Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

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closs
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#151 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 00:09

Halman hat geschrieben:logisch unmögliche Dinge sind nämlich gar keine Dinge, sondern Non-Entitäten
Genau - das meine ich mit "Nihil negativum" - schön, dass es diesen Brink gibt und Du ihn ausgegraben hast. :thumbup: - Das bestätigt übrigens, dass geistige Dinge nicht er-funden, sondern ge-funden werden.

Pluto hat geschrieben:bzw. nicht gefügt.
Doch - "Fügung" ist besser mit "Vorsehung" zu synomisieren als mit "Determinierung" - sonst gibt es, wie man sieht, semantische Probleme.

Pluto hat geschrieben:Das weiß ich aus der Mathematik.
Moment: Das sagt nur aus, dass wir aus einer Unbekannten nichts ableiten können - das heisst nicht, dass es kein Unbekanntes gäbe, aus dem abgeleitet werden kann. Wir kennen es halt nicht, können es aber unbekannterweise setzen, weil es plausiblerweise existent sein muss. - Umgekehrt wäre nun der Weg, aus dem Abgeleiteten Rückschlüsse auf Eigenschaften des Ableitenden zu ziehen - gibt's da mathematisch nicht auch einen Namen dafür?

Pluto
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#152 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Fr 23. Jan 2015, 00:17

closs hat geschrieben:Das bestätigt übrigens, dass geistige Dinge nicht er-funden, sondern ge-funden werden.
Hast du diese Erklärung jetzt auch auf deiner Terrasse ge-funden?
Klingt nicht besonders überzeugend.

closs hat geschrieben:Doch - "Fügung" ist besser mit "Vorsehung" zu synomisieren als mit "Determinierung" - sonst gibt es, wie man sieht, semantische Probleme.
Ich glaunbe dir, dass du so denkst. Schließlich sieht für einen Mann mit einem Hammer alles aus wie ein Nagel.
Nochmal... gefügt = determiniert
Göttlich Vorsehung bedeutet vorheriges wissen. Wie will Gott etwas wissen, wenn es nicht determiniert ist?

closs hat geschrieben:Moment: Das sagt nur aus, dass wir aus einer Unbekannten nichts ableiten können - das heisst nicht, dass es kein Unbekanntes gäbe, aus dem abgeleitet werden kann.
Wenn du mir den Unterschied rational erklären kannst, bekommst du von mir 10 Punkte geschenkt.

closs hat geschrieben:gibt's da mathematisch nicht auch einen Namen dafür?
Unbekannte? :?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#153 Platons Ideenlehre

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 00:25

Pluto hat geschrieben:Hast du diese Erklärung jetzt auch auf deiner Terrasse ge-funden?
:?: - Das war eher ein Hinweis darauf, dass Platon mit seiner Ideen-Lehre recht hat - es gibt Geist als "Realie", an der man partizipieren kann ("con-scientia").

Neues Thema erstellt: Platons Ideenleere

Pluto hat geschrieben:Schließlich sieht für einen Mann mit einem Hammer alles aus wie ein Nagel.
Sprache ist dafür da, dass sie zu beschreiben versucht, was "ist". - Wenn man "Fügung" mit "Determinierung" semantisch gleichsetzt, muss man ein Wort für das finden, was christlicherweise inhaltlich mit "Fügung" gemeint ist - das Wort "Vorsehung" kann diese Rolle einnehmen.

Pluto hat geschrieben:Wenn du mir den Unterschied rational erklären kannst, bekommst du von mir 10 Punkte geschenkt.
a) Aus einer unbekannten Größe können wir keine konkrete Größe ableiten - da sind wir und einig.
b) Eine konkrete Größe kann ein es Ableitendes haben, das wir nicht kennen.

