Die Krim - Annexion oder Sezession?

Politik und Weltgeschehen
Antworten
Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#1 Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Halman » Do 24. Nov 2016, 22:40

Thema abgetrennt aus Präsident Trump


Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Ich habe die Debatten über die Krim eigentlich satt und schon zu Hauf geführt. Auch die Standpunkte von Scholl-Latour sind mir alle bekannt doch rechtlich einfach nicht