Pluto hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Es gibt Tiere die in manchen Bereichen ein höheres Wahrnehmungsvermögen und Sinneskräfte haben, wie eine viel schärfere Sehkraft, ein weitreichender Geruch- und Geschmackssinn. Da sind Tiere dem Menschen sehr oft überlegen. Doch davon abgesehen gibt es im Menschen eine geistige Kraft, die weit über das Tierreich hinaus reicht. Der Mensch versteht geistige Wirklichkeiten, während das Tier nur sinnlich wahrnehmbare Dinge versteht. Der Unterschied liegt im Menschengeist begründet. Es gibt zwei Kategorien von Menschen: die einen erkennen diesen Geist und die anderen verleugnen ihn.
Was du nicht alles wissen willst?

Ganz einfach: durch Beobachtung und eigene Erfahrung, schließlich bin ich ebenfalls ein menschliches Wesen. Die wahre Identität des Menschen ist seine vernunftbegabte Seele, wodurch er eine eigene geistige Welt bildet, die ihn zum Entdecker der Wirklichkeit macht, wie es in Wissenschaft, Kunst und Religion zum Ausdruck kommt. Diese geistige Welt unterscheidet ihn. Das ist zweifellos eine Diskrimierung („
Unterscheidung“) von mir. Ich gehe mal davon aus, dass sich die Wüstenrennmäuse und Schimpansen, die Chinchillas und Nilpferde von mir nicht beleidigt fühlen, wenn ich sachlich unterscheide

Sehr gut hat das 'Abdu'l-Bahá beschrieben:
Gelobt sei Gott! Der Mensch ist immer auf das Höhere hin gerichtet, und sein Trachten geht nach oben; er möchte stets zu einer größeren Welt als der, auf der er lebt, gelangen und zu einem höheren Kreis als dem, in dem er steht, aufsteigen. Das Streben nach Erhöhung ist eines der menschlichen Kennzeichen. Ich bin erstaunt, daß manche Denker in Amerika und Europa sich damit zufrieden geben, der Welt des Tieres nahezukommen und somit Rückschritte zu machen; denn der Zweck des Daseins muß auf Erhöhung gerichtet sein. Wenn man einem von ihnen sagen wollte, er sei ein Tier, so wäre er sehr verletzt und aufgebracht.
Welch ein Unterschied besteht zwischen der menschlichen Welt und der Welt des Tieres, zwischen der Erhöhung des Menschen und der Erniedrigung des Tieres, der Vollkommenheit des Menschen und der Unwissenheit des Tieres, der Erleuchtung des Menschen und dem Unverständnis des Tieres und zwischen der Herrlichkeit des Menschen und der Niedrigkeit des Tieres! Ein zehnjähriges Araberkind kann zwei- oder dreihundert Kamele in der Wüste beaufsichtigen und sie mit seiner Stimme vorwärts oder rückwärts führen. Ein mächtiger Elefant wird von einem schwachen Hindu so gelenkt, daß er ihm in völligem Gehorsam dient. Alle Dinge werden von der Hand des Menschen beherrscht; er kann der Natur Widerstand leisten, während alle anderen Geschöpfe ihre Gefangenen sind; keines kann sich von den Naturgesetzen frei machen. Der Mensch allein kann der Natur widerstehen. Die Schwerkraft zieht alle Körper zur Erdmitte hin; der Mensch entfernt sich durch mechanische Mittel von ihr und segelt in der Luft. Die Natur verbietet dem Menschen, das Meer zu durchkreuzen, aber er baut sich Schiffe und fährt und reist mitten durch die Ozeane, und so weiter; dies ist ein endloses Thema. Zum Beispiel fährt der Mensch mit Hilfe von Motoren über Berge und durch Wüsten, und er sammelt alle Nachrichten aus Ost und West an einem Punkt. All dies widerspricht der Natur. Das Meer in seiner gewaltigen Größe kann nicht um ein Atom von den Naturgesetzen abweichen; die Sonne in all ihrer Pracht kann nicht um eine Nadelspitze von den Gesetzen abgehen und kann niemals die Seinsweisen, die Stufe, die Eigenschaften, das Leben und die Natur des Menschen verstehen.
Welches ist denn die Kraft in diesem kleinen menschlichen Körper, die dies alles umfaßt? Was ist diese beherrschende Kraft, mit der sich der Mensch alle Dinge unterwirft?
geistigenahrung.org: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier
Schön, dass du dich den Tieren so überlegen fühlst. Der Ursprung dieses falschen Dekens liegt in der Tatsache, dass der Mensch seit rund 50'000 Jahren an der Spitze der Nahrungskette steht.
Damit bestätigst Du selbst, dass der Mensch wirklich überlegen ist. Es gibt eine große Kette des Seins (
great chain of being) und da gibt es zwischen dem Reich des Menschen und dem Reich des Tieres einen Unterschied der Bewusstseinsentwicklung, den wir einen himmelweiten Unterschied nennen können. Dadurch hat der Mensch zugleich eine sehr große Verantwortung. Ken Wilber beschreibt es sehr gut, wenn er sagt, dass der Mensch bewusstseinsmäßig
zwischen den Tieren und den Göttern steht bzw. sich auf dem Weg vom
animalischen zum kosmischen Bewusstsein befindet. Damit steht er in einer philosophischen Tradition, die bis auf Platon zurückreicht, der von einer Hierarchie des Seins ausging.
