Parusieverzögerung III

Themen des Neuen Testaments
Samantha

#1 Parusieverzögerung III

Beitrag von Samantha » Mi 3. Jun 2015, 09:54

Münek hat geschrieben:wir diskutieren in diesem Thread nicht über die Existenz des christlichen Gottes, sondern über Jesu
historische Botschaft über die "Nähe der hereinbrechenden Gottesherrschaft und die Errichtung
seines Reiches hier auf Erden
".

Es geht um die zentrale Botschaft des "Jesus von Nazareth". Um mehr nicht...
Tatsächlich? Ich dachte, es ging darum, Jesus als Menschen zu entlarven, damit die Botschaft sinnlos wird... :mrgreen:
Denn, wer die Bibel anerkennt als Quelle dieser Botschaft, muss Jesus als Gottes Sohn akzeptieren - ansonsten unterhält man sich hier über Nonsens.

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Münek
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#2 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mi 3. Jun 2015, 10:02

@ Hemul

Du solltest nicht vergessen, dass der unbekannte Verfasser des Matthäus-Evangeliums seinen Text ca. 50 Jahre nach Jesu Tod schrieb. Er schaute in die Vergangenheit zurück. In dieser Zeit hatte sich sehr viel ereignet. Paulus war zu diesem Zeitpunkt schon lange tot, die Heidenmission schon seit Jahrzehnten im Gange.

Wegen der ausstehenden Parusie Christi legte der Evangelist dem "Auferstandenen" den Missionsbefehl in den Mund. Jesus selbst wollte nie eine Heidenmission. Er fühlte sich als Jude nur zu den Schafen aus dem Haus Israel gesandt. Nicht er, sondern Paulus hat das Christentum begründet.

Paulus wollte noch nach Spanien, um seine Mission zu vollenden (die "Welt" war damals überschaubar). Aber dazu kam es wegen seiner Verhaftung dann nicht mehr. Die Johannes-Apokalypse versuchte am Ende des 1. Jahrhunderts, die "Naherwartung" noch einmal zu beleben. Jesus sagte hier: "Ja, ich komme bald."

Tja, das wars dann. Die Weltgeschichte ging weiter...und noch heute beten die Christen: "Dein Reich komme."

Martinus
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#3 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Martinus » Mi 3. Jun 2015, 10:05

Samantha hat geschrieben: Tatsächlich? Ich dachte, es ging darum, Jesus als Menschen zu entlarven,...

Dachte ich auch :o Einer von den vielen unbedeutenden Wanderpredigern. Die Geschichtenerzähler des Orients hatten damals ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, oder so ähnlich.
Angelas Zeugen wissen was!

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Münek
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#4 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mi 3. Jun 2015, 10:14

Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:wir diskutieren in diesem Thread nicht über die Existenz des christlichen Gottes, sondern über Jesu
historische Botschaft über die "Nähe der hereinbrechenden Gottesherrschaft und die Errichtung
seines Reiches hier auf Erden
".

Es geht um die zentrale Botschaft des "Jesus von Nazareth". Um mehr nicht...
Tatsächlich? Ich dachte, es ging darum, Jesus als Menschen zu entlarven, damit die Botschaft sinnlos wird... :mrgreen:
Denn, wer die Bibel anerkennt als Quelle dieser Botschaft, muss Jesus als Gottes Sohn akzeptieren - ansonsten unterhält man sich hier über Nonsens.

Nun sieh es mal nicht so krass (siehe das SPIEGEL-Interview mit dem Theologen Lindemann)...

Aber in der Tat ist der geschichtliche "Jesus von Nazareth" Gegenstand der neutestamentlichen Forschung, nicht
der von Gläubigen zum "Sohn Gottes" erhöhte Jesus Christus.

Mit "Gottessöhnen" hat die Wissenschaft nichts am Hut.

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#5 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Martinus » Mi 3. Jun 2015, 10:42

Münek hat geschrieben:@ Hemul

Du solltest nicht vergessen, dass der unbekannte Verfasser des Matthäus-Evangeliums seinen Text ca. 50 Jahre nach Jesu Tod schrieb. Er schaute in die Vergangenheit zurück. In dieser Zeit hatte sich sehr viel ereignet. "

Erstaunlich das er die Zerstörung Jerusalems nicht erwähnt und er noch Zugang zum Geschlechtsregister von Jesus hatte.
Angelas Zeugen wissen was!

Samantha

#6 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Samantha » Mi 3. Jun 2015, 10:46

Münek hat geschrieben:Aber in der Tat ist der geschichtliche "Jesus von Nazareth" Gegenstand der neutestamentlichen Forschung, nicht
der von Gläubigen zum "Sohn Gottes" erhöhte Jesus Christus.

Mit "Gottessöhnen" hat die Wissenschaft nichts am Hut.
Eben, daher findet sie auch nur, was sie finden will. Übrigens wurde Jesus nicht von den Menschen erhöht.

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#7 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Pluto » Mi 3. Jun 2015, 12:01

Samantha hat geschrieben:
Mit "Gottessöhnen" hat die Wissenschaft nichts am Hut.
Eben, daher findet sie auch nur, was sie finden will.
Nicht was "sie will", sondern was historisch ist.
Wissnschaft ist Wahrheitssuche und verlässt sich nicht auf "ge-offenbarte" Scheinwahrheiten.

Samantha hat geschrieben:Übrigens wurde Jesus nicht von den Menschen erhöht.
Selbstverständlich wurde Jesus von den Menschen erhöht in dem er als Sohn Gottes dargestellt wird.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 12:33

Martinus hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:@ Hemul

Du solltest nicht vergessen, dass der unbekannte Verfasser des Matthäus-Evangeliums seinen Text ca. 50 Jahre nach Jesu Tod schrieb. Er schaute in die Vergangenheit zurück. In dieser Zeit hatte sich sehr viel ereignet. "

Erstaunlich das er die Zerstörung Jerusalems nicht erwähnt und er noch Zugang zum Geschlechtsregister von Jesus hatte.
:thumbup:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Samantha

#9 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Samantha » Mi 3. Jun 2015, 12:46

Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich wurde Jesus von den Menschen erhöht in dem er als Sohn Gottes dargestellt wird.
Dies stellt sich so dar, ist aber dennoch falsch. Jesus erniedrigte sich und konnte sich nicht erhöhen. Jesus wurde richtig dargestellt, was aber Glaubenssache ist.

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#10 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 12:47

Münek hat geschrieben:@ Hemul
Du solltest nicht vergessen, dass der unbekannte Verfasser des Matthäus-Evangeliums seinen Text ca. 50 Jahre nach Jesu Tod schrieb. Er schaute in die Vergangenheit zurück. In dieser Zeit hatte sich sehr viel ereignet. Paulus war zu diesem Zeitpunkt schon lange tot, die Heidenmission schon seit Jahrzehnten im Gange.
Dann frage ich mich-warum Du dann Matthäus 10:23 laufend als Kronzeugenbeweis für Jesu Nichteingetroffene Parusie anführst?
Matthäus schaut in die Vergangenheit zurück und schreibt ca. 80 n.Chr. also 10 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems folgendes? :roll:
Münek hat geschrieben: Matthäus 10:23,
"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt."
Auch da hatte er sich geirrt. Das Gottesreich mit dem Menschensohn und seinen Engeln kam bekanntlich nicht.
Finde ich sehr merkwürdig, meinste nicht auch? :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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