel 7,14 heißt es : Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.

So heißt es dann weiterhin mit anderen Worten in Daniel 7,18: Aber die Heiligen der höchsten Örter werden das Reich empfangen, und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten.

Auch im NT gibt es deutliche Hinweise.

2. Korinther 4,17-18 Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit,
18 da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.


Hebräer 7,23-24 Und jener sind mehrere Priester geworden, weil sie durch den Tod verhindert waren zu bleiben; 24 dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum.

Dass Ende eines Äons scheint also nicht durch den Begriff geprägt, als viel mehr durch die Schwachheit seines individuellen Zustands.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

michaelit
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#55 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von michaelit » So 21. Mai 2017, 12:27

Münek,

ich sehe das Gottesreich nicht einfach als Reich Yahweh's an sondern als Reich aller Götter. Die Juden begannen bekanntlich auch mit mehreren Göttern statt nur mit einem. Du kennst ja sicherlich den Gottesnamen Elohim, das ist Mehrzahl für Götter und die Juden haben erst später in Babylon mit dem Monotheismus begonnen. Wenn du magst hilft sicherlich das Indische wo das Atman (dein Geist, dein Selbst) mit dem Brahman (Weltgeist, Weltselbst) gleichgesetzt wird, und beides ist ewig und unzerstörbar. Ich las oft von Paulus wie er einerseits dem Gesetz abschwor aber dann darauf zurückfiel. Eigentlich kam Jesus um Sünder selig zu machen, das war das was in der Urgemeinde allgemein bewußt war. Dann aber verfielen manche Leute auf dumme Ideen und die anderen beobachteten viel und dachten daß man zurück in die Moral muß. Der Erleuchtete braucht das weniger da Moral ja schlußendlich vernünftig sein muß und nicht alles dominieren darf damit es Freiheit gibt. So wird im Christentum Moral mit Glaube gleichgesetzt und der Glaube ist das Neue Gesetz und wer keinen hat soll verdammt sein. So darf es aber auch nicht sein, deswegen glaube ich werden wir durch Liebe gerettet, und das muß in die Köpfe. Zudem gibt es viele Götter (Elohim wieder) und auch sie haben immer noch viel zu sagen, vielleicht sagt dir daher New Age zu. Bei mir ist es so daß ich mit dem endgültigen Tod nicht leben will, der ist für mich eine atheistische Illusion.

Viel Segen dir!

Daniel

Ruth
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#56 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Ruth » So 21. Mai 2017, 13:47

Helmuth hat geschrieben: Woraun glaubst du eigentlich? An die Hölle? Ans Nirwana? Ans Totenreich? Wo willst du eigentlich deine Ewigkeit verbringen?

Wer sagt überhaupt, dass der einzelne Mensch das selbst auswählen kann, wo man in der Ewigkeit landet?
Ich meine, das entscheidet kein Mensch, sondern ausschließlich Gott selbst. Und JEDER ist von seiner Gnade abhängig.
Selbst, wenn man noch so fromm ist (tut), ist das keine Garantie, dass es genauso wird, wie es von Menschen gepredigt wird.

Helmuth
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#57 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » So 21. Mai 2017, 15:43

michaelit hat geschrieben: Bei mir ist es so daß ich mit dem endgültigen Tod nicht leben will, der ist für mich eine atheistische Illusion.
Danke für deine Stellungnahme. Ich sehe du bist also noch auf der Suche. Du hast da einen Mix aus vielem Guten, aber alles zusammen heißt nun mal Jesus Christus und sonst nix. Auch Paulus musste das einmal eingestehen. Alles andere ist Religion, Spiritismus oder Philosophie, Jesus ist Wahrheit, das ist DER Unterschied.

Solange du die Suche nicht aufgibst wird er, der Elohim unseres Herrn Jesus es auch nicht. Das gibt er dir schriftlich. Man kann ihn ja auch anrufen, das kostet dir nichts und bringt dir dafür alles.

michaelit hat geschrieben: Viel Segen dir!
Danke, dir auch und vor allem Frieden deiner Seele
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

michaelit
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#58 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von michaelit » So 21. Mai 2017, 18:14

Solange du die Suche nicht aufgibst wird er, der Elohim unseres Herrn Jesus es auch nicht. Das gibt er dir schriftlich. Man kann ihn ja auch anrufen, das kostet dir nichts und bringt dir dafür alles.

