Parusieverzögerung

Themen des Neuen Testaments
Samantha

#521 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Samantha » Di 28. Apr 2015, 15:08

Faransil hat geschrieben:Die Bibel gibt irgendwelche (vermeintliche) Antworten. Das bedeutet aber nicht, dass es auch a) wirlich Antworten sind und b) dass diese zutreffend sind.
Doch, gerade die wichtigen Antworten sind richtig.


Etwas Wahrheit enthält sicherlich auch Harry Potter oder der Herr der Ringe....
Da bin ich aber neugierig. Welche denn? Nenne aber bitte nur wichtige... :mrgreen:

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#522 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 28. Apr 2015, 15:16

2Lena hat geschrieben: Hemuli, Griechisch kannst du insoweit "vergessen" als sich damit der flexibel gehaltene hebräische Text nicht mehr bewegt. Täte er das - viel Schlauere - wie du vielleicht - wären dann ganz leicht bereits lange schon drauf gekommen, wie die Bibel zu lesen sei
Wieso kann man Griechisch vergessen, u. wo habe ich jemals behauptet schlau zu sein? :o Ich habe Dich schlicht u. einfach nur gefragt wie es bei Dir mit dem Griechischen steht? Wobei Du mit keinem Wort auf die Koine eingegangen bist-leider.
Griechisch in der Bibel
Die Schriften des Neuen Testaments der Bibel sind in der Koine verfasst, der allgemeinen (von allen gesprochenen) Sprache. Die Septuaginta ist die in neutestamentlicher Zeit verbreitete Koine-Übersetzung des Alten Testaments und Quelle der meisten alttestamentlichen Zitate im Neuen Testament. Sie ermöglicht Sprachwissenschaftlern Einblicke, wie die jüdischen Gelehrten der letzten vorchristlichen Jahrhunderte das Hebräische des Tanach (bzw. des Alten Testaments) verstanden haben. Dabei kann beobachtet werden, dass die griechische Übersetzung äußerst präzise und durchdacht angelegt wurde

Wenn schon nicht auf die Koine, dann kannst Du wenigstens ein paar Worte über die Septuaginta verlieren. Oder ist auch diese von 72 jüdischen Gelehrten hervorragende Übersetzung des Tanach ins Griechische nur belangloses Zeug für Dich, das man ebenfalls vergessen sollte? :roll:
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
Die Septuaginta enthält alle Bücher des Tanach, die Juden und Christen als kanonisch anerkennen
Die Septuaginta ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die damalige altgriechische Alltagssprache, die Koine. Sie ist mit Hebraismen, welche die Syntax und den Wortgebrauch hebräischer Textvorlagen nachahmen, und Aramaismen, die auf den Sprachgebrauch der Übersetzer zurückgehen, durchsetzt. Die Übersetzung entstand ab etwa 250 v. Chr. im hellenistischen Judentum, vorwiegend in Alexandria. Die meisten Bücher waren bis etwa 100 v. Chr. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 n. Chr.
2Lena hat geschrieben:Pass auf! Über "meinen" Müneki :-) lass ich nichts kommen.
Du brauchst auf "deinen" Münek nichts kommen zu lassen-solltest es aber in Zukunft unterlassen mich genau wie er vorsätzlich in eine Ecke zu stellen in der ich gar nicht stehe.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#523 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Pluto » Di 28. Apr 2015, 16:26

Faransil hat geschrieben:Der impulsive Petrus war Fischer wie auch Jakobus und Johannes. Von Petrus und den anderen, die Menschenfischer wurden, konnte man kaum erwarten, dass sie ihre Briefe in einer Fremdsprache verfassten, sondern logischerweise in Hebräisch, ihrer Muttersprache. Griechisch war vielleicht in Welthandels- und -wirtschaftszentren wie Cäsarea gebräuchlich, nicht aber in Galiläa. Doch es war weder die Sprache der Apostel noch die des Tempels.

Griechisch ist eine sehr präzise Sprache, Hebräisch dagegen bildhaft und poetisch, voller Vergleiche, Metaphern und Allegorien.. Der bekannte jüdische Historiker Flavius Josephus schrieb, dass er das Griechische nicht korrekt genug aussprechen konnte, obwohl er seine eigenen Landsleute an jüdischer Bildung weit übertraf.

