Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
SilverBullet
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#271 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Do 25. Mär 2021, 12:30

JackSparrow hat geschrieben: Im Mittelalter glaubte man, Feuer reinige die Seele von ihren Sünden.
Wer Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannte, hatte das Gute
für seine Mitmenschen im Sinn und fand nichts Verwerfliches daran.

Sollte für mich jemand das Gute im Sinn haben, dann möge er dies doch bitte mit mir abstimmen, bevor er irgendwelche Maßnahmen ergreift, so dass wir vielleicht eine Lösung zur beiderseitigen Zufriedenheit evaluieren können. Das macht der Gesetzgeber genauso, bevor er neue Gesetze herausbringt.
Die als Hexen Verdächtigte wurden definitiv nicht danach gefragt, was sie (für sich) für gut halten wollen, sondern "es" wurde mit ihnen gemacht.

Ich bezweifle allerdings, dass die Handlungen "das Gute" im Sinn hatten, sondern eher "Angst vor dem Bösen"
Da es in diesem Thread um "Nächstenliebe" geht, kann man sagen diese Angst war stärker als das Gebot.

=> Keine Frage, "das Gute" muss definiert werden und da ist der jeweilige Betroffene auf jeden Fall eine prima Quelle.

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Ruth hat geschrieben: Falsch.... denn ich habe mich an dieser Stelle bereits etlichen Argumenten gestellt ... in dem aktuellen Gespräch, sowie in zwölfundneunzig Threads zuvor.
OK, aber wenn du mir sagst "Ich diskutiere hier nicht ÜBER meinen Glauben", dann nehme ich dich natürlich ernst.
Wenn es von dir anders gemeint war, dann liege ich natürlich "falsch".

Ruth hat geschrieben:Außerdem erlaube ich mir, in einem Forum wie diesem selbst für mich zu entscheiden, wie weit ich mich (Gegen-)Argumenten über MEINE Art zu glauben stellen will.
Diese Freiheit HABE ich, die muss mir niemand gewähren.
Selbstverständlich und ich entscheide es für mich auch.

Ruth hat geschrieben:Natürlich ... und das bestreitet auch niemand. Aber jeder muss und darf die Grenzen für sich selbst setzen.
Ich nehme an, dass dies auch für mich gilt und nichts anderes habe ich gemacht.

Ruth hat geschrieben:Auch nicht, wenn irgendwelche Wissenschaftler es anders verstehen und "Beweise" dagegen festgeschrieben wurden.
Siehst du, Philosophen gehören für mich zu meinem "irgendwelche Wissenschaftler"-Begriff.
Wenn nun "Nächstenliebe" philosophisch festgelegt ist, dann möchte ich das ansprechen und kritisieren.

Ruth hat geschrieben:Chancen gibt es viele im Leben, und jeder Mensch muss und sollte selbst bestimmen und entscheiden, welche Chancen er/sie nutzen will.
Das habe ich in der Diskussion gemacht und es hat funktioniert:
Menschen können Objekte lieben und zwar ist das echte Liebe - kein philosophisches Hinbiegen.

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Lena hat geschrieben: Deine Antwort ist ironisch gemeint, ja? Denkst du, dass ich das mit dem einfach geschrieben
habe, weil ich dir damit indirekt sagen möchte, du würdest kompliziert schreiben? Das habe ich
nicht gedacht, als ich das schrieb. Ich glaube, dass das einfache, oft das schönere und herzlichere ist.
Das es mehr eint :) .
Ja, es war ironisch gemeint - alles gut.

Das Einfache fasziniert mich auch.
Du hast bestimmt mitbekommen, dass ich meine grosse Hecke mit einer Hand-Gartenschere schneide.
Ich hätte hier zwei elektrische Scheren, aber das Einfache ist viel besser.

