Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

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ThomasM
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#141 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von ThomasM » Do 3. Mär 2016, 17:05

Halman hat geschrieben: Atome bis hin zu Galaxienhaufen expandieren nicht, die Expansion wird erst bei Superhaufen sichtbar.
Durch die Expansion des Raumes ändern sich nach meiner Kenntnis auch die Enternungen zu anderen Clustern.
Das wäre widersinnig.
Ich habe Wheelers Buch jetzt nicht gelesen, aber warum sollten Atome nicht expandieren? Sie leben genauso im Raum, wie alle anderen Objekte.
Richtig ist, dass der Effekt unmessbar klein sind.

Hat das Wheeler exakt so gesagt oder sind das nur Schlussfolgerungen, die sich aus dem verwendeten Bild ergeben, aber nicht wirklich korrekt sind?
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Halman
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#142 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von Halman » Do 3. Mär 2016, 18:10

ThomasM hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Atome bis hin zu Galaxienhaufen expandieren nicht, die Expansion wird erst bei Superhaufen sichtbar.
Durch die Expansion des Raumes ändern sich nach meiner Kenntnis auch die Enternungen zu anderen Clustern.
Das wäre widersinnig.
Ich habe Wheelers Buch jetzt nicht gelesen, aber warum sollten Atome nicht expandieren? Sie leben genauso im Raum, wie alle anderen Objekte.
Richtig ist, dass der Effekt unmessbar klein sind.
Nun, Atomkerne halten aufgrund der starken Wechselwirkung zusammen, Atome aufgrund der EM-WW, Cluster aufgrund der Gravitation. Auf diesen Skalen überwiegen die fundamenatalen Wechselwirkungen der Expansion des Raumes. Diese ist erst auf Größenskalen ab Superclustern dominant.

ThomasM hat geschrieben:Hat das Wheeler exakt so gesagt oder sind das nur Schlussfolgerungen, die sich aus dem verwendeten Bild ergeben, aber nicht wirklich korrekt sind?
Aus den folgenden Zitaten kannst Du dir selbst ein Urteil bilden.

Neben dem Bild mit dem mit Münzen beklebten Luftballon steht:
Zitat aus Gravitation und Raumzeit (Seite 235):
Der aufgeblasene Luftballon ist ein Modell für die Expansion des Universums. Die aufgeklebten Münzen stellen die Galaxien dar. Keine der Münzen expandiert selbst, doch sieht sich jede im Mittelpunkt einer expandierenden Struktur aus Münzen.
Zu diesem Modell heißt es auf den Seiten 234 bis 235 im Buchtext:
Zitat von John A. Wheeler (gem. deutscher Übersetzung):
Ein Gymnasiast stellte mir einmal eine Frage, die typisch für die Reaktion vieler Leute ist, wenn sie zum ersten Mal von der Idee eines expandierenden Universums hören. „Wenn sich das Universum also ständig ausdehnt, wie Sie sagen, wird dann alles im Universum, einschließlich uns selbst, immer größer? Falls nicht, was nimmt dann den Platz der großen Räume im Universum ein?“ Die Frage dieses Schülers drückt ein häufig vorkommendes Mißverständnis aus: Wenn der Abstand zwischen Galaxienhaufen größer wird, so müßte auch der Abstand zwischen der Sonne und der Erde größer werden, ebenso die Länge eines Meterstabes und der Durchmesser der Atome. Wenn dies alles stimmen würde, so hätte es keinen Sinn, von irgendeiner Expansion zu sprechen. Expansion relativ zu was?
Im expandierenden Universum expandieren nur die Abstände zwischen den Galaxienhaufen. Atome expandieren nicht. Meterstäbe expandieren nicht. Wir expandieren nicht. Der Luftballon mit seinem Himmel aus Münzen liefert ein passendes Bild des expanierenden Universums. Während der Balon expandiert, expandieren zwar die Abstände zwischen den Münzen, jedoch nicht die Münzen selbst.

In meinem Beitrag vom Fr 5. Feb 2016, 15:03 findest Du unter der Grafik ganz unten ein weiteres Zitat aus Wheelers Buch.
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seeadler
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#143 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von seeadler » Do 3. Mär 2016, 19:45

Halman hat geschrieben:ThomasM hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:

Atome bis hin zu Galaxienhaufen expandieren nicht, die Expansion wird erst bei Superhaufen sichtbar.
Durch die Expansion des Raumes ändern sich nach meiner Kenntnis auch die Enternungen zu anderen Clustern.

