Was ist Bewusstsein?

[Demian]

Also geht es Dir doch nur darum, dass man sich abfindet und seine Objektivität verliert.

Wie kommst Du zu dieser Schlussfolgerung? Das Verstandesbewusstsein - die "Objektivität" - hat seinen Sinn und Raum. Es sieht aber immer nur einzelne Aspekte einer Situation. Die Auswahl erfolgt entsprechend der eigenen Prägungen und Muster. Diese selektive Betrachtung führt zu einer Beurteilung und dadurch wird Trennung geschaffen. Das Fühlbewusstsein - HERZ-Bewusstsein - ist schlicht und ergreifend umfassender, intelligenter und freudvoller, auch wenn natürlich in einzelnen praktischen Situationen der Verstand gefragt ist. Ein Chirurg, Mechaniker oder eine Krankenschwester, sollten schon wissen, was sie tun. Aber wenn er/sie das MIT dem Herzen tut, ist das umso besser.

Doch, das kann ich.

Dann sind die Gedanken über eine "andere" Welt weitgehend überflüssig.

Klettere auf die Berge und vernimm ihre frohe Kunde.
Der Frieden in der Natur wird dein Wesen durchdringen
wie der Sonnenschein die Äste der Bäume. Die Winde werden
ihre Frische in dich hineinpusten und die Stürme ihre Energie,
während deine Sorgen von dir abfallen wie welke Blätter.
John Muir'

[Samantha]

Also geht es Dir doch nur darum, dass man sich abfindet und seine Objektivität verliert.

Wie kommst Du zu dieser Schlussfolgerung?

Weil Du die Gefühle über den Verstand stellst. Wir sind über diese Gefühle leicht manipulierbar.

[Pluto]

Weil Du die Gefühle über den Verstand stellst. Wir sind über diese Gefühle leicht manipulierbar.

Das trifft natürlich auf alle Menschen zu, denn wir entscheiden viel zu oft rein gefühlsmässig, obwohl wir wissen, dass es nicht unbedingt das Beste ist.

[Demian]

Weil Du die Gefühle über den Verstand stellst. Wir sind über diese Gefühle leicht manipulierbar.

Du hast den springenden Punkt noch nicht verstanden. Gefühle und Gedanken sind lediglich Bewusstseinsinhalte, die ihrer Natur nach flüchtig sind. Sie kommen und vergehen im Bewusstsein, dass Du eigentlich bist. Dadurch stelle ich den Verstand keineswegs über die Gefühle oder umgekehrt. Der Verstand ist ein Werkzeug und weder besser noch schlechter, als irgendwelche Gefühle.

Es ist wichtig zu unterscheiden. Was haben zum Beispiel egozentrische, selbstsüchtige, ruhelose und trennende Ichgedanken mit sinnvollen praktischen Gedanken zu tun, die zweifellos erforderlich sind? Gedanken sind nicht per se vernünftig, nur weil sie vom Verstand kommen. Spirituell gesehen geht es nicht um eine Einschränkung von Bewusstsein auf irgendwelche Gefühle, sondern eine Bewusstseinserweiterung über alle Gedanken, Empfindungen und Wahrnehmungen hinaus.

Es geht um „shunyata“, ein sehr vieldeutiges Wort aus dem Sanskrit. Im Chinesischen wird es als „Himmel“ übersetzt. Unbegrenztheit. Vollkommenheit. Unermesslichkeit. Andere übersetzen dieses Wort mit Einheit, Fülle, Offenheit. So wird die wahre Natur von Bewusstsein erfahren. Als ein Frieden und eine Liebe, die ins Grenzenlose weist und losgelöst von äußeren Umständen ist. Denn das Wesen von Bewusstsein ist reine Präsenz und vollkommene Geborgenheit.

Was die Manipulation angeht: Du kannst nur dann manipuliert werden, wenn Du im Verstand bist. Denn das geschieht auf mentaler Ebene. Wie kannst Du manipuliert werden, wenn Du von davon befreit bist?

[Samantha]

Du kannst nur dann manipuliert werden, wenn Du im Verstand bist. Denn das geschieht auf mentaler Ebene. Wie kannst Du manipuliert werden, wenn Du von davon befreit bist?

Der Mensch ist nicht in der Lage, alles mit dem Verstand so genau zu erfassen - er kann weder alles 100%ig wissen noch so schnell oder viel verarbeiten, wenn Details fehlen. Das Gehirn sammelt Erfahrenswerte und vergleicht. Viele Entscheidungen treffen wir gefühlsmäßig, unbewusst. Wir wären sonst handlungsunfähig.

[kamille]

Es gibt noch eine andere "Einrichtung" im Menschen, die viel genauer ist und zwar die Intuition. Sie läßt dich sogar in Gefahrenmomenten schon handeln, bevor dein Verstand registriert, was da eigentlich los ist.
Diese Intelligenz steht höher als der Verstand, denn sein Eingreifen beweist es.
Wenn du all diese geistigen Einrichtungen oder Fähigkeiten erkennen und wirken lassen willst, dann muß du beiseitetreten, also im Kopf/Verstand still werden, ansonsten wird dir dein Geist keinen Zwang auflegen, außer halt in den besonderen Momenten.
Mit dem eigenen inneren Geistmenschen eins werden ist die Lebensaufgabe einer Seele, die sich so sehr mit dem Fleisch und seinen Einrichtungen identifiziert, dass sie vergessen hat, das ihr wahres Wesen auf sie wartet, immer da ist und bereit, sie ganz in sich aufzunehmen.

