Parusieverzögerung II

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closs
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#511 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Mo 25. Mai 2015, 11:54

sven23 hat geschrieben:Gäbe es nur das innere Gottesreich, das schon da ist, würde auch die spätere Verweisung in die Zukunft keinen Sinn machen.
Falsch - das innere Gottesreich ist die Gabe im feindlichen Umfeld des Fürstentums der Welt. - Das zweite Kommen Jesu ist die Ablösung des Fürstentums der Welt.

Als Mandela im Knast saß, war sein "inneres Gottesreich" der Glaube an und das Wissen um die Utopie der diskriminierungs-freie Demokratie - als er dann selber Präsident war, wurde dieses innere zu einem äußeren Reich, weil die Utopie zur äußeren Realität geworden war.

sven23 hat geschrieben:"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen" und "Ihr werdet das alles noch erleben" sind eindeutige Hinweise darauf.
Umgekehrt ist gegenteilig eindeutig, dass erst Königreiche gegeneinander kämpfen werden, Anti-Christüsser kommen werden - und das nur der Anfang sein wird, bis Jesus wiederkommt. *achselzuck*

closs
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#512 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Mo 25. Mai 2015, 11:55

Zeus hat geschrieben:Sag mal Savonlinna, willst du uns verarschen?
Nein - Savolinna weiss, was historisch-kritische Arbeit ist.

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Halman
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#513 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Halman » Mo 25. Mai 2015, 12:01

Danke Savonlinna für Deine Beiträge. In aller Bescheidenheit möchte ich auf meinem Betrag aus dem Thead über die neuzeitliche Exegese hinwiesen.
Lässt sich "intra vos est" auch als "inwendig in euch" übersetzen? So wurde es jedenfalls u.a. übersetzt und dies vermittelt den Gedanken vom Reich Gottes als inwendig im Menschen. Doch εντός bedeutet innerhalb und spielt meiner Meinung nach eher auf die Gegewärtigkeit Jesu in seiner Königswürde an.

Noch ein Hinweis: Die Kritik der Atheisten ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Die Bibel verkündet recht deutlich ein ersehntes [König]Reich Gottes (Matthäus nennt es Himmelreich).
Und ferner ist es nicht korrekt, Goethes Schriften analog zu biblischen Schriften zu setzen, so nach dem Motto, wenn man einen Zusammenhang zur Offenbarung herstellt, warum nicht zu Goethe oder Schiller?
Im NT finden sich hunderte Zitate aus dem Tanach (AT), dessen Schriftsammlung offenbar von den Schreibern des NT als Basis anerkannt wurde, wie z.B. das Buch Daniel, welches der theolgische Jesus in mindestens einem Evangelium sogar erwähnt. Die Apokalypse des Johannes greift die jüdische Apokalyptik des Tanach offenkundig auf, ebenso die Endzeitrede Jesu in den Evangelien.
Am Ende des ersten Jahrhunderds wurde von den Juden der Tanach (22 Buchrollen = 39 Bücher) kanonisiert. Die Textsammlung bestand bereits vorher und wurde im NT keinesfalls als zusammenhangslos behandelt.

Der Exeget Zenger verneinte bezüglich der Bibel eine systematische Einheit, aber schrieb von einem dramatischen Zusammenhang. Dieser besteht nicht zu Goehes und Schillers Schriften.
Schaue doch bitte mal unter "Theologie-Examen" und "Zenger".
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Andreas
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#514 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Andreas » Mo 25. Mai 2015, 12:07

Jesus hat die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündigt.

Was die Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrten und Theologen über das Reich Gottes sagen ist eine andere Sache - sollte aber kein Grund zu zögern sein. Die Tür zum Reich Gottes ist sperrangelweit offen.

Hemul
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#515 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mo 25. Mai 2015, 12:34

sven23 hat geschrieben: Das eine muß das andere ja nicht ausschließen. Gäbe es nur das innere Gottesreich, das schon da ist, würde auch die spätere Verweisung in die Zukunft keinen Sinn machen.
Worauf würde unser Freund Hemul dann eigentlich noch warten?
Dass ich hier endlich einmal etwas vernünftiges lesen darf-und nicht immer u. immer wieder den gleichen Schmarrn wie z.B.: Der Herr Professor Dr.Dr. Lügenbaron hat doch zu 100 % festgestellt, dass Jesus nur ein jüdischer Wanderprediger war und sich geirrt hat-aber ein gewisser C. dagegen dann damit kontert, dass das zwar stimmt aber die geistige Ebene hier das völlige Gegenteil aufweist. :mrgreen: Hier bin ich einmal dafür, dass man dagegen ist. :wave:
PS: Aber von mir aus könnt ihr Euch hier weiterhin die Nächte um die Ohren schlagen. 8-)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#516 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mai 2015, 12:37

closs hat geschrieben:Tun sie ja nicht - aber sie scheinen gelegentlich nicht zu verstehen, WAAAAS damit gemeint ist.
Dein Modell benötigt viel zu viele Zusatzhypothesen (immer an Ockham denken)