(pass auf, jetzt werden andere User Gegenbeispiele bringen :-))

Tree of life
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#272 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Do 25. Mär 2021, 12:49

SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30

Ich bezweifle allerdings, dass die Handlungen "das Gute" im Sinn hatten, sondern eher "Angst vor dem Bösen"
"Man" hatte Jesus(Wahrheit)gekreuzigt(eliminiert) und es steht mitunter auch die Aussage eines Hohepriester:

49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoher Priester war, sprach zu ihnen:
Ihr wisst nichts 50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt und nicht die ganze Nation umkommt
----.
51 Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoher Priester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte;
52 und nicht für die Nation allein, sondern dass er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte.
https://www.bibleserver.com/ELB/Johannes11%2C50

Betrachtet man aber alle Fakten, die zur Hinrichtung führten(und darunter war ANGST vor dem Machtverlust), kann man die Aussage, es wäre eine Weissagung auf...nicht einfach so stehen lassen.
Jesus wurde hingerichtet, weil es Gottes Plan war und die Hexen mussten sterben, weil Gott ihnen "das Leben" nahm(wird grade im Grünen drüben diskutiert)
Was für ein Unsinn!

Ruth
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#273 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Do 25. Mär 2021, 13:44

SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30
Selbstverständlich und ich entscheide es für mich auch.

SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30
Ich nehme an, dass dies auch für mich gilt
SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30
Siehst du, Philosophen gehören für mich zu meinem "irgendwelche Wissenschaftler"-Begriff.
Wenn nun "Nächstenliebe" philosophisch festgelegt ist, dann möchte ich das ansprechen und kritisieren.

Selbstverständlich gelten alle Rechte, die ich "für mich" in Anspruch nehme, auch für dich ... und alle anderen.
Das Problem ist nur, dass deine Texte oft so klingen, als wenn du diese Rechte anderen NICHT zugestehst.

Vielleicht liegt es auch nur an der Art, wie du dich ausdrückst, und du meinst es ganz anders. Aber wenn der "Ton" in einen Beitrag gleichermaßen anhält, dann kommt es eben auch insgesamt so an.
Zuletzt geändert von Ruth am Do 25. Mär 2021, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

Lena
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#274 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Do 25. Mär 2021, 15:00

SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30
Ja, es war ironisch gemeint - alles gut.
Glaubst du mir? Glaubst du dem was ich dir geschrieben habe? 
Oder glaubst du noch immer dem was du dachtest? 

Mir geht es so, dass wenn ich meine, ganz sicher zu sein, wie es der andere gemeint hat,
habe ich manchmal Mühe, es anders zu denken. Doch ich will dem andern glauben. Solange er 
nicht offensichtlich lügt. 

 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
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#275 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von JackSparrow » Do 25. Mär 2021, 15:26

SilverBullet hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 12:30
Ich bezweifle allerdings, dass die Handlungen "das Gute" im Sinn hatten, sondern eher "Angst vor dem Bösen"
Den Betroffenen interessiert nicht, was jemand "im Sinn" hatte. Den Betroffenen interessieren die Auswirkungen der Handlung.

Möglicherweise sollten wir unseren erwachsenen Mitmenschen das Recht zugestehen für sich selbst zu denken, anstatt ihnen Gutes tun zu wollen und sie mit unserer Nächstenliebe zu beglücken.

Möglicherweise sollten wir eine Widerspruchslösung bevorzugen. Solange sich niemand bei mir beklagt, hab ich nichts falsch gemacht, muss mich nicht schuldig fühlen und brauche nicht von meinen bösen Wegen umzukehren.

Wieso bitte erfindet niemand solche Religionen?


Tree of Life hat geschrieben:Ihr wisst nichts 50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt und nicht die ganze Nation umkommt
Die Hohepriester werfen Jesus Gotteslästerung vor und wollen ihn umbringen, um ihr Volk vor der Rache des Gottes zu schützen und dadurch möglicherweise tausende von Todesopfern zu verhindern. Völlig legitime Überlegung. Jesus war erwachsen und strafmündig und er kannte die Regeln.

