Salome23 hat geschrieben:Naqual hat geschrieben: Die Aussage "Jesus ist Gott" steht nur nirgendwo in der Bibel.
Naja, nicht direkt.
Und genau hier müssten aus meiner Sicht alle Warnantennen angehen. Es wäre ja kein Problem gewesen zu schreiben: "Jesus, unser Gott", "Gott Jesus", "Unser Gott ist Jesus Christus". Oder schlicht das "Gott als Mensch geboren auf die Welt kommt". Auch dies steht nirgendwo in der Bibel , so erstaunlich sich das für viele Christen anhört. Warum sollte so etwas Wichtiges nun nicht explizit gesagt werden?
Aber manche berufen sich auch nur allzu gerne auf folgende Bibelstellen:
Joh 14
8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.
9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus?
Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus.
Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.
Hier abzuleiten, dass Jesus Gott ist, ist gewagt. Wörtlich genommen müsste man erst einmal ableiten, dass Jesus der Vater ist. Und das sagt die Trinitätsvorstellung eben nicht. Für sie sind Jesus und Vater zwei verschiedene Personen/Manifestationen/Wesen, aber dann doch wieder eins als Gott.
"Im Vater sein" bedeutet erst einmal da sind zwei. "In sich selbst zu sein" wäre eine abstruse Sache.
Johannes wird hier wohl gemeint haben, dass Jesus sagt "Ich wirke die Werke meines Vaters und rede, was mir dieser aufgetragen hat" Insofern kann man wissen, wer der Vater ist, weil dieser durch Jesus auf Erden vertreten wird.
oder Joh 20
27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Dann wird eben oft gesagt, warum sollte Thomas Jesus als seinen Gott bezeichnen-wenn Jesus nicht Gott ist?
Und warum widerspricht ihm Jesus da nicht, in dem er in etwa sagt: Ey, Tommy -weil du mich gesehen hast, darum glaubst du.
Aber nenn mich nicht Gott, denn nur der Vater im Himmel(Jehova) ist Gott.
Das Argument zieht nur, wenn Thomas gesagt hätte, "Jesus Du bist Gott". Hat er aber nicht.
Ich z.B. lese es so: Thomas ist zutiefst erstaunt über eine Wunder Gottes an Jesus Christus. Und nun sagt er "Mein Herr" zu Jesus UND (steht so im Text) "Mein Gott". Er "sieht" zwei vor sich, nicht eins. Einerseits Jesus, der vor ihm steht, anderseits den anwesenden Gott, der dies bewirkt.
Und dann braucht Jesus auch nicht widersprechen. M.E. hätte es sogar abstrus gewirkt auf die Jünger Jesus als Gott zu bezeichnen. Wann soll denn das gewesen sein, als die Jünger erkannten, Jesus ist Gott? Das ganze wird ja viermal aus unterschiedlichen Positionen in den Evangelien geschildert und nirgendwo steht, wie überrascht die Jünger gewesen waren als sie feststellten, der Typ vor ihnen ist Gott in Menschengestalt. Die wussten also was Thomas meint.