Pluto hat geschrieben:Welche konkreten Schlussfolgerungen ziehen sie z.B. zum Thema Naherwartung?
Sie deuten "geistig" bspw. dahingehend, dass sie "Naherwartung" auf die Gegenwart bzw. auf Verklärung und vor allem Auferstehung reflektieren: "Das Reich Gottes ist nahe, weil der Mensch mit Jesu Kreuz erlöst ist".
Dies wurde damals natürlich nicht verstanden und dementsprechend anders reflektiert bzw. rezipiert und somit anders wiedergegeben - da sagt dann der eine, "das Reich Gottes ist in uns/mitten unter uns". - Der andere wundert sich, warum es nicht endlich "äußerlich" da ist.
Was man wirklich der kirchlichen Theologie vorwerfen kann, ist ihre mindestens missverständliche Aussage, JEDES Wort sei göttlich inspiriert - also wären auch offensichtliche Widersprüche zwischen den Texten göttlich inspiriert. - Da kommt man zwar argumentativ raus, was aber sehr schwer vermittelbar ist - und:
Die kirchliche Theologie legt sich hier ein Ei. - Andererseits: Wenn man kirchlichen Theologen zuhört, klingt es meistens ganz anders, als es von außen kolportiert wird - insofern ist hier mit ideologischem Schlagwort-Abtausch à Kubitza wenig gewonnen - die Bretter, die hier zu bohren sind, sind dicker.