Das wäre widersinnig.
Ich habe Wheelers Buch jetzt nicht gelesen, aber warum sollten Atome nicht expandieren? Sie leben genauso im Raum, wie alle anderen Objekte.
Richtig ist, dass der Effekt unmessbar klein sind.

Nun, Atomkerne halten aufgrund der starken Wechselwirkung zusammen, Atome aufgrund der EM-WW, Cluster aufgrund der Gravitation. Auf diesen Skalen überwiegen die fundamenatalen Wechselwirkungen der Expansion des Raumes. Diese ist erst auf Größenskalen ab Superclustern dominant.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ja Scrypton sich in dieser Beziehung bereits geäußert und mich dabei vollkommen falsch verstanden hat. Und jetzt erkenne ich an euren Dialog, dass ihr bei dem gleichen "Missverständnis" hängen bleibt.

Denn meine Hypothese besagt ja, dass die Expansion vollkommen unabhängig von Raum und Materie sich sowohl in der Materie als auch im leeren Raum bemerkbar macht, jedoch der leere Raum direkt und die Materie dagegen indirekt auf jene Expansionskraft reagiert. Eine indirekte Reaktion seitens der Materie ist die Gravitation selbst, als Gegenkraft und Ausgleich zur Expansion. So hatte ich schon damals geschrieben, dass es meiner Meinung nach die Gravitation nur deshalb gibt und auch nur so lange, weil es die Expansion gibt; in dem Moment, wo die Expansion aufhören sollte, gäbe es demnach auch keine Gravitation mehr.

Etwas detaillierter hatte ich versucht, Scrypton zu erklären, dass die Materie exakt jene Energie frei setzt, die normalerweise zur Expansion des Raumes, in dem sich die Materie befindet, benutzt werden würde. Für mich ist demnach der Wert der Gravitationskonstante zugleich ein Hinweis auf die wirkende Expansionskraft.

Es ist daher einleuchtend, verfolgt man diesen Gedanken weiter, dass die Expansion um so deutlicher bemerkbar wird, je weniger Materie im betrioffenen Raum enthalten ist. Odre um es vereinfacht auszudrücken, je geringer die Raumdichte wird, desto mehr macht sich die Expansion bemerkbar. Die Kraft jedoch der Expansion ist überall gleich, sie entspricht der Planckkraft 1,21*10^44 N . Und es ist nach meinen Überlegungen und Schlussfolgerungen ausgerechnet das Schwarze Loch, an deren Grenze sich jene Expansionskraft und Gravitationskraft gegenseitig aufheben. Dort sind die Werte absolut identisch. Darum ist innerhalb des Schwarzen Lochs die Kraft 0. Dort herrscht keine Gravitation mehr, zumindest nicht von der Masse, die diesem Schwarzen Loch zugeordnet wird. Ich sprach ja auch davon, dass ich glaube, dass sich die Materie, sollte sie trotzdem darin enthalten sein, sich dort spaltet nach dem von mir beschriebenen Modell bis hin zur eigentlichen nicht mehr teilbaren Quanten..

aber zurück zu den Atomen, respektive Münzen von Halmans Beispiel. Die Münzen wie auch die Atome, bzw. die Masse an sich widersetzt sich der Expansionskraft durch die entsprechende Bindungskraft. Dies heißt aber nicht, wie ich am Beispiel der Erde und zwischen Erde und Mond zu erklären versucht habe, dass die Expansion nicht trotzdem innerhalb der Materie wirkt. Doch die Materie hat einen Wege gefunden, diesem Expansionsdruck nachzugeben, indem sie Energie frei setzt = jene Gravitationsenergie, mit der sie indirekt auf andere Körper wiederum einwirken kann.

Ich hatte diesbezüglich geschrieben, würde die Materie dies nicht tun, so würde sie augenblicklich zu "Staub" zerfallen. Ich denke, es dürfte sich leicht nachrechnen und auch überprüfen lassen, ob die Expansionsgeschwindigkeit auch durch die Dichte des Raumes beeinflusst ist.

