Servus Thomas,
Zunächst mein Dank an dich. Das Thema ist sehr gut gewählt und hat enorme Praxisrelevanz, für alle Menschen.
Zippo hat geschrieben:
Helmuth, mit Joh 10,10 steht deine Position noch auf sehr dünnem Boden. Das Leben Leben und volle Genüge. Was ist volle Genüge ? Für Paulus war es genug, wenn man Kleidung und Nahrung hat. Was sagst du dazu ?
Johannes 10.10 steht nicht auf dünnem Eis, es ist Jesu Wort aus seinem eigenen Mund. Also mehr als nur eine Betrachtung wert. Lesen wir's mal, aber in der ELB:
Joh 10, 10 hat geschrieben:
[quote="Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß haben.
Jesus stellt zwei Personen gegenüber, den Dieb und sich selbst. Er erkärt uns was sie beide bewirken. Einer nimmt dir nicht nur alles weg, darüber hinaus schadet er dir noch an Leib und Seele. Der andere bewirkt das Gegenteil, Heil an Leib und Seele und darüber hinaus noch jeder erdenliche Finanzsegen. Das will Jesus für alle Menschen, ausnahmslos.
Jesus redet hier nicht über den rechtschaffen Erwerbstätigen der sich seinen Besitz aufbaut, seiner Familie ein Heim bietet und sich an den schönen Dingen des Lebens erfeuen kann, sondern von Handlangern des Teufels, solchen also mit zweifelhaften Moralvorstellungen, klugen Gerissenen und Hintertriebenen, solchen die meinen ihr Besitz macht sie zu Maßstäben ihrer Moral daher machen sie es richtig.
Insbesondere geht er auf das Thema Mietling ein. Er redet von Hirten, welche die Herde nur für Geld weiden, nicht weil Gott es so will. Erhalten sie kein Gehalt mehr dafür, können die Schafe ... eh schon wissen. Also Egoisten, falschen Hirten eben. Solche sind in der Regel die, welche auch andere bestehlen, berauben und nötigenfalls Gewalt antun., d.h. sie verderben die ihnen Anvertrauten.
Jesus redet vom Charakter böser Menschen in höherer Position, die Gottes Verantwortung nicht tragen und sich nur selbst weiden.
Besitz selbst finde ich gut. Ich finde keine Schriftstelle, die rechtmäßig erworbenen Besitz irgendwo schlecht macht. Was schlecht ist, ist die Tatsache, dass die meisten reichen Menschen heutzutage größeren Besitz nicht rechtmäßig erworben haben. D.h. nicht das Geld ist das Probelm sondern die Art des Erwerbs. In der Art, dass dabei andere draufgehen, und sie über deren Leichen noch drübersteigen.
Darin vergleicht sich Jesus mit den religiösen oder politischen Führeren seiner Zeit.
Geld ist nur eine andere Währungsform des Besitzes und damit nichts anderes. Was macht Geld zum Mammon? Nicht die Tatsache des Geldes oder des Besitzes an sich, sondern das Anhängen an diese Dingen aufkosten anderer.
Wem viel gegeben wurde, von dem wir auch viel verlangt. D.h. er erhält eine höhere Verantwortung und damit verbunden ist auch ein sozial höherer Status. Wer nun ein Problem damit hat, dass ein König einen Palast besitzt und man selbst nur ein Haus, der macht sich schuldig am 10. Gebot. Und das gilt im Großen wie im Kleinen. Das beginnt schon in der Kindererziehung, wenn man über ein wenig größeres Eis des Bruders erzürnt ist.
Wohlstand sehe ich nicht als Problem, sondern ist m.E. Ziel Gottes für alle Heiligen. In Lk.16 erzählt uns Jesus eine Geschichte eines Reichen und des Lazarus, der sich im Elend befand.
Der Reiche wurde nicht in die Glut der Hölle verdammt, weil er reich war, sondern weil sichtlich vor seinen Augen ein Darbender war, den er mit Leichtigkeit mit einem Zwanziger einen glücklichen Tag hätte ermöglichen können, aber ihn nicht einmal Semmelbrösel zukommen ließ. Er hätte von mir aus täglich zwei, drei Schweinshaxen futtern können, hätte er wenigstens mal eine halbe Haxen dem Lazarus abgegetreten und hätte ihm ein wenig medizische Versogung zuteil werden lassen.
Ich sage daher, hätte er nur dieses Geringste getan, die Hölle wäre ihm erspart geblieben.