Münek hat geschrieben:Es ist hier oft genug betont worden, dass sich die historisch-kritische Forschung als wissenschaftliche Diziplin inhaltlich NICHT mit überweltlichen Mächten und Wunderberichten befasst, von denen in der Bibel die Rede ist.
Einigen wir uns darauf, dass die HKM Quellen beobachtet und beschreibt sowie daraus historische Schlussfolgerungen nach den Vorgaben des Kritischen Rationalismus zieht, ohne in inhaltliche Belange des geistigen Werks "Bibel" einzugreifen. - Wenn Du dem zustimmst, sind wir uns einig - so war HKM meines Wissens ursprünglich gemeint.
Münek hat geschrieben:Natürlich besteht dieser breite Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Neutestamentarische Wissenschaft ist doch nicht nur historische Wissenschaft - mit dieser begrifflichen Unsauberkeit, nur historische Bibelwissenschaft sei Bibelwissenschaft, bringt Ihr doch erst die Verwirrung in diese Diskussion rein.
Münek hat geschrieben:Die einvernehmliche Feststellung, dass im Zentrum der Predigt Jesu die Verkündigung der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft stand - verbunden mit der dringenden Mahnung "umzukehren", um dem drohenden Zornesgericht Gottes zu entgehen, ist mitnichten eine Glaubensinterpretation der Historiker.
Das nicht - aber die Interpretation, was damit gemeint ist, ist eine Glaubensinterpretation.
Münek hat geschrieben:Meines Wissens existiert in der "wissenschaftlichen Bibelexegese" keine "grundlegende normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch (von wem?) als unumstößlich festgestellt worden ist".
Das nicht - aber der methodische Weg, der zu Erkenntnissen führen soll, wir als unumstößlich festgestellt.
Stellt man diesen EINEN Weg als einzigen verbindlichen Weg hin, handelt man dogmatisch. Genau das ist nach Deinen Aussagen der Fall.