Halman schrieb als Reaktion auf meinen Disput mit scrypton jenen interessanten beitrag, der sich meiner Meinung nach mit meiner Hypothese deckt :

Die beschleunigte Expansion des Universums lässt sich gem. der ART durch negativen Druck erklären. Der Druck 3p fließt analog zur Energiedichte ϱ in den Energieimpuls-Tensor ein. Ist der Druck negativ, resultiert daraus eine Art Antigravitation. Man kann sagen: Die Raumzeit des Universums ist so gekrümmt, dass der Raum expandiert (dies gilt auch für den höchstwahrscheinlich vorliegenden Fall verschwindender Raumkrümmung - global-kosmoligisch betrachtet).
Wir sprechen also über den Zusammenhang von Druck und Geometrie der Raumzeit und dies kann man gem. Wheeler auch mit dem Wort Gravitation bezeichnen.

bzw. wissenschaftlich erklärt.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#144 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von seeadler » Do 3. Mär 2016, 20:20

Halman hat geschrieben: .......
Leider vermag ich mangels Bildung nicht tiefer auf Deinen Beitrag einzugehen, die Energieniveaus in der Atomhülle habe ich leider nie so recht verstanden.

ich kann nicht glauben, dass du damit Probleme hast? Deine Kenntnisse gehen doch weit über dieses Thema hinaus, womit ich mich damals vor 25 Jahren sehr ausführlich befasste, bevor ich mich in astronomische Dimensionen begab. Gerade jenes Atomodell nach Bohr hatte mich damals fasziniert und mich nie wieder losgelassen. Ich habe es immer wieder in den Fragen astronomischer Probleme mit heran gezogen und versucht, beides miteinander zu vernetzen.
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#145 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Mär 2016, 00:29

seeadler hat geschrieben:Denn meine Hypothese besagt ja, dass die Expansion vollkommen unabhängig von Raum und Materie sich sowohl in der Materie als auch im leeren Raum bemerkbar macht, jedoch der leere Raum direkt und die Materie dagegen indirekt auf jene Expansionskraft reagiert.
So was geht nicht.
Deine Hypothese wird allein schon vom Masse/Energieerhaltungsgesetz im Universum widerlegt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#146 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von seeadler » Fr 4. Mär 2016, 05:12

Pluto hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Denn meine Hypothese besagt ja, dass die Expansion vollkommen unabhängig von Raum und Materie sich sowohl in der Materie als auch im leeren Raum bemerkbar macht, jedoch der leere Raum direkt und die Materie dagegen indirekt auf jene Expansionskraft reagiert.
So was geht nicht.
Deine Hypothese wird allein schon vom Masse/Energieerhaltungsgesetz im Universum widerlegt.

Eben nicht. Denn wenn der Grund der Expansion nicht im hiesigen Raum selbst liegt, also in dem, was wir als an sich geschlossenes Universum ansehen, von dem ich schrieb, dass es sich bei diesem Ballonmodell ausschließlich nur um den Ballon selbst handelt, welcher das Universum darstellt, dann kommt der Druck von "außen", respektive von "innen", wie ich nun des öfteren beschrieb und wirkt gleichermaßen auf die Materie wie den Raum selbst ein. Denn wenn du einen Luftballon aufbläst, so verändert sich für den Luftballon selbst weder die sich darin befindliche Masse noch die in der Masse wiederum gebundene Energie vom Wert her.

Ich hatte dazu geschrieben, dass das sichtbare Universum mit seiner darin befindlichen Masse und Energie eine Einheit bildet, so wie das Material des aufzublähenden Luftballons. Und ebenso hatte ich erklärt, dass es deshalb dann auch für uns als Bestandteil dieses Universums sowohl ein "Außen" als auch ein "Innen" gibt, welches nicht der Ballon selbst ist, und somit auch nicht das Universum.

