Anton B. hat geschrieben:
Insbesondere die Beiträge Junkers zur Wissenschaftstheorie finde ich aus mehrerlei Sicht witzig. Er publiziert bei W+W wissenschaftlich verbrämte Beiträge, geht aber dem Diskurs im wissenschaftlichen Umfeld (wo seine Arbeiten gar nicht wahrgenommen werden, aber kritisch durchleuchtet werden könnten) aus dem Wege.
Das ist nichts besonderes bei Junker, das ist der Ansatz bei W+W.
Formuliere sachlich, mit Kenntnis und unter Benutzung der wissenschaftlichen Stichwörter, schreibe möglichst viel Korrektes und ergänze das durch unterschwellig veränderte Methodik.
Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich immer so auf der Methodik herumreite.
W+W zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Methodik verändern wollen. Kurz gesagt ergänzen sie die naturwissenschaftliche Methode um ein Primat biblischer Interpretationen. Das heisst, das Verständnis von W+W zur Bibel kommt zuerst und es werden nur die Ergebnisse anerkannt, die diesem Primat entsprechen. Wenn es kein einziges Ergebnis gibt, das dem entspricht (wie bei der Geologie), dann sagt man eben, dass das Thema noch offen ist.
Da ist es kein Wunder, dass die Argumente im wissenschaftlichen Umfeld nicht wahrgenommen werden. Aber darum geht es W+W ja auch gar nicht. Die wollen nicht wissenschaftlich anerkannt werden, die wollen ihre Geldgeber zufrieden stellen. Und das sind Spender in Gemeinden, vor allem in freikirchlichen Gemeinden.
Diese Menschen haben im allgemeinen keine oder nur geringfügige naturwissenschaftliche Ausbildung. Daher bemerken sie die oft nur unterschwellig und nebenbei vorgetragene Änderung der Methodik nicht, sondern nehmen lediglich die Sachlichkeit der Argumentation wahr. Und wundern sich dann, warum die normalen Wissenschaftler nicht reagieren. Oder sehen diese halt als die gottlosen Atheisten, wie Flavius das tut.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.