Weil die griechische Sprache bei der Deklination der Substantive Endungen anfügt, zum Beispiel "s" beim Nominativ maskulin Singular, tauchen Überreste dieses griechischen Einflusses in der King James Bibel auf. Nicht nur der latinisierte Name des Erlösers „"Jesus", sondern viele andere hebräische Namen enden mit dem griechischen "s", zum Beispiel: Judah = Judas, Isaiah = Esaias, Eliyah = Eliseus, Uriah = Urias, Hezekiah= Ezekias, Jechoniah = Jechonias.
Stammt dieser Text etwa von hier?
http://www.yaiy.org/literature/GermanWa ... Print.html
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#524 Parusieverzögerung

Beitrag von Pluto » Di 28. Apr 2015, 16:33

Provozierende und editierte Beiträge entfernt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#525 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 28. Apr 2015, 18:04


Danke für den Link! :thumbup:
Sach ich doch:(ohne abgekupfert zu haben ;) )
Zur Zeit des Messias war das Koine-Griechisch die Weltsprache. Das hebräische Alte Testament war bereits ins Griechische übersetzt worden. Es ist unter dem Namen „Septuaginta“ bekannt, von dem lateinischen Wort septuaginta für „70“. Es wird auch oft durch die römische Zahl LXX dargestellt. Man sagt, 72 jüdische Übersetzer seien von Jerusalem gesandt worden, um diese Übersetzung im 3. Jahrhundert vor Christus für Ptolemäus II. und seine Bibliothek im ägyptischen Alexandria anzufertigen
.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#526 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von 2Lena » Di 28. Apr 2015, 19:02

@Hemul

Du beklagst dich, dass ich mit keinem Wort auf die Koine eingegangen bin.
Ich habe es hier schon oft geschrieben: Als ich bemerkt habe, dass nur in Hebräisch sich der Text flexibel erschließt, habe ich mir die Mühe erspart, das zu lernen, weil es mir nicht weiterhalf

Deine Frage nach der griechischen Septuaginta solltest du in einen anderen Zusammenhang stellen. Bei der Übersetzung war der flexible Text bekannt - und auch wie die Erzählungen aufgebaut sind. Ben Sira (Bibelschreiber) gibt dazu hervorragende Beispiele der "Zweigleisigkeit". Er erklärt sie im Vorwort. Auch die Erzählungen selbst erklären sie, wenn man endlich nur mal den "Dreh" kapiert hat. Du musst wissen, dass erzählerische Hinweise auch für Aufgabenstellungen und Lösungen gebraucht werden - und nicht allein zur Erinnerung an Gegebenheiten.

Die interessanteste Begebenheit ist, dass angeblich 70 Gelehrte mit der Übersetzung beauftragt waren - und jeder von ihnen den *inneren Inhalt "in gleicher Form" vorlegte. Es steht so was belangloses : Die waren sich einig. Man kann sich z.B. überhaupt nicht vorstellen, wie es geschafft wurde, in ganz anderen Lehrstücken aus anderen historischen Ereignissen "alte" Inhalte fast genau gleich zu übertragen.
Durch die *Auslegung erfährt man sie.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#527 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 28. Apr 2015, 19:24

