seeadler hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Stimmt, ich hatte geschrieben: Die Beschleunigung nimmt bis zum Erdkern zu und ist dort am Größten und verlangsamt sich erst wieder, wenn die frei fallende Testmasse nach "oben" fällt.
Jetzt sehe ich meinen Fehler: Infolge kontinuierlicher Beschleunigung nimmt die Geschwindigkeit bis zum Erdkern zu. Da ist mir ein begrifflicher Fehler in der Formulierung unterlaufen, weil ich die Geschwindigkeitsänderung im Sinn hatte.
ich wage ja gar nicht, dich zu korrigieren, aufgrund deines enormen Könnens.
Da mache Dir mal keine Sorgen

, mir ist einfach ein peinlicher Fehler unterlaufen. Solche Fehler begehe ich unbewusst (ich denke, dies ist typisch für menschliche Fehler). Tatsächlich wollte ich meinen Satz zuerst zitieren, um zu zeigen, dass ich doch alles richtig gemacht hätte und erst dann ist der Groschen gefallen. Die eigenen Fehler sehe ich i.d.R. nicht, aber vermutlich bin ich mit dieser Wahrnehmung nicht ganz allein auf der Welt.
Wenn man bei meinen falschen Satz das Wort
Beschleunigung mit
Geschwindigkeit ersetzt, dann ist er richtig.
seeadler hat geschrieben:Aber ich denke, dies ist auch falsch

Denn die Beschleunigung nimmt zum Erdkern hin ab und hat nachher dann wenn ich das richtig verstehe auch keinen Einfluss mehr auf den frei fallende Körper, weil dessen Geschwindigkeit bereits größer ist, als die, die er aufgrund der dort vorherrschenden Beschleunigung haben müsste.
Richtig, die Beschleunigung nimmt ab (wie Zeus logisch einleuchtend erklärte). Die Geschwindigkeit erreicht im Erdkern ihr Maximum und die Beschleunigung ihr Minimun von 0. Doch danach erfolgt eine "negative Beschleunigung" relativ zur Erde. Obgleich diese Ausdrucksweise durchaus problematisch ist. Meine Verwendung des Beschleunigungs-Begriffes war unglücklich gewählt, schließlich sprechen wir hier über eine frei schwebene Testmasse, auf die keinerlei Kraft einwirkt. Wenn dies nicht der Fall ist, sondern nur die Scheinkraft der Gravitation (Krümmung der Raumzeit) die Bewegung diktiert, dann ist es wohl besser, nicht von Beschleunigung zu sprechen, sondern einfach von Geschwindigkeitsänderung relativ zur Erde. Diese ist im Erdkern 0, die relative Geschwindigkeit hat ihr Maximum.
seeadler hat geschrieben:Die Geschwindigkeit verändert sich irgendwann nicht mehr auf den Weg nach innen, nachdem sie schon lange vor dem Zentrum seinen Höchstwert erreicht hat.
Nach meiner derzeitigen Ansicht ist die Geschwindigkeit erst im Erdkern am Größten.
seeadler hat geschrieben:Sie würde sich erst wieder reduzieren, nachdem er das Zentrum und noch ein Stück mehr auf der anderen Seite passiert hat.
Richtig, die Geschwindigkeit relativ zur Erde reduziert sich. Doch sie erreicht ihr Maximum erst im Erdkern und nicht vorher.
Die Geschwindigkeit ist natürlich relativ zur Erde definiert. Würde man selbst wechselwirkungsfrei fallen, ohne die Erde wahrzunehmen, wäre man schwerelos. Man könnte mit Fug und Recht behaupten, kräftefrei zu schweben. Man selbst würde sich als ruhend wahrnehmen.
seeadler hat geschrieben:Man müsste jetzt im Einzelnen ausrechnen, in welcher Höhe, oder Tiefe der Einfluss der Gravitation für eine Zeit "aussetzt" und auf der Gegenseite im negativen Sinne (bremsend) zu wirken beginnt.
Es ist schon ein Weilchen her, seitdem ich Wheelers Gedankenexperiment in
"Gravitation und Raumzeit" las. Zurzeit ist das Buch verliehen und dies wird auch länger so bleiben (dies liegt daran, dass es
relativ einfach ist).
Zeus hat geschrieben: 
Endlich ist der Groschen gefallen.

Ja, da kann ich über mich selbst lachen.

Ab und an passieren mir solche Sachen. Überspitzt gesagt, bin ich der Typ, der Leuten was über die Quantenmechanik erzählt und den Schlüssel versucht falsch herum zu drehen und dann noch frag, wieso das Schloss hakt.
seeadler hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Zeus hat geschrieben:Endlich ist der Groschen gefallen.
sehe ich trotzdem noch nicht als richtig.... aber ich lasse mich gerne überzeugen
Denn Hallmans Aussage :
Halman hat geschrieben:Infolge kontinuierlicher Beschleunigung nimmt die Geschwindigkeit bis zum Erdkern zu. Da ist mir ein begrifflicher Fehler in der Formulierung unterlaufen, weil ich die Geschwindigkeitsänderung im Sinn hatte.
ist nach wie vor falsch, wenn er diese Aussage als Korrektur anbietet.
Nun, wenn die Geschwindigkeit im Erdkern am Größten ist, dann hat sie vor dem Erdkern noch nicht den größten Wert erreicht, folglich nimmt die Geschwindigkeit bis zum Erdkern zu.
Vor einiger Zeit sprang ein Mensch aus dem Orbit auf die Erde und erreichte dabei durch die Fallbeschleunigung eine enorme Geschwindigkeit. Hätte er seinen Weg als frei fallende, wechselwirkungsfreie Testmasse fortsetzen können, wäre er immer schneller geworden, bis die Beschleunigung im Erdkern 0 beträgt, da hier die maximale Geschwindigkeit erreicht wird.
Wie sich dies quantitativ im Verlauf des freien Falls darstellt, hat uns uns Zeus einleuchtend dargelegt.
Falls mir wieder peinliche Fehler unterlaufen sind, für die ich gegenwärtig blind bin, habe ich nichts dagegen, wenn sie mir vor Augen geführt werden. Auch dies gehört zu den Qualitäten von Diskussionen, auch wenn es zunächst unangenehm ist.
