Homöopathie IV

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closs
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#541 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 27. Okt 2017, 12:38

Janina hat geschrieben:Kann etwas prinzipiell nicht erkannbares ein "Mechanismus" sein?
"MEchanismus" klingt zu technisch - mache einfach "Wirkungsweg" oä draus. - Im übrigen: Wo steht geschrieben, dass alles, was ist, kritisch-rational erkennbar sein muss?

Janina hat geschrieben:Wer Entscheider ist, entscheidest du nicht.
Richtig - aber auch nicht die Wissenschaft. - Es wäre zirkelreferent, wenn man die Wissenschaft entscheiden ließe, was sie nicht kann - sie würde sagen: "Alles, was ist, kann ich erkennen".

Janina hat geschrieben:Pharmakologie ist nicht transzendent.
Stimmt - aber (auch körperliche) Heilung kann etwas damit zu tun haben.

Janina hat geschrieben:Psychologie auch nicht.
Psychologie ist es in der Tat nicht - aber die Psyche. - Auch hier gibt es einen Gap zwischen Wissenschaft und Menschen.

Janina hat geschrieben:Das ist nicht irritierend, sondern bekannt.
Ist das den Pharmakologen, Ärzten und Krankenkassen wirklich bekannt?

Pluto hat geschrieben:Dass es eine Differenz überhaupt gibt könnte doch an der falschen Wahrnehmung des Phänomens liegen?
Prinzipiell möglich - aber immer wieder: Der Fall, dass sich jemand einbildet, er huste nicht, obwohl er hustet, scheint mir dann schon pathologisch zu sein. - HP-Patienten = eine Horde von Psychopathen?

Pluto hat geschrieben:Die Frage war doch, kannst DU das was DU als Objekt wahrnimmst, auch plausibel begründen?
Prinzipiell damit, dass das Objekt eine vom Subjekt unabhängige Größe ist. - Das ist zwar eine Setzung ("Ich setze, dass der Mond auch ohne mich da ist") - aber mit dieser Setzung kann man jederzeit begründen, warum "Wahrnehmung" und "Objekt" nie zu 100% übereinstimmen.

Pluto hat geschrieben:Nur hier geht es nicht um Transzendenz, sondern um die behauptetete Heilung von Krankheiten.
Inwieweit zwischen Körper und Geist/Seele des Menschen Prozesse ablaufen, die letztlich transezndent zu begründen sind, ist wissenschaftlich nicht ermittelbar.

Pluto hat geschrieben:Diese strengen Untersuchungen zeigen, dass die Behauptung von HP-Befürwortern falsch ist.
Das ist der Stand der Dinge - richtig. - Und jetzt muss man damit fertig werden, wie damit die Realität vereinbart werden kann.

Pluto hat geschrieben:Du übersiehst, dass es sich in deinem Beispiel um Bewertungen handelt, die keine wissenschaftliche Arbeit darstellen.
Das ist eben die Frage: Ist Wissenschaft nur Datensammlung und Beschreibung oder auch Bewertung? - Ich meine persönlich, dass auch eine Bewertung Teil der Wissenschaft sein sollte, solange diese intersubjektiv auf Basis von Fakten nachvollziehbar ist.

Pluto hat geschrieben:Du meinst sicher "Haloperidol".
Ja.

Pluto hat geschrieben:Haloperidol wird ei hochwirksames Mittel gegen chronische Schizophrenie. Logisch, dass es nicht bei diffusen Kopfschmerzen wirkt.
Wir reden hier nicht von Kopfschmerzen, sondern von den Fällen des Kölner Arztes - natürlich ging es dort um Psychosen.

Pluto hat geschrieben:Korrektur: DICH überzeugen sie nicht.
Die Betroffenen überzeugen sie nicht.

Pluto hat geschrieben:Willst du damit sagen, dass du weißt, was Wirklichkeit ist?
Nein - genauso wenig wie die Wissenschaft - aber man sollte die Phänomene "draußen in der Welt" schon ernst nehmen.

Pluto hat geschrieben:Das ist DEINE Vermutung die möglicherweise auf Grund einer falschen Wahrnehmung der Wirklichkeit entsteht.
Ich bin nicht "der Markt". -
Pluto hat geschrieben:Solange es PAtienten beim HP-ler besser geht als bei den Schulmedizinern, wird es diesen Markt geben.
Das ist eine reale Beobachtung und hat nichts mit Philosophie zu tun.

