lovetrail hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 09:08
Es steht anscheinend schon beides fest, so wie es für Gott im Paradies schon feststand, dass Adam und Eva ungehorsam sein werden.
Wo genau steht geschrieben, dass dies vorher bereits feststand?
lovetrail hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 09:08
Das hebt aber nicht ihre Verantwortung und Schuld auf. Und es hebt auch nicht auf, dass sie schließlich den Segen erfahren werden. (vgl. Gen.3,15).
So ist es. Und sie wurden auch sofort zur Verantwortung gezogen. Der Fluch war eine Konsequenz daraus. Der Segen ist keine Konsequenz aus der Sünde, er folgt quasi automatisch solange man nicht sündigt. Gesegnet wurde der Mensch nämlich von Anfang an:
1Mo 1, 28 hat geschrieben:
Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!
Hier braucht man nicht über Auserwählung sprechen, denn der Segen gilt ausnahmlos allen Menschen. Der Fluch war darin kein Plan. Dass Gott um die Möglichkeit der Sünde weiß, zeigt der Baum der Erkenntnis, nur folgere ich daraus noch lange keinen vorbestimmten Plan.
Es gibt sehr wohl die Möglichkeit Gott gehorsam zu sein. Was wäre wenn Adam und Eva nicht gesündigt hätten, oder Adam die Frucht abgelehnt hätte und nur Eva gesündigt hätte und alle Nachkommen? Das ist ein gewagtes Gedankenspiel, ich weiß, aber war wäre wenn? Wir würden Adam als einzigen auf Erden noch lebend sehen und vielleicht hätte Gott von ihm verlangt sich als Lösegeld herzugeben, oder er hatte erst später gesündigt.
Egal, er hatte gesündigt und mit der ersten Sünde und verlor somit ebefalls seine Herrlichkeit vor Gott. Damit beginnt auch das Unheil und in der Folge der Tod. Und jetzt meine Prämisse. Erst nachdem es so gekommen ist, musste Gott auch mit dem Unheil konkret dealen und Regelungen treffen. Es gab m.E. ab diesem Zetpunkt nur einen Plan: Wir rette ich den Zustand nun? Gott begann als erstes Feindschaft zu setzen, aber nicht unter Menschen sondern zwischen Mensch und Teufel. Niemand sollte mehr weiter auf diese Stimme hören.
1 Mose 3,15 ist eine Festlegung, die definitv nach der Sünde erfolgte. Das steht so geschrieben. Nichts deutet darauf hin, dass hierin ein Plan vor der Erschaffung des ersten Menschen feststand, wobei ich dem Gedankengang noch Rechnung tragen könnte. Undenkbar aber für mich ist, Gott in die Schuhe zu schieben er hätte Kain zum Mörder geplant. Das ist widerlich konkträr zum Herzen Gottes und satanisch pur, denn genau das entsprach dem Willen des Widersachers.
Johannes 8, 44 hat geschrieben:
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Jesus redet beschreibt hier den Teufel. Aber erst wenn der Mensch ihm folgt, erst dann entsteht die sogenannte Vaterschaft als aus seinem "Samen", wie er dann seine Volksgenossen charakterisierte. Hier haben wir, wie Rilke sagen würde schwarz auf weiß, dass dies "von Anfang an" nicht Gottes Absicht sondern des Teufels Wille war.
Stellen wie Epheser 1,4-5 oder Römer 9.11-13 werden billigend als Evidenz gebracht und es wird m.E. nicht weitergedacht um z.B. Johannes 8,44 in die weitere Herzenserwägung miteinzubeziehen. Wenn der Gedankengang nicht so den anderen aus dem Herzen Gottes gesprochenen Worten zuwiderlaufen würde, dann könnte man eventuell so schlussfolgern. Nur könnte ich hunderte weitere Stellen vorbringen, welche diesen Gedankengang nicht decken.
Ergo sollte man bedenken, dass Paulus sich etwas komplexer ausdrückte und man aufgrunddessen das wohl etwas hinterfragen darf, denn ich schiebe auch ihm das nicht in die Schuhe. Wo Gott bzw. Jesus selbst zu Wort kommen, da sieht es anders aus. Aber ich denke es kommt zum Tragen was Petrus in 2 Petrus 3,15-16 über Paulus gesagt hatte. In diese Sinne stufe ich Rilke noch etwas unbefestigt ein.