Aber mein Modell ist da ja auch noch wesentlich komplexer, als du zu wissen meinst. Denn es gibt für mich ja auch keine klare Grenze zwischen "Innen und außen", also zwischen Teil des Universums und nicht Teil des Universums. Die Grenze ist eher fließend und wird durch die Lichtgeschwindigkeit selbst entsprechend vorgegeben. Aus unserem jetzigen Stadium her erkennen wir jene Grenze als den Übergang zu den mystischen schwarzen Löchern und somit den von uns aus ermittelbaren Schwarzschildradius. Verändern wir jedoch unsere Geschwindigkeit gegenüber unserem jetzigen relativ ruhenden Standort, so verändern sich auch jene Grenzen ebenso fleißend. Darum schrieb ich ja auch, dass du jenen Schwarzschildradius, also die Grenze eines schwarzen Lochs eigentlich niemals erreichen kannst - es flieht vor dir her! Statt dessen wirst du dnan aber auf einmal Dinge wahrnehmen, du du vorher nicht wahrnehmen konntest. So wird sich auch die "Dunkle Materie" in diesem Moment mehr und mehr "lichten" und für uns als andere Materie sichtbar werden, mit anderen Eigenschaften als unsere usw....

Denk dabei an meinen Vergleich mit dem Eisberg! Solange wir hier auf der Erde relativ ruhen, sehen wir lediglich den oberen Teil des Eisberges. Die Wassergrenze, also die eigentlich durchsichtige Grenze, wird durch die Lichtgeschwindigkeit angezeigt. Jene Grenze gibt immer mehr relativ nach, je größer deine Geschwindigkeit gegenüber c wird, und dabei wird dann auch immer mehr von diesem bis jetzt noch scheinbar unsichtbaren Eisberg frei gegeben. (Die "dunkle Materie" und "dunkle Energie" ist Teil der Welt des Eisberges unter Wasser.
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#147 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von seeadler » Fr 4. Mär 2016, 05:58

wir befinden uns nach wie vor im Thread "Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung". Ausgrechnet das "Schwarze Loch" ist nach meinen Erkenntnissen ein anschauliches Beispiel dafür, wie relativ sowohl die Wahrnehmung und dadurch dann auch die Messung ist.

Denn wir ermittel die Grenzgeschwindigkeit c, wonach wir die Dimension eines Schwarzen Lochs bestimmen unter anderem durch unsere relative "Ruheposition" auf der Erde, mal die 463 m/s (Erdrotation) aber auch die 30 km/s (um die Sonne) nicht berücksichtigt; Also unsere Formel 2 Gm/c² = Rs also Schwarzschildradius hat einen Schönheitsfehler, nach meinen Erkenntnissen. Sie berücksichtigt weder unsere Bewegung im Raum noch die Bewegung des zu beobachtenden Objekts. Wenn wir uns oder das Objekt sich im Verhältnis zu uns bewegt, so wird jene Grenze verschwommen, nicht mehr genau definierbar. Ich vermute, dass jenes Phänomen der Gravitationslinsen auch dadurch eine zusätzliche Erklärung bekommt - denn hierbei ginge es dann um den nicht eindeutig definierbaren "Rand" des Schwarzen Lochs, dieser befindet sich dann zwar bei der Bewegung selbst noch zwischen der Gravitationslinse, aber eigentlich liegt er in der Gravitationslinse selbst und ist nicht genau zu bestimmen.

Wenn wir uns nun auf ein Schwarzes Loch zu bewegen, oder uns von diesem entfernen, so verändern wir die Geschwindigkeit unseres Beobachtungs- und damit Messpunktes. Jedoch ist die Grenzgeschwindigkeit c stets von der eigenen Geschwindigkeit abhängig und wandert somit stets mit. Wenn wir 250.000 km/s fliegen, so wäre das noch immer so, als würden wir relativ ruhen in Bezug auf das vor uns liegende Objekt, dem Schwarzen Loch. Es scheint sich somit von uns zu entfernen, obwohl wir uns von einem äußeren Beobachter aus gesehen wir uns sich diesem ständig nähern.

Wir nehmen also zwar den Rand eines Schwarzen Lochs aus unserer Position hier auf der Erde wahr, er ist aber nicht identisch mit dem messbaren Rand des Schwarzen Lochs, wenn wir uns auf diesem real oder relativ zubewegen.

Dies ist eine Überlegung!
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#148 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von ThomasM » Fr 4. Mär 2016, 12:33

Halman hat geschrieben: Nun, Atomkerne halten aufgrund der starken Wechselwirkung zusammen, Atome aufgrund der EM-WW, Cluster aufgrund der Gravitation. Auf diesen Skalen überwiegen die fundamenatalen Wechselwirkungen der Expansion des Raumes. Diese ist erst auf Größenskalen ab Superclustern dominant.
Ich sehe, dass du Wheeler korrekt zitiert hast.
Ich votiere aber dafür, nicht zuzustimmen. Der Raum ist eine zu grundlegende Größe, als dass hier Wheelers Unterscheidung sinnvoll ist.