- Jesus war unfähig, sich klar auszudrücken
- die Jünger und Apostel waren unfähig ihn zu verstehen
- die Bibelschreiber, die mit großem zeitlichen Abstand schrieben, haben nicht gemerkt, daß sich die Naherwartung nicht erfüllt hat oder waren desorientiert
Ich würde mal sagen: ein göttlicher Plan sieht anders aus.

closs hat geschrieben: - Es kann ein Fehlverständnis des Textverfassers sein, das es ihn so schreiben lässt.
Natürlich, die Bibel ist zwar Gottgewollt, aber alle Schreiber waren zu blöd, um irgendwas zu kapieren. :roll:


closs hat geschrieben: Sie werden Dir möglicherweise unterschiedlichste Interpretationen geben - der Fundamental-Theologe, Eschatologe, Historisch-Kritische. -
Da erinnere ich dich an deinen eigenen Vorschlag, sich des eigenen Verstandes zu bedienen.
Denk an Kaspar und Rahner, die haben es gemacht. ;)


closs hat geschrieben: Unabhängig davon: Aus Sicht der/mancher Textverfasser hatte Jesus das wohl -
Eben, laut Bibel hatte er eine Naherwartung. Und nur die können wir beurteilen.

closs hat geschrieben: Erneut: Man KANN das wissenschaftlich gar nicht nachweisen. - Man kann Unterschiedliches aus unterschiedlichen Perspektiven wissenschaftlich belegen.
Doch, das geht schon. Selbst ein Laie kann erkennen, daß das innere Gottesreich bei Ankündigungen wie "ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." keinen Sinn macht. Zumal auch dann die weiter in die Zukunft weisenden Ankündigungen keinen Sinn machen, wenn das Gottesreich schon da ist.

closs hat geschrieben: Gut möglich - das sind inner-wissenschaftliche Methoden-Streitigkeiten, die mit Jesus selbst erst mal nichts zu tun haben.
Aber mit dem Jesus der Bibel. Einen anderen kennen wir nicht, auch wenn du das immer durch die Hintertür implizieren willst.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Savonlinna
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#517 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Mo 25. Mai 2015, 12:40

Zeus hat geschrieben: Warum zitierst du schon wieder den Herrn Böttrich.
Das habe ich doch geschrieben, warum. Weil Münek leugnet, dass ich Belege gebracht habe.

Zeus hat geschrieben: Ich hatte dich doch schon zweimal darauf hingewiesen, dass Böttrich NICHT der Naherwartung Jesu widerspricht. Er enthält sich der Stimme.
Er enthält sich nicht der Stimme.
Sondern er zeigt, dass die Lukas-Stelle mehrere Interpretationen hat.
Und mehr wollte ich nicht aufzeigen.

Und schrei hier bitte nicht rum.
Dieses Dominanzgetrampele macht Ansichten auch nicht glaubwürdiger.

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sven23
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#518 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mai 2015, 12:42

Hemul hat geschrieben: Dass ich hier endlich einmal etwas vernünftiges lesen darf-und nicht immer u. immer wieder den gleichen Schmarrn...
Erklär mal den Experten, worauf sie sich noch gefaßt machen dürfen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#519 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mai 2015, 12:49

closs hat geschrieben:Umgekehrt ist gegenteilig eindeutig, dass erst Königreiche gegeneinander kämpfen werden, Anti-Christüsser kommen werden - und das nur der Anfang sein wird, bis Jesus wiederkommt. *achselzuck*
Das sind die Umdeutungen hin zu einer Parusieverzögerung, darum geht es ja hier im Thread. Nachdem noch einige Jahrzehnte ins Land gegangen waren, war den Schreibern wohl klar, daß es nichts mehr werden würde. Sie wollten Zeit gewinnen, indem sie zusätzliche Hürden aufbauten.
Das müßte dir eigentlich bekannt vorkommen. In der Homöopathiedebatte kamst du auch- nachdem dir die Argumente ausgegangen waren- auf die Idee, große Langzeitstudien zu verlangen, um Zeit zu gewinnen.
Die Bibelschreiber waren in ähnlicher Bredouille. :lol:
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#520 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mo 25. Mai 2015, 13:04

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Dass ich hier endlich einmal etwas vernünftiges lesen darf-und nicht immer u. immer wieder den gleichen Schmarrn...
Erklär mal den Experten, worauf sie sich noch gefaßt machen dürfen.
Wie oft denn noch? :roll:
Aber weil ich Dich so gut leiden kann erneut mein Hinweis auf Daniel 2:44,
44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen:
Warten wir doch alle einmal gemeinsam einfach ab was da auf uns zukommt-gelle? 8-)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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