Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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closs
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#11 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » Do 10. Jul 2014, 21:44

Pluto hat geschrieben:Wieso zwei "Herren"?
Pluto hat geschrieben: sowohl im Weltlichen als auch inm Geistigen.
Also wat nu?

Samantha

#12 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Do 10. Jul 2014, 22:01

Pluto hat geschrieben:Wehrdienst ist eine Verpflichtung gegenüber seinen Mitmenschen sowohl im Weltlichen als auch inm Geistigen.
Wehrdienst ist eine "Verpflichtung" gegen seine Mitmenschen. Der Zweck heiligt doch nicht die Mittel.



Jesus sagte zu Petrus:
Stecke dein Schwert an seinen Platz; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen.
Daher wird er kein "echtes" Schwert gemeint haben, sondern sprach symbolisch. Jesus spricht von Entzweiung, eine Entscheidung für oder gegen Gott ... eine Konfrontation.

Pluto
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#13 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Do 10. Jul 2014, 22:18

Samantha hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wehrdienst ist eine Verpflichtung gegenüber seinen Mitmenschen sowohl im Weltlichen als auch inm Geistigen.
Wehrdienst ist eine "Verpflichtung" gegen seine Mitmenschen. Der Zweck heiligt doch nicht die Mittel.
Liebe Samantha,
Weißt du überhaupt welche Aufgaben Soldaten in Friedenszeiten übernehmen?

Samantha hat geschrieben:Jesus sagte zu Petrus:
Stecke dein Schwert an seinen Platz; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen.
Daher wird er kein "echtes" Schwert gemeint haben, sondern sprach symbolisch. Jesus spricht von Entzweiung, eine Entscheidung für oder gegen Gott ... eine Konfrontation.
Vielleicht doch, denn er sagte auch...
Luk. 22,36 hat geschrieben:Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
Matt. 10,34 hat geschrieben:Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Luk.12,51-53 hat geschrieben: Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#14 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 08:45

Pluto hat geschrieben:Liebe Samantha,
Weißt du überhaupt welche Aufgaben Soldaten in Friedenszeiten übernehmen?
Aber ja doch ... in den Friedenszeiten müssen sie ja auch eine Aufgabe haben. :mrgreen:

Das "Schwert" bedeutet Zwietracht oder Entzweiung. Du musst alles im Zusammenhang lesen und auch berücksichtigen, dass Jesus zu Petrus sagte, dass jemand, der das Schwert nimmt, durch das Schwert umkommen wird. Es geht nicht um die buchstäbliche Gewalt mit einer Waffe. Vielleicht könnte man auch sagen, dass der Geist Gottes ein Schwert oder die Waffe darstellt, die die Menschen in Spreu und Weizen trennt. ;)

Ziska_Deleted

#15 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 11. Jul 2014, 09:05

Hallo!
Jesus forderte seine Jünger auf Schwerter zu kaufen. Warum? Er wollte ihnen eine Lektion erteilen, die sie nie wieder vergessen würden.

Lukas 22:35-38 Jesus fragte seine Jünger: "Als ich euch damals ohne Geld, Tasche und Sandalen aussandte, habt ihr da Not leiden müssen?"
"Nein, niemals!", beteuerten sie. 36 "Jetzt aber nehmt euer Geld und Gepäck", forderte er sie auf.
"Wer kein Schwert besitzt, soll seinen Mantel verkaufen und sich eins beschaffen.
37 Denn jetzt ist die Zeit da, in der sich auch dieses Wort an mir erfüllen muss: 'Man wird ihn wie einen Verbrecher behandeln.'1 Alles, was in der Heiligen Schrift von mir geschrieben steht, geht nun in Erfüllung."
38 "Herr", riefen die Jünger, "wir haben hier zwei Schwerter." Doch Jesus unterbrach sie: "Genug damit!"
Im Garten Gethsemane.

Wie sah die Lektion aus, was konnten sie aus dieser Begebenheit lernen?

Matthäus 26:51-52 Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert,
schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab.
52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.
Jesus lehnte also den bewaffneten Widerstand ab!