Pluto hat geschrieben:Unbekannte?
Könnte Uschi heißen. - Höhere Mathematik ist, wenn man nach Mitternacht die Wurzel aus einer Unbekannten zieht. :silent:

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Münek
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#154 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Münek » Fr 23. Jan 2015, 02:16

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Schließlich sieht für einen Mann mit einem Hammer alles aus wie ein Nagel.
Sprache ist dafür da, dass sie zu beschreiben versucht, was "ist". - Wenn man "Fügung" mit "Determinierung" semantisch gleichsetzt, muss man ein Wort für das finden, was christlicherweise inhaltlich mit "Fügung" gemeint ist - das Wort "Vorsehung" kann diese Rolle einnehmen.

Mensch Kurt,

Du kochst mal wieder hier "Dein selbstgerührtes höchst eisegetisches Glaubenssüppchen".

Meines Wissens spielt der Begriff der "göttlichen Fügung" im Christentum überhaupt KEINE
Rolle
. Gibt der "Katechismus der katholischen Kirche" (Apostolische Konstitution "Fidei De-
positum") dafür irgendwas her? Ich glaube nicht.

Belehre mich eines Besseren. Wenn Du das aber nicht kannst, solltest Du "das Christentum"
nicht für Dein "selbstgebasteltes Glaubenskonstrukt" (Marke: Eigengewächs) vereinnahmen.


Das hast Du leider schon des Öfteren getan, um Deinen "Argumenten" unzulässigerweise grö-
ßeres Gewicht und eine "höhere Weihe" im Namen des Christentums zu verleihen. So geht das
aber nicht! Du bist ein einsamer Rufer in der Wüste - aber ohne christliche Rückendeckung!

Dein gelegentlicher Rückgriff auf "christliche Sichtweise" finde ich - pardon - in höchstem Maße unredlich. Let it be....

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#155 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 10:49

Münek hat geschrieben:Meines Wissens spielt der Begriff der "göttlichen Fügung" im Christentum überhaupt KEINE Rolle.
Bitte was? - Gott wüsste laut Christentum nicht alles von Alpha bis Omega? - Und dass Gott das, was der Mensch frei entscheidet, in seinen Plan integriert? - Es wurden hier genung Bibel-Stellen genannt, aus denen es deutlich wurde - "meine" war:
2.Kön 25,19 "Hast du nicht gehört, dass ich es lange zuvor bereitet und von Anfang an geplant habe? Nun aber habe ich's kommen lassen."

Münek hat geschrieben:aber ohne christliche Rückendeckung!
Da irrst Du Dich sehr. - Was mich nachdenken lässt, was Du eigentlich unter Christentum verstehst.

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#156 Re: Platons Ideenlehre

Beitrag von Pluto » Fr 23. Jan 2015, 12:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Hast du diese Erklärung jetzt auch auf deiner Terrasse ge-funden?
:?: - Das war eher ein Hinweis darauf, dass Platon mit seiner Ideen-Lehre recht hat - es gibt Geist als "Realie", an der man partizipieren kann ("con-scientia").
Das habe ich im neuen Thread kommentiert.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Schließlich sieht für einen Mann mit einem Hammer alles aus wie ein Nagel.
Sprache ist dafür da, dass sie zu beschreiben versucht, was "ist". - Wenn man "Fügung" mit "Determinierung" semantisch gleichsetzt, muss man ein Wort für das finden, was christlicherweise inhaltlich mit "Fügung" gemeint ist - das Wort "Vorsehung" kann diese Rolle einnehmen.
Vorsehung bedeutet Allwissenheit, und die kann es nur geben, wenn vorher alles determiniert ist.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn du mir den Unterschied rational erklären kannst, bekommst du von mir 10 Punkte geschenkt.
a) Aus einer unbekannten Größe können wir keine konkrete Größe ableiten - da sind wir und einig.
b) Eine konkrete Größe kann ein es Ableitendes haben, das wir nicht kennen.
Wenn wir es nicht kennen, wie willst du dann die Ableitung kennen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Unbekannte?
Könnte Uschi heißen. - Höhere Mathematik ist, wenn man nach Mitternacht die Wurzel aus einer Unbekannten zieht. :silent:
Das ist nicht Mathematik sondern Voodoo-Zauber.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#157 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Halman » Fr 23. Jan 2015, 15:02

