Wie geht es Gott?

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Novas
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#21 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Novas » Sa 28. Jan 2017, 09:20

Erich hat geschrieben:da sehe ich keinen Grund mehr, warum Gott mit diesem "Abfall", dieser "Spreu", die zum Teufel gehören, noch länger Mitleid haben sollte!

Vielleicht weil die Liebe Gottes vollkommen, allumfassend, ewig, unendlich, grenzenlos und bedingungslos ist? Selbst im Koran lesen wir: „Und meine Barmherzigkeit umfaßt alle Dinge“ (Sure Araf, 7:156) Wenn der Ursprung allen Lebens Barmherzigkeit ist, wie kann dann das Ende unbarmherzig sein?
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lovetrail
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#22 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von lovetrail » Sa 28. Jan 2017, 09:30

Hallo Erich!

Ich will das mal nicht wieder von neuem aufrollen, wie "aionisch", wie "kolasis" (Strafe), wie "Feuer" und "zweiter Tod" zu verstehen sind. Da kommen wir auf unterschiedliche Ergebnisse. Und ich kann das auch mittlerweile besser akzeptieren, wenn das jemand anders als ich sieht. (Nicht zuletzt auch deswegen, weil ich sehe, dass Leute wie Novalis u.a. dies zu ihrem und anderer Leute Schaden verdrehen).

Der Fokus hier liegt auf dem Leiden Gottes an seiner Kreatur, bzw Mitleid mit seiner Kreatur.

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn sandte....(Joh.3,16)-

Du sagst also, es kommt der Punkt, da hört dann Gottes Liebe auf. Er kehrt solchen Menschen dann den Rücken zu und sie würden auf ewig getrennt und in der Feuerqual sich befinden. Gott würde dort nicht mehr sein.

Aber ist das wirklich stimmig mit Gottes Wesen und Allgegenwart? Wie könnte sich etwas ausserhalb von ihm befinden? Wie könnte etwas ausserhalb seines Zugriffs oder auch Zuspruchs liegen? Und zwar auf absolute, unwiderbringliche Weise?
Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge. (5. Mose 32,22; Elb.)

Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. (Psalm 139,8; Elb.)

LG lovetrail
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Rembremerding
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#23 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Rembremerding » Sa 28. Jan 2017, 09:33

Novalis hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:da sehe ich keinen Grund mehr, warum Gott mit diesem "Abfall", dieser "Spreu", die zum Teufel gehören, noch länger Mitleid haben sollte!

Vielleicht weil die Liebe Gottes vollkommen, allumfassend, ewig, unendlich, grenzenlos und bedingungslos ist?
Die vollkommene Liebe Gottes überlässt all jenen, die diese Liebe nicht ertragen können, einen Nicht-Ort. Dort, erhalten durch Gott, sind sie ihrem Sein ausgeliefert, das nicht durch die von Gott herströmende Liebe geformt ist, sondern durch die Selbstliebe, eine Liebe, die sich verschließt.
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lovetrail
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#24 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von lovetrail » Sa 28. Jan 2017, 09:39

7 Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben.
8 Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet?
9 Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir! Denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.
10 So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. (Lk.15,7-10; Elb.)

Im Himmel herrscht also Freude über jemanden der Buße tut. Die Engel freuen sich und es ist anzunehmen, dass sich auch der dreieinige Gott freut.

Die Drachme ist verloren. Sie kann sich selber nicht mehr retten. Sie weiß vermutlich auch gar nicht so recht, dass sie verloren ist. Es wird also eine Lampe angezündet, das Haus gekehrt und gesucht, bis die Drachme wieder gefunden wird. Die Frau im Gleichnis gibt nicht so schnell auf. Sie hätte auch sagen können (bzw. Jesus hätte sie sagen lassen können): "Die ist futsch, die taucht nicht mehr auf, es lohnt sich nicht, ich habe genug andere Drachmen...."
Gott hängt also an den Verlorenen und sucht sie bis er sie findet. Darauf ist mE Verlass, nicht um sich auszuruhen und der Welt nachzulaufen, sondern um näher zum Vaterherz hinzuzurücken.

Denn so wie die Freude über einen reuigen Sünder im Himmel groß ist, so wird auch der Kummer weiterbestehen über unbußfertige Sünder und wohl auch über solche, die im Zorn Gottes verloren gehen...

LG lovetrail
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lovetrail
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#25 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von lovetrail » Sa 28. Jan 2017, 09:45

Rembremerding hat geschrieben:
Die vollkommene Liebe Gottes überlässt all jenen, die diese Liebe nicht ertragen können, einen Nicht-Ort. Dort, erhalten durch Gott, sind sie ihrem Sein ausgeliefert, das nicht durch die von Gott herströmende Liebe geformt ist, sondern durch die Selbstliebe, eine Liebe, die sich verschließt.

