sven23 hat geschrieben: ↑Mo 5. Apr 2021, 10:44
Das ist die Frage, ob es überhaupt nötig war, wenn es den triumphalen Einzug in Jerusalem gegeben hat, denn der wäre der römischen und jüdischen Obrigkeit sicher nicht verborgen geblieben.
Naja ... ich meine, was nützt eine Frage, ob es, wenn es so passiert wäre, es denn so überhaupt passiert hätte müssen ..... wenn es längst passiert ist (falls es passiert ist) ?
Suchst du jetzt einen Beweis dafür, dass es gar nicht so passiert wäre, oder suchst du die Antwort darauf, wie es denn passiert sein könnte, wenn es passiert wäre ?
Ich denke, es gibt keine eindeutigen Beweise, dass es passiert wäre oder eben nicht. Vieles was passiert, passiert eben so, wie es passiert ... und das eben idR nicht oft so, wie es geplant wurde, wenn es denn geplant wäre.
Letztendlich wird man immer an den Fragen hängen bleiben, ob es denn wirklich
SO passiert ist, oder nur teilweise so, oder ganz und gar erfunden ... wenn es schon zig Jahrhunderte vor dieser Zeit passiert ist.
Tatsache ist, dass die Lehren der Bibel für die größte Religion als Grundlage verstanden wird. Das Christentum ist zwar in sich vielfach gespalten, aber die Grundlage der Bibel steht bei allen fest. Nur wie sie denn interpretiert wird, das ist umstritten ... und nicht wirklich lösbar, weil jeder auf seine eigene Überzeugung baut.
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 5. Apr 2021, 10:44
Es entsteht aber noch eine ganz andere theologische Frage: Wenn es Gottes Heilsplan war, Jesus hinrichten zu lassen, war Judas nur sein Werkzeug und die Menschheit müßte ihm doch dankbar sein. Statt dessen folgten 2000 Jahre schlimmster Antijudaismus mit den bekannten Folgen.
Die Frage wird wohl auch nie eindeutig beantwortet, weil genau diese interpretation ebenfalls innerhalb des christlichen Lagers umstritten ist. So, wie es sich entwickelt hat, ist lediglich ein Zeichen dafür, dass auch die biblischen Aussagen der Interpretation bedürfen, und deshalb nicht eindeutig zu klären sind. Die Beispiele beweisen nur, dass politische Machthaber sich gerne der vorherrschenden Religionen bedienen, weil das für das Volk oft viel überzeugender ist, als menschliche Stärke. Man kann vielleicht sogar sagen, je schwerer etwas erklärbar ist, desto mehr beweist man, dass ein Gott im Spiel ist, der mächtiger und stärker ist, als irgendwelche Menschen. Ist also immer gut, wer überzeugend behaupten kann, man stände mit Gott im Bunde, und sei damit unangreifbar.
Wenn ich die Geschichte um Judas und der Gefangennahme Jesus so betrachte, indem ich die beteiligten Menschen und deren Handlungen darinnen suche, dann komme ich auf die Folgerung, dass die Aktionen und Reaktionen verständlich sind, und insgesamt "Schicksal" war ... eben unvorhergesehen im Verlauf, sowie im Ausgang ... so wie er geschildert wird. Da muss man nichts mit "Gottes Vorhersehung" dahinter sehen. Bestenfalls hat (für mein Verständnis) Gott etwas daraus entstehen lassen, was dazu dient, dass Menschen dadurch einen Weg zu Gott finden können.