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: dass alles, was geschieht und geschehen wird, durch die Vorbedinungen eindeutig bestimmt ist
Genau das ist ja gerade NICHT der Fall - es ist nicht vorher bestimmt, sondern "vorher" gewusst.
Vielleicht ist das Wort "bestimmt" in diesem Zusammenhang unglücklich gewählt: Determinsmus heißt, dass das Resultat durch die Vorbedingungen festgelegt ist. Hierbei ist kein intelligenter Planer notwendig, also keine bewusste Bestimmung, sondern schlicht und ergreifend eine Festlegung durch die physikalischen Gesetze. So kondensiert Wasser an Staubkörnern in der Luft und wenn der Wassertropfen genügend angewachsen ist, fällt er als Regentropfen zu Boden. Hierbei gibt es keine bewusste Planung, keine von irgend einem Geist herbeigeführte Bestimmung, einzig und allein die Naturgesetze determinieren den Regen.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Bedeutet dies aber nicht, dass Veränderung eine Illusion ist, da in Wirklichkeit alles bereits festliegt und Teil des unveränderlichen Seienden ist?
Auf unserer Zeit-Ebene liegt es ja nicht fest - nur über-zeitlich liegt es fest, da aus dieser Sicht alle Zeit "gleichzeitige" Gegenwart ist. - Man sieht von da, wie sich alles un-determiniert entwickelt - dadurch. dass man es weiss, wird es nicht determiniert.
Das reine Wissen muss ja keinen Einfluss auf den Ablauf haben, doch wenn das Wissen vollkommen zuverlässigt ist, ist dies nur dann möglich, wenn auch ganz bestimmt geschieht, was vorhergesehen wird - die Welt muss totaldeterminiert sein.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Meinst Du es so?
Genau weiss ich das nicht - aber der Spur nach passt das. - Wobei ich die -x/x-Linie als Ende der Zukunft setzen würde ("Omega") - geht das in Deinem Modell? - Stelle Dir einen Trichter vor, innerhalb dessen das Herunterfallende frei wählen kann, ob es rechts oder links rum oder in Kreißeln nach unten fällt ("Wahlfreiheit"), aber ganz unten im ins Selbe fällt. - Dann wäre das Ende determiniert, aber nicht der selbst-gewählte Weg dorthin - das könnte passen. - Damit wäre auch ein mögliches Modell für "Fügung".
Die -x/x-Linie (die eigentlich mit S bezeichnet wird) ist im Minkowski-Diagramm (von Hermann Minkowski) nicht das "Ende der Zukunft", sondern repräsentiert den gravitationsfreien 3D-Raum der SRT. Vom Mittelpunkt aus gesehen, wäre es die Gegenwart.
Um es etwas anschaulicher zu machen, erweitern wir das Diagramm um eine Dimension mittels perspektivischer Darstellung. Aus der S-Linie (könnte für "Space" stehen) wird nun eine Fläche (der 3D-Raum wird hier also aus grafischen Gründen um eine Dimension vermindert). Die "Höhe" stellt somit die Zeitdimension dar.
Bild
Grafikquelle