Tree of life
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#276 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Do 25. Mär 2021, 16:41

JackSparrow hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 15:26
Die Hohepriester werfen Jesus Gotteslästerung vor
Man warf ihm alles mögliche vor...
Ist doch heut nicht anders unter den Menschen und nur allzugerne gibt man andren oder Umständen die Schuld, um sein eigenes Handeln rechtfertigen zu können.
Ich wurde heute auch der Gotteslästerung bezichtigt :)
https://4religion.org/viewtopic.php?f=1 ... 80#p411333

Irgendwo wartet sicher schon ein Kreuz auf mich und man will mich hängen sehn :crazzyy:

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SamuelB
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#277 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SamuelB » Do 25. Mär 2021, 17:33

JackSparrow hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 15:26
Wieso bitte erfindet niemand solche Religionen?
Erfinde du doch.


Tree of life hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 16:41
Ich wurde heute auch der Gotteslästerung bezichtigt
Ich glaube nicht, dass ein Gott sich an Lästerungen - wenn es welche sind - überhaupt stört. Aber wenn sowas aus dem grünen Forum kommt, ist es eine Auszeichnung. 🏅Bei mir sind sie durchgedreht, weil ich ein Video über Engel verlinkt hatte, das die mystisch-jüdische Sicht erklärt. Kannst nix machen. Absolut engstirnig und intolerant gegenüber Andersdenkenden. 🤷‍♀️

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#278 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Do 25. Mär 2021, 18:18

Tree of life hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 16:41
JackSparrow hat geschrieben:
Do 25. Mär 2021, 15:26
Die Hohepriester werfen Jesus Gotteslästerung vor

Ich wurde heute auch der Gotteslästerung bezichtigt :)
https://4religion.org/viewtopic.php?f=1 ... 80#p411333

Irgendwo wartet sicher schon ein Kreuz auf mich und man will mich hängen sehn :crazzyy:

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(H. H.)

Willst du dir das dunkle Mittelalter denn ewig antun?

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Naqual
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#279 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » Do 25. Mär 2021, 18:34

SilverBullet hat geschrieben:
Di 23. Mär 2021, 22:25
...
Hi, ein abschließenden Beitrag gebe ich doch noch ab.

Also ich habe schlicht die Lust verloren weiter zu diskutieren, obwohl ich eine Zeitlang hier ein gutes Potential mit uns beiden sah.
1.
Es macht keinen Spaß sich immer wieder gegen Vorwürfe wehren zu müssen, dass man nicht wissenschaftlich arbeiten würde und dabei Kardinalfehler begehe. Es kostet Zeit, auf sowas sachlich zu antworten. Treffen kann es mich eigentlich gar nicht bei meinem Hintergrund: schlicht zwei hochwertige Hochschulabschlüsse und sogar etwas Vollzeit-Erfahrung in einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt. Das heißt nicht, dass ich fehlerfrei in diesem Bereich wäre (im Gegenteil) oder mir unglaubliches Wissen selbst attestiere, aber in der von Dir bevorzugten Art einem Unwissenschaftlichkeit zu unterstellen wird man auf Dauer nur verärgert.
Vor allem wenn wir hier in einem nichtwissenschaftlichen Forum sind, in dem man von Haus aus nicht mit haarkleinen aber methodisch korrekten seitenlangen Einlassungen auf alles kommen kann und vor allem nicht verständlich für andere. Da kann man dann von Haus aus alles kritisieren. Aber wird es der Sache bei einer Forumsdiskussion gerecht?

2.
Meine Ambitionen sind es nicht, darüber zu diskutieren, ob Geisteswissenschaft nun für Dich Wissenschaft ist oder nicht, erstens habe ich mich lange genug damit beschäftigt, als dass ich es hier in einem nicht wissenschaftlichen Forum noch ergiebiger machen könnte. Und wenn man will, kann man ewig darüber diskutieren. Vor allem wenn der Andere (Du) offensichtlich von geisteswissenschaftler Begrifflichkeit und Arbeitsweise schlicht wenig Ahnung hat, wie Du selbst ja auch schon eingeräumt hast.
Dass die Geisteswissenschaft mit Geist nichts zu tun hat, weiß eigentlich jeder. Es bedeutet letztlich nur „geistige (gedanklich oder abstrakt) erfassbare Zusammenhänge“. Deine Frage „was soll Geist bei Geisteswissenschaften sein ? Luft?“ Ist schlicht aus meiner Sicht zeitverschwendende Polemik.
Mich nervt, wenn einem diese sinnlosen Diskussionen immer wieder aufgezwungen werden.
Es stimmt natürlich auch, man könnte einfach diese Abschnitte, ohne sie weiter zu beachten, auslassen und zum nächsten Punkt springen. Da habe ich den Fehler, dass ich dies als unhöflich betrachte. Wahrscheinlich muss ich mir das abgewöhnen.

