Aberglaube im 21. Jahrhundert

Alternative Heilmethoden, Astrologie, Numerologie, Tarot...
Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#381 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Sa 11. Apr 2015, 15:59

Sorry, die Klagen kamen bezüglich der Evangelischen Kirche.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#382 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 11. Apr 2015, 16:22

Zeus hat geschrieben:Bei Pfarrern der RKK kann man wohl kaum von Feigheit sprechen, denn Abweichlern von der offiziellen Lehre laufen Gefahr, ihren Job zu verlieren.
Da muss die RKK lernen, differenziert zu sein. - Einerseits hat die RKK Bedenken, dass ihre Amtsträger ohne Netz und doppelten Boden irgendwelche Sprüche im Namen der Kirche loslassen - andererseits muss die RKK immer wieder überprüfen, ob die bestehenden Regeln wirklich gut sind. - Mal liegt es an den "Sprüchen", mal liegt es an den Regeln - bei gutem Willen wird man (heute) zu einem Konsens kommen können.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#383 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Sa 11. Apr 2015, 16:31

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Bei Pfarrern der RKK kann man wohl kaum von Feigheit sprechen, denn Abweichlern von der offiziellen Lehre laufen Gefahr, ihren Job zu verlieren.
Da muss die RKK lernen, differenziert zu sein.
Das kannste ihr mal sagen :D
closs hat geschrieben:Einerseits hat die RKK Bedenken, dass ihre Amtsträger ohne Netz und doppelten Boden irgendwelche Sprüche im Namen der Kirche loslassen - andererseits muss die RKK immer wieder überprüfen, ob die bestehenden Regeln wirklich gut sind. - Mal liegt es an den "Sprüchen", mal liegt es an den Regeln - bei gutem Willen wird man (heute) zu einem Konsens kommen können.
Hat die RKK jemals ein Dogma widerrufen?
Sogar das kanibalistische Voodoo (alias Eucharistieverständnis von der Transsubstanziation) gehört immer noch zur offiziellen Lehre der RKK. :(
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#384 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 11. Apr 2015, 17:13

Zeus hat geschrieben:Hat die RKK jemals ein Dogma widerrufen?
Meines Wissens nicht (wenn das überhaupt geht) - hat sich das von Dir genannte Abweichlertum auf ein Dogma bezogen?

Zeus hat geschrieben:Sogar das kanibalistische Voodoo (alias Eucharistieverständnis von der Transsubstanziation) gehört immer noch zur offiziellen Lehre der RKK.
Das hast Du nicht verstanden - auch die RKK weiß, dass die Hostie kein Fleisch ist und Wein kein Blut ist.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#385 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Sa 11. Apr 2015, 17:43

Zeus hat geschrieben:Hat die RKK jemals ein Dogma widerrufen?
closs hat geschrieben:Meines Wissens nicht (wenn das überhaupt geht)
QED
closs hat geschrieben:hat sich das von Dir genannte Abweichlertum auf ein Dogma bezogen?
Weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Es geht nur darum, dass die RKK herzlich wenig oder gar keine Flexibilität (oder wie du sagtest "guten Willen") in der Vergangenheit gezeigt hat und auch heute nicht vorweist.
Zeus hat geschrieben:Sogar das kanibalistische Voodoo (alias Eucharistieverständnis von der Transsubstanziation) gehört immer noch zur offiziellen Lehre der RKK.
closs hat geschrieben:Das hast Du nicht verstanden - auch die RKK weiß, dass die Hostie kein Fleisch ist und Wein kein Blut ist.
Im Konzil von Trient[8] wird die Lehre des IV. Laterankonzils und die Lehre der hochscholastischen Theologie bekräftigt:
„Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Transsubstantiation
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#386 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 11. Apr 2015, 18:41

closs hat geschrieben: Das hast Du nicht verstanden - auch die RKK weiß, dass die Hostie kein Fleisch ist und Wein kein Blut ist.
Und warum macht sie dann ein Dogma daraus?
Die Transsubstantiation steht ja gerade im Widerspruch zu einer symbolischen Auslegung.
Die Kirche besteht immer noch auf der Wesensverwandlung, obwohl nicht mal der Stellvertreter Christi auf Erden den Unterschied erkennen kann.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#387 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Halman » Sa 11. Apr 2015, 19:18

Faransil hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: In Nicäa wurden scließlich die Grundlegeln der christlichen Lehre festgelegt und das Christentum als Staatsreligion erklärt.

