seeadler hat geschrieben:Ich meine, dass jene Masse selbst durch eben seine Geschwindigkeit innerhalb der ohnehin vorhandenen energetischen Felder ein Teil der Energiedichte aufnimmt, also aus dem vorhandenen Feld absorbiert. Mit anderen Worten: Ruht die Masse so wirkt die vorhandene Energie des Feldes unmittelbar und somit sofort, während, wenn sich die Masse innerhalb des energetischen Feldes bewegt, nimmt sie die Energie des Feldes auf und diese verbleibt zu einem bestimmbaren Betrag, eben jene e+ = [1/ √(1 - (v/c)²)] - 1 innerhalb der Masse, solange sich die Masse bewegt. Diese Energie, die ansonsten sich außerhalb der Masse im "Fluss" befindet, fließt somit innerhalb der bewegten Masse mit der Masse mit und verbleibt dort, solange sich die Masse bewegt.
Also, du betrachtest den Fall, dass ein Photon an einem Körper gestreut wird und dabei einen Teil seiner Energie an den Körper abgibt, der dadurch in Bewegung versetzt wird. Das Photon besitzt somit anfangs die Energie E_ph1 und der Körper anfangs die kinetische Energie E_kin1 = 0, d.h. er ruht. Durch den Streuprozess gibt das Photon einen Teil seiner Energie an den Körper ab und hat dadurch anschließend die geringere Energie E_ph2 < E_ph1, die an den Körper abgegebene Energie geht in dessen kinetische Energie über, die somit
E_kin2 = E_ph1 - E_ph2 = m c² [1/ √(1 - (v/c)²) - 1]
ist wobei m die Ruhmasse des Körpers ist und v die Geschwindigkeit, auf die er durch den Streuprozess beschleunigt wird. Das interpretierst du jetzt irgendwie so, dass der Körper kurzzeitig die gesamte Energie E_ph1 aus dem elektromagnetischen Feld aufnimmt, jedoch nur der Betrag E_kin2 im Körper verbleibt und die Energie E_ph2 = E_ph1 - E_kin2 sogleich wieder an das elektromagnetische Feld abgegeben wird.
seeadler hat geschrieben:Bzw. absorbiert die Masse fortlaufend jene Energie aus dem Feld
Na fortlaufend eher nicht, der Streuprozess dauert ja nur kurz, danach behält der Körper die konstante Energie E_kin2 und das Photon die konstante Energie E_ph2.
seeadler hat geschrieben:wie bei einem "Solarsegel"
Bei einem Solarsegel würde ganz viele solcher Streuprozesse nacheinander ablaufen, da würde erst ein Photon gestreut, dann noch eins, dann noch eins, usw. Deswegen wäre da eine fortwährende Energieaufnahme des solarsegelnden Körpers gegeben.
seeadler hat geschrieben:und setzt diese absorbierte Energie innerhalb der Masse um. Hier passiert eigentlich nichts anderes, als das, was man für die interplanetare Raumfahrt auf lange Sicht plant - die Energie des Raumes zu absorbieren
Nicht die Energie "des Raumes", sondern die Energie der gestreuten Photonen, bzw. ein Teil davon.
seeadler hat geschrieben:und entsprechend zu nutzen. Die Masse macht dies schon in dem Moment, wo sie sich im energetischen Raum bewegt. Darum spreche ich ja hier vom "Eigenleben" der absorbierten Energie in Ablehnung an die ebenso angesprochene Photosynthese als typisches Beispiel.
Bei der Photosynthese passiert ja was anderes, da werden keine Photonen gestreut, sondern absorbiert. Anders als bei der Compton-Streuung ändert sich dabei der innere Zustand des Moleküls, das ein Photon absorbiert, und damit die Ruhmasse des Moleküls. Deswegen kann da ein Photon absorbiert statt nur gestreut werden.
seeadler hat geschrieben:Also, nicht die absorbierte Energie setzt die Masse in Bewegung, sondern diese absorbierte Energie setzt die Teilchen der Masse in Bewegung....
Diese Aussage ist sinnlos, da es keinen Unterschied macht, ob die absorbierte Energie den gesamten Körper in Bewegung setzt oder dessen Teilchen. Anders wäre das, wenn wie bei der Photosynthese das Photon nicht gestreut, sondern absorbiert würde, dann würde sich der innere Zustand des Körpers ändern und damit seine Ruhmasse, dann könnten sich die kinetischen Energien seiner Teilchen erhöhen, ohne dass die kinetische Energie des Körpers als Ganzem zunimmt. Beim Prozess des Solarsegelns, wo Photonen gestreut und nicht absorbiert werden, bleibt der innere Zustand und damit die Ruhmasse des Körpers dagegen unverändert, die Erhöhung der kinetischen Energien der Teilchen ist daher identisch mit einer Erhöhung der kinetischen Energie des Körpers als Ganzem.
seeadler hat geschrieben:sodann wird die Masse jene Energie nach einem durchlaufenden Prozess auch wieder frei setzen
Nein, nach einem Streuprozess gibt der Körper die gewonnene kinetische Energie E_kin2 erstmal nicht wieder frei. Das tut er erst dann, wenn er später irgendwann wieder abgremst wird.
