Naqual hat geschrieben: ↑Di 6. Apr 2021, 12:05
Die damit zusammenhängende Gottesvorstellung beschreibt mir einen Gott, der mir zutiefst unsympathisch wäre.
Diese Gottesvorstellung, die du hier kritisierst, habe ich auch früher vertreten und verteidigt. Inzwischen hat sich meine Art zu glauben zwar verändert (ähnlich wie die von dir geschilderte), aber ich kann noch ziemlich gut nachvollziehen, warum manche Argumente von dir bei den Fundis nicht beeindrucken.
Zu dem „unsympathisch sein“ hätte ich früher gesagt: na und? … Gott ist eben so, wie es in der ganzen Bibel verkündigt wird … im AT sowie im NT. Und wenn du dann irgendwann mal vor ihm stehst, dann wirst du vergessen, dass er dir unsympathisch ist, weil die Alternative: die Hölle und der Teufel, noch unsympathischer ist…. Und du nur noch zittern wirst vor Gott. Das habe ich echt so geglaubt, und deshalb war der Antrieb, an Gott zu glauben, für mich auch pure Angst, etwas falsch zu machen, wenn ich von den „Vorschriften“ abweiche, und ich dann in die schreckliche Hölle kommen würde.
Erst als ich an einem Punkt war, dass ich dachte, jetzt habe ich es mit Gott verscherzt, hat er mir durch viele aufeinanderfolgende kleine und große Erlebnisse und Botschaften gezeigt, dass die Liebe bei Gott IMMER über Allem Anderen siegt.
Ich erlebe seitdem Gott ganz anders, als ich früher geglaubt habe … und habe keine Angst mehr, vor dem Moment, an dem ich vor ihm stehe. Gott hat mir zwei Mal ganz deutlich und sehr eindrücklich gezeigt, dass er mich so annimmt, wie ich bin. Das zeigte er mir einmal, als ich noch ein Kind war, und noch einmal später, als ich schon lange erwachsen war. Glaube heißt für mich jetzt nur noch, dass ich einfach IMMER Gottes Nähe zulassen/suchen kann, und mit dem Bewusstsein mein tägliches Leben (er)leben darf, wie ich es für richtig halte. Im Dauergespräch mit ihm über kleine und große Dinge des Lebens bekomme ich Unterstützung und Verständnis, wie es für die nächsten Schritte weiter gehen kann.
Ich erinnere mich, dass du auch schon mal von einem Erlebnis berichtet hast, wo Gott dich einfach nur „Liebe“ fühlen/erleben ließ. Die Liebe Gottes kann alles verändern.
Naqual hat geschrieben: ↑Di 6. Apr 2021, 12:05
Wie wirst Du Dich im Himmel fühlen, wenn z.B. Deine Mutter in der Hölle landet, die genauso gut und böse war wie Du. Sagst Du dann, selbst Schuld, hätte die dumme Kuh doch nur die Bekehrungsformel gesagt! Kostet doch nix! - Und gehst Du dann weiter zur Tagesordnung. Zum unbeschwerten genießen von Milch und Honig?
Ich verstehe deine Antipathie für den Gott, wie es die Evangelikalen verkündigen. Aber es gibt keine wirklichen Argumente, die für diese Menschen überzeugend wirken können. Weil sie überwiegend von der Angst getrieben werden, so Glauben zu verstehen und leben, wie sie es tun. Das kann nur durch die direkte Liebesbotschaft, wie sie von Gott selbst kommt, überwunden und verändert werden.