Wir betrachten also diesen raumzeitlichen "Würfel", in dem jeder Punkt einem Ereignis entspricht. Lass uns annehmen, dass sich auf der TIME-Linie eine ruhende Funkuhr befindet, deren räumlichen Koordinaten unverändet bleiben; es verändern sich nur die zeitlichen Koordinaten. Der untere "Lichtkegel" stellt die lichtartigen Signale (ausgesandt von einer Atomuhr) aus der Vergangenheit dar, welche die Funkuhr im "zentralen Ereignis" (der Mittelpunkt der Grafik, dabei könnte es sich um ein Wecksignal um Punkt 06:00 Uhr a.m. handeln) erreichen.
Lass uns ferner annehmen, dass diese Funkuhr nicht nur Signale empfangen kann, sondern auch senden kann: Dann stellt der obere Lichtkegel (der "Kopf steht") den Zukunfskegel dar, indem sich das Wecksignal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.
Die Uhr beschreibt in der Grafik eine Weltlinie, welche in diesem einfachen Fall identisch mit der TIME-Linie des Diagramms ist. Es handelt sich stehts um die selbe Uhr, doch ist das Ereignis "Uhr um 05:59" zeitich getrennt von dem Weckereignis und dieses ist widerum zeitlich getrennt vom Ereignis "Uhr um 06:01" usw. Daher ist es auch falsch davon zu sprechen, dass in dieser Raumzeit alles gleichzeitig vorliegen würde, da die zeitlichen Koordinaten verschieden sind. Gleichzeitig sind sie innerhalb einer Hyperfläche, wovon eine eingezeichnet ist, nennen wir sie S-Hyperfläche (Gegenwart). Nun könnte man auch um 05:59 oder 06:01 Hyperflächen einzeichen, die Raumzeit lässt sich in einen Stapel aus Hyperflächen zerlegen - ähnlich wie ein Daumenkino.
Unsere Sprache stößt hier an die Grenzen. Ich kenne keinen besseren Ausruck als "Seiendes", welches m. W. Einstein für die Raumzeit verwandte.

Wir, die wir das Diagramm betrachten, sehen die Raumzeit als "starres" Seinende, die Zeit nehmen wir einfach als "Höhe" der Struktur war, die Uhr als [Welt]Linie. Innerhalb dieser Raumzeit würde man die Hyperflächen allenfalls abstrakt ableiten können (wie wir hier es gerade machen), aber keinesfalls wahrnehmen können. Alles, was man sieht, sind die Dinge im Raum und ihre Bewegungen. So sieht man keine "Kette von Uhr-Ereignissen", sondern schlicht eine Uhr, die um 06:00 Uhr ein Signal ausendet.

Lass es uns weiter vereinfachen und ein Daumenkino nehmen, sagen wir mit quadratischen Blättern von einem Dezimeter Kantenlänge. Um die Illusion einer Sekunde zu erzeugen brauchen wir mindestens 24 Blätter. Lassen wir das Daumenkino ablaufen, so sehen wir die Illusion der Bewegung, doch wir wissen, dass alles bereits durch die Zeichungen festgelegt ist. Dieser Stapel von Papierblättern ist sozusagen die Raumzeit der Zeichentrickfiguren, das einzelne Papierblatt die Hyperfläche dieser Raumzeit. Eine Zeichentrickfigur weist nichts von dem Stapel, für ihn ist die Welt das Papierblatt, indem Zeit verstreicht und in der er sich somit frei bewegen kann. Diese Bewegung ist allerdings totaldeterminiert, die Raumzeit ist seiend und unveränderlich - oblgeich die Blätter natürlich jeweils eine 24tel Sekunde zeitlich getrennt sind.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#158 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 15:16

Pluto hat geschrieben:Vorsehung bedeutet Allwissenheit, und die kann es nur geben, wenn vorher alles determiniert ist.
Gewusst, aber nicht bestimmt. - Wenn Gott weiss, dass Du morgen 1 Baguette und 200g Roquefort-Käse kaufst, ist es gewusst, aber nicht bestimmt - bestimmen tust Du.

Pluto hat geschrieben:Wenn wir es nicht kennen, wie willst du dann die Ableitung kennen?
Eben - das können wir eben NICHT:
closs hat geschrieben:a) Aus einer unbekannten Größe können wir keine konkrete Größe ableiten - da sind wir und einig.