Ja ich habe die Götter schon oft angerufen, sie haben mir auch viel geholfen. Nur sehe ich die Götter nicht auf das Christentum beschränkt sondern auch als in anderen Religionen aktiv. Jesus ist wohl ein wichtiger Messias und Erlöser, aber die anderen Götter sind auch gütig und wollen helfen.

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Kingdom
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#59 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Kingdom » So 21. Mai 2017, 19:52

Münek hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben: Lu 17:21 Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.

Sofern man den Sohn aufgenommen hat, sollte es dort sein. Was die Welt davon hält, ist ersichtlich und so darf sich diese nicht verwundern, wenn so wenig von dem was so Nahe ist, Ihnen fern bleibt.
Wo Jesus ist oder war, ist Gott oder das Reich, in dem Gläubige Gott nahe sind.

Jesus glaubte, dass das Reich Gottes bereits insofern präsent ist, als er aus einigen Menschen Dämonen (= böse Geister) austrieb. Er meinte das allerdings nur punktuell, denn im Zentrum seiner Predigt stand die frohe Botschaft, dass das Reich Gottes nahe herbeigekommen, also noch nicht wirklich da ist.

Unmittelbar vor seinem Tod versicherte er am Ölberg einigen seiner Jünger, dass sie noch zu ihren Lebzeiten die Ankunft des richtenden Menschensohnes auf den Wolken des Himmels und gleichzeitig damit die Nähe des Gottesreiches persönlich erleben werden (Lk. 21:25 ff.).

Und bei früherer Gelegenheit sagte er seinen Jüngern, dass einige von ihnen nicht sterben (den Tod nicht schmecken) werden, bis sie sehen das Kommen des Gottesreiches mit Macht. Er schickte 70 seiner Jünger auf Missionsreisen zu den Menschen in Judäa und Galiläa und prophezeite, dass sie mit den Städte Israels nicht zu Ende kommen werden, bis der Menschensohn kommt...

Die Jünger sind allesamt verstorben - und Gott hat offensichtlich, wie die Geschichte beweist, nicht die Herrschaft über die Erde angetreten (an Stelle des Gottesreiches kam bekanntlich die oft sehr unheilige Kirche) - und deshalb beten auch noch heute gläubige Christen im sonntäglichen Gottesdienst: "Dein Reich komme."


Jesus hat gehofft, ganz bestimmt mit dem unmittelbaren Eingreifen Gottes gerechnet, weil nach seiner Auffassung "die Zeit erfüllt war" - er hat sich geirrt.

Du unterstellst damit Jesus, das er noch an das kommen vor seinen verkündeten Prophezeihung glaubte, das tat er aber nicht er hat genau gesagt was vorher alles erfüllt sein muss.

Lg Kingdom

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Münek
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#60 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Münek » Mo 22. Mai 2017, 02:36

Helmuth hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Jesus hat gehofft, ganz bestimmt mit dem unmittelbaren Eingreifen Gottes gerechnet, weil nach seiner Auffassung "die Zeit erfüllt war" - er hat sich geirrt.
Solche wie du werden es scheinbar nie begreifen. Woraun glaubst du eigentlich? An die Hölle? Ans Nirwana? Ans Totenreich? Wo willst du eigentlich deine Ewigkeit verbringen?
Was sollen Deine merkwürdigen Fragen? Was hat mein persönlicher Glaube mit den überlieferten endzeitlichen Aussagen Jesu zu tun? Bleibe bitte sachlich.

Helmuth hat geschrieben:Jesus hängt am Kreuz unte der Sündenlast uns sagt:
Joh 19, 30 hat geschrieben:Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Ein paar Tage danach saß er wieder zusammen mit seinen Jüngern und sie redeten über das Reich, das er nun für sie vorbereiten werde. Und dann kommt einer wie du und weiß es alles besser. Dass ich nicht lache.
Du darfst lachen und ich weiß nichts besser. Nur: An den zitierten eindeutigen Bibelstellen (= Jesu Aussagen) kommst auch Du nicht vorbei. Was Jesus gesagt hat, das hat er nun mal seinen Jüngern in seinen Zukunftsreden gesagt.

Ich bin nur so dreist und gleiche ab: Sind Jesu Voraussagen vom nahen Kommen des Gottesreiches eingetroffen? Nein. Gott hat seine Herrschaft nicht angetreten - und deswegen beten die Gläubigen nach wie vor: "Dein Reich komme". Diese Bitte wäre überflüssig, wenn Gott vor 2000 Jahren seine Königsherrschaft auf Erden angetreten hätte.

Ergo: Jesus hat sich geirrt.

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