3.
Für mich hast Du auch eine Art Sachen zurecht-zubiegen. Um nicht ewig beschreiben zu müssen, hier einmal einfach Zitate von Dir:
Wenn man Philosophie/Wissenschaft kritisiert, muss man bereit sein im dortigen Stil zu argumentieren. …
Mit Philosophie kommt ein Wissenschaftsanspruch und damit ein Anspruch auf Korrektheit ins Spiel.

Ein oder zwei Tage ältere Einlassungen von Dir (abgesehen, davon dass Du es warst der Philosphie kritisiert hattest und ich mit Sicherheit nicht die Wissenschaft):
Wenn du möchtest, dann ist bei dir halt Kennzeichen nicht eindeutig und man kann rein gar nichts mehr damit anfangen - ja, das würde ich dann auch in die Philosophie packen wollen...
Ist doch prima, wenn man das merkt, ich sage es ja sogar, dass ich kein Philosoph bin und auch nicht sein möchte. ...

...der Begriff (Liebe) ist so inflationär, dass er in der Bedeutung eher konfus ist und tendenziell jeder etwas anderes meint. Philosophie hat deutlich zu diesem Durcheinander beigetragen.

...
Keine Sorge in Sachen Philosophie machst du dabei nichts falsch, aber es ist halt dann auch nur Philosophie.
Ds ist Philosophie schon sehr deutlich von Dir runtergemacht und übrigens (von Beweisen ganz zu schweigen) nicht einmal Belege aufgeführt.

Ist das Folgende die Art und Weise wie man – von dir oben so beschrieben -" mit Philosophie/Wissenschaft im dortigen Stil argumentiert:"
Erst: Ich bin weder Materialist noch Idealist,….
Dann: in Bezug auf den Menschen gehe ich davon aus, dass die Reaktionen des Körpers (mit Nervensystem) ausreichen.
Oder anders ausgedrückt: das ist eine klassische Ansage des Materialismus die Du hoch hältst ohne Materialist zu sein. Hä?
Da ist mir die Zeit zu Schade.

Vor allem weil die Diskussion im Zusammenhang des Erörterten überflüssig ist, wenn man nicht sagt „Mensch ist Körper“ sondern „Mensch ist Bewusstsein und Körper. Eine Aussage, ob es einen „vom Körper separierbaren unabhängigen Geist“ gibt, ist damit ja gar nicht verbunden. Bewusstsein kann ja weiterhin als ursächlich körperliche Aktivität verstanden werden.

Im übrigen ist das von Dir vertretene Feindbild von Naturwissenschaft gegen Geisteswissenschaft schon voll an der wissenschaftlichen Realität vorbei: jede Naturwissenschaft hat in ihrer Methodik eine geisteswissenschaftliche Grundlage und die Geisteswissenschaften lehnen die Naturwissenschaften ja nicht ab oder sehen sie auch nicht als Gegner, sondern sehen sie eher als einen Blickwinkel (genauso wie bei verschiedenen Fakuläten im eigenen Bereich), der auf bestimmte jeweilige Forschungsgegenstände seine eigenen Vorzüge hat.
Warum sollte ich mir jetzt ewige Diskussionen darüber antun? Also ich habe da selbst im Bestfall nichts davon. Egal wie oft Du das bringst.

