In Memoriam...

[Pluto]

Glauben das Gläubige wirklich? Deschners Seele findet nur Ruhe, wenn genügend Menschen für ihn beten?

cui bono?

Wem hilft das Gebet? Dem Toten, oder ist es eher ein Seelen-Placebo für die Lebenden?

[Abischai]

Im günstigsten Falle nur letzteres...

[sven23]

Wem hilft das Gebet? Dem Toten, oder ist es eher ein Seelen-Placebo für die Lebenden?

Seelenplacebo- da ist wohl was dran.

[closs]

Seelenplacebo- da ist wohl was dran.

Kann man glauben - ob es so ist, weiss keiner.

[Magdalena61]

Die Kirche verfolgte er?
Nein, er sagte nur was war und wie es ist.

Leider nein.

Er hatte sich Polemik auf die Fahne geschrieben-- und hätte wohl besser mehr in der Bibel gelesen als in den Jauchegruben Kains (Mt. 7,21!) wühlen und das, was er da herauszog, dann als "Gesamtbild der Kirche" zu verkaufen.

Jetzt muß er vor seinem Richter stehen.... mal sehen, ob er dann immer noch so dreist die GUTEN Seiten der Kirche und ihrer vielen treuen Abels unterschlägt.

Alleine seine arroganten Kommentare zur Einstellung seiner Eltern, der "Fräuleins" und so weiter....offenbar NULL Verständnis für diese Menschen; warum sie so lebten/ warum sie so geworden sind-

Wer sich dünkt, "besser", "klüger", "aufgeklärter" zu sein als diejenigen, deren Fehler und Versagen er der Öffentlichkeit vorführt, der sollte vielleicht einmal damit anfangen, "in den Schuhen der anderen zu gehen". Wenn er einmal den ernsten Versuch unternimmt, das Kreuz eines anderen zu tragen, vergehen ihm dann vielleicht die Flausen.

Nö, der tut mir NICHT leid, ich werde auch nicht für ihn beten, wie käme ich dazu? Sein Patenonkel hat das ja schon ausführlichst getan.
LG

[Savonlinna]

Nö, der tut mir NICHT leid, ich werde auch nicht für ihn beten, wie käme ich dazu? Sein Patenonkel hat das ja schon ausführlichst getan.

Oioioioi...

[Magdalena61]

Genau genommen-- ein menschliches Drama.
Eltern, die ihren Sohn aus dem Elternhaus wegschickten zu anderen Frustrierten... Verletzungen, die nie überwunden wurden...

Die Sozialisierung spielt wohl bei jedem Menschen eine entscheidende Rolle. Man sollte aber nicht so tun, als ob Deschner ein psychisch Gestörter war, der seine Psychosen durch Kirchenkritik verarbeitet hat.

Wer so extrem tönt wie der Herr Deschner, hat schon einen gewaltigen Schuß an der Waffel. Das ist die säkulare Charakterisierung. Die geistliche Einstufung behalte ich wohl besser für mich.

Unparteiisch war er allerdings nie, das ist wohl wahr.

Eben.

Die Kirche, die er verfolgte, pflegt für die Verstorbenen, und damit auch für ihn, zu beten: "Gib den Verstorbenen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.... Herr, lass sie ruhen in Frieden! Amen".

Glauben das Gläubige wirklich? Deschners Seele findet nur Ruhe, wenn genügend Menschen für ihn beten?

Nein, so ist es nicht.
Katholiken bekennen, dass Jesus Christus wiederkommen wird "zu richten die Lebenden und die Toten". -- Sie wissen also, wer der Richter ist.

Aber sie kümmern sich trotzdem noch um die Verstorbenen, weil sie der Meinung sind, diese Fürbitte sei nötig und wirksam.
Aus der Perspektive der Bibel gesehen sind die Toten nicht "ganz weg", nicht "nicht-existent", sondern sie schlafen nur bis zur Wiederkunft Jesu.
Da jede Seele auferweckt werden wird, kann man nun über den Wert der posthum erbrachten Fürbitte diskutieren oder streiten--- aber das besser in einem gesonderten Thread, bitte.