Eine Formulierung, der ich zustimme ist, dass bei Atomkernen die starke Wechselwirkung überwiegt und bei Atomen die EM-Wechselwirkung. Aber überwiegen bedeutet nicht, dass die Effekte des Raumes gar nicht da sind.
Die Frage des Schülers aus deinem Zitat lässt sich von meiner Warte aus einfach dadurch beantworten, dass unser Sonnensystem durch die Expansion zwar "größer" wird, aber unser Maßstab auch und die Entfernungen eben deshalb unverändert bleiben.

Ich habe übrigens in Arbeiten zur Zukunft des Universums gelesen, dass es das Szenario gibt, dass am Ende auch die Atome von der schwarzen Energie auseinandergerissen wird, d.h. irgendwann einmal wird diese Kraft selbst die starke Wechsaelwirkung überwiegen. Aber da haben wir noch etwas Zeit.
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#149 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von Halman » Fr 4. Mär 2016, 13:27

seeadler hat geschrieben:[...]

Ich hatte diesbezüglich geschrieben, würde die Materie dies nicht tun, so würde sie augenblicklich zu "Staub" zerfallen. Ich denke, es dürfte sich leicht nachrechnen und auch überprüfen lassen, ob die Expansionsgeschwindigkeit auch durch die Dichte des Raumes beeinflusst ist.

Halman schrieb als Reaktion auf meinen Disput mit scrypton jenen interessanten beitrag, der sich meiner Meinung nach mit meiner Hypothese deckt :

Die beschleunigte Expansion des Universums lässt sich gem. der ART durch negativen Druck erklären. Der Druck 3p fließt analog zur Energiedichte ϱ in den Energieimpuls-Tensor ein. Ist der Druck negativ, resultiert daraus eine Art Antigravitation. Man kann sagen: Die Raumzeit des Universums ist so gekrümmt, dass der Raum expandiert (dies gilt auch für den höchstwahrscheinlich vorliegenden Fall verschwindender Raumkrümmung - global-kosmoligisch betrachtet).
Wir sprechen also über den Zusammenhang von Druck und Geometrie der Raumzeit und dies kann man gem. Wheeler auch mit dem Wort Gravitation bezeichnen.

bzw. wissenschaftlich erklärt.
Danke für Dein Kompliment, lieber Seeadler. So wie ich Dich verstehe, gehst Du von einem anderen Modell aus. Zwar erheben sowohl die ART, die ich als physikalische Erklärung der Welt zugrundelege, wie auch Deine Hypothese den Anspruch, die Gravitation zu erklären, aber doch auf unterschiedliche Weise.
Selbstverständlich müssen die Ergebnisse, die gültige Theorien liefern, übereinstimmen, sollen sie doch die physikalische Wirklichkeit beschreiben, doch werden sich die Modelle vermutlich auch in einigen Punkten unterscheiden.
Newtons Modell von der Gravitationskraft gilt insofern als Grenzfall der ART, indem es für den Bereich relativ schwacher Gravitationsfelder näherungsweise zu den selben Ergebnissen kommt, wie Einsteins geometrische Theorie der Gravitation, dass also die Gravitation umgekehrt proportional vom Massezentrum abnimmt. Dieses Ergebniss müsste natürlich auch Deine Hypthese enthalten, ein Ergebnis, welches Du leicht mit der Dreidimensionalität des Raumes begründen kannst.
Doch schon bei der Merkurbahn weicht Newtons Modell von Einsteins Theorie ab, welche die Periheldrehung des Merkurs geometrisch zu erklären vermag, die in Newtons Gravitationstheorie nicht enthalten ist.