Die weitere Ausbreitung des Christentums beruht zum größten Teil auf Eroberung und damit einhergehender Zwangschristianisierung.
Beides ist natürlich historisch völlig falsch
Quark.
Beides hist historisch gesichert. Kannst du auch mehr, als Gegenteile zu behaupten und damit unnötige Sätze zu produzieren?
Im Konzil von Nicäa wurde der Katholizismus niemals zur Staatsreligion erklärt. Ein Historiker erklärte mir auf meine Bitte:
Unter Theodosius I. wurde das Christentum dann Ende des 4. Jahrhunderts 380 zur Staatsreligion ...
QUELLE
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#388 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Sa 11. Apr 2015, 19:29

sven23 hat geschrieben:obwohl nicht mal der Stellvertreter Christi auf Erden den Unterschied erkennen kann.
*lach - na immerhin schon mal ein Fortschritt.

Dabei habe ich mir - trotz ur-evangelischen Ursprungs - sogar eingebildet, in einem lichten Moment das mit der Transsubstantiation mal plötzlich verstanden zu haben. Es geht, wie Du sagst, nicht um Symbolisierung. Sondern, wie es heißt, um "Vergegenwärtigung".

Und als Theatermensch weiß ich, was Vergegenwärtigung ist. Jeder Schauspieler muss das leisten können: er hält ein Stück Holz in der Hand und muss damit spielen, als sei es ein lebendiges Wickelbaby. Und die Zuschauer sehen dann irgendwann dieses Wickelbaby in dem Stück Holz. Sie sehen nicht mehr die Materie, sondern eben "die Substanz", also das, was das Wesen des Wickelbabys ausmacht, weil der Schauspieler es wie ein reales Baby behandelt.

Bei Wikipedia steht:

Wikipedia hat geschrieben:Die Substanz (griechisch οὐσία) ist im aristotelischen Sinne das an sich selbst nicht sinnlich wahrnehmbare Wesen eines Dinges. Die im Blick stehende Wandlung bei der Eucharistie soll eine wirkliche Wandlung sein und betrifft nicht die sinnlich wahrnehmbaren Akzidentien
http://de.wikipedia.org/wiki/Transsubstantiation
Das kann ich halbwegs verstehen.
Ich kann sogar nachvollziehen, dass Benedictus das nicht aufgeben konnte, weil die Vergegenwärtigung mehr ist als eine Symbolbildung.
Das scheint mir im Prinzip ein Vorzug der Katholischen Kirche zu sein, dass sie historische Ereignisse möglicherweise in existentielle umzuwandeln und im Geiste ihren Ablauf zu vergegenwärtigen sucht.

Nichtsdestotrotz bin ich persönlich auch in der evangelischen Kirche komplett gegen das Abendmahl. Ab einem bestimmten Alter habe ich das als eine so groteske Zumutung empfunden, an einer Leiche zu knabbern, dass ich das Abendmahl nicht mehr genommen habe.
Eine Lösung also sehe ich nicht darin, dass beide Kirchen gemeinsam das Abendmahl begehen, sondern dass beide auf Assoziationen an Leichnam und Menschenblut konsequent verzichten.
Merkwürdigerweise stellte ich fest, dass auch innerkirchlich diese Empfindlichkeiten mitunter existieren und manche das Gedenken ganz anders gestalten, fernab allen ekligen Kultes.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#389 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Sa 11. Apr 2015, 19:57

Thema abgetrennt: Parusieverzögerung
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#390 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von barbara » Sa 11. Apr 2015, 20:33

sven23 hat geschrieben:Zur Zeit wird in Afrika wieder Jagd auf Albinos gemacht. Einem Aberglauben zufolge sollen Köperteile von Albinos Glück bringen. Ein vollständig verwerteter Körper bringt bis zu 70.000 €.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/jag ... -1.2391951

Warum ist Aberglaube so schwer auszurotten?

Die bessere Frage wäre: warum ist Menschenjagd so schwer auszurotten?

gruss, barbara

Antworten