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#542 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Pluto » Fr 27. Okt 2017, 13:06

closs hat geschrieben:Wo steht geschrieben, dass alles, was ist, kritisch-rational erkennbar sein muss?
Nirgends.
Aber das ist zu wenig weit gedacht, denn alles was nicht erkennbar ist, ist für uns nicht relevant.

closs hat geschrieben: sie würde sagen: "Alles, was ist, kann ich erkennen".
Sie sagt, alles was sein könnte, aber nicht erkennbar ist, ist nicht relevant.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Pharmakologie ist nicht transzendent.
Stimmt - aber (auch körperliche) Heilung kann etwas damit zu tun haben.
Nein. Das wäre ein Verstoß gegen die erste Regel der klassischen Logik.

Wiki sagt: Als transzendent gilt, was außerhalb oder jenseits eines Bereiches möglicher Erfahrung, insbesondere des Bereiches der normalen Sinneswahrnehmung liegt und nicht von ihm abhängig ist.

closs hat geschrieben:Psychologie ist es in der Tat nicht - aber die Psyche. - Auch hier gibt es einen Gap zwischen Wissenschaft und Menschen.
Stimmt. Wie lange noch?
Eine tiefe Kluft tut sich zwischen Theologie einerseits, und den Erkentnissen der Naturwissenschaft andererseits auf. Die Theologie behauptet die Existenz einer unsterblichen Seele. Je tiefer die Naturwissenschaten schauen, ist aber keine Seele im Menschen zu erkennen.
Wie lange mag dieser Widerspruch noch halten?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dass es eine Differenz überhaupt gibt könnte doch an der falschen Wahrnehmung des Phänomens liegen?
Prinzipiell möglich
Ich stelle eine kleinen Fortschritt fest. Es gab eine Zeit, das hast du nicht einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen.
closs hat geschrieben:Der Fall, dass sich jemand einbildet, er huste nicht, obwohl er hustet, scheint mir dann schon pathologisch zu sein.
Vielleicht nicht. Vielleicht ist es nur der Mangel an Verständnis dessen was mit Beleg gemeint ist.

closs hat geschrieben:HP-Patienten = eine Horde von Psychopathen?
Das hast jetzt DU gesagt!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Frage war doch, kannst DU das was DU als Objekt wahrnimmst, auch plausibel begründen?
Prinzipiell damit, dass das Objekt eine vom Subjekt unabhängige Größe ist.
Das widerspricht allem was du bisher zu dem Thema gesagt hast: "Realität ist unabhängig von unserer Wahrnehmung", hast du gesagt.

closs hat geschrieben:Das ist zwar eine Setzung ("Ich setze, dass der Mond auch ohne mich da ist")
Umgekehrt: "closs setzt, dass der Mond nicht da ist, wenn er nicht hinschaut".

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nur hier geht es nicht um Transzendenz, sondern um die behauptetete Heilung von Krankheiten.
Inwieweit zwischen Körper und Geist/Seele des Menschen Prozesse ablaufen, die letztlich transezndent zu begründen sind, ist wissenschaftlich nicht ermittelbar.
Stimmt. Aber das ist auch nicht nötig. Immer wieder: Es liegt an dir zu belegen, dass Transzendenz eine heilende Wirkung hat. Dann ist alles gut.
Bis dahin, dürfen wir als vernünftige Skeptiker diese Behauptung als Unsinn bezeichnen, ohne dass wir es begründen (Du begründest deine Behauptung ja auch nicht).


closs hat geschrieben:Und jetzt muss man damit fertig werden, wie damit die Realität vereinbart werden kann.
Gehst du davon aus, dass klinische Studien nicht der Realität entsprechen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du übersiehst, dass es sich in deinem Beispiel um Bewertungen handelt, die keine wissenschaftliche Arbeit darstellen.
Das ist eben die Frage: Ist Wissenschaft nur Datensammlung und Beschreibung oder auch Bewertung? - Ich meine persönlich, dass auch eine Bewertung Teil der Wissenschaft sein sollte, solange diese intersubjektiv auf Basis von Fakten nachvollziehbar ist.
Und...? Welche Gründe hast du, anzunehmen, dass wissenschaftliche Erkenntnis keine Realität darstellt?

closs hat geschrieben:Wir reden hier nicht von Kopfschmerzen, sondern von den Fällen des Kölner Arztes - natürlich ging es dort um Psychosen.
Welche Psychosen denn konkret?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Korrektur: DICH überzeugen sie nicht.
Die Betroffenen überzeugen sie nicht.
Unterschätze nicht die Lernfähigkeit oder Intelligenz der Mütter.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Willst du damit sagen, dass du weißt, was Wirklichkeit ist?
Nein - genauso wenig wie die Wissenschaft - aber man sollte die Phänomene "draußen in der Welt" schon ernst nehmen.
Du meinst die Phänomene so wie DU sie wahrnimmst?

closs hat geschrieben:Solange es PAtienten beim HP-ler besser geht als bei den Schulmedizinern, wird es diesen Markt geben.
Ja. Leider.
  • Gegen Dummheit ist noch kein Kraut gewachsen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#543 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 27. Okt 2017, 15:51

Pluto hat geschrieben: alles was nicht erkennbar ist, ist für uns nicht relevant.
Eine willkürliche Behauptung.