Was ich mit meiner Bemerkung sagen wollte war einfach: Karlheinz Deschner wütete gegen die Kirche und damit auch gegen jedes ihrer gläubigen Mitglieder, und die Christen beantworten diesen Hass mit.... Liebe. Sie beten für alle Verstorbenen.
LG

[2Lena]

Wer so extrem tönt wie der Herr Deschner, hat schon einen gewaltigen Schuß an der Waffel. Das ist die säkulare Charakterisierung. Die geistliche Einstufung behalte ich wohl besser für mich

Man darf nicht sagen - wer laut quakt, der hat Unrecht!
Das ist ein weit verbreiteter Fehler. Lautes Schreien ist ein Ausdruck von Schmerz.

Kinder können diese Gefühle darstellen. Bei Erwachsenen werden die Scherzausdrücke anders. Oft kommen sie mit Ihrem "Hilfeschrei" nicht an. Schon die Anzahl der Bücher Deschners lässt auf das schließen, wie "von Furien gejagt" er sich bei seiner Jagd in der historischen Geschichte gefühlt haben mag.

Gerade in der bisherigen Sicht eines Dawkins, eines Kants, und wie die geisteswissenschaftlichen Größen alle heißen, wie sie die Bibel sehen, ist Deschners Werk das logische Bindeglied. Das war nötig war, um das Verkehrte von der Welt zu schaffen.
Er hat "verurteilt". Er schuf damit eine Grenze.

Mit unter dem Teppich kehren, wie es die "Geistesgrößen" Karl Barth und andere machten, folgte eine wüstere Analyse und danach - ein Gebet: Jetzt vergessen wir das alles Gesagte und machen in alter Form weiter

Auch da musste man irgendwie durch ...

Ich habe nicht alle Bücher Deschners gelesen. Nur im Schnellleseverfahren brauchte ich hier und da mal in der Bibliothek das Eine oder Andere. Alles zu lesen, ist wie bei jedem Schwarzbuch, oder was es sonst noch in der Richtung alles geben mag, einfach grauenvoll. Trotzdem entspricht es der Historik.

Deschner beschreibt indirekt das Problem einer verkehrten Ausbildung. Die gleich verkehrte Ausbildung, wie im Judentum, machte man im Christentum beim globalen Verurteilen der Pharisäer, der Schriftgelehrten. Sie schufen die guten Seiten der Lehre. Die bildlichen Vergleiche der Sprache, z.B. [schearim] Werte oder Böcke, ließen schon mal Sündenböcke entstehen. Erst kamen manche nicht mit. Zwei gleiche Wörter anders denken - wow! Dann lehrten die Wüsten, welche die Sündenbockregeln nicht kannten auch noch verkehrt zu urteilten. Da folgten die verhungernden und verblutenden Opfertiere, die gar nichts brachten. Und, man wollte partout (trotz heftigstes Prophetenwettern) die Werte nicht nehmen ...

Die Folgen beschreibt Karl-Heinz Deschner.
Es musste sich einer mal die Arbeit machen.
Wie selbst die Histroker zugeben: Es hat viel. viel Mühe dazu gegeben .

Heulen, liebe Magdalena61, sollten wir wegen was Anderem:
Die große Masse der Bevölkerung, sowohl Gelehrte als auch das einfache Volk, sind nicht bereit die "Karl'schen Line" loszulassen (Karl der Große, Karl Barth, etc.) und bei "Null" zu beginnen, wie bei Epheser, ephes as, Null nun. Alles ist versandet ...wie geht es richtig weiter?

[Janina]

Seinen Erfolg verdankte Deschner der Enttäuschung und Kirchenverdrossenheit der Bürger.

Ich habe gelesen, sein Werk wäre sorgfältig recherchiert und historisch korrekt. Stimmt das?
Wahrheit muss ja nicht schön sein.
Damit hätte er genau den Job gemacht, den wir alle vernachlässigt haben: Selbstkritik üben.
Kann man ihm das vorwerfen?

[Martinus]

Seinen Erfolg verdankte Deschner der Enttäuschung und Kirchenverdrossenheit der Bürger.

Ich habe gelesen, sein Werk wäre sorgfältig recherchiert und historisch korrekt. ....

Eben, der böse Junge hat die Wahrheit gesagt. Glück hat er gehabt das er nicht früher geboren wurde. Er hätte sich in den Zeiten des mächtigen Klerus schnell in Rauch aufgelöst.