Ich habe auch nichts dagegen, dass Du ein 100 prozentiger Materialist bist (das Wort jetzt im philosophischen nicht profanen Sinn). Wenn bei Dir alles über den Körper begründet sein will. Okay. Deine Sache.
Allerdings, wenn ich z.B. jemanden vor mir habe mit einer ausgeprägten Phobie und ich will ihm helfen, dann werde ich zu lerntheoretischen Modellen der Psychologie greifen, weil ich mit Ausscheidungen bestimmter chemischer Substanzen (Dopamin u Co) und Hirnstrom-Messungen in der Sache selbst gar nicht weiterkomme (außer ich will jetzt nur die Symptome der Phobie beseitigen aber nicht die Ursache. Wenn ich den mit einem scharf dossierten Gemisch von Sedativa und Stimmungsaufhellnern und psychisch lockernden Mitteln entsprechend zupatsche, hat der eine Zeitlang sicher keine Symptome von einer Phobie mehr). Wie ortest Du den Inhalt der phobischen Ängste mit chemischen Substanzen? Denn auch der Inhalt hat mit den angewandten Methoden zur Heilung zu tun. In diesem Fall frage ich dann auch keinen Biologen, sondern Psychologen. Ich denke, es ist reichlich offensichtlich warum. Und die Biologen wissen dies auch, sonst würden die sich nämlich gerne in den Arbeitsbereich drängen. Sie tun es nicht, trotz der guten Bezahlung. Ich umgekehrt würde mich als Soziologe nicht darum bemühen, einen Patienten zahnärztlich zu behandeln. Das wird der Patient auf alle Fälle verstehen.

4.
Es erhöht auch nicht die Lust bei einer Diskussion, wenn der andere mit geisteswissenschaftlicher Begrifflichkeit (bzw. Begriffssetzung) nichts am Hut hat, aber dann seine Version selbstbewusst und die Geisteswissenschaften verachtend zur Schau stellt. Beispiel:
Z.B. wurde mir entgegnet, dass Liebe durch Subjekt<->Subjekt gekennzeichnet sein soll.
Daraufhin habe ich überlegt, ob das stimmt und musste für mich erkennen, dass es in meinem Ansatz nicht unbedingt auf ein anderes Lebewesen ankommt.
Das ist ein neuer Gedanke. Also habe ich im Internet danach gesucht, ob ein Mensch auch ein Objekt lieben kann, also nicht nur "sehr gerne benutzt" oder "stolz darauf ist", sondern eine echte Phase der Verliebtheit und eine echte Liebe auslebt (natürlich nicht sexuell).
Das gibt es tatsächlich: https://www.psymag.de/4490/objektophili ... de-lieben/
In den Geisteswissenschaften kann Dir passieren, dass ein Begriff in der einen Disziplin was anderes heißt wie in der Nächsten. Die Insider wissen das und haben mit den entsprechenden Stellen in der Regel weniger ein Problem. Genau an dieser Stelle ist dies nun eingetreten. Und da gibt es schlicht keinen Sinn und der Kontext wird einfach außer acht gelassen.
Der Begriff Objekt bei objektophil in der Psychologie hat mit dem Objekt im o.g. philosophischen Kontext wenig zu tun.
Im philosophischen Kontext ist folgende Bestimmung möglich (als kurzes „Steno“): Jedes Subjekt ist in sich zwei: nämlich es ist einmal Objekt und zugleich Subjekt. Wenn nun ein Subjekt den anderen (Subjekt) als Objekt benutzt und nicht sein Subjekt-Sein, dann liegt keine Liebe vor.
Du kannst das gerne durchprüfen (gedanklich-empirisch). Mir ist kein Gegenbeweis gelungen (und ich hatte mich vor Jahren wirklich darum bemüht).
Die Begrifflichkeit von Objekt ist hier nahe dem bei den Sprachwissenschaften: Subjekt-Prädikat-Objekt. Wobei hier das Objekt etwas ist, mit dem von Subjekt etwas gemacht wird. Das Objekt hat hier mit einem selbständigen Gegenständlichsein gar nichts zu tun.
Im Zusammenhang mit der Psychologie (der Beitrag ist übrigens steng genommen nicht wissenschaftlich) ist der Begriff „Objekt“ offenkundig anders besetzt: Als a) Gegenstück zu einem Menschen, b) als bloßer Gegenstand.

