seeadler hat geschrieben:Aus vielen Stellen der Bibel geht hervor, warum der Heilige Geist genauso wie Jesus Christus und auch Gott selbst im Vergleich zu uns als Person gesehen werden muss:
Der Geist kann erbittert werden Jes. 63,16; betrübt werden Eph. 4,30; man kann ihm gefallen: Apg. 15,28; er spricht: Matth. 10,20, Apg. 13,2, 1.Tim. 4,1, Hebr. 3,7; er hört: Joh. 16,13, er überzeugt: Joh. 16,8; teilt mit: Röm. 5,5; er lehrt: Joh. 14,26; er führt: Joh. 16,13.14; er tröstet: Apg. 9,31; er zeugt: Joh. 15,26, Apg. 20,23; er sendet: Jes. 48,16, Apg. 10,19.20; er vertritt: Röm. 8,26.27; er forscht: 1.Kor. 2,10.11; er verwehrt: Apg. 16,6.7; man kann ihm widerstreben: Apg. 7,51; ihn schmähen: Hebr. 10,29; ihn anrufen: Hes. 27,9.14
Wenn der Heilige Geist keine Person wäre, könnte man auch schwer begreifen, warum die Sünde gegen ihn schwerer sein sollte, als gegen Jesus Christus Matth. 12, 31.32. Die Unmöglichkeit einer Umkehr erklärt sich nur daraus, dass den drei göttlichen Personen ein unterschiedlicher Standort in der Heilsgeschichte im Heilsplan zugeordnet werden kann.
1. Der Vater bereitet das Heil vor, 2. der Sohn führt es aus, und 3. der Geist verwirklicht es in uns. Denn aus uns selbst können wir es nicht. Die Zurückweisung des Menschensohnes kann vergeben werden, sie beruht ja nur auf die unvollkommene Erkenntnis. Wer aber durch den Heiligen Geist den Sohn Gottes erkannt hat und ihn trotzdem beharrlich zurück weist, dem kann nicht vergeben werden, da er über eine vollkommene Erkenntnis verfügt!
Und nun noch zum Einwand Müneks, den Geist lediglich als Kraft zu sehen
Er wird auch als Salbung verstanden Apg. 10,38, und als Ausgoeßung Apg. 2,17 bezeichnet. Dies sind Tätigkeiten, die die Wirkweise des Geistes illustrieren sie verletzen die Persönlichkeit genauso wenig, wie die ihnen entsprechenden symbolischen Siubstantive
Feuer, Wasser, Wind, Öl,Taube, Siegel, Pfand und Regen (wer die Bibelstellen möchte, dem reiche ich sie nach).
So ist der Geist genauso wie der Sohn zugleich Geber und Gabe, Subjekt und Objekt 2. Korinther 8,9; 9,15.
(Quellennachweis "Dogmatik" von "
Hans Heinz: Dogmatik-Glaubenslehren der Heiligen Schrift, Bern 1974")
Sehr schöne Zusammenstellung, lieber Seeadler.

Da kann ich kontern. Laut
Prof. Dr. Ruth Lapide ist der Heilige Geist
"keine Dritte Person der Trinität", sondern
"der Geist der Heiligkeit" ist eine
Emanation Gottes, so wie Wasser aus einer Quelle fließt, oder Licht von einer Lichtquelle ausstrahlt.
Dieses Bild wird in der Offenbarung verwendet, indem beschrieben wird, wie GOTT
"die heilige Stadt Jerusalem" (Off. 21:10) wie die "Sonne" erleuchtet und das
Lamm (Jesus) scheint wie der Mond für
"das neue Jerusalem" (Off. 21:2).
Zitat aus
Offb. 21:23:
23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm.
An dieser Stelle werden GOTT und das
Lamm deutlich unterschieden, so wie Sonne und Mond unterschieden werden. Der Mond strahlt die Herrlichkeit der Sonne wieder, so ist auch das
Lamm das genaue Ebenbild GOTTES (vgl. bitte
Kol. 1:15).
Interessanterweise wird in
Ex 34:29-35 berichtet, dass Mose
"Haut seines Gesichtes strahlend geworden war". Mose Gesicht strahlte einen Abglanz der Herrlichkeit Gottes wieder.
Gottes Heiliger Geist (
Ruach) geht von GOTT aus, so wie das Licht von der Sonne. Der Mond und sogar Menschen können dieses Licht reflektieren, aber die Quelle ist die Sonne. So ist GOTT die Quelle seines Heiigen Geistes, den er Moses und Jesus gab. So wie Moses das göttliche Licht wiederstrahlte, so konnte er Josua den Geist Gottes übertragen und so können auch Menschen diesen Geist empfangen.