Pluto hat geschrieben:Wiki sagt: Als transzendent gilt, was außerhalb oder jenseits eines Bereiches möglicher Erfahrung, insbesondere des Bereiches der normalen Sinneswahrnehmung liegt und nicht von ihm abhängig ist.
Moment: Wir sprechen hier nicht von der Abhängigkeit des Transzendenten vom MAteriellen, sondern umgekehrt von der Einfluss-Möglichkeit des Transzendenten auf das Materielle.

Pluto hat geschrieben:Eine tiefe Kluft tut sich zwischen Theologie einerseits, und den Erkentnissen der Naturwissenschaft andererseits auf.
Nein - dieses Problem ist längst gelöst.

Pluto hat geschrieben:Die Theologie behauptet die Existenz einer unsterblichen Seele. Je tiefer die Naturwissenschaten schauen, ist aber keine Seele im Menschen zu erkennen.
Denkfehler aufgrund falscher Dogmen. - Denn die Naturwissenschaft kann AN SICH nicht erkennen, was jenseits des Materialistischen ist.

Pluto hat geschrieben:Ich stelle eine kleinen Fortschritt fest. Es gab eine Zeit, das hast du nicht einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen.
Nee - es gibt zwei Aussagen:
1) Der Mensch weiß NIE.
2) Das, was ist ("Phänomen"), ist der Maßstab, selbst wenn wir ihn nicht kennen.

Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Der Fall, dass sich jemand einbildet, er huste nicht, obwohl er hustet, scheint mir dann schon pathologisch zu sein.

Vielleicht nicht. Vielleicht ist es nur der Mangel an Verständnis dessen was mit Beleg gemeint ist.
Das hat damit nichts zu tun - egal ob man etwas wissenschaftlich untersucht oder nicht: Das Objekt hustet oder es hustet nicht.

Pluto hat geschrieben:Das widerspricht allem was du bisher zu dem Thema gesagt hast: "Realität ist unabhängig von unserer Wahrnehmung", hast du gesagt.
Das ist doch dasselbe wie ...
Pluto hat geschrieben: dass das Objekt eine vom Subjekt unabhängige Größe ist.


Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Das ist zwar eine Setzung ("Ich setze, dass der Mond auch ohne mich da ist")

Umgekehrt: "closs setzt, dass der Mond nicht da ist, wenn er nicht hinschaut".
Auch das wäre natürlich eine Setzung (aber nicht meine).

Pluto hat geschrieben:Es liegt an dir zu belegen, dass Transzendenz eine heilende Wirkung hat. Dann ist alles gut.
Bis dahin, dürfen wir als vernünftige Skeptiker diese Behauptung als Unsinn bezeichnen, ohne dass wir es begründen (Du begründest deine Behauptung ja auch nicht).
Altes Lied: Im Grunde sagst Du damit: "Bevor Ihr mit einem Instrument, das die gestellte Aufgabe gar nicht lösen KANN (= Wissenschaft"), die gestellte Aufgabe löst, handelt es sich um Unsinn". - Das ist intellektuelle Inzucht.

Pluto hat geschrieben:Gehst du davon aus, dass klinische Studien nicht der Realität entsprechen?
Sie entsprechen allem Anschein nach nicht der Realität, dass HP-Patienten verspüren, dass ihnen der HP-ler bei vielen Krankheiten helfen kann und bei einigen sogar besser helfen kann als die Schulmediziner. - Mit anderen Worten: Vom Effekt her entsprechen die Studien NICHT der Realität - was die Frage angeht, ob Globuli Eigenwirkung haben, können sie mit ihrem Ergebnis recht haben.

Pluto hat geschrieben:Welche Gründe hast du, anzunehmen, dass wissenschaftliche Erkenntnis keine Realität darstellt?
Sie spiegelt sie auf methodische Weise (aber das ist nicht das Thema, wenn es um die Frage "Darf Wissenschaft auch interpretieren?" geht)

Pluto hat geschrieben:Welche Psychosen denn konkret?
Ich habe damals im HP-Umfeld und auch von ihm selbst gehört, dass es sich meistens um schwere Borderlinesyndrome handelt soweit manisch-depressive, schizophrene und gar hebephrene Krankheitsbilder, die allesamt in den Uni-Kliniken durch-diagnostiziert waren und deren medikamentiöse Therapie schwere Nebenwirkungen hatte - er machte deutlich, dass er selber NICHT diagnostiziere und seine Patienten immer erst dann kämen, wenn sie alles andere "durch" hätten.

