Pluto hat geschrieben:Warum meist du, können wir über Vergänglichkeit hinaus denken?Ruth hat geschrieben:Biologie erfasst eben das Leben auf der Erde, welches in jeder Hinsicht Grenzen hat. Es ist vergänglich, und über die Vergänglichkeit hinaus, können wir nicht denken - bestenfalls Vorstellungen haben, indem man irgendwelche Berechnungen und Formeln aufstellt, die wiederum in der begrenzten Sicht des irdischen Lebens erfassbar sind.
Gibt es denn einen guten Grund zu glauben, dass das Leben nach dem Tod weitergeht? Wenn ja, welchen?
Ich kann da nur von mir selbst reden, weil ich von den wissenschaftlichen Themen nicht viel Ahnung habe.
Der Grund, warum ich glaube, dass es nach dem Tode weitergeht, ist das Leben überhaupt. Es ist etwas, das ich nicht im Griff habe. Klar, ich kann es beenden. Aber manchen Menschen, die ihr Leben beenden wollen, wird auch das verwehrt.
Natürlich hängt daran auch meine Erziehung zum Glauben an Gott. Für mich stand es immer außer Frage, dass es Gott (und seine unsichtbare Welt) gibt. Nur der Glaube, wie die Verbindung zur sichtbaren Welt das wahrnehmen kann, hat sich im Laufe der Zeit bei mir geändert. Das wiederum geschah dadurch, dass ich diese Verbindung zu dem, was wir "Gott" nennen, spürbar praktiziere und erlebe. Aus dieser Erfahrung heraus stelle ich mir mein eigenes diesseitige Leben vor - und eben auch darüber hinaus. Ich weiß allerdings, dass es immer Spekulation bleibt, solange ich noch lebe. Das, was ich erlebe, im Zusammenhang mit meinem Glauben an Gott ist für mich Grund genug, zu glauben, dass es nach dem diesseitigen Leben weitergeht.
Pluto hat geschrieben:Wir kennen heute die Bestandteile unserer Körper: Das sind Atome und Moleküle. Der Körper gleicht einer komplizierten chemischen Fabrik. Wenn die Körperfunktionen aufhören zu arbeiten, stirbt der Körper. Es bleibt nichts übrig.Ruth hat geschrieben:Ich sehe da nichts falsch. Sehen kann ich gar nichts. Zumindest nicht mit meinen Augen.
Das habe ich persönlich erlebt, als ich das elende Häufchen Asche sah, das einst meine Frau war: Keine Persönlichkeit, keine Seele, kein Bewusstsein mehr — nur noch Asche und sonst nichts.
Ich verstehe, dass diese traurige Erfahrung dein Denken zum Sterben und dem Danach geprägt hat.
Etwas anders empfindet man vielleicht, wenn ein Leichnam nicht eingeäschert wird. Auch da ist keine Persönlichkeit und kein Leben mehr zu sehen. Aber man kann sich noch erinnern an das, was diesen Körper mal erfüllt hat, als das Leben noch in ihm war. Zumindest ging es mir so, wenn ich Tote gesehen habe. Fotos könnten das aber auch fördern.
Wahrscheinlich ist es sogar ein Vorteil, wenn man nicht so gebildet ist, dass man alles berechnen und analysieren kann.
Für mich ist das Leben ein Wunder. Auch wenn es Ärzte und sonstige Wissenschaftler gibt, die das Leben in einem Menschen in gewisser Hinsicht steuern können, merkt man immer mal wieder, dass auch deren Mittel begrenzt sind. Das Leben ist nicht wirklich greifbar. Es ist da, belebt einen Menschen und verlässt den Körper, auch manchmal unvorhergesehen. Für mich ist das Leben der Atem Gottes (was immer man sich darunter vorstellen mag) Und den kann niemand töten. So kann ich mir vorstellen, dass es im Jenseits einen ganz neuen Körper gibt, der mit dem gleichen Leben belebt wird, das den irdischen Körper belebt hat.
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