Anbeter Gottes werden den Krieg nicht mehr lernen.
(Micha 4:3)  Und er wird gewiß Recht sprechen unter vielen Völkern und die Dinge richtigstellen hinsichtlich mächtiger Nationen in der Ferne.
Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern.
Nicht werden sie [das] Schwert erheben, Nation gegen Nation, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen. 
Der Kampf der Nachfolger Jesu findet auf geistiger Ebene statt.
(Epheser 6:12) denn unser Ringen geht nicht gegen Blut und Fleisch,
sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten,
gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.

Darum tragen Anbeter Gottes die geistige Waffenrüstung.
(Epheser 6:13) 13 Darum nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und,
nachdem ihr alle Dinge gründlich getan habt, standhalten könnt.

Dazu gehört das Schwert des Geistes:
(Epheser 6:17)Auch nehmt den Helm der Rettung und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort, entgegen, 

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Magdalena61
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#16 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Magdalena61 » Fr 11. Jul 2014, 10:10

Mal eine Frage an diejenigen, die meinen, der Dienst als Soldat sei "unchristlich": Schließt ihr eure Haustüren / Garagen eigentlich ab oder lasst ihr sie Tag und Nacht offen stehen? Habt ihr einen Zaun um euer Grundstück herum, möglicherweise sogar Gartentore, die man abschließen kann? (Warum?)

Und eure Autos? Sind sie verschlossen, wenn ihr nicht im Fahrzeug sitzt?

Was ist mit den Polizisten; sie tragen eine Waffe bei sich, von der sie im Ernstfall Gebrauch machen? Sollte man beantragen, die Polizei nicht mehr mit Dienstwaffen auszurüsten?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Pluto
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#17 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Fr 11. Jul 2014, 10:21

Ziska hat geschrieben:Hallo!
Jesus forderte seine Jünger auf Schwerter zu kaufen. Warum? Er wollte ihnen eine Lektion erteilen, die sie nie wieder vergessen würden.
[...]
Wie sah die Lektion aus, was konnten sie aus dieser Begebenheit lernen?
Dabei sollte man aber auch nicht die Worte aus Lukas 12,51-53 vergessen, die Zwietracht verheißen. Was wollte Jesus uns damit sagen?
Vielleicht dass es auf Erden immer Streit geben würde, und den Menschen erst im Himmel der Friede zugesichert wird?

Liebe Ziska,
es ist letztendendes eine Frage der Exegese. Ist es nicht so, dass man den Wehrdienst mit den Worten der Bibel ablehnen kann, aber man kann ihn genausogut rechtfertigen? Je nachdem halt, wie man es gerne hätte?

Wenn es dann doch Ernst wird, und die Verteidigung des Landes ansteht, ist sicher auch jeder Wehrdienstverweiger froh um die Armee die ihm den gewollten Schutz bietet, oder — noch aktueller — wenn das Wasser an den Deichen steht und die normalen Hilfskräfte überfordert sind, dann sind die Juungs von der Bundeswehr gern gesehene "Helfede Hände".
Da bliebe noch der Dienst in Afganistan... aber der ist freiwillg... den Einsatz dort muss Keiner nicht leisten.

Wo ist also das wirkliche Problem?

Ein Bürger hat natürlich das Recht auf sein Gewissen zu hören, aber er hat auch Pflichten gegenüber seinen Mitmenschen. Deshalb verstehe ich nicht warum man in der heutigen Zeit in Europa noch so viel Aufsehens um den "ach so pöhsen Wehrdienst" macht. Eigentlich reden wir von einer durch den Staat bezahlte Erziehungsmaßnahme, mit der man jungen Leuten Disziplin, Kollegialität und Nächstenliebe beibringt.

Was genau soll daran falsch sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#18 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 10:48

Magdalena61 hat geschrieben:Was ist mit den Polizisten; sie tragen eine Waffe bei sich, von der sie im Ernstfall Gebrauch machen? Sollte man beantragen, die Polizei nicht mehr mit Dienstwaffen auszurüsten?
Alle Waffen weg und bei Notwehr Zweikampf. :mrgreen:

Pluto hat geschrieben:Dabei sollte man aber auch nicht die Worte aus Lukas 12,51-53 vergessen, die Zwietracht verheißen. Was wollte Jesus uns damit sagen?
Vielleicht dass es auf Erden immer Streit geben würde, und den Menschen erst im Himmel der Friede zugesichert wird?
Nicht nur antworten, auch mal nachlesen! Zwietracht entsteht automatisch, wenn "Gottes Wort" kämpft, weil es Gegner geben wird, die ihn ablehnen. Der "Mensch" sorgt dadurch selbst für Zwietracht.

