Ist das Universum eine selbstlaufende Maschine?
Es scheint fast wie ein Naturgesetz:
Je mehr wir von der Arbeitsweise de Naturvorgänge begreifen, desto mehr wird Gott in den Hintergrund gedrängt. Daraus entsteht das moderne Bild des Kosmos als eine Maschine die nicht nur von alleine läuft, sondern sich auch nach seinen eigenen Regeln entwickelt, ganz ohne das Zutun eines Navigators oder Steuermannes. Das ist aus Sicht des Gläubigen eine sehr bedrohliche, ja fatale Entwicklung, denn Gott als Instanz wird dadurch immer mehr zum Lückenbüsser für (noch) Unbekanntes Phänomen, welche an der Zahl immer geringer werden. Für den Ungläubigen ist das nur ein Vorgang der Säkularisierung der Welt.
Oder steckt mehr dahinter?
Woher kommen dann die Kräfte, die die Welt zusammenhalten, und die Entstehung von Galaxien und Planetensystemen nicht nur zulassen, sondern sogar lenken und formen?
Welche Rolle spielt Gott noch in einem solchen System?
Das Universum als Maschine
#1 Das Universum als Maschine
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#2 Re: Das Universum als Maschine
Hi Pluto!
Je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto weniger Raum für anthropozentrische Illusionen.
Autoorganisiertes Boolesches NK- Zufallsnetzwerk.
Je nach Grad der Naivität ... .
Für die gesellschaftliche Zunahme von Selbständigkeit & Eigenverantwortung.
Aus sich selbst. Selbst das 'Nichts' ist als Objekt ein 'Selbst'.
Gott lässt sich nicht mehr denken. Das nun ist der Gott der Philosophen ... .
Cheers,
Lamarck
Pluto hat geschrieben: Ist das Universum eine selbstlaufende Maschine?
Es scheint fast wie ein Naturgesetz:
Je mehr wir von der Arbeitsweise de Naturvorgänge begreifen, desto mehr wird Gott in den Hintergrund gedrängt.
Je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto weniger Raum für anthropozentrische Illusionen.
Pluto hat geschrieben: Daraus entsteht das moderne Bild des Kosmos als eine Maschine die nicht nur von alleine läuft, sondern sich auch nach seinen eigenen Regeln entwickelt, ganz ohne das Zutun eines Navigators oder Steuermannes.
Autoorganisiertes Boolesches NK- Zufallsnetzwerk.
Pluto hat geschrieben: Das ist aus Sicht des Gläubigen eine sehr bedrohliche, ja fatale Entwicklung, denn Gott als Instanz wird dadurch immer mehr zum Lückenbüsser für (noch) Unbekanntes Phänomen, welche an der Zahl immer geringer werden.
Je nach Grad der Naivität ... .
Pluto hat geschrieben: Für den Ungläubigen ist das nur ein Vorgang der Säkularisierung der Welt.
Für die gesellschaftliche Zunahme von Selbständigkeit & Eigenverantwortung.
Pluto hat geschrieben: Oder steckt mehr dahinter?
Woher kommen dann die Kräfte, die die Welt zusammenhalten, und die Entstehung von Galaxien und Planetensystemen nicht nur zulassen, sondern sogar lenken und formen?
Aus sich selbst. Selbst das 'Nichts' ist als Objekt ein 'Selbst'.
Pluto hat geschrieben: Welche Rolle spielt Gott noch in einem solchen System?
Gott lässt sich nicht mehr denken. Das nun ist der Gott der Philosophen ... .
Cheers,
Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.†(Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)
#3 Re: Das Universum als Maschine
Naturwissenschaft ist anthropozentrischer als Religion.Lamarck hat geschrieben:Je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto weniger Raum für anthropozentrische Illusionen.
#4 Re: Das Universum als Maschine
Ja... Aber das versteht doch kein normaler Mensch.Lamarck hat geschrieben:Autoorganisiertes Boolesches NK- Zufallsnetzwerk.
Sorry, ich verstehe nicht den Begriff "Gott der Philosophen". Was meinst du damit.Das nun ist der Gott der Philosophen ... .
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#5 Re: Das Universum als Maschine
Mon closs,closs hat geschrieben:Naturwissenschaft ist anthropozentrischer als Religion.
Naturwissenschaft ist Vieles, aber eines sicher nicht: anthropozentrisch (mit Ausnahme einiger spezifisch auf den Mensch zugeschnittener NW-Disziplinen).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#6 Re: Das Universum als Maschine
closs hat geschrieben:Naturwissenschaft ist anthropozentrischer als Religion.Lamarck hat geschrieben:Je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto weniger Raum für anthropozentrische Illusionen.