Vom Bild her gebe ich dir recht. Aber diesen "Nicht-Ort" gibt es dann auch schon hier und jetzt. Schon jetzt verschließen sich viele der Liebe Gottes und machen ihr Selbst zum Götzen. Gott kann sie aber wieder lebendig machen, indem er sie zur Umkehr führt.

Aber ein Ort welcher im absoluten ontologischen Sinne von Gott "genichtet" wäre, der existiert auch nicht mehr. Den gäbe es also gar nicht.

LG
Zuletzt geändert von lovetrail am Sa 28. Jan 2017, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Novas
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#26 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Novas » Sa 28. Jan 2017, 10:03

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:da sehe ich keinen Grund mehr, warum Gott mit diesem "Abfall", dieser "Spreu", die zum Teufel gehören, noch länger Mitleid haben sollte!

Vielleicht weil die Liebe Gottes vollkommen, allumfassend, ewig, unendlich, grenzenlos und bedingungslos ist?
Die vollkommene Liebe Gottes überlässt all jenen, die diese Liebe nicht ertragen können, einen Nicht-Ort. Dort, erhalten durch Gott, sind sie ihrem Sein ausgeliefert, das nicht durch die von Gott herströmende Liebe geformt ist, sondern durch die Selbstliebe, eine Liebe, die sich verschließt.

Ist es vereinbar mit der Barmherzigkeit Gottes, wenn behauptet wird, dass die Höllenqualen unendlich seien? Für mich sind Himmel und Hölle auch keine Orte, sondern geistige Zustände/Bewusstseinszustände (die wir schon hier und jetzt auf Erden erleben können). Ich sehe keinen vernünftigen Grund dafür, weshalb ein leidvoller Zustand ewig währen sollte.

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Erich
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#27 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Erich » Sa 28. Jan 2017, 10:15

Novalis hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:da sehe ich keinen Grund mehr, warum Gott mit diesem "Abfall", dieser "Spreu", die zum Teufel gehören, noch länger Mitleid haben sollte!
Vielleicht weil die Liebe Gottes vollkommen, allumfassend, ewig, unendlich, grenzenlos und bedingungslos ist?
Ja, und deshalb wird er auch alle, die zum Teufel/Satan und seinen Dämonen und falschen Propheten usw. gehören,
also alle diejenigen, die nicht zu IHM und somit auch nicht zu seiner vollkommenen, allumfassenden, ewigen, unendlichen, grenzenlosen und bedingungslosen Liebe gehören, denn Gott IST die Liebe, zerstören, verdammen, ausrotten, austilgen, vernichten, verbrennen, usw. und jedes Gedenken an diese Feinde auslöschen!

Selbst im Koran lesen wir: „Und meine Barmherzigkeit umfaßt alle Dinge“ (Sure Araf, 7:156) Wenn der Ursprung allen Lebens Barmherzigkeit ist, wie kann dann das Ende unbarmherzig sein?
Die Bibel:
Ps 103,13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
Wer aber unseren Herrn und Gott, Jesus, nicht fürchtet, wie z.B. die Feigen und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner usw, über diejenigen wird er sich auch nicht erbarmen, sondern deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod!!
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

Novas
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#28 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Novas » Sa 28. Jan 2017, 10:24

Erich hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:da sehe ich keinen Grund mehr, warum Gott mit diesem "Abfall", dieser "Spreu", die zum Teufel gehören, noch länger Mitleid haben sollte!
Vielleicht weil die Liebe Gottes vollkommen, allumfassend, ewig, unendlich, grenzenlos und bedingungslos ist?
Ja, und deshalb wird er auch alle, die zum Teufel/Satan und seinen Dämonen und falschen Propheten usw. gehören,
also alle diejenigen, die nicht zu IHM und somit auch nicht zu seiner vollkommenen, allumfassenden, ewigen, unendlichen, grenzenlosen und bedingungslosen Liebe gehören, denn Gott IST die Liebe, zerstören, verdammen, ausrotten, austilgen, vernichten, verbrennen, usw. und jedes Gedenken an diese Feinde auslöschen!

Selbst im Koran lesen wir: „Und meine Barmherzigkeit umfaßt alle Dinge“ (Sure Araf, 7:156) Wenn der Ursprung allen Lebens Barmherzigkeit ist, wie kann dann das Ende unbarmherzig sein?
Die Bibel:
Ps 103,13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
Wer aber unseren Herrn und Gott, Jesus, nicht fürchtet, wie z.B. die Feigen und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner usw, über diejenigen wird er sich auch nicht erbarmen, sondern deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod!!