[Salome23]

Das sind nur wieder Gedankenspiele des Verstandes.

Und all das, was du hier im Forum so niederschreibst (ausser dem, was von deinen Gurus/Lehrer so stammt) -sind keine Gedankenspiele des "Verstandes"?
Ohne Verstand/Bewusstsein würdest du nicht mal verstehn...

[Pluto]

Es gibt noch eine andere "Einrichtung" im Menschen, die viel genauer ist und zwar die Intuition. Sie läßt dich sogar in Gefahrenmomenten schon handeln, bevor dein Verstand registriert, was da eigentlich los ist.
Diese Intelligenz steht höher als der Verstand, denn sein Eingreifen beweist es.

Das grossartige am menschlichen Verstand ist seine schier unbegrenzte Lernfähigkeit. Wenn man nach seiner Intuition handelt, reagiert man instinktiv nach vorprogrammiertem Muster, so wie dieses Beispiel aus der Tierwelt verdeutlicht:

"Wenn die Zeit der Eiablage kommt, gräbt die Grabwespe Sphex eine Höhle und sucht dann eine Grille, die sie mit ihrem Stich lähmt. Sie zieht die Grille in die Höhle, legt ihre Eier daneben, schließt die Höhle von außen und fliegt davon. Einige Zeit später schlüpfen die Wespenlarven, und ernähren sich von der gelähmten Grille, die ihre Mutter ihnen zurückgelassen hat. Dies alles erweckt den Eindruck, als handle die Sphex vernünftig und zielgerichtet.

Doch folgendes Experiment lässt Zweifel daran aufkommen. Normalerweise geht die Sphex so vor: Nachdem sie die Grille gelähmt hat, bringt sie sie vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle und überprüft, ob alles in Ordnung ist, und zieht die Grille erst dann in die Höhle hinein. Wenn man nun, während die Grabwespe in der Höhle ist, die Grille nimmt und einige Zentimeter entfernt hinlegt, wiederholt sich das Spiel: Die Sphex bringt die Grille vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle, kontrolliert ob alles in Ordnung ist, usw. Dies kann man beliebig oft wiederholen: das Verhalten der Sphex bleibt immer dasselbe."
(Quelle: Daniel Dennett 1984)

Die Handlungen der Sphex scheinen bestimmt, sie handelt aber in Wirklichkeit intuitiv nach vorprogrammiertem Muster. Zwischen rationalem und intuitivem Handeln scheint ein Gegensatz zu bestehen. Wenn unsere Handlungen vollständig kausal erklärbar sind, sind wir nicht wirklich rational.

Wichtig erscheint mir, dass Unser Verhalten nicht vorprogrammiert ist wie das der Sphex; es wird durch die Erfahrungen, die wir machen, verändert, und zwar meistens zu unserem Vorteil. Deshalb ist verstandesmässiges Handeln einem rein intuitiven Vorgehen i.d.R. überlegen.

[kamille]

Wenn man nach seiner Intuition handelt, reagiert man instinktiv nach vorprogrammiertem Muster, so wie dieses Beispiel aus der Tierwelt verdeutlicht:

Kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon intuitive Handlungen vollbracht, die mir das Leben retteten. Wäre es auf den Verstand angekommen, dann läge ich schon im Sarg.
Tier und Mensch zu vergleichen ist ein fataler Fehler. Intuition ist mehr als Instinkt, sie ist die schöpferische Kraft im Menschen, besonders sichtbar bei Künstlern, aber auch bei Wissenschaftlern , hab da mal eine Aussage von Einstein gelesen.
Aber auch NIchtkünstler erleben häufig diese Intelligenz, die nicht aus dem Kopf kommt. In vielen kleinen Alltagssituationen wird sie als hilfreich erlebt, weil gerade da der Kopf versagt, sich darum auch mal stille verhält, und siehe da, die Lösung schießt dann als Idee in den Kopf und dieser wird nun dadurch wieder "lebendig".

[Pluto]

Tier und Mensch zu vergleichen ist ein fataler Fehler.

Warum? Haben wir denn nicht schlussendlihch den gleichen Ursprung (egal ob Evolution oder Geschöpfe Gottes)?

]Aber auch NIchtkünstler erleben häufig diese Intelligenz, die nicht aus dem Kopf kommt. In vielen kleinen Alltagssituationen wird sie als hilfreich erlebt, weil gerade da der Kopf versagt, sich darum auch mal stille verhält, und siehe da, die Lösung schießt dann als Idee in den Kopf und dieser wird nun dadurch wieder "lebendig".

Ideen kommen IMMER aus dem Kopf.
Warum so kompliziert? Was du beschreibst, nenne ich einfach Nachdenken und Einfälle haben. Das ist Rationalität pur.

Jemand hat mal das Gehirn mit einem Eisberg verglichen: Wir erkennen nur das was oben drauf schwimmt, den bewussten Teil des "Denkapparats". Aber darunter arbeitet unser Unterbewusstsein fieberhaft weiter an der Lösung des Problems, bis sich als bewusstes Heureka-Erlebnis, die zündende Idee im Bewusstsein manifestiert.