Das kann Gewissheit des Subjekts sein - richtig. Aber es kann natürlich objektiv grottenfalsch sein.Pluto hat geschrieben:Das Wort suggeriert beim Hörer/Leser Gewissheit.
Bsp: Wenn Gott "ist", ist die Gewissheit des Glaubens für die Tonne. - Wenn Teleologie "ist", ist die Gewissheit keiner Teleologie für die Tonne (siehe dazu Thomas).
Weil "Vermutung" eine Spezifizierung von "Für-wahr-Halten" ist - auch "Spekulation" ist ein "Für-wahr-Halten". - Auch naturwissenschaftliche Ergebnisse sind "Für-wahr-Halten". - Natürlich kann man diese verschiedenen Arten des "Für-wahr-Haltens" spezifizieren - meinetwegen mitPluto hat geschrieben:Warum kannst du nicht Vermutung sagen, wie es sich gehört?
* methodisches Ergebnis
* Glaube
* Vermutung
* Spekulation
Ihm geht es ausschließlich um das Verhältnis von "Sein" und "Seiendem" - ungenau übersetzt: "Realität" und "Wahrnehmung".Pluto hat geschrieben:Dann kann er es erst recht nicht wissen.
Es ist in meinem Verständnis eine qualitativ hochwertige Art des Für-wahr-Haltens - von der Sache her sind wir uns wahrscheinlich trotzdem einig - hier geht es um Definitorisches.Pluto hat geschrieben:Empirie ist um ein Vielfaches ein stärkerer Nachweis als das "Für-wahr-halten" es jemals sein kann.
Du "weißt" es NICHT absolut, sondern nur unter der Annahme, dass Dich Deine Sinne nicht täuschen.Pluto hat geschrieben:Das eine Tastatur auf dem Schreibtisch vor dir steht, hältst du nicht für wahr, sondern, du weißt es, weil du sie erkennst. Das nennt man Empirie.
Pragmatisch gebe ich Dir bei der Naturwissenschaft vollkommen recht. - Bei der Philosophie ist Empirie hilfreich, aber nicht die Grundlage - es sei denn, es ist eine naturalistische Philosophie.Pluto hat geschrieben:Empirie ist notwendig um etwas für wahr halten zu können, ganz egal ob in der NW oder in der Philosophie.
Naturwissenschaftliche Gewissheit ist aber nicht "Wahrheit", sondern immer noch "Für-wahr-Halten".Pluto hat geschrieben: Und wenn du es noch so gerne hättest kann es ohne empirische Bestätigung niemals Gewissheit bedeuten.
Sowas kommt ständig vor - selbstverständlich ist "Für-wahr-Halten" an sich KEIN Gütesiegel, sondern drückt nur subjektive Annäherung an oder Entfernung von "Wahrheit" aus. - Ich kann aus irgendeinem Grund "für-wahr-halten", dass meine Oma im früheren Leben ein Kaninchen in Sizilien war.Pluto hat geschrieben:Gefährlich wird es erst, wenn man das was man glaubt, für wahr hält, denn durch den Glauben können historisch bedingte Irrtümer sowie unzulängliche Moralvorstellungen für die Zukunft festgeschrieben, also künftige Erkenntnisfortschritte zugunsten dogmatischer Borniertheit verhindert werden.
Nochmal: "Für-wahr-Halten" ist erstmal keine Qualitätsaussage, sondern dient lediglich der kategorialen Abgrenzung zu "das, was ist" - was ich halt semantisch als "Wahrheit" bezeichne. - Und dann wird verständlich, warum es zu einem "Ist" verschiedene "Für-wahr-Halten" gibt.
Das ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes Beispiel, weil auf der anderen Seite zeigt, wie sicher sich eine Wahrnehmungs-Disziplin (hier: HKM) in ihrem "Für-wahr-Halten" halten kann, obwohl viel dafür spricht, dass sie total irrt.Pluto hat geschrieben:Bestes Beispiel ist deine Weigerung anzunehmen Jesus hätte keine Naherwartung gehabt, und das obwohl es schwarz auf weiß in den Evangelien steht (Empirie).
Insofern wird hier besonders gut deutlich, dass man den Satz "Jesus hatte eine Naherwartung" nicht als "Wahrheit" bezeichnen darf (das klingt so, als sei es alternativlos historisch wirklich), sondern als ein "Für-wahr-Halten" aus historisch-kritischer Sicht bezeichnen muss (oder wie es Theißen sagt: "methodisches ERgebnis").
Das ist sicherlich bei HKM und darauf folgender Christlicher Hermeneutik genauso (mir sind die Grenzen NICHT genau klar - auch Thaddäus hat auf Befragen nicht geantwortet).Pluto hat geschrieben:Nein, solche Mauern gibt es nicht. Die Übergänge sind fließend.
Das ist DEINE Definition.Pluto hat geschrieben:"Für-wahr-halten" kann man mit noch so vielen verbalen Begründungen nicht zur Gewissheit machen. Dazu braucht es die Empirie.
Stopp: Seiendes ist nicht dasselbe wie Sein (nicht Da-Sein).Pluto hat geschrieben: Seine These Seiendes sei nicht dasselbe wie Dasein, kann er mit Nichts untermauern.