Pluto hat geschrieben:Unterschätze nicht die Lernfähigkeit oder Intelligenz der Mütter.
Sicherlich - aber sie werden dabei nicht die Realität außer Acht lassen - alles andere würde dem sprichwörtlichen Pragmatismus von Müttern widersprechen.

Pluto hat geschrieben:Du meinst die Phänomene so wie DU sie wahrnimmst?
Nein - wie sie die Betroffenen wahrnehmen. - Ich kann doch deren Rolle nicht von außen übernehmen.

Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Solange es PAtienten beim HP-ler besser geht als bei den Schulmedizinern, wird es diesen Markt geben.

Ja. Leider.

Gegen Dummheit ist noch kein Kraut gewachsen.
Es ist doch keine Dummheit, wenn man einen Weg wählt, der einen vom Ergebnis her am weitesten bringt!!! - Mit "Dummheit" magst Du meinen, dass die Betroffenen die Diskussionen auf Metaebenen intellektuell nicht raffen - aber doch nicht, wenn sie verschiedene Wege erproben und bei dem hängenbleiben, der vom Ergebnis am ehesten passt.

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#544 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Pluto » Fr 27. Okt 2017, 17:49

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: alles was nicht erkennbar ist, ist für uns nicht relevant.
Eine willkürliche Behauptung.
Der Vorwurf ist überraschend, weil er ausgerechnet von dir kommt. :lol:

closs hat geschrieben:Wir sprechen hier nicht von der Abhängigkeit des Transzendenten vom MAteriellen, sondern umgekehrt von der Einfluss-Möglichkeit des Transzendenten auf das Materielle.
Geht in beide Richtungen. Warum nicht?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Eine tiefe Kluft tut sich zwischen Theologie einerseits, und den Erkentnissen der Naturwissenschaft andererseits auf.
Nein - dieses Problem ist längst gelöst.
Wie denn? Lass hören (lesen)?

closs hat geschrieben:Denkfehler aufgrund falscher Dogmen. - Denn die Naturwissenschaft kann AN SICH nicht erkennen, was jenseits des Materialistischen ist.
Die Naturwissenschaft interessiert das was sein könnte auch nicht besonders. Dieses Gebiet überlässt sie den Philosphen.

Denkfeher hin oder her. Eine Seele wird nicht gefunden. Die Welt scheint größtenteils die Sichte der Naturwissenschaft zu folgen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Vielleicht ist es nur der Mangel an Verständnis dessen was mit Beleg gemeint ist.
Das hat damit nichts zu tun - egal ob man etwas wissenschaftlich untersucht oder nicht: Das Objekt hustet oder es hustet nicht.
Richtig. Aber warum verschwindet dann der Husten, wenn man mittels bewährter Methoden genauer hinschaut? War er jemals wirklich da, oder war es ein Irrtum in der Wahrnehmung?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das widerspricht allem was du bisher zu dem Thema gesagt hast: "Realität ist unabhängig von unserer Wahrnehmung", hast du gesagt.
Das ist doch dasselbe wie ...
Pluto hat geschrieben: dass das Objekt eine vom Subjekt unabhängige Größe ist.
Dann sind wir uns einig?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Bis dahin, dürfen wir als vernünftige Skeptiker diese Behauptung als Unsinn bezeichnen, ohne dass wir es begründen (Du begründest deine Behauptung ja auch nicht).
Altes Lied: Im Grunde sagst Du damit: "Bevor Ihr mit einem Instrument, das die gestellte Aufgabe gar nicht lösen KANN (= Wissenschaft"), die gestellte Aufgabe löst, handelt es sich um Unsinn". - Das ist intellektuelle Inzucht.
Nee. Das ist Ockkams Rasiermesser in einer anderen Form:
Unbegründete Behauptungen dürfen ebenso ohne Grund zurückgewiesen werden.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gehst du davon aus, dass klinische Studien nicht der Realität entsprechen?
Sie entsprechen allem Anschein nach nicht der Realität, dass HP-Patienten verspüren, dass ihnen der HP-ler bei vielen Krankheiten helfen kann und bei einigen sogar besser helfen kann als die Schulmediziner. - Mit anderen Worten: Vom Effekt her entsprechen die Studien NICHT der Realität - was die Frage angeht, ob Globuli Eigenwirkung haben, können sie mit ihrem Ergebnis recht haben.
Das ist eine Nebelkerze!
Zur Sache: Welche Realität hat nun recht? Diejenige der Mütter die ein Phänomen wahrnehmen, oder diejenige der Wissenschaft?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche Gründe hast du, anzunehmen, dass wissenschaftliche Erkenntnis keine Realität darstellt?
Sie spiegelt sie auf methodische Weise (aber das ist nicht das Thema, wenn es um die Frage "Darf Wissenschaft auch interpretieren?" geht)
Dann muss man anders fragen: Kann es sein, dass die gesammelten Daten falsch sind, was zu einer falschen Interpretation führt?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Unterschätze nicht die Lernfähigkeit oder Intelligenz der Mütter.
Sicherlich - aber sie werden dabei nicht die Realität außer Acht lassen - alles andere würde dem sprichwörtlichen Pragmatismus von Müttern widersprechen.
Wenn Pragmatismus dazu führt, dass nicht zu Ende gedacht wird, dann ist das ein grober Denkfehler.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du meinst die Phänomene so wie DU sie wahrnimmst?
Nein - wie sie die Betroffenen wahrnehmen. - Ich kann doch deren Rolle nicht von außen übernehmen.
Du übernimmst deren Aussage auf Grunde der Wahrnehmung.
Ist das besser?