Häh?
Es war doch die Naturwissenschaft, die das anthropozentrische Weltbild der Religionen zurechtgerückt hat. Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, auch wenn er manchmal einen in der Krone hat.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#7 Re: Das Universum als Maschine
Dass das aus Selbstsicht zu einem "Häh?" führt, war zu erwarten - zur Erinnerung:sven23 hat geschrieben:Häh?
Der Mensch setzt seine eigene Wahrnehmung (anthropozentrisch) als übereinstimmend mit der Realität und formuliert aus dieser Wahrnehmung (Natur-) Gesetze. Das ist auch ok (irgend etwas MUSS man setzen). - Aber es ist anthropozentrisch.
Der Gegenpol dazu ist das Theozentrische, dass die eigene Wahrnehmung der Realität Gottes unterstellt (welche natürlich AUCH eine Setzung ist - aber sie ist eben nicht anthropozentrisch).
Ich verstehe Dich aus Deiner Logik - es könnte aber genauso umgekehrt sein.sven23 hat geschrieben:Es war doch die Naturwissenschaft, die das anthropozentrische Weltbild der Religionen zurechtgerückt hat.
#8 Re: Das Universum als Maschine
Illusionen sind stets anthropozentrisch, denn meines Wissens ist der Mensch das einzige Wesen, welches sich Illusionen machen kann, und zwar auch Illusionen von der Arbeitsweise der Naturvorgänge, wenn man nämlich davon ausgeht, dass man auf diese Weise jedes Geheimnis lüften könnte. Die Welt, mit all ihren Phänomenen, ist nicht identisch mit dem Gegenstandsbereich der Physik.Lamarck hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Ist das Universum eine selbstlaufende Maschine?
Es scheint fast wie ein Naturgesetz:
Je mehr wir von der Arbeitsweise de Naturvorgänge begreifen, desto mehr wird Gott in den Hintergrund gedrängt.
Je mehr Geheimnisse gelüftet werden, desto weniger Raum für anthropozentrische Illusionen.

Damit vermag man allerdings nur zu beschreiben, wie sich Genome höherer Lebewesen aus chaotischem Verhalten durch Selbstorganisation herausbilden können, und dieses beschreibende Simulationsmodell ist brauchbar, weil damit Vorhersagen über die spontane Bildung von Ordnung in Gen-Regulationssystemen getroffen werden können.Lamarck hat geschrieben:
Autoorganisiertes Boolesches NK- Zufallsnetzwerk.
Damit ist aber nicht erklärt, warum die Vererbung nach diesem Ordnungsprinzip funktioniert? Und danach fragt Pluto ja oben.
Modelle wie dieses beschreiben Prozesse, sie erklären aber nicht, warum mit dem Modell ein natürlicher Prozess beschrieben werden kann?
Das Gravitationsgesetz beschreibt einen Aspekt des Verhaltens von Materie und erklärt damit, wie sie sich unter bestimmten Bedingungen verhält und in Zukunft verhalten wird. Es erklärt aber nicht, warum Materie sich so verhält. Das versuchen wiederum andere Modelle aus der Quantenmechanik, die aber wiederum nicht sich selbst dahingehend erklären können, warum ihre Beschreibungen auf das Beobachtete passen.
Naivität findet sich überall und auch in jeder Wissenschaft.Lamarck hat geschrieben:
Je nach Grad der Naivität ... .
Du glaubst, das Nichts ist ein Objekt?Lamarck hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Oder steckt mehr dahinter?
Woher kommen dann die Kräfte, die die Welt zusammenhalten, und die Entstehung von Galaxien und Planetensystemen nicht nur zulassen, sondern sogar lenken und formen?
Aus sich selbst. Selbst das 'Nichts' ist als Objekt ein 'Selbst'.

Nun lässt sich allerdings ausschließlich der Gott der Philosophen denken, denn sie versucht ihn ja gerade begrifflich exakt zu bestimmen und zu definieren und wahlweise über rein rationale Gottesbeweise zu beweisen oder seine Existenz als unwahrscheinlich zu begründen.Lamarck hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Welche Rolle spielt Gott noch in einem solchen System?
Gott lässt sich nicht mehr denken. Das nun ist der Gott der Philosophen ... .
Theologisch wird Gott eher als das "ganz Andere", eben rational Undenkbare und nicht Erfassbare bestimmt (Karl Barth/Rudolf Bultmann) oder existenzialistisch als "Dasjenige, was uns unbedingt angeht" (Paul Tillich).