2Lena hat geschrieben:@Hemul
Deine Frage nach der griechischen Septuaginta solltest du in einen anderen Zusammenhang stellen. Bei der Übersetzung war der flexible Text bekannt - und auch wie die Erzählungen aufgebaut sind.
Die interessanteste Begebenheit ist, dass angeblich 70 Gelehrte mit der Übersetzung beauftragt waren - und jeder von ihnen den *inneren Inhalt "in gleicher Form" vorlegte. Es steht so was belangloses : Die waren sich einig. Man kann sich z.B. überhaupt nicht vorstellen, wie es geschafft wurde, in ganz anderen Lehrstücken aus anderen historischen Ereignissen "alte" Inhalte fast genau gleich zu übertragen. Durch die *Auslegung erfährt man sie.
Wie bitte? Die Septuaginta ist auf Erzählungen aufgebaut-sie ist deshalb belanglos? :o Es waren übrigens nicht 70 sondern 72 jüdische Fachleute die den Tanach so genau wie möglich aus den Hebräisch-Aramäischen Schriften ins Koine Griechisch übersetzt haben. Warum? Weil viele in der Diaspora lebenden Juden die Sprache ihrer Väter gar nicht mehr richtig beherrschten. Wenn selbst Juden diese Übersetzung anerkennen-warum Du nicht? Spätere christliche Bibelübersetzer wie z.B. Hieronymus benutzten die Septuaginta doch ebenfalls als Grundlage ihrer Bibelübersetzung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hieronymus_(Kirchenvater)
Ab 385 übersetzte Hieronymus in Bethlehem viele Bücher des Alten Testamentes nach der Septuaginta, also aus dem Altgriechischen, nämlich das Buch der Psalmen, das Buch Ijob, die Sprichwörter, das Hohelied, das Buch Kohelet und das (erste und zweite) Buch der Chronik. Ab 393 veröffentlichte Hieronymus eine Übersetzung des gesamten Alten Testamentes, laut eigenen Angaben „nach dem Hebräischen“; aufgrund neuerer Forschungen wird aber auch angenommen, dass auch diese Übersetzung nach der Septuaginta angefertigt wurde

Was ist der eigentliche Grund, dass Du Dich hier so vehement dagegen sträubst? :roll:
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
Die Septuaginta enthält alle Bücher des Tanach, die Juden und Christen als kanonisch anerkennen
Die Septuaginta ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die damalige altgriechische Alltagssprache, die Koine. Sie ist mit Hebraismen, welche die Syntax und den Wortgebrauch hebräischer Textvorlagen nachahmen, und Aramaismen, die auf den Sprachgebrauch der Übersetzer zurückgehen, durchsetzt. Die Übersetzung entstand ab etwa 250 v. Chr. im hellenistischen Judentum, vorwiegend in Alexandria. Die meisten Bücher waren bis etwa 100 v. Chr. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 n. Chr.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#528 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 28. Apr 2015, 19:50

2Lena hat geschrieben:Seufz, lieber Müneki, weshalb fällst du auch immer auf die "gelehrte" Werbung herein ...
Als ehrlicher Mensch, musst doch zugeben, dass die nicht mehr wissen als in der Bibel steht und noch nie was von der *Auslegung erforscht haben. Vorhanden war "scheinbarer Glaube", verziert mit Brimborium meist unverstandener alter Argumente und etwas Geschichtsunterricht.
Sag mal, bringen sie was über das Gesamtkonzept?
So, dass du zu allem "ja" sagen kannst ... mit "dies ist's"

Was bleibt mir als theologischer Laie anderes übrig?

Das von mir erwähnte Lehrbuch "Der historische Jesus" von Theißen/Merz stellt nunmal den aktuellen Stand der
neutestamentlichen Forschung dar - übrigens nicht einseitig, sondern ausgewogen mit allen Pros und Contras.

Beileibe nicht in allen Fragen sind sich die Theologen einig. Kontroverse Auffassungen in dieser oder jener Frage
werden in diesem Buch selbstverständlich aufgezeigt, so dass sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden kann.
(Bezüglich der Naherwartung Jesu und der Urchristen besteht allerdings Konsens.)

Kann man von einem guten Lehrbuch mehr verlangen?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#529 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von closs » Di 28. Apr 2015, 22:48

Münek hat geschrieben:(Bezüglich der Naherwartung Jesu ... besteht allerdings Konsens.
Trotz aller Argumente, die seit Wochen pausenlos dagegen sprechen? - Das möchte ich mir nicht für möglich halten müssen.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#530 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Zeus » Di 28. Apr 2015, 23:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:(Bezüglich der Naherwartung Jesu ... besteht allerdings Konsens.
Trotz aller Argumente, die seit Wochen pausenlos dagegen sprechen? - Das möchte ich mir nicht für möglich halten müssen.
Ist aber so, kannste auch in Kubitzas Buch "Der Jesuswahn" nachlesen.
Die Forscher haben allerdings leider nicht den weisen closs zu Rate geziogen. :P
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Gesperrt