closs hat geschrieben:Es ist doch keine Dummheit, wenn man einen Weg wählt, der einen vom Ergebnis her am weitesten bringt!!! - Mit "Dummheit" magst Du meinen, dass die Betroffenen die Diskussionen auf Metaebenen intellektuell nicht raffen - aber doch nicht, wenn sie verschiedene Wege erproben und bei dem hängenbleiben, der vom Ergebnis am ehesten passt.
Doch genau das meine ich. Die Dummheit besteht darin, das sie hängenbleiben, anstatt zu Ende zu denken.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#545 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 27. Okt 2017, 19:18

Pluto hat geschrieben:Der Vorwurf ist überraschend, weil er ausgerechnet von dir kommt.
Wieso denn das? - Ich predige doch ständig, dass "das, was ist", vollkommen unabhängig davon ist, ob und wie wir es erkennen.

Pluto hat geschrieben:Geht in beide Richtungen. Warum nicht?
Weil das Höhere über dem Tieferen steht.

Pluto hat geschrieben: Pluto hat geschrieben:
Eine tiefe Kluft tut sich zwischen Theologie einerseits, und den Erkentnissen der Naturwissenschaft andererseits auf.

Nein - dieses Problem ist längst gelöst.

Wie denn? Lass hören (lesen)?
Die Naturwissenschaft kann nur die materielle Ausdrucksform des Geistigen beschreiben, aber nicht das Wesen des Geistes selbst. - Insofern kann es keinen Widerspruch zwischen naturalistischen Erkenntnissen und Geist auftun - beide sind wo ganz woanders unterwegs.

Pluto hat geschrieben:Die Welt scheint größtenteils die Sichte der Naturwissenschaft zu folgen.
Die materielle Welt tut das - richtig.

Pluto hat geschrieben:War er jemals wirklich da, oder war es ein Irrtum in der Wahrnehmung?
Wenn man nicht bedenklich wahrnehmungs-gestört ist, merkt man, ob man hustet oder nicht - daran ändern auch Untersuchungen nichts.

Pluto hat geschrieben:Dann sind wir uns einig?
So, wie es dasteht, ja: Um so mehr wundert es mich, dass Du meinst, dass das, was unerkannt von uns ist, nicht relevant für uns sein könnte.

Pluto hat geschrieben:Unbegründete Behauptungen dürfen ebenso ohne Grund zurückgewiesen werden.
Das hat nichts mit Ockham zu tun - was Du hier sagst, ist: "Wenn etwas nicht unserer Methodik gehorcht, ist es zu ignorieren".

Pluto hat geschrieben:Welche Realität hat nun recht? Diejenige der Mütter die ein Phänomen wahrnehmen, oder diejenige der Wissenschaft?
Wahrscheinlich beide: Die Wissenschaft kreiert ihre methodische Realität, die Mütter ihre erlebte Realität.

Pluto hat geschrieben:Kann es sein, dass die gesammelten Daten falsch sind, was zu einer falschen Interpretation führt?
NAtürlich - auch das könnte vorkommen. - Aber auch wenn sie richtig sind, führen sie i.d.R. nicht zu EINER Interpretation.

Pluto hat geschrieben:Du übernimmst deren Aussage auf Grunde der Wahrnehmung.
ICh nehme ihre Aussagen ernst, andersfalls man unterstellen müsste, dass Mütter nicht merken, wann ihr Kind gesund oder krank ist.

Pluto hat geschrieben: Die Dummheit besteht darin, das sie hängenbleiben, anstatt zu Ende zu denken.
Was nützt ein Zu-Ende-Denken, wenn dabei die Realität auf der Strecke bleibt?