Macht eine unendliche Höllenqual für endliche Vergehen/Sünden Sinn? Als vernunftbegabtes Wesen sage ich ganz klar: nein. Das macht noch nicht mal den geringsten Sinn. Gäbe es eine ewige Hölle, dann wäre die Sünde größer als die Liebe Gottes. Himmel und Hölle sind Bilder, welche theologisch die Nähe zu Gott oder Gottferne ausdrücken. Dass sich ein Wesen bewusstseinsmäßig vom Guten/Göttlichen entfernen kann, das glaube ich (denn das können wir beobachten) aber bis in alle Ewigkeit?

Tree of life
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#29 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Tree of life » Sa 28. Jan 2017, 10:35

lovetrail hat geschrieben:
Und da kam mir der Gedanke, ob denn Gott bzw sein Sohn, Jesus Christus nicht auch Kummer haben, wenn die Menschen ihre eigenen Wege gehen.

...Was denkt ihr?
Man hört von Christen immer wieder, sie hätten eine "persönliche" Beziehung mit Gott...
Warum fragst du Gott nicht einfach selber, wie es ihm geht, wenn...?

Rembremerding
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#30 Re: Wie geht es Gott?

Beitrag von Rembremerding » Sa 28. Jan 2017, 10:37

Damit:
lovetrail hat geschrieben: Aber diesen Nicht-Ort gibt es dann auch schon hier und jetzt. Schon jetzt verschließen sich viele der Liebe Gottes und machen ihr Selbst zum Götzen.
beantwortest du das:
Aber ein Ort welcher im absoluten ontologischen Sinne von Gott "genichtet" wäre, der existiert auch nicht mehr. Den gäbe es also gar nicht.
Nicht-Ort bedeutet kein Ort in Raum und Zeit. Dennoch hast du richtig erkannt, dass es von Gott getrennte Liebe auch hier in Raum und Zeit gibt. Eine geistige Haltung benötigt demnach weder Raum noch Zeit, um zu existieren. Es genügt, dass sie sein kann.
Hier im Leben schenkt der Fortgang von Zeit die Möglichkeit zu entscheiden, umzukehren. Ist einmal keine Zeit mehr, gibt es keine Entscheidung.

Im AT gibt es viele Geschichten und Bilder über die Vernichtung der Sünder. Man denke an Jehu, der ein Gottesgericht vollzog.
Im NT tritt Gott selbst anstelle der Sünder und wird getötet. Jesus ersetzt somit das Gericht durch Glauben an ihn. Gottes Liebe ist so "närrisch", dass sie den Richter und König für die Übertretungen der Verurteilten und Knechte bezahlen lässt.
Was will ich also als Sünder noch mehr? Mein Vergehen ist gesühnt, es wird mir ständig bewiesen, dass ich vom Schöpfer und Richter geliebt bin, es wurde mir versichert und bewiesen, dass meine Wohnstatt einmal in der Liebe sein wird. Wenn mir diese einfach nur zu erwidernde Liebe nicht genügt, die ich nicht verdient habe, dann wird mir keine Liebe genügen.

Betrachte die Liebe Gottes als das Einzige, was uns geschaffen hat, erhält, uns umgibt, uns formt. Sie schenkt uns unser Sein und Werden (hier im Leben). Sie macht uns zu jenem Großen, zu dem wir in den Augen Gottes erschaffen wurden. Sie führt uns zur Vollkommenheit, zur Heiligkeit, es gibt nichts vollkommeneres als die Heiligkeit. Was Gott einmal in Liebe erschaffen hat, vernichtet er nicht aus derselben Liebe heraus.
Und nun wird es Menschenseelen geben, die diese Liebe nicht genügt, weil sie immer mehr wollen. Nicht aber, um sie weiterzuverschenken und sie somit aus sich selbst heraus zu vermehren, sondern um sie zu behalten. So funktioniert aber Liebe ihrem Wesen nach nicht. Solche Menschen werden zu schwarzen Löchern, die Liebe vernichten, in dem sie sie in ihr Ego einsaugen, einsperren und zu Selbstsucht, Geiz und Gier verwandeln.
So bleibt Gott nichts anderes übrig, als solche Menschenseelen aus mitleidender Liebe heraus zu erhalten, aber sie außerhalb seiner brennenden Liebe zu setzen. Nicht räumlich und zeitlich gedacht, sondern geistig. Würde Gott diese Menschen seiner brennenden Liebe aussetzen, dann würde die "Hölle" noch brennender.
Der zweite Tod ist jener, der die von Gott gewollte geistige Größe eines jeden Menschen auslöscht, weil er sich der Liebe verweigert hat. Ohne Liebe gibt es keine Entwicklung. Und so wie auch schon hier im Leben Menschen ihre Bestimmung geistig verfehlen, ohne dass sie es ändern wollen, so werden auch an jenem "Ort", den man Hölle nennt, jene Menschenseelen sein, die sich nicht durch die Liebe entwicklen lassen wollten.

Die Ewigkeit ist nicht ewig, nicht unendlich viel Zeit, sie währt an außerhalb der Zeit, sie ist.
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