Pluto hat geschrieben:Wenn es dann doch Ernst wird, und die Verteidigung des Landes ansteht, ist sicher auch jeder Wehrdienstverweiger froh um die Armee die ihm den gewollten Schutz bietet, oder — noch aktueller — wenn das Wasser an den Deichen steht und die normalen Hilfskräfte überfordert sind, dann sind die Juungs von der Bundeswehr gern gesehene "Helfede Hände".
Da bliebe noch der Dienst in Afganistan... aber der ist freiwillg... den Einsatz dort muss Keiner nicht leisten.
Helfer müssen nicht von der Bundeswehr kommen. Man könnte auch Dauerhilfsdienste einrichten, aber man nutzt die brachliegende Bundeswehr :mrgreen: . Kostet ja schließlich alles Geld. Die Friedensdienste wurden zu ihrer Aufgaben gemacht, sind es aber doch eigentlich nicht.

Pluto hat geschrieben:Ein Bürger hat natürlich das Recht auf sein Gewissen zu hören, aber er hat auch Pflichten gegenüber seinen Mitmenschen. Deshalb verstehe ich nicht warum man in der heutigen Zeit in Europa noch so viel Aufsehens um den "ach so pöhsen Wehrdienst" macht. Eigentlich reden wir von einer durch den Staat bezahlte Erziehungsmaßnahme, mit der man jungen Leuten Disziplin, Kollegialität und Nächstenliebe beibringt.

Was genau soll daran falsch sein?
Er hat aber nicht die "moralische" Pflicht Menschen zu töten. Hinter den Soldaten stecken die Machthaber, für die der einfache Mensch dann kämpfen muss. Die Soldaten kämpfen doch nicht freiwillig - nur in Friedenszeiten ist die Bundeswehr angesehen. Wer will denn wirklich in den Krieg? Diese angebliche Pflicht verschlimmert doch alles. Es werden doch auch oft Zivilisten getötet oder Frauen vergewaltigt. Hast Du da mal an die vielen Kinder gedacht?

Samantha

#19 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 10:49

Ziska hat geschrieben:Hallo!
Jesus forderte seine Jünger auf Schwerter zu kaufen. Warum? Er wollte ihnen eine Lektion erteilen, die sie nie wieder vergessen würden.

Sie werden es nicht verstehen, weil sie Gott ablehnen. DAS ist das Schwert!

closs
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#20 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » Fr 11. Jul 2014, 11:12

Samantha hat geschrieben:Zwietracht entsteht automatisch, wenn "Gottes Wort" kämpft, weil es Gegner geben wird, die ihn ablehnen. Der "Mensch" sorgt dadurch selbst für Zwietracht.
Samantha hat geschrieben: dass der Geist Gottes ein Schwert oder die Waffe darstellt, die die Menschen in Spreu und Weizen trennt.
Ja - das klingt geistig sehr gut. :thumbup:

Magdalena61 hat geschrieben:Und eure Autos? Sind sie verschlossen, wenn ihr nicht im Fahrzeug sitzt?
Ist bei uns auch genauso, wie Du es beschreibst. - Und ich bin auch froh, dass es bewaffnete Polizisten gibt und eine Bundeswehr.

Das Problem ist woanders: Man muss wissen, dass man sich trotzdem schuldig macht, wenn man tötet. - Wie man sich auch schuldig macht, wenn man Polizei ablehnt. - Es gibt im Menschen immer den unauflöslichen Widerspruch zwischen "dem, was Gottes", und "dem, was des Kaisers" ist. - Diesen Widerspruch kann man NICHT dadurch auflösen, dass man gute Argumente hat.

Deshalb muss man nicht "schuld-beladen" rumlaufen - aber man sollte sich demütig dessen bewusst sein.

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