Nur wenn man die (allerdings unsinnige) Annahme macht, die du oben beschrieben hast, dass der Körper erst die gesamte Energie E_ph1 aufnimmt (statt nur der Energie E_kin2), und dann sogleich die Energie E_ph2 = E_ph1 - E_kin2 wieder abgibt, um nur die Energie E_kin2 zu behalten, dann setzt er nach dem Prozess wieder eine Energie frei (nämlich die Energie, die das gestreute Photon hat, also E_ph2).
seeadler hat geschrieben: so, wie ich es im Falle der "kreisenden Planeten und Monde" beschrieben habe
Da hast du nichts dergleichen beschrieben. In keiner deiner Beschreibungen tauchte irgendetwas von einer Streuung von Photonen auf.
seeadler hat geschrieben:Es passiert genau das, was du hier so einfach erklärst:
Agent Scullie hat geschrieben:Wenn ein Photon von einem Körper absorbiert wird, folgt aber aus der Energie- und Impulserhaltung, dass die Energie des Photons nicht vollständig in die kinetische Energie des Körpers investiert werden kann, sondern sich auch der innere Zustand des Körpers ändern muss, sich also seine Ruhmasse ändern muss.
Nein, denn da beschreibe ich ja den Fall, dass ein Photon absorbiert wird und die Ruhmasse des absorbierenden Körpers sich dabei erhöht. Hier aber sprechen wir von der Streuung eines Photons, bei der die Ruhmasse des Körpers unverändert bleibt.
Beim Prozess der Photonenabsorption nimmt der Körper die Energie des Photons vollständig auf, da kannst du also nicht mal mehr die Deutung anwenden, dass die Energie des gestreuten Photons zunächst vom Körper aufgenommen und dann direkt wieder abgegeben würde.
seeadler hat geschrieben:Nichts anderes geht auch aus meiner Erklärung hervor, sowie dann resultierend von dir:
Agent Scullie hat geschrieben: Soll seine Ruhmasse unverändert bleiben, so kann das Photon nicht absorbiert, sondern nur gestreut werden, d.h. es gibt einen Teil seiner Energie an den Körper ab, der in die kinetische Energie des Körpers investiert wird, und fliegt dann mit verminderter Energie weiter. Das passiert z.B. beim Compton-Effekt
Das ist jener Betrag, den ich mit m v³ / 8 pi R bezeichne.
Rechnen wir mal nach. Sei E_ph1 die Energie des Photons vor der Streuung, E_ph2 die Energie des Photons nach der Streuung, E_kin1 = 0 die kinetische Energie des Körpers vor der Streuung (er sei in Ruhe, daher ist seine kinetische Energie 0), und E_kin2 die kinetische Energie des Körpers nach der Streuung, so gilt
E_ph2 = E_ph1 - E_kin2 = E_ph1 - [m c² (1 / √(1 - v²/c²) - 1)]
Eine Größe R kommt da gar nicht vor, und da sieht auch nichts nach m v³ aus. Aber gut, nach den Formeln für die Compton-Streuung ist ja E_kin2 von E_ph1 abhängig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Compton-E ... pton-Kante
Es gilt:
E_kin2 = E_ph1 [1 - 1 / (1 + E_ph1/(m c²) (1 - cos(φ)))]
Betrachten wir den Fall der Rückwärtsstreung, also dem Streuwinkel φ = 180°, so gilt:
E_kin2 = E_ph1 / [1 + m c² / (2 E_ph1)]
Für die Energie des gestreuten Photons gilt zugleich
E_ph2 = E_ph1 / [1 + E_ph1 / (m c²) (1 - cos(φ))] = E_ph1 / [1 + 2 E_ph1 / (m c²)]
Stellen wir die Glechung für E_kin2 nach E_ph1 um, so erhalten wir
E_ph1 = 1/2 [E_kin2 + √(E_kin2 (E_kin2 + 2 m c²))]
Setzen wir dies in die Formel für E_ph2 ein, so ergibt sich:
E_ph2 = m c² [E_kin2 + √(E_kin2 (E_kin2 + 2 m c²))] / [2 (E_kin2 + m c² + √(E_kin2 (E_kin2 + 2 m c²)))]
Mit
E_kin2 = m c² (1 / √(1 - v²/c²) - 1)
wird da kaum etwas mit m v³ für E_ph2 herauskommen, und eine Größe R taucht da auch nicht auf.
seeadler hat geschrieben:Respektive die Energiedifferenz : [e+ = [1/ √(1 - (v/c)²)] - 1] - [m v³ / 8 pi R] verbleibt im bewegten Körper
Das kann ja schonmal gar nicht stimmen, weil E_kin2 = m c² [1/ √(1 - (v/c)²)] - 1] bereits die Energie ist, die im Körper verbleibt (als kinetische Energie E_kin2). Die Energie E_ph2, die im gestreuten Photon verbleibt, ist bereits abgezogen. Die ursprüngliche Energie des Photons E_ph1, von der nur ein Teil als kinetischen Energie dem Körper zugeführt wird, ist ja nicht E_kin2, sondern E_kin2 + E_ph2. Somit ist E_kin2 = E_ph1 - E_ph2, und somit macht es keinen Sinn anzunehmen, dass von E_kin2 abermals die Energie E_ph2 abgezogen werden müsse. Mal ganz abgesehen, dass dein Ergebnis E_ph2 = m v³ / 8 pi R ja gar nicht stimmt, wie wir gesehen haben.
seeadler hat geschrieben:und führt dort unter anderem zu dem, was man auch Photosynthese nennt.
Das kann ebenfalls nicht stimmen, da die Photosynthese ein anderer Prozess ist. Anders als bei der Compton-Streuung, bei der die Ruhmasse des Körpers unverändert bleibt und dafür das Photon nicht absorbiert, sondern gestreut wird, wird bei der Photosynthese das Photon absorbiert und dabei der innere Zustand und damit die Ruhmasse des absorbierenden Moleküls verändert. Bei der Photosynthese gibt es also gar keine Energie E_ph2, die abgezogen werden müsste.