Anton B.
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#546 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Anton B. » Fr 27. Okt 2017, 21:01

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Historie muss rekonstruiert werden. Und es spricht nichts dagegen, auch Einschätzungen, Meinungen und das Empfinden einzelner Personen und Gruppen zu rekonstruieren.
Zustimmung - aber selbst die Rekonstruierung von Meinungen historischer Personen ist bereits Interpretation.
Eine Interpretation, die immer wieder an Dokumernten, rekonstruierten Ereignissen und anderem Wissen gemessen wird. Sie ist nicht "beliebig".

closs hat geschrieben:Nimm als beliebiges Beispiel die "Emser Depesche", bei der man bis heute darüber streitet, ob Bismarck Frankreich zum Krieg reizen wollte oder nicht.
Die kann ein deutscher oder eine französischer Geschichtswissenschaftler untersuchen. Warum sollte der französische Geschichtswissenschaftler aufgrund der Tatsache, dass er Franzose ist, etwas anderes herausbekommen? Und wenn er etwas anderes heraus bekommt, was bleibt dann nach der wissenschaftlichen Diskussion durch Geschichtswissenschaftler rund um den Erdball übrig?

closs hat geschrieben:Oder nimm das vor wenigen Jahren publizierte Buch eines australistisch Historikers (habe den Namen vergessen), der zum Ergebnis kommt, dass Deutschland nicht mehr als die anderen Mächte am 1. Weltkrieg schuldig war. - Etc. - Alltag.
Und deshalb gibt es in den Geschichtsbüchern jetzt zwei Darstellungen zur gefälligen Auswahl?

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Also wenn ein "BRDler" sich nicht wissenschaftlich in Ulbrichts Entscheidungskontext einarbeiten kann, dann kann wahrscheinlich ein farbiger Arzt auch nicht meinen weißen lädierten Nacken behandeln. Adieu, du liebe Aufklärung! Schade eigentlich ...
Ob sie es können (bzw. konnten), weiß ich nicht - aber es ist sehr offensichtlich, dass der Mauerbau westlicherseits-historisch einseitig unter Empörungs-Gesichtspunkten kommentiert wurde. - Hätte ein Historiker darüber öffentlich differenziert nachgedacht, hätte er sich Hoffnungen auf einen Lehrstuhl sparen können.
Genau das ist der Stil, den wir in der Wissenschaft nicht pflegen.

Mit Verlaub, ohne Belege ist das einfach nur eine closs'sche Behauptung und Mutmaßung. Du behauptet, wenn ein Geschichtswissenschaftler einfach nur seine Arbeit gemacht hat, Dokumente analysiert, Zeitzeugen befragt, den Entscheidungskontext von Ulbricht darstellt, die Beziehung von Ulbricht zu Moskau, die demographischen und ökonomischen Daten, dann hätte er sich alle "Hoffnungen auf einen Lehrstuhl sparen können.

Für Dich scheint das alles vielleicht so "offensichtlich", wie die von Dir wahrgenommenen "Wirkphänomene" der HP. Für andere ist das mitnichten so. Begründe doch einfach mal, anstatt zu erzählen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#547 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Janina » Fr 27. Okt 2017, 21:04

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Kann etwas prinzipiell nicht erkannbares ein "Mechanismus" sein?
"MEchanismus" klingt zu technisch - mache einfach "Wirkungsweg" oä draus. - Im übrigen: Wo steht geschrieben, dass alles, was ist, kritisch-rational erkennbar sein muss?
Ich sagte nicht alles was IST, sondern alles was WIRKT.
Logik. Weil man eine Wirkung als Messprinzip nutzen kann.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wer Entscheider ist, entscheidest du nicht.
Richtig - aber auch nicht die Wissenschaft.
Doch, genau das. Wir wissen wie die Messung funktioniert, deshalb sind wir auch genau die, die wissen was wir nicht können. Weil - wer sonst? :lol:

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das ist nicht irritierend, sondern bekannt.
Ist das den Pharmakologen, Ärzten und Krankenkassen wirklich bekannt?
Natürlich, was denkst du denn, warum ÄRZTE den Leuten so Zeug geben, und warum die Kassen das bezahlen? Weil es die Patienten signifikant davon abhält was wirklich Dummes zu tun, was letztlich teurer käme.

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#548 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 27. Okt 2017, 22:06

Anton B. hat geschrieben:Eine Interpretation, die immer wieder an Dokumernten, rekonstruierten Ereignissen und anderem Wissen gemessen wird. Sie ist nicht "beliebig".
Richtig - insofern sind die Aussagen "Jesus hatte eine Naherwartung" und "Jesus hatte keine Naherwartung" jeweils nicht beliebig - sie sind jeweils historisch gut begründbar.

Anton B. hat geschrieben: Und wenn er etwas anderes heraus bekommt, was bleibt dann nach der wissenschaftlichen Diskussion durch Geschichtswissenschaftler rund um den Erdball übrig?
Ein Diskurs, der vielleicht ewig anhält.

