Ruedi hat geschrieben: ↑So 18. Okt 2020, 13:43sven23 hat geschrieben: ↑So 18. Okt 2020, 13:21
Ja, man muss seinem Chef gelegentlich schmeicheln, besonders wenn er einem das Leben und eine Villa geschenkt hat.
Der Prophet Jesaja sah ja schon in dem Perserkönig Kyros den Messias, was viele gerne unterschlagen.
Im Grunde spricht du einen wichtigen Punkt an. Der Jesus der Evangelien ist sicher nicht identisch mit dem historischen. (wenn es ihn denn gegeben hat).
So sagte ja schon Albert Schweitzer:
Der Jesus der Evangelien hat nie existiert.
Ich würde allerdings nicht so weit gehen wie die Radikalkritik, die Jesus als eine rein literarische Figur sieht.
Ich bin da auch neutral, was die physische Person betrifft. Auch wenn es keine Belege dafür gibt, sondern nur Hörensagen, vom Hörensagen und manipulierte Texte.
Das ist wirklich ein wunder Punkt: die dünne Quellenlage. Es gibt keine Originaltexte, sondern nur Abschriften von Abschriften von Abschriften mit jeder Menge "redaktioneller Überarbeitung", um es mal vorsichtig auszudrücken.
Aber z. b. der Irrtum der Naherwartung ist so ein Punkt, der für die Historizität spricht. Die Naherwartung hatte sich ja schon bei Abfassung der Evangelien als Irrtum erwiesen und hätte schwerlich erfunden werden können.
So gibt es viele Punkte, die später der Vergottung des Wanderpredigers im Wege standen und erst mühsam umgedeutet werden mußten. Eine rein literarische Figur hätte man nicht mit solchen Geburtsfehlern ausgestattet.