Dies könnte man mit Modellen vergleichen, die man von einer Stadt anfertigt, sagen wir eine Stadtkarte und ein richtiges, maßstabgetreues 3D-Modell in Echtfarben (näherungsweise). Die Stadtkarte ist für die praktische Nutzung zur Orientierung völlig ausreichend und oftmals sogar praktikabler. Viel man aber eine realistische Abbildung, muss man auf das komplexere 3D-Modell zurückgreifen. Doch auch dieses Modell ist nicht die Stadt selbst, so dürften im Modell andere Materialien verwendet wurden sein als in der Stadt, ferner ist das Modell statisch, während die Stadt durch Straßenverkehr, die Bewohner und Bautätigkeiten dynamisch ist. Die Modelle sind Näherungen zur Beschreibung der Wirklichkeit.
Ähnlich verhält es sich mit physikalischen Hypothesen und Theorien. Wichtig ist, die verschiedenen Modelle nicht durcheinander zu würfeln, sondern sauber zu unterscheiden.
Deine hypothetisches Modell wird hier leider nur von Dir vertreten und vermutlich auch nur von Dir umfassend verstanden. Diese Einsamkeit mag frusttrierend sein, doch sie macht es auch besonders. Denke nur an den Astronom Halton Arp. ;)

seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: .......
Leider vermag ich mangels Bildung nicht tiefer auf Deinen Beitrag einzugehen, die Energieniveaus in der Atomhülle habe ich leider nie so recht verstanden.

ich kann nicht glauben, dass du damit Probleme hast? Deine Kenntnisse gehen doch weit über dieses Thema hinaus, womit ich mich damals vor 25 Jahren sehr ausführlich befasste, bevor ich mich in astronomische Dimensionen begab. Gerade jenes Atomodell nach Bohr hatte mich damals fasziniert und mich nie wieder losgelassen. Ich habe es immer wieder in den Fragen astronomischer Probleme mit heran gezogen und versucht, beides miteinander zu vernetzen.
Nun, mein bescheidenes Physikwissen habe ich großteils autodidaktisch erworben. Dabei habe ich interessengeleitet Schwerpunkte gesetzt und Lücken akzeptiert. Große Teile der Physik empfinde ich sogar als recht trocken und langweilig, entsprechend groß sind dort meine Defizite. Da in der Physik alles miteinander verwoben ist, habe ich damit leider ein Problem, das Ganze wirklich zu begreifen.
Dass die Energieniveaus der Elektronen in den Atomschalen verschieden und um umso größer sind, je weiter die Elektronen vom Atomkern entfernt sind, ist mir zwar bekannt. Ferner weiß ich auch im Groben, dass das bohr'sche Atommodell von 1913 dank Bohrs weiterer Forschung (natürlich waren auch Heisenberg und Schrödinger daran beteiligt) ein unausgereiftest Modell ist, welches durch das quantenmechanische Atommodell ersetzt wurde.
Mein Verständnis der Physik beschränkt sich auf ein qualitatives, beschreibenes Grundverständnis, welches kaum Mathematik enthält. Die Feinstrukturkonstante α kann man aber, wie mir scheint, nur mit fortgeschrittener Mathematik verstehen. Ich kann jedenfalls nicht berechnen, wie sich die Spektrallinien der Elemente verändern würden, würde man hypthetisch annehmen, der Wert der Lichtgeschwinigkeit wäre verschieden von dem bekannten Wert. Dies liegt wohl daran, dass ich überhaupt keine Spektrallinien berechnen kann. Silvia Arroyo Camejo hat es verstanden, wie sie HIER beweist, doch ich habe Schwierigkeiten mit den Anspruch ihres Textes.
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#150 Re: Was unterscheidet Messung von Wahrnehmung?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Mär 2016, 13:55

Halman hat geschrieben:Dass die Energieniveaus der Elektronen in den Atomschalen verschieden und um umso größer sind, je weiter die Elektronen vom Atomkern entfernt sind, ist mir zwar bekannt. Ferner weiß ich auch im Groben, dass das bohr'sche Atommodell von 1913 dank Bohrs weiterer Forschung (natürlich waren auch Heisenberg und Schrödinger daran beteiligt) ein unausgereiftest Modell ist, welches durch das quantenmechanische Atommodell ersetzt wurde.
Ja. Das Bohr'sche Modell ist immer noch sehr anschaulich. Guckst du bitte mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronenkonfiguration

Allerdings ist das Modell von Bohr im heutigen Quanten-Zeitalter überholt. Heute spricht man von Wahrscheinlichkeiten, gemäß der Schrödinger-Gleichung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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