Das mag sein, aber man hat dann wenigstens erst mal eine Gesprächsgrundlage, die den anderen nicht verurteilt, nur weil er einen anderen Standpunkt vertritt. Dann genügt es nicht mehr den anderen mit Bibelzitaten zu löchern, sondern nachdenken und fair argumentieren ist dann angesagt.Helmuth hat geschrieben:Damit wird aber das Wort Gottes Wischi Waschi. Denn der eine meint: Gottes Wort, der andere, nein man ihm Worte in den Mund gelegt.
Das wäre wirklich schade.Helmuth hat geschrieben:Mit der Einstellung schmeiß ich den Bible-Kram ins Eck und mache mir nur mehr noch meine eigene Gesetze.
Dieses sich eigene Gesetze machen durch selektives Bibellesen ist doch das Problem - auch hier in diesem Thread. Merkst du denn nicht, wie sich die Gläubigen ihre eigenen Gesetze mit ihren Bibel-Bastel-Bögen selber machen?
Das ist mir zu pauschal. In den fünf Büchern Mose steckt viel Gottes Wort. Die Schriftgelehrten schrieben die Bibel und das waren Menschen wie du und ich.Helmuth hat geschrieben:So geht's wohl auch nicht. Wenn die 5 Mose zum Menschenwort = Mosewort reduzierst, kannst du das Johannes etc. auchmachen. Was bleibt dann übrig?
Es ist eine Frage, wie man "Inspiration" definiert. "Die Bibel sagt" ist kindisch. "Verbalinspiration" ist viel zu simpel. "Gotteswort in Menschenwort" ist Wischi Waschi und ermöglicht im Anschluss jede beliebige Theologie - begründet mit den "passenden" Bibelzitaten. Keiner weiß wie Inspiration geht. So sieht es aus. Dennoch gibt es sie - aber eben nicht so wie man sie gerne und leicht vermittelbar hätte. Der Mensch hat wohl einen Draht zu Gott, hat Geist, von Gott gegeben. Es gibt diese Resonanz des Geistes. Aber "der Heilige Geist" als absolute Größe ist ein Totschlagargument gegen jeden Geist. Welcher Missbrauch wurde und wird gerade mit dem Heiligen Geist getrieben!
Deswegen sagt Jesus doch, dass alle Lästerungen vergeben werden nur nicht die gegen den Heiligen Geist. Weil der Missbrauch des Heiligen Geistes damals schon an der Tagesordnung war. Dieser Missbrauch ist Teil des "unreinen Geistes der Menschen". Das ist einer der Dämonen die Jesus "austreibt" und die unreinen Geister schreien laut auf, wenn man ihr liebstes Totschlagargument angreift. Auch ich schrie innerlich laut auf, als es diesbezüglich an mein Eingemachtes ging. Umdenken ist schmerzhaft. Das geht an das, was man für die eigene Identität hält.
Ich denke, dass es dem damaligen Zeitgeist geschuldet ist, nicht Gott. Die Todesstrafe war in diesen Zeiten auf der ganzen Welt der Standard. Keine Kultur, kein Volk, keine Religion, niemand fand das irgendwie anstößig. Leicht nachzuprüfen, plausibel, einleuchtend. So einfach ist das.Helmuth hat geschrieben:Das strenge Gesetz Mose hat seinen Sinn. Find halt heraus, warum.
Und jetzt erklär mir das mal als Gottes Wille und Gottes Liebe zu den Menschen und als "die göttliche Wahrheit". Vielleicht kannst du das ja so, dass ich danach noch zu Gott bete.
Das AT ist voll von Meuchelmorden, Attentaten, Bürgerkriegen. Hat also auch nicht funktioniert. Die Sikarier und Zeloten dürften dir nicht unbekannt sein. Jesus kann ein Lied davon singen, wie sich das anfühlt, wenn Gottes Gesetze, Prävention, Sicherheit und Staatschutz groß geschrieben werden.Helmuth hat geschrieben:Oder vergleiche es mit unserer liberalen Zeit, in der Ãn jeder Stadt ein Terrorakt sich abspielt.
Definitiv nein. Willst du unter dem Mosaischen Gesetz leben oder unter der Scharia? Echt jetzt?Helmuth hat geschrieben:Wäre dir eine gesicherte göttliche Ordnung nicht lieber?