Pluto hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:„Die Seele ist eine gewisse vernunftbegabte Substanz, die dazu da ist, den Leib zu beherrschen“ (De Quant. animae)
So sagte es Augustinus.
Vor wie vielen Jahrhunderten?
Lebst du gerne in er Vergangenheit?
Die Wahrheit bleibt immer wahr.
Das ist ein trauriger Irrtum, insbesondere der Religionen, der zur Ausrottung vieler Tiere führte und immer noch führt.
Der Mensch kommt aufgrund seiner geistigen Überlegenheit am
Dominium terrae (lat. für „Herrschaft über die Erde“) nicht vorbei. Der Mensch ist dazu bestimmt Herrschaft auszuüben, was schon mit unsrer Sprache beginnt, denn das, was wir sagen, hat Auswirkungen, nicht nur im natürlichen und zwischenmenschlichen, sondern auch im geistlichen Bereich. Unsre Worte können ein Tor des Lichts oder der Dunkelheit sein, wir können eine lebengebende Sprache, eine Sprache des Lebens oder des Todes sprechen, wir können Menschen mit unsren Worten aufrichten oder hinrichten, das Beste und Edelste oder das Schlechteste und Niedrigste in ihnen hervor rufen und bestärken, Worte können heilen und verletzen, Vertrauen erwecken, Hoffnung bestärken, Glauben beschwören oder Misstrauen und Angst säen. Sobald wir das Wort ergreifen, üben wir bereits Herrschaft aus. Das zeigt die geistige Wirklichkeit des Menschen. Wir sprechen vom Menschen, als dem „
Lebewesen mit Sprache“ bzw. „
vernunftbegabtes Lebewesen“(
zÅon logon echon | ζῷον λόγον ἔχον), was ihn dazu befähigt die Dinge zu benennen. Wir können Gutes/Gerechtes und Schlechtes/Ungerechtes benennen. Die Sprachfähigkeit ist darum die Grundlage für jede Sinnreflexion und Erkenntnisfähigkeit.
Schon in der antiken Philosophie hatte man festgestellt, dass der Mensch offenbar das einzig bekannte sprachbegabte Vernunft- und Verstandeswesen ist, das die Voraussetzungen für eine Sinnreflexion vorweisen kann. Als vernünftiges Wesen (zoon logon echon) und als soziales Wesen (zoon politikon) verwirklicht sich der Mensch durch seine Lebenspraxis. Der Mensch soll sich laut Aristoteles zunächst als Mensch durch die Sprache (logos) und in Gemeinschaft mit anderen Menschen (politikos) verwirklichen (Politik 1253a, 7-10), bevor er ein göttliches Leben (bios theios) erreichen kann. Die Übertragung in das Lateinische als animal rationale findet sich in verschiedenen römischen Schriften, so z. B. bei Seneca in Epistulae morales ad Lucilium (rationale enim animal est homo – „denn der Mensch ist ein vernünftiges Lebewesen“; 41,8).
Wikipedia
Der katholische Theologe Johannes Hartl hat darüber einen hervorragenden Vortrag gehalten, denn im Judentum, Christentum und Islam haben Worte und Sprache einen absolut zentralen Stellenwert. Jesus Christus wird von Christen nicht ganz grundlos
das Wort Gottes genannt, was gar nicht so selbstverständlich ist, denn in anderen spirituellen Traditionen hat das Schweigen und die stille Versenkung den höchsten Stellenwert, in vielen östlichen Philosophien und Religionen, beispielsweise im Zen-Buddhismus, wird dem Wort und dem begrifflichen Denken eher misstraut.
Im sehr deutlichen Kontrast dazu steht das Wort bei Christen im Zentrum
„Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst. Von Anfang an war es bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen; nichts ist ohne das Wort entstanden. In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen. “ ~ Johannes 1, Hoffnung für alle
In der östlichen Weisheitslehre gibt es jedoch die Idee, dass die Welt durch Klang entstanden ist:
Nada Brahma, die Welt ist Klang (Joachim Ernst Berendt) und das ist ein sehr ähnliches Verständnis. Die Sprache, das Wort und der Klang spielen eine zentrale Rolle in der geistigen Wirklichkeit des Menschen. Die Hermetik spricht in diesem Zusammenhang vom
Gesetz der Schwingung. Ein alter hermetischer Schriftsteller sagte:
„Wer das Prinzip der Schwingung versteht, der hat wahrhaft das Zepter der Macht erlangt.“ tatsächlich bedienen wir uns dieses Prinzips mit jedem einzelnen Sprachakt, denn jedes Wort repräsentiert eine bestimmte Schwingung.
Shalom aleichem; „Friede sei mit Dir/Euch“ 