Anton B. hat geschrieben:Und deshalb gibt es in den Geschichtsbüchern jetzt zwei Darstellungen zur gefälligen Auswahl?
Entweder es gibt keine interpretative Darstellung (also nur das Zitieren sachlicher Fakten) oder zwei oder eine - je nachdem, wie das Geschichtsbuch seitens des Verfassers sein soll.

Anton B. hat geschrieben:Für Dich scheint das alles vielleicht so "offensichtlich", wie die von Dir wahrgenommenen "Wirkphänomene" der HP. Für andere ist das mitnichten so. Begründe doch einfach mal, anstatt zu erzählen.
Das ist deshalb "offensichtlich", weil ich lange genug im Marketing im Automobil- und Pharma-Bereich unterwegs war, dass ich weiß, wie Darstellungen designt werden. - Offensiv formuliert: Alles andere wäre naiv.

Wie oft hatten wir in der Pharma in den oberen Etagen Strategie-Sitzungen (bspw. "Wie können wir dieses an sich veraltete Bluthochdruck nochmal gewinnbringend vermarkten?"), bei denen einzelne Wissenschaftler nur kurz zum Rapport da waren: "Ist es wissenschaftlich noch vertretbar, wenn wir es 'so' darstellen?" - In der Regel war ein 'Ober-Wissenschaftler' (meistens ein Professor) durchgehend dabei, der gleichzeitig im Management eingebunden war und im Grunde als Bindeglied zwischen Geschäftsführung und Wissenschaftsebene fungierte - also durchblickte, worum es eigentlich ging, UND gleichzeitig Leiter der wissenschaftlichen Abteilung war. - Und da hat man ausgelotet, was gerade noch wissenschaftlich vertretbar ist - aber eigentlich ging es nicht um Wissenschaft, sondern um Business.

Bei Geschichtsbüchern (für Schulen) ist es nicht viel anders: "Wie können wir im kalten Krieg unsere politische Sicht der Dinge lehren, ohne gegen wissenschaftliche Regeln zu verstoßen?" - Da wurde im Westen selbstverständlich NICHT aufrichtig einbezogen, warum es aus Sicht der DDR gute Gründe gab, die Mauer zu bauen. - Und dass die DDR diesbezüglich noch schlimmer war, muss man nicht hinzufügen.

Das ist das eine - aber auch auf der aufrichtigen Ebene kann man historische Fakten sehr unterschiedlich gewichten - das kommt ständig vor. - War die Emser Depesche ausschlaggebend für den Krieg oder war es nur ein Tropfen ins Faß, das auch ohne diese Depesche übergelaufen wäre? - War Deutschland wirklich der Kriegstreiber beim WK I (Kaiser Wilhelm war es sicherlich nicht)? - War Kaiser Wilhelm seinen Militärs ausgeliefert? - Hat nicht England den Krieg forciert, indem es diese oder jene Interessen hatte? - Etc. - Da kann man wirklich in aller Seriosität unterschiedlicher Meinung sein - alle mit größtem wissenschaftlichen Sachverstand vorgetragen. - Das ist anders als in den Naturwissenschaften.

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#549 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 27. Okt 2017, 22:24

Janina hat geschrieben:Weil man eine Wirkung als Messprinzip nutzen kann.
Bei der HP ist das Problem, dass man bei hohen D's nicht randomisieren kann - konkret: Wenn wir beide dieselben Borderline-Störungen, verbunden mit Fußpilz, grauem Star und Gallensteinen, haben, werden wir bei professioneller Einzel-Anamnese ein unterschiedliches Mittel bekommen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht genau blicke, was bei den einvernehmlichen Studien unter Beteiligung von SChulmedizinern und HP-lern genau gemacht wird. - Vor allem kenne ich nicht die Reaktionen der HP-Kollegen. - Man müsste sich ziemlich anstrengend einarbeiten, wollte man hier qualifiziert mitreden wollen. - Deshalb beschränke ich mich auf die Frage: "Egal ob Eigen-Wirkung oder nicht: Wie sind die Phänomene rund um HP erklärbar". - Deine Version ist bekannt: Kein Wirkstoff = keine Vergiftung. - Aber ob damit alle zufrieden sind ...

Janina hat geschrieben: Wir wissen wie die Messung funktioniert, deshalb sind wir auch genau die, die wissen was wir nicht können.
Moment: Dieses Nicht-Können bezieht sich auf Sachen, die man überschauen kann ("Ich weiß, dass ich mit meiner Kondition nicht mehr auf den Mt. Everest latschen kann") - aber man kann doch nicht wissen, was man nicht weiß in Bezug auf Dinge, die man gar nicht kennt. (Schöner Satz :lol: )

Janina hat geschrieben:Natürlich, was denkst du denn, warum ÄRZTE den Leuten so Zeug geben, und warum die Kassen das bezahlen? Weil es die Patienten signifikant davon abhält was wirklich Dummes zu tun, was letztlich teurer käme.
So was könnte herauskommen bei Vorstandsitzungen, bei denen es kein Protokoll gibt - insofern vorsichtige Zustimmung. - Aber die offizielle Version ist das bestimmt nicht ...

