Erklärt Einstein die Gravitation?

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klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
ThomasM
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#71 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von ThomasM » Mo 9. Mär 2015, 14:51

Pluto hat geschrieben: Alles was sich auf der linken Seite der Gleichung befindet, beschreibt die Krümmung der Raum-Zeit. Alles was sich rechts befindet, beschreibt die aus der Krümmung entstehende Beschleunigung (Kraft).
Ist ja auch eine verallgemeinerte Form der Gleichung F = m a
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#72 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 15:14

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Alles was sich auf der linken Seite der Gleichung befindet, beschreibt die Krümmung der Raum-Zeit. Alles was sich rechts befindet, beschreibt die aus der Krümmung entstehende Beschleunigung (Kraft).
Ist ja auch eine verallgemeinerte Form der Gleichung F = m a
Schon. Allerdings verliert man dann den Blick für die Details.
Mich interessiert der Term Λ am meisten. Dieser kann positiv oder negativ sein. Negativ würde eine beschleunigte Kontraktion ds Universums bedeuten (Big Crunch). Positiv, hingegen eine (exponentielle) Beschleunigung der Expansion des Universums, bis irgendwann nichts mehr da ist, weil alles entweder verdampft oder hinter dem Horizont des Sichtbaren verschwunden ist.

Was passiert dann? Kann die Quantenphysik hier mit einer Erklärung helfen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#73 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von ThomasM » Mo 9. Mär 2015, 15:31

Pluto hat geschrieben: Positiv, hingegen eine (exponentielle) Beschleunigung der Expansion des Universums, bis irgendwann nichts mehr da ist, weil alles entweder verdampft oder hinter dem Horizont des Sichtbaren verschwunden ist.

Was passiert dann? Kann die Quantenphysik hier mit einer Erklärung helfen?
Nicht die Quantenphysik an sich, höchstens vielleicht spezielle Modelle des Multiversums, die dann die Quantengravitation enthalten.
Aber ein mögliches Modell ist auch die große Ödnis, d.h. die Beschleunigung reißt alles auseinander, am Schluss auch den letzten Atomkern. Es bleibt nichts außer gleichverteilte Energie.

Dauert aber noch eine Weile.
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#74 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Halman » Mo 9. Mär 2015, 15:52

Pluto hat geschrieben:Am Ereignishorizont brechen alle bekannten physikalischen Gesetze zusammen. Deshalb kann über die von Innen nach Außen gerichtete Kraft überhaupt nichts ausgesagt werden. Die Linearität der Physik stößt hier an ihre Grenzen.
Bis Du dir da wirklich sicher? Vielleicht spielst Du auf die Schwarzschildkoordinaten an. In diesen dauert es unendlich lange Zeit, bis ein Probekörper den Ereignishorizont (EH) passiert. In Eddington-Finkelstein- und Kruskalkoordinaten (meines Wissens ebenfalls "klassische" Lösungen gem. der ART) fällt ein Probekörper jedoch in endlicher Zeit in die Singularität (bzw. in das vollständig kollabierte Massezentrum). Diese können laut dem, was ich den Erklärungen eines Physikers entnommen habe, auch den Bereich hinter den EH beschreiben (s. Animation).
Bild
BildMore about the Schwarzschild Geometry
Diesbezüglich verweise ich auf die Erklärungen in #5, #24 und #312.

Pluto hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Denn deine Antwort, lieber Pluto, betrifft beispielsweise unendlich kleine SL in Richtung der Planckgröße und des Planckvolumens gehend.
Nein. Sie betrifft alles Systeme wo extreme Gravitation entsteht. Da versagt die gegenwärtige klassische Physik weil Quanten-Effekte sich hier auf Makro-Ebene bemerkbar machen.
Das ist in der Tat ein großes Problem. Da gibt es inzwischen Lösungsansätze. Such Dir ein Modell aus? ;)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#75 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Zeus » Mo 9. Mär 2015, 15:54

Pluto hat geschrieben:Ohne den Energie-Impuls-Tensor (T) ist G/c^4 nichts weiter als eine Konstante.
Und MIT dem Energie-Impuls-Tensor (T) ist G/c^4 nichts weiter als ein Faktor. :D
Pluto hat geschrieben:In der Formel steht ja auch die Zahl Ï€, aber kein Mensch kommt auf die Idee darin die Formel für die Fläche eines Kreises zu vermuten.
Schade, ich hatte schon an die Formel für den UMFANG eines Kreises gedacht. :( :lol:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#76 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von seeadler » Mo 9. Mär 2015, 18:54

Zeus, wenn du dich weniger lustig machen, also amüsieren würdest, hättest du eventuell längst erkannt, dass Thomas in seinem Beitrag in der letzten Seite sehr gut alle Aspekte erklärt hat, um die es mir ging. Vielleicht hättest du das ja auch hinbekommen, wenn du dich weniger amüsieren würdest?. Aber ich denke, in dem Gebiet weiß einfach auch Thomas mehr als du. Aber es gibt nun mal immer Menschen, die nicht zugeben können, dass sie davon keine Ahnung haben. Um das zu kaschieren wird der Frager eben lächerlich gemacht.

Wie gesagt es ist bedauerlich, offenbar muss es immer irgend welche Darksides in einem solchen Forum geben Hattest du eigentlich meine Formel m v³ / 8 pi a verstanden? Ich fürchte nicht. Darum weißt du auch nichts mit c^4/G ( 8 pi) anzufangen.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#77 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von seeadler » Mo 9. Mär 2015, 19:02

ThomasM hat geschrieben:Beachte den Unterschied zwischen spezieller und allgemeiner Relativitätstheorie.

