Das Sakrament des Altars oder das heilige Abendmahl
Das heilige Abendmahl wird auch Kommunion genannt, d. h. Mahl der Gemeinschaft
(Gemeinschaft der Gläubigen mit dem Herrn und Gemeinschaft der Christen untereinander).
Verbundenheit mit Gott und Christus ist des Christen Sehnsucht und Seligkeit.
(Ps 42,3; Joh 10,3.11)
Was ist das Sakrament des Altars?
Es ist der wahre Leib und Blut unseres Herrn Jesu Christi,
unter dem Brot und Wein uns Christen zu essen und zu trinken von Christo selbst eingesetzt.
Der Heiland, der alle Tage bei den Seinen ist, schenkt uns im heiligen Abendmahle
auf geheimnisvolle Weise sich selbst und gibt uns dadurch die freudige Gewissheit unserer Versöhnung mit Gott.
Vom rechten Verständnis des heiligen Abendmahls irrt die röm.-kath. Kirche ab
in ihrer Lehre vom Messopfer, von der Verwandlung der Elemente und in dem Missbrauch der Kelchentziehung.
Die reformierten Kirchen lehren, dass Brot und Wein Wahrzeichen
des gebrochenen Leibes und vergossenen Blutes Christi sind.
So gewiss wir leiblich mit dem Mund Brot und Wein empfangen,
so gewiss teilt sich geistlich der zum Himmel erhöhte Herr
der Seele durch den Glauben zur innigen Vereinigung mit.
1.Kor 10,16-17
16 Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi?
Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? [a]
a) Kap 11,23-26; Mt 26,27; Apg 2,42
17 Denn ein Brot ist's: So [a]sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.
a) Kap 12,27; Röm 12,5
(Lk 22,1-16; Joh 13,1-20; 1. Kor 11,17-34)
Wo steht das geschrieben?
So schreiben die heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Sankt Paulus:
Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, da er verraten ward,
nahm er das Brot, dankte und brach`s und gab`s seinen Jüngern und sprach:
Nehmet hin und esset, das ist mein Leib der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Desselbigen gleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach:
Nehmet hin und trinket alle daraus; dieser Kelch ist das neue Testament (der neue Bund) in meinem Blut,
das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr`s trinket, zu meinem Gedächtnis.
Abendmahlsliturgie
1.Kor 11,26
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, [a]bis er kommt.
a) Mt 26,29
Was nützt denn solch Essen und Trinken?
Das zeigen uns diese Worte: Für euch gegeben und vergossen zu Vergebung der Sünden;
nämlich, dass uns im Sakrament Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Worte gegeben wird.
Denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit.
Joh 6,55-57
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der [a]bleibt in mir und ich in ihm.
a) Kap 15,4; 1.Joh 3,24
57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.
Wie kann leiblich Essen und Trinken solche große Dinge tun?
Essen und Trinken tut`s freilich nicht, sondern die Worte, so da stehen:
Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.
Diese Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken als das Hauptstück im Sakrament;
und wer denselbigen Worten glaubet, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich Vergebung der Sünden.
Wer empfängt denn solch Sakrament würdiglich?
Fasten und leiblich sich bereiten ist wohl eine feine äußerliche Zucht;
aber der ist recht würdig und wohlgeschickt, der den Glauben hat an diese Worte:
„Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.“
Wer aber diesen Worten nicht glaubet oder zweifelt, der ist unwürdig und ungeschickt;
denn das Wort „Für euch“ fordert eitel gläubige Herzen.
(Über rechtes evangelisches Fasten: 1. Kor 9,25.27; 1. Petr 4,8)
2.Kor 13,5
Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst!
1.Kor 11,27-29
27 Wer nun unwürdig von dem Brot isst oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.
B) »Unwürdig«: d.h. in einer Weise, die die Heilstat Christi durch liebloses Verhalten missachtet (vgl. 11,21-22).
28 Der Mensch [a]prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch.
a) Mt 26,22
29 Denn wer so isst und trinkt, dass er [a]den Leib des Herrn nicht achtet, der isst und trinkt sich selber zum Gericht.
a) Kap 10,16-17
Ps 51,19
19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist,
ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.[a]
a) Ps 34,19
Mt 5,23-24
23 Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und [a]versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.
a) Mk 11,25
Joh 5,14
14 Siehe, du bist gesund geworden; [a]sündige hinfort nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre.
a) Kap 8,11
Jesu, wahres Brot des Lebens,
hilf, dass ich doch nicht vergebens
oder mir vielleicht zum Schaden
sei zu deinem Tisch geladen;
laß mich durch dies Seelenessen
deine Liebe recht ermessen,
dass ich auch, wie jetzt auf Erden,
mög dein Gast im Himmel werden.