Um das Sonnenlicht zu empfangen, müssen wir nicht zur Sonne hin. Dies könnten wir gar nicht überleben. So können wir auch GOTT nicht ertragen, da wir nur "Staub" sind.
Das Licht der Sonne kann auch Spuren hinterlassen, so kann Licht auf einem Foto "eingefangen" werden. Das Foto enthält natürlich kein Licht, sondern eine Verteilung von Farben, die das Licht auf dem Foto "geschrieben" hat. So kann auch der Heilige Geist Spuren hinterlassen und durch Menschen wirken, auch durch Bibelschreiber. Die Bibel ist aber nicht der Geist Gottes, sondern einfach ein Buch - doch "ähnlich" wie beim Foto wurde etwas vom "Geist" darin "eingefangen". Der Vergleich hinkt vermutlich zu sehr, um als Analogie gelten zu dürfen - es ist wohl eher eine Veranschaulichung.
Die Steintafeln mit dem Dekalog wären wohl eher mit einem Foto vergleichbar. Sie blieben Steintafeln, sie konnten sogar von einem Menschen zerschmettert werden (Moses bewies es laut der biblischen Erzählung). Doch sie waren ein Zeugnis des Wirkens Gottes, sei es durch einen Engel oder durch den Heiligen Geist, der von Gott ausgeht, wie das Licht von der Sonne.
Die biblischen Wörter für Geist (
ruach,
pneuma - Windhauch) vermitteln die Gedanken von Unsichtbarkeit, Kraft und Bewegung bzw. Dynamik.
Das hebräische Wort רוח (
rúach), welches auch mit
Geist übersetzt wird, meint etwas nicht greifbares (Wind/Atem ist im Gegensatz zu einem Stein nicht mit Händen greifbar).
Der Begriff umfasst in der bildhaften hebräische Sprache vier unterschiedliche Bedeutungen: Wind, Lebenskraft (Odem), Geist des Menschen (Hirnaktivität) und Geistwesen (Gott und Engel). Gemeinsam ist allen vier Varianten die Unsichtbarkeit (zumindest für menschliche Augen) einer beweglichen Kraft (Dynamik). Ich denke, wir sollten uns auf die vierte Variante (Heiliger Geist) konzentrieren.
Was ist der heilige Geist?
Statt eine bestimmte Person zu sein, wird der heilige Geist in der Bibel als göttliche Kraft offenbart.
Die Heilige Schrift beschreibt den heiligen Geist als die Kraft Gottes (Sacharja 4,6; Micha 3,8). Paulus schrieb Timotheus, daß der heilige Geist ein Geist „der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ ist (2. Timotheus 1,7; alle Hervorhebungen durch uns).
Lukas hält fest, daß Jesus sein Predigeramt „in der Kraft des Geistes“ aufnahm (Lukas 4,14). Seinen Jüngern sagte Jesus Christus bezüglich des Geistes, den sie nach seinem Tod erhalten sollten: „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird“ (Apostelgeschichte 1,8).
Diese Beschreibung entspricht der Glaubensvorstellung, die ich vertrete.
Bei Jesu Taufe kam der Heilige Geist in besonderer Weise auf ihn herab, als er getauft wurde und zwar so, dass Johannes der Täufer Zeuge davon werden konnte.
Gemäß
Apostelgeschichte 10:38 sagt Petrus zu Kornelius:
"... 37 kennt ihr; die Sache, die, angefangen von Galiläa, durch ganz Judäa hin geschehen ist, nach der Taufe, die Johannes predigte: 38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm."
Darum wurde Jesus Hierzu noch ein Link:
Mashiach genannt.
Das Besondere an der Taufszene ist, dass wir die Stimme des VATERS hören, der Sohn in Menschengestalt präsent ist und der Heilige Geist in Gestalt einer Taube herabkommt. Als Jesus mit Heiligen Geist "gesalbt" wurde, wurde er sicher nicht mit einer buchstäblichen Taube erfüllt.
Diese Gestalt war für den Propheten Johannes ein sichtbares Zeichen, welches er bezeugen konnte und entfaltete eine passennde Symbolkraft, drückte die Taubengestalt doch Arglosigkeit und Sanftmut aus. Die Taube wird auch als das „Lamm der Vogelwelt“ bezeichnet und Jesus riet seinen Jüngern gem.
Mat 10:16 sinngemäß „unschuldig wie Tauben“ zu sein.
Doch der Heilige Geist kann auch als Feuer erscheinen. Lukas berichtet in der Apostelgeschichte von der Ausgießung des Heigen Geistes zu Pfingsten:
Zitat aus
Apg 2:1-4:
1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. 2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen. 4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen² zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
²
o. Zungen
Hier erscheint der
Geist also in Form von 120 Feuerzungen. Daraus leite ich i. V. m. der Taufe Jesu ab, dass der
Geist keine fassbare Gestalt besitzt.