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#550 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Anton B. » Fr 27. Okt 2017, 23:18

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Für Dich scheint das alles vielleicht so "offensichtlich", wie die von Dir wahrgenommenen "Wirkphänomene" der HP. Für andere ist das mitnichten so. Begründe doch einfach mal, anstatt zu erzählen.
Das ist deshalb "offensichtlich", weil ich lange genug im Marketing im Automobil- und Pharma-Bereich unterwegs war, dass ich weiß, wie Darstellungen designt werden. - Offensiv formuliert: Alles andere wäre naiv.
Deine Antwort heißt nichts anderes als, "Ich -- der closs -- weiß das eben. Und alle anderen, die sich meiner Expertise nicht anschließen können, sind einfach nur naiv!"

Und das entspricht so ganz nebenbei inhaltsmäßig Deinen Argumenten "pro Wirkphänomen" HP.

closs hat geschrieben:Wie oft hatten wir in der Pharma in den oberen Etagen Strategie-Sitzungen (bspw. "Wie können wir dieses an sich veraltete Bluthochdruck nochmal gewinnbringend vermarkten?"), bei denen einzelne Wissenschaftler nur kurz zum Rapport da waren: "Ist es wissenschaftlich noch vertretbar, wenn wir es 'so' darstellen?" - In der Regel war ein 'Ober-Wissenschaftler' (meistens ein Professor) durchgehend dabei, der gleichzeitig im Management eingebunden war und im Grunde als Bindeglied zwischen Geschäftsführung und Wissenschaftsebene fungierte - also durchblickte, worum es eigentlich ging, UND gleichzeitig Leiter der wissenschaftlichen Abteilung war. - Und da hat man ausgelotet, was gerade noch wissenschaftlich vertretbar ist - aber eigentlich ging es nicht um Wissenschaft, sondern um Business.
Kann ja sein. Nur war all Dein Marketing-Gedöns niemals wissenschaftlich und auch der Ober-Wissenschaftler war nicht als Ober-Wissenschaftler dar. Und die Übertragung Deiner Erlebnisse auf weitere Felder stellt closs'sche Theorienbildung dar. Aber nee, selbstverständlich sind das alles nur Phänomene, die "sind".

closs hat geschrieben:Bei Geschichtsbüchern (für Schulen) ist es nicht viel anders: "Wie können wir im kalten Krieg unsere politische Sicht der Dinge lehren, ohne gegen wissenschaftliche Regeln zu verstoßen?" - Da wurde im Westen selbstverständlich NICHT aufrichtig einbezogen, warum es aus Sicht der DDR gute Gründe gab, die Mauer zu bauen. - Und dass die DDR diesbezüglich noch schlimmer war, muss man nicht hinzufügen.
Das ist doch Geschwurbel! Bei mir im Geschichtsbuch wurde der Mauerbau nunmal nicht damit erklärt, Russen und der DDR-Staatsapparat wären halt einfach nur bösartig und darüber hinaus so ganz nebenbei noch allermieseste Arsc..öcher.

Du schreibst Dir einfach munter Deine Weltsicht zusammen.

Dein Argumentationsstil ist ein sehr gutes Beispiel dafür, was Wissenschaft gerade nicht ist. Warum diskutierst Du hier rum, wenn Du alleine "der" Maßstab bist. Und dann mit "der Wirklichkeit", "der Realität", dem, "was der Fall ist" eine objektive Instanz vorgaukeln zu wollen, ist doch die Krönung des Ganzen. Eine einzige closs-Rechtfertigungsphilosophie. Denn wer erhascht mit seiner Wahrnehmung den unverstellten Blick auf das, "was der Fall ist"? Genau!

Sage doch einfach mal:

"Ich habe es so wahrgenommen und deshalb bin ich, der closs höchstselbst, bar jeder weiteren Begründung, nunmal der Meinung, es sei halt so und so. Und wenn andere was anderes sagen und Wissenschaftler was besser wissen wollen: Ätsch, interessiert mich nicht!"

Das hätte Verve, das hätte Stil. Und nach solch einer klaren Ansage -- für die Du zumindest meinen Respekt hättest -- verkneifst Du Dir ganz nonchalant einfach jedwede weitere philosophisch verbrämte Rechtfertigung.

Das wäre doch mal was ...
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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