seeadler hat geschrieben:Temperatur und kinetische Energie hängen zusammen; je größer die kinetische Energie, um so größer auch die daraus abzuleitende Temperatur.
das hängt ganz vom betrachteten System ab. Bei einem Gas z.B. ist die mittlere kinetische Energie der Teilchen umso höher, je die Temperatur des Gases ist. Bewegt sich hingegen z.B. eine Teilchenwolke als Ganzes in eine bestimmte Richtung, so ergibt sich aus einer hohen Geschwindigkeit der Wolke und einer damit verbundenen hohen kinetischen Energie der Teilchen keine hohe Temperatur der Wolke.
seeadler hat geschrieben:Natürlich ist dies auch nur der Fall, wenn es hierbei zu einer Wechselwirkung von Teilchen kommt
Das ist so nicht richtig. Wenn die Teilchen in einem Gas anfänglich in einem Nichtgleichgewichtszustand sind, so dass für das Gas keine Temperatur definiert ist, dann ist eine Wechselwirkung zwischen den Teilchen erforderlich, damit sich ein Gleichgewichtszustand einstellen kann, in dem eine Temperatur definiert werden kann. Ist das Gas aber bereits in einem Gleichgewichtszustand, so ist keine weitere Wechselwirkung zwischen den Teilchen mehr erforderlich.
seeadler hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass auch die Gravitation letztendlich nichts anderes ist, als ein Indiz einer gegebenen kinetischen Energie, oder entsprechend anders formuliert Wärmeenergie und Gravitation könnten sich demnach bedingen.
Es wäre zwar denkbar, dass sich eine Theorie formulieren lässt, die so etwas aussagt, sie würde aber mit ziemlicher Sicherheit von der ART abweichen. Das darf sie natürlich ruhig, jedoch kannst du, wenn du eine solche Theorie vertrittst, nicht mehr glaubhaft behaupten, deine Aussagen stünden in Einklang mit der ART.
seeadler hat geschrieben:Meine Formel besagt, dass die kinetische Energie eines Planeten, der die Sonne umkreist oder besser gesagt begleitet auf einer relativ schraubenförmigen Bahn gleich der von dem Planeten abgestrahlten Gravitationsenergie ist.
Das scheitert daran, dass das rein logisch nicht möglich ist. Offensichtlich hat ein Planet zu jedem Zeitpunkt eine kinetische Energie, jedoch kann es nicht zu jedem Zeitpunkt eine abgestrahlte Gravitationsenergie geben: die Abstrahlung einer von 0 verschiedenen Menge an Gravitationsenergie erfordert unweigerlich eine von null verschiedene Zeitdauer (sonst ergäbe sich eine unendlich große Strahlungsleistung: (abgestrahlte Energie) / (Abstrahldauer) = (abgestrahlte Energie) / (0) = unendlich), deswegen ist zu einem einzelnen Zeitpunkt keine abgestrahlte Gravitationsenergie definierbar.
seeadler hat geschrieben:Und jene Energie gibt der Planet innerhalb eines kompletten Umlaufs um die Sonne an den umliegenden Raum weiter
Wenn du damit sagen willst, dass du mit der Aussage
Meine Formel besagt, dass die kinetische Energie eines Planeten, der die Sonne umkreist oder besser gesagt begleitet auf einer relativ schraubenförmigen Bahn gleich der von dem Planeten abgestrahlten Gravitationsenergie ist
deine Leser arglistig in die Irre führen wolltest und eigentlich
Meine Formel besagt, dass die kinetische Energie eines Planeten, der die Sonne umkreist oder besser gesagt begleitet auf einer relativ schraubenförmigen Bahn gleich der von dem Planeten innerhalb eines kompletten Umlaufs um die Sonne abgestrahlten Gravitationsenergie ist
meintest, so kann das von der Logik zwar schon weitaus eher funktionieren, jedoch ist dann auch sofort klar, dass du dann nicht glaubhaft behaupten kannst, deine Aussagen wären mit der ART vereinbar.
Und so wirklich logisch konsistent ist deine Theorie dann auch immer noch nicht. Zentrales Element ist bei dir ja, dass sich der Planet tatsächlich auf einer exakt geschlossenen Bahn um die Sonne bewegt, sonst ist "kompletter Umlauf" nicht definiert. Dass sich aber ein Planet auf einer geschlossenen Bahn (etwa einer Kreis- oder Ellipsenbahn) bewegt, ist eine Idealisierung, die für einen realen Planeten niemals zutreffen wird. Es gibt immer Störungen der Bahn, wie die Gravitation der übrigen Planeten oder ferner Sterne oder der Reibung am interplanetaren Medium, die dazu führen, dass der Planet unweigerlich von einer exakt geschlossenen Bahn abweicht. Sofern es dir nicht gelingt, deine Formel aus einer allgemeingültigeren Formel abzuleiten, die auch Planeten beschreiben kann, die sich nicht auf einer exakt geschlossenen Bahn bewegen, ist deine Theorie unweigerlich zum Scheitern verurteilt.
Wie ich dir schon mehrfach gesagt habe, machst du den Fehler, dich auf viel zu spezielle Situationen zu beschränken. Das ist so ähnlich wie beim Bohrschen Atommodell, das konnte auch nur eine Übergangslösung sein, da es zu sehr auf einen Spezialfall, nämlich den, dass sich ein Elektron auf einer geschlossenen Bahn um den Atomkern bewegt, gemünzt war.
Am gleichen Problem krankten übrigens auch die Keplerschen Gesetze, die waren eben auch nur auf einen sehr speziellen Fall beschränkt, nämlich auf ellipsenförmige Umlaufbahnen. Jedoch konnten auf die sehr viel allgemeineren Gesetze der Newtonschen Mechanik und der Newtonschen Gravitationstheorie zurückgeführt werden, die eben sehr viel allgemeinere Situationen beschreiben können, wie z.B. Körper auf völlig unregelmäßigen Bahnen, und nur in dem Grenzfall, dass eine Bahn einer Ellipsenbahn sehr ähnlich wird, auf die Keplerschen Gesetze führen. Und so eine Verallgemeinerung ist es, die deiner Theorie fehlt.