Die spezielle Relativitätstheorie redet von der relativistischen Masse und Energie. Diese Größen sind definiert in einem nicht-beschleunigten Bezugssystem,. Also einem ohne Gravitationskraft, also ohne Krümmung. Krümmung kommt da nicht vor.
Diese relativistischen Effekte sind "virtuell", also keine Eigenschaft der Objekte an sich. Weswegen ja Physiker z.B. immer mit der "Ruhemasse" arbeiten.

Hast du eine Gravitationskraft, dann hast du auch eine Krümmung. Dann bist du aber nicht mehr in einem Koordinatensystem mit "nur" noch einer Geschwindigkeit in Bezug auf ein anderes. Deine Koordinatentransformationen werden komplizierter.
Die relativistischen Effekte kommen immer noch vor, sind aber in den komplexen Formeln der ART versteckt.
Eine Beschleunigung (Auswirkung der Kraft bzw. der Krümmung) ist tatsächlich real, ist ja auch messbar.

Danke dafür, Thomas,

und auch für
ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Alles was sich auf der linken Seite der Gleichung befindet, beschreibt die Krümmung der Raum-Zeit. Alles was sich rechts befindet, beschreibt die aus der Krümmung entstehende Beschleunigung (Kraft).
Ist ja auch eine verallgemeinerte Form der Gleichung F = m a

genau darauf wollte ich hinaus

und danke auch Pluto für deine ergänzenden Beiträge, insbesonders :
Pluto hat geschrieben:Bild

Alles was sich auf der linken Seite der Gleichung befindet, beschreibt die Krümmung der Raum-Zeit. Alles was sich rechts befindet, beschreibt die aus der Krümmung entstehende Beschleunigung (Kraft).
Laienhaft ausgedrückt: Die Masse sagt der Raum-Zeit wie sie sich krümmen soll, und die Krümmung sagt der Masse wie sie sich zu bewegen hat.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#78 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 19:10

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Am Ereignishorizont brechen alle bekannten physikalischen Gesetze zusammen. Deshalb kann über die von Innen nach Außen gerichtete Kraft überhaupt nichts ausgesagt werden. Die Linearität der Physik stößt hier an ihre Grenzen.
Bis Du dir da wirklich sicher?
Ja. Inzwischen sind die Arbeiten von Karl Schwarzschild 100 Jahre alt, und aus heutiger Sicht nicht mehr haltbar.
Auch du sagst weiter unten selbst es sei ein großes Problem... ;)

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sie betrifft alles Systeme wo extreme Gravitation entsteht. Da versagt die gegenwärtige klassische Physik weil Quanten-Effekte sich hier auf Makro-Ebene bemerkbar machen.
Das ist in der Tat ein großes Problem. Da gibt es inzwischen Lösungsansätze. Such Dir ein Modell aus? ;)
Gerne...
Ich nehme mal die "de Sitter Blase". :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#79 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 19:15

Zeus hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ohne den Energie-Impuls-Tensor (T) ist G/c^4 nichts weiter als eine Konstante.
Und MIT dem Energie-Impuls-Tensor (T) ist G/c^4 nichts weiter als ein Faktor. :D
Pluto hat geschrieben:In der Formel steht ja auch die Zahl Ï€, aber kein Mensch kommt auf die Idee darin die Formel für die Fläche eines Kreises zu vermuten.
Schade, ich hatte schon an die Formel für den UMFANG eines Kreises gedacht. :( :lol:
8Ï€/c^4 erinnert irgendwie an einen Kreis in vier Dimensionen. :oops:
Nur was macht man mit dem Faktor G*Tμν.

Das ist natürlich ironisch gemeint, aber nicht unbedingt weniger richtig als die Vermutung, darin stecke der Kehrwert der Planck Kraft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#80 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Zeus » Mo 9. Mär 2015, 21:15

seeadler hat geschrieben:Zeus, wenn du dich weniger lustig machen, also amüsieren würdest, hättest du eventuell längst erkannt, dass Thomas in seinem Beitrag in der letzten Seite sehr gut alle Aspekte erklärt hat, um die es mir ging.
Das freut mich außerordentlich. :D
seeadler hat geschrieben:Um das zu kaschieren wird der Frager eben lächerlich gemacht.
Wenn es doch bloß beim Fragen geblieben wäre. :(
Du hast ganz einfach zu viel Mist geschrieben.
Klick auf die Links und informiere dich:
Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das Vermengen verschiedener Modelle führt zur Verwirrung.
Nicht nur das. Es führt zu absurder Argumentation.
Halman hat geschrieben:Diese lässt sich vermeiden, indem man Klarheit darüber gewinnt, welches theoretische Modell in der Diskussion zugrundelegt wird.
Hierbei spielt der Geltungsrahmen der Theorie (also ihre Anwendbarkeit) die entscheidene Rolle.
seeadler hat geschrieben:Wie gesagt es ist bedauerlich, offenbar muss es immer irgend welche Darksides in einem solchen Forum geben Hattest du eigentlich meine Formel m v³ / 8 pi a verstanden? Ich fürchte nicht. Darum weißt du auch nichts mit c^4/G ( 8 pi) anzufangen.
Darauf hat dir Pluto schon geantwortet. Hast du Pluto nicht verstanden?
Zur Vertiefung von Plutos Erklärung:
Nach deiner Methode würde man in BLUMENTOPFERDE PFERDE finden, gelle? :mrgreen:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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