Meinst Du es erhöht oder erhält meine Lust, dir solche Erklärungen wie gerade schreiben?
Manchmal wäre es ja kein Problem, täte ich es auch gerne. Aber wenn dies immer geschieht, weil der andere Geisteswissenschaft ablehnt und gleichzeitig also immer – mangels Kenntnis- neue zeitaufwändige Erklärungen einfordert. Naja dann sinkt die Lust schnell, vor allem wenn das noch eingebettet wird in eine Art „Kampfstellung“ (die ab und zu einmal auch nett sein kann).

5.
Es ist nicht "lustfördernd" beim Beitragschreiben, wenn der andere einen völlig umfrisiert zu dem was man geschrieben hatte … sogar bis zum klaren Gegenteil.
Also ich beschrieb das Allergrundlegenste von meinem „Wir-Gruppen“-Ansatz (Gruppen, die durch gegenseitiges Wohlwollen zustande kommen, es gibt ja auch andere Gruppen). Ich fügte an, dass ich spekulativ (d.h. als gedanklich gegebene realistische Möglichkeit, die wissenschaftlich nicht konkret belegt werden kann) dieses System um Gott erweitern kann, der dann FUNKTIONAL so beschaffen ist wie ein allumfassendes Wir. Dafür sprechen gute Gründe aber sicherlich nicht auf der Ebene von Beweisführungen.
Du hast das Ganze dann umgedreht, als wenn ich von Gott ausgehend den Wir-Gruppen-Ansatz erfunden hätte und, vielleicht, das ganze noch als wissenschaftliche Beweisführung betrachte.
Folglich: entweder Du hast es nicht gescheit gelesen und getäuscht oder Du bist sogar verlogen bei den angewandten Argumentationstechniken. In beiden Fällen erhöht es nicht meine Lust mit Dir zu diskutieren.

Ich schreibe dies nicht um Stunk zu machen. Es sollte nur klar sein, warum ich die Lust verloren habe und nicht wie von Dir geschrieben mit vollem freudigen Elan bei der Sache war.
Vielleicht ist dieser Beitrag ein Schritt, dass es bei zukünftigen Begegnungen ohne überflüssige Reibungsverluste geht.

SilverBullet
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#280 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Do 25. Mär 2021, 18:37

Tree of life hat geschrieben: Betrachtet man aber alle Fakten, die zur Hinrichtung führten(und darunter war ANGST vor dem Machtverlust), kann man die Aussage, es wäre eine Weissagung auf...nicht einfach so stehen lassen.
Jesus wurde hingerichtet, weil es Gottes Plan war
Ja, hier scheinen irgendwie zwei Ideen aufeinanderzuprallen.

Auf der einen Seite der Opfer-Gedanke, die Aussöhnung/Vergebung, auf der anderen Seite soll es durch Machtintrigen erfolgt und Schuld entstanden sein.

Gibt ist dafür in der Religion eine vereinigende Erklärung, so dass beides gelten kann?

Tree of life hat geschrieben: ...und die Hexen mussten sterben, weil Gott ihnen "das Leben" nahm
Das erinnert mich an die Aussage eines Papstes, der zur Geschichte Südamerikas sagte, dass sich die Ureinwohner nach Christus sehnten.

Das geht bestimmt auf das Konto von organisierter Religion, d.h. jemand der derartiges vertritt, möchte dass ein grösseres Religionsumfeld stabil stehen bleibt.

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Ruth hat geschrieben: Das Problem ist nur, dass deine Texte oft so klingen, als wenn du diese Rechte anderen NICHT zugestehst.
Gut klar, ein Recht nicht zuzugestehen, ist übel und selbstverständlich ein Problem.
Mich erschreckt es gerade, dies oft zu machen, ohne dass ich es erkenne.

Ruth hat geschrieben:Vielleicht liegt es auch nur an der Art, wie du dich ausdrückst, und du meinst es ganz anders. Aber wenn der "Ton" in einen Beitrag gleichermaßen anhält, dann kommt es eben auch insgesamt so an.
Wahrscheinlich liegt es an meiner Ausdrucksweise und ich signalisiere jetzt mal, dass ich zur Änderung bereit bin, aber ich werde vermutlich die Situationen nicht ohne deine Hilfe erkennen können.
Es würde mich freuen, wenn du mir durch einen Hinweis helfen würdest.