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#159 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 15:34

Halman hat geschrieben:Determinsmus heißt, dass das Resultat durch die Vorbedingungen festgelegt ist.
Würdest Du das Wort "determiniert" im folgenden Fall verwenden:

Das Geschehen in der Zeit läuft vollkommen un-determiniert ab (beispielsweise im Sinne der Evolutions-Theorie) und endet irgendwann ("Omega"). Eine Instanz sieht aus der Perspektive des "Omega" alles, was passiert ist, und ist gleichzeitig das Alpha ("Ich bin das Alpha und das Omega"). - In Deiner Grafik: Gott ist "gleichzeitig" (eigentlich: "über-zeitlich") da, wo der untere Kegel am breitesten ist und da, wo er zu einem Punkt wird, der der letzte Zeitpunkt überhaupt ist (es gibt also keinen oberen Kegel).

Dann könnte Gott von "unten" (breite Öffnung des Kegels) das gestalten, was der Mensch/die Menschheit am letzten Punkt seiner/ihrer Gegenwart aus freien Stücken, also un-terminiert, getan haben wird - wobei wir bei den Begriffen Allmacht, Allwissen und Fügung wären. - Das Ergebnis wäre, dass das Handeln des Menschen komplett un-terminiert ist, aber in einem terminierten Kegel stattfindet. - Ist das in Deinem Modell darstellbar?

Halman hat geschrieben: sondern repräsentiert den gravitationsfreien 3D-Raum der SRT
Dieser scheint sich, wenn ich Deine Grafik richtig verstehen, auf einen beliebigen Gegenwarts-Punkt tx zu beziehen. - Wenn das so ist: Warum kann dieses tx nicht auch der letzt-mögliche Gegenwarts-Punkt sein, nach dem es keine Zukunft mehr gibt?

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#160 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Fr 23. Jan 2015, 22:30

closs hat geschrieben:Das Geschehen in der Zeit läuft vollkommen un-determiniert ab (beispielsweise im Sinne der Evolutions-Theorie) und endet irgendwann ("Omega"). Eine Instanz sieht aus der Perspektive des "Omega" alles, was passiert ist, und ist gleichzeitig das Alpha ("Ich bin das Alpha und das Omega"). - In Deiner Grafik: Gott ist "gleichzeitig" (eigentlich: "über-zeitlich") da, wo der untere Kegel am breitesten ist und da, wo er zu einem Punkt wird, der der letzte Zeitpunkt überhaupt ist (es gibt also keinen oberen Kegel).
Darin steckt der klassischer Denkfehler der Nichtunterschiedung von Kausalität und Determinismus.
Determinismus ist Vorsehung, Fügung, Vorbestimmung. Voraussetzung dafür dass Gott alles vorher weiß (göttliche Allwissenheit).
Kausalität hat mit Ursache und Wirkung zu tun. Oder wie es schon Thomas von Aquin erkannte: Jede Bewegung braucht einen Beweger. Oder Newton actio und reactio. Kausalität ist das was die reale Welt uns gibt: Ein engeschränkter "Freier Wille", und eine bilogische Evolution die sich frei entfalten kann, aber kausal bleibt in dem sie den Regeln der Kausalität folgt.

Dann könnte Gott von "unten" (breite Öffnung des Kegels) das gestalten, was der Mensch/die Menschheit am letzten Punkt seiner/ihrer Gegenwart aus freien Stücken, also un-terminiert, getan haben wird - wobei wir bei den Begriffen Allmacht, Allwissen und Fügung wären. - Das Ergebnis wäre, dass das Handeln des Menschen komplett un-terminiert ist, aber in einem terminierten Kegel stattfindet.
Das wäre nicht Determiniertheit, sonder Kausalität.
Nochmal:
Das hat mit göttlicher Fügung (=Determinismus) nichts zu tun, denn Fügung erfordert Allwissenheit.
Die "Überzeitlichkeit" Gottes ist der menschliche Versuch die Allwissenheit weg zu diskutieren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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