Markus-Evangelium

Themen des Neuen Testaments
Hemul
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#271 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Hemul » Mi 23. Aug 2017, 12:00

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Warum erzählt ihr Blender eure Weisheiten eigentlich nicht eurem Figaro? :roll:
Kenne keinen Figaro.
Pardon-wusste nicht, dass Du neuerdings eine Glatze hast. Deshalb ist wohl Dein schönes Vollhaar Bild verschwunden-gelle? :lol:
https://www.google.de/search?q=mann+mit ... 0xCOWEnlQM:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#272 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von closs » Mi 23. Aug 2017, 13:34

Pluto hat geschrieben:"Für-Wahr-Halten" halte ich für eine zu starken Ausdruck für das was nach wie vor nur eine Vermutung sein kann.
Nimm den Begriff "Für-wahr-Halten" mal wörtlich: "Jemand hält es für die Wahrheit, dass es Gott gibt". - "Glaube" ist "Für-wahr-Halten".

Pluto hat geschrieben:Da Beide (Christentum und Heidegger) von einem Leben nach dem Tod ausgehen
Das spielt bei Heidegger keine Rolle - er ist Existenzialist.

Pluto hat geschrieben: Freud'scher Versprecher!
Stimmt. :lol:

Pluto hat geschrieben:Der Evolutions-BIOLOGE kann seine Aussagen durch die Beobachtung (empirisch) nachweisen.
Richtig - damit hat er guten Grund, die ERgebnisse "für-wahr-zu-halten".

Ich weiß, dass mancher das gerne anders hat - im Sinne von: "Empirie = Wahrheit" - ontologisch geht das NICHT, das geht nur bei einem naturalistischen Weltbild.

Pluto hat geschrieben:Ich werde weiterhin VERMUTUNG dazu sagen. "Für-wahr-Halten" halte ich für zu nahe an "Gewissheit".
Wobei wir wieder im Sprach- und Definititons-Bereich wären. - Immerhin ist schon viel gewonnen, wenn Du "für-wahr-gehalten" nicht mit "wahr" verwechselst.

Pluto hat geschrieben:Du gibst mir recht: Wir haben nur die Schrift um uns zu orientieren.
Richtig: Und Du sagst zu Recht "zur Orientierung" (und nicht zum Ab-Glauben im platten Sinne).

Pluto hat geschrieben:Heutzutage ist die Beobachtung, die oberste Stufe der der Plausibilität.
Niemand käme auf die IDee, Naturwissenschaft durch Philosophie zu ersetzen. - Wo Dinge experimentell bestätigt werden können, braucht es keiner Philosophie - allerdings bedarf es gelegentlich der Philosophie zur Beurteilung dessen, was experimentell bestätigt wurde.

Pluto hat geschrieben:Glaube ich nicht. Es bleibt bei der Vermutung.
Deine Unterscheidung von "für-wahr-halten" und "vermuten" ist gut gemeint, passt aber nicht ins Raster "wahr" versus "für-wahr-halten". - Mit anderen Worten: "Für-wahr-halten" ist der Überbegriff für die verschiedenen Arten der Wahrnehmung (im Gegensatz zu dem, was "ist").

Pluto hat geschrieben:Du willst Mauern errichten, wo Keine erkennbar sind?
Wieso "Mauern"? - Es gibt auch "Mauern" zwischen den beiden Disziplinen "Chemie" und "Physik" - die beiden machen halt Unterschiedliches.

Pluto hat geschrieben:Ich halte dagegen, und sage, das kann die kanonische Exegese nicht begründen, sonder nur VERMUTEN.
Natürlich "begründet" sie - allerdings in einem nicht-falsifizierbaren Feld - bzw.: In einem Feld, in dem zwar Argumente intersubjektiv nachvollziehbar sind, der Gegenstand dieser Argumente (Gott) aber nicht.