Fällt dir hier zum Thema eine Aussage von mir ein, die nicht OK war?
(unabhängig von dem Missverständnis, das wir schon angesprochen haben)

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Lena hat geschrieben: Glaubst du mir? Glaubst du dem was ich dir geschrieben habe?
Oder glaubst du noch immer dem was du dachtest?
OK, das könnte spannend sein und ich zeige dir einfach mal, wie ich mit dem, was du über Liebe gesagt hast, umgehe.

Dass es sich schön anhört, das ergibt sich, wenn ich deinen Text durchlese - kein Problem.
Wenn es um das Verstehen geht, muss ich es in mich aufnehmen, in mein Denken einbauen - dadurch kann es sich verändern, denn es wird durch die Möglichkeiten, die ich habe, ausgedrückt.

Wenn ich es richtig sehe, war unser Ausgangspunkt dieser Beitrag:
zitat-Lena:
Für mich bedeutet Liebe, alle Eigenschaften die positiv sind.
Positiv im Sinn von: Der Beweggrund ist gut. Das Herz hat das
gute für den Mitmenschen im Sinn. Es ist nichts verwerfliches
daran.


Bei "Eigenschaft" würde ich sagen es dreht sich um die Möglichkeiten, mit denen ein Mensch reagiert.
Dazu gehört das Handeln, aber auch das Denken, seine Absichten, seine Planung, seine Motivation.

"Positiv im Sinn von: Der Beweggrund ist gut" ist schon deutlich schwerer zu erfassen und da würde ich wieder auf Harmonie zurückgreifen, d.h. die einzelnen Reaktionen von oben sind "positiv", wenn sie sich um die Möglichkeit einer Steigerung der Harmonie drehen.

Bei "Das Herz hat das Gute für den Mitmenschen im Sinn" würde ich für die grundsätzliche Absicht zur Harmoniesteigerung hinzufügen, dass diese Steigerung auch von dem jeweiligen Mitmenschen als eine solche Verbesserung angesehen werden sollte.

Bei "Es ist nichts Verwerfliches daran" würde ich darauf abzielen, dass es nicht zu Disharmonien kommen sollte, also niemand sollte es ablehnen wollen.

Schon beim Ausdenken und Schreiben der obigen Zeilen habe ich gemerkt:
Unterm Strich ist das keine leichte Aufgabe.
Ich denke auch für dich wird sich deine Idee stark verändert haben und du kannst nicht mehr sagen, ob es noch das gleiche ist.

Wenn ich mich jetzt mal selbst als Versuchskaninchen einsetze und die Aufgabe lautet "liebe eine Frau" (also noch nicht einmal einen x-beliebigen Mitmenschen), dann garantiere ich, dass ich selbst bei maximaler Ausrichtung auf diesen Menschen, einen Fehler nach dem anderen machen werde.
Am Ende wird es vermutlich nur funktionieren, wenn "meine Frau" ganz dolle meine Fehleranfälligkeit mag (-> "ein Held, der immer auf die Nase fällt" :-)).

Wenn es nun darum geht, dass ich das bei allen Menschen durchführen soll, dann habe ich deutlich schlechte Karten, denn allein wenn ich müde werde, geht da nur noch sehr wenig.
Müdigkeit ist das eine, Abgelenktheit, Belastung, Beschäftigt-Sein, schlechte Erfahrung usw. sind bestimmt weitere Faktoren, die hereinspielen.

Ich sage nach wie vor, dass deine Aussage schön ist. Es geht selbst nach meiner Übersetzung in Richtung "das perfekte Verhalten, die perfekte Einstellung".
Nun stellt sich aber die Frage, reicht perfektes Verhalten, perfekte Einstellung aus, damit man von "Liebe" sprechen kann?

In meinen Links habe ich mal die Begriffe "Sucht" und "Obsession" gefunden und das würde auf eine Art "Verlangen" hindeuten, d.h. in der Liebe kommt dazu, dass man den anderen Menschen "herziehen", "an sich ziehen" möchte.
Man kann den anderen Menschen zwar weggehen lassen, aber es entstehen Schmerzen.
Würdest du das bei Liebe auch mit dazunehmen?

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