Pluto hat geschrieben:Wirklichkeit ist ein Objekt welches vom Beobachter (= Subjekt) für wahr gehalten werden kann (muss aber nicht).
Da würde ich zustimmen - mir geht es darum, dass das "Für-wahr-Halten" selbst nicht den Anspruch des "Ich bin wahr" erheben kann. - Entschieden wird die Frage, ob etwas "Für-wahr-Gehaltenes" WIRKLICH wahr ist, von dem, was das Objekt "ist". - Deshalb meine Gleichstellung von "Wirklichkeit/Objekt" und "Wahrheit"- Alternative: Es gibt keine Wahrheit, sondern nur eine unbegrenzte Summe an "Für-wahr-Haltungen".

Pluto hat geschrieben:Niht einmal das kannst du wissen, sondern NUR vermuten.
Richtig - es ist ein begründbares "Für-wahr-halten".

Pluto hat geschrieben:Das kann weder Heidegger noch du wissen.
Naja - da sind Heideggers Argumente mehr als erdrückend. - Übrigens: Er meint das NICHT religiös.

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#273 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Pluto » Mi 23. Aug 2017, 13:37

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Warum erzählt ihr Blender eure Weisheiten eigentlich nicht eurem Figaro? :roll:
Kenne keinen Figaro.
Pardon-wusste nicht, dass Du neuerdings eine Glatze hast.
Nee. Noch keine Glatze.
Jetzt weiß ich was du meinst... Beethoven

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#274 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Pluto » Mi 23. Aug 2017, 14:15

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:"Für-Wahr-Halten" halte ich für eine zu starken Ausdruck für das was nach wie vor nur eine Vermutung sein kann.
Nimm den Begriff "Für-wahr-Halten" mal wörtlich: "Jemand hält es für die Wahrheit, dass es Gott gibt". - "Glaube" ist "Für-wahr-Halten".
Das Wort suggeriert beim Hörer/Leser Gewissheit. Aber es ist genau das Gegenteil, nämlich Vermutung.
Warum kannst du nicht Vermutung sagen, wie es sich gehört?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Da Beide (Christentum und Heidegger) von einem Leben nach dem Tod ausgehen
Das spielt bei Heidegger keine Rolle - er ist Existenzialist.
Dann kann er es erst recht nicht wissen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Evolutions-BIOLOGE kann seine Aussagen durch die Beobachtung (empirisch) nachweisen.
Richtig - damit hat er guten Grund, die ERgebnisse "für-wahr-zu-halten".
Nein. Empirie ist um ein Vielfaches ein stärkerer Nachweis als das "Für-wahr-halten" es jemals sein kann.
Beispiel:
Das eine Tastatur auf dem Schreibtisch vor dir steht, hältst du nicht für wahr, sondern, du weißt es, weil du sie erkennst. Das nennt man Empirie.

closs hat geschrieben:Ich weiß, dass mancher das gerne anders hat - im Sinne von: "Empirie = Wahrheit" - ontologisch geht das NICHT, das geht nur bei einem naturalistischen Weltbild.
Weltbilder hin oder her. Empirie ist notwendig um etwas für wahr halten zu können, ganz egal ob in der NW oder in der Philosophie.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Glaube ich nicht. Es bleibt bei der Vermutung.
Deine Unterscheidung von "für-wahr-halten" und "vermuten" ist gut gemeint ...
Ich unterscheide nicht. Für-wahr-halten" kann nur Vermutung ausdrücken. Und wenn du es noch so gerne hättest kann es ohne empirische Bestätigung niemals Gewissheit bedeuten.

closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: "Für-wahr-halten" ist der Überbegriff für die verschiedenen Arten der Wahrnehmung (im Gegensatz zu dem, was "ist").
Das Problem ist der Begriff "Glaube". So lange es nur Vermutung ist, habe ich damit keinerlei Probleme. Gefährlich wird es erst, wenn man das was man glaubt, für wahr hält, denn durch den Glauben können historisch bedingte Irrtümer sowie unzulängliche Moralvorstellungen für die Zukunft festgeschrieben, also künftige Erkenntnisfortschritte zugunsten dogmatischer Borniertheit verhindert werden.
Bestes Beispiel ist deine Weigerung anzunehmen Jesus hätte keine Naherwartung gehabt, und das obwohl es schwarz auf weiß in den Evangelien steht (Empirie).

closs hat geschrieben:Es gibt auch "Mauern" zwischen den beiden Disziplinen "Chemie" und "Physik" - die beiden machen halt Unterschiedliches.
Nein, solche Mauern gibt es nicht. Die Übergänge sind fließend.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich halte dagegen, und sage, das kann die kanonische Exegese nicht begründen, sonder nur VERMUTEN.
Natürlich "begründet" sie - allerdings in einem nicht-falsifizierbaren Feld
Das meine ich, wenn ich sage "Für-wahr-halten" ist sinngemäß zu nahe an Gewissheit! Wenn etwas nicht Falsifizierbar ist, bleibt es auf ewig eine unbegründbare VERMUTUNG.

closs hat geschrieben:es ist ein begründbares "Für-wahr-halten".
"Für-wahr-halten" kann man mit noch so vielen verbalen Begründungen nicht zur Gewissheit machen. Dazu braucht es die Empirie.

closs hat geschrieben:Naja - da sind Heideggers Argumente mehr als erdrückend.
Nicht ein einziges seiner Argumente ist überzeugend, geschweige denn "erdrükend" — Seine Argumente sind, wie Shakespeare es sagte,
ein Märchen ists, erzählt
Von einem Blödling, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.


closs hat geschrieben:Übrigens: Er meint das NICHT religiös.
Es ist vollkommen irrelevant ob er das religiös meint oder nicht. Seine These Seiendes sei nicht dasselbe wie Dasein, kann er mit Nichts untermauern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#275 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Münek » Mi 23. Aug 2017, 14:33

2Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Glaube kann Realität weder erzeugen noch verändern.
Und ob!
Ein paar Beispiele aus der deutschen Geschichte:
18XX glaubte "Deutschland", aus den vielen zersplitterten Fürstentümern könnte wieder ein Reich werden.
Es geschah.

19XX glaubte Deutschland, aus den zerbombten Städten den Wiederaufbau und danach die erneute Vereinigung zu schaffen.
Es geschah.
Deutschland ist der Name eines mitteleuropäischen Landes. Ein Land kann nichts glauben.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Diese Annahme(closs sagt "geistige Aussage vom Reich Gottes) [... ] Kardinalirrtum - und wird deshalb von der neutestamentlichen Forschung in Gänze zu recht NICHT geteilt.
Soll das etwa heißen, die NT-Forschung hat Recht und weiß mehr als Gott?
Sie weiß wesentlich mehr als der theologische Laie closs.

2Lena hat geschrieben:Müneki, sie kann doch nicht mal die Texte vom Ursprung her verstehen - wie soll sie zu einem guten Schluss kommen? Eine oder jede Grundlage ist falsch - alles wird schief ...
Das kannst Du mangels Fachkompetenz nicht beurteilen.

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#276 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von 2Lena » Mi 23. Aug 2017, 14:52

Münek hat geschrieben:Ein Land kann nichts glauben.
Der modernde Käse der Begriffsverwirrungen ist dir "?Ehrlichen" auch schon zu Kopf gestiegen? Du meinst, die NT-Forschung weiß wesentlich mehr als der theologische Laie closs. Ich glaube, er hat mehr Gefühl, er ahnt mehr, welche Richtung sie gehen sollte. Aber ihr geht NIE darauf ein, habt dann einen Drachenknäuel voll angeblicher "Fachkompetenzen".

Münek hat geschrieben:Das kannst Du mangels Fachkompetenz nicht beurteilen.
Wenn du "Leute verwirren" als Fachkompetenz bezeichnest, habe ich sehr wenig Ambitionen. Ich kläre auf. Man muss keine "theologische und auch keine physikalische Fachkompetenz" haben, um festzustellen, dass ein Weltall nicht in sieben Tagen entsteht. Aber wissen kann man, was mit "jom" (übersetzt als Tag) los sein kann. Ihr diskutiert um den größten Blödsinn - habt keine Lösung und macht euch nur lächerlich in der Öffentlichkeit.

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#277 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von 2Lena » Mi 23. Aug 2017, 14:54

Pluto hat geschrieben:Du gibst mir recht: Wir haben nur die Schrift um uns zu orientieren.
Viele gab es im Lauf der Erdgeschichte, die mehr als nur "5 Sinne" hatten und schon allein daher mehr wussten. Die vermuten nicht, denn sie sehen und hören!

Übrigens, würdet ihr DEUTSCH miteinander reden, müsste sich längst keiner mehr mit "Ontologie" abgeben.

Pluto hat geschrieben:Erst mal feststellen, ob es die sich um eine Truhe handelt.
Spätestens seit Indiana Jones kennt wohl jeder die Bundeslade (siehe Google Bilder) eine schön verzierte Truhe mit Tragestangen. Oben prangen Engel.

Nur, leider, wird sie seit 2000 Jahren vergeblich gesucht.
Ob es wohl daran liegt, dass man nichts weiß?

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#278 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Münek » Mi 23. Aug 2017, 15:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich halte dagegen, und sage, das kann die kanonische Exegese nicht begründen, sonder nur VERMUTEN.
Natürlich "begründet" sie - allerdings in einem nicht-falsifizierbaren Feld
Auch der Pastafarianismus "begründet" die Existenz seines Gottes "Fliegendes Spaghettimonster" - ebenfalls in einem nicht-falsifizierba-
ren Feld.


Man kann JEDEN Unsinn "begründen" - was zeigt, dass eine "Begründung" allein nichts über die inhaltliche Qualität einer Behauptung aussagt.

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#279 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Münek » Mi 23. Aug 2017, 15:28

2Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ein Land kann nichts glauben.
Der modernde Käse der Begriffsverwirrungen ist dir "?Ehrlichen" auch schon zu Kopf gestiegen? Du meinst, die NT-Forschung weiß wesentlich mehr als der theologische Laie closs. Ich glaube, er hat mehr Gefühl, er ahnt mehr, welche Richtung sie gehen sollte.
Wissenschaft kann und darf nicht in die closs`sche Richtung gehen. Seine Gefühle und Ahnungen sind seine Privatsache.

2Lena hat geschrieben:Aber ihr geht NIE darauf ein, habt dann einen Drachenknäuel voll angeblicher "Fachkompetenzen".
In der Wissenschaft ist dieser "Drachenknäuel voller Fachkompetenzen" unentbehrliche Alltagswirklichkeit.

2Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das kannst Du mangels Fachkompetenz nicht beurteilen.
Wenn du "Leute verwirren" als Fachkompetenz bezeichnest, habe ich sehr wenig Ambitionen. Ich kläre auf.
Die Inhalte der an den theologischen Fakultäten verwendeten Exegese-Lehrbücher "verwirren niemanden".

2Lena hat geschrieben: Man muss keine "theologische und auch keine physikalische Fachkompetenz" haben, um festzustellen, dass ein Weltall nicht in sieben Tagen entsteht.
Vergiss nicht - nach christlichem Glauben ist bei Gott NICHTS UNMÖGLICH. Die Schöpfung der Welt an sechs buchstäblichen 24-Stunden-Tagen ist für ein allmächtiges Wesen ein Klacks. Und davon ging der Verfasser des ersten Schöpfungsmythos`erkennbar aus.

2Lena hat geschrieben:Ihr diskutiert um den größten Blödsinn - habt keine Lösung und macht euch nur lächerlich in der Öffentlichkeit.
Das glaube ich zwar nicht, aber wenn es so wäre, nähme ich dies im Namen der Aufklärung gelassen hin. "Sapere aude!" :thumbup:

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#280 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Münek » Mi 23. Aug 2017, 15:50

2Lena hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du gibst mir recht: Wir haben nur die Schrift um uns zu orientieren.
Viele gab es im Lauf der Erdgeschichte, die mehr als nur "5 Sinne" hatten und schon allein daher mehr wussten. Die vermuten nicht, denn sie sehen und hören!
Die Evangelisten verarbeiteten lediglich mündlich überlieferte Traditionen. Mehr war da nicht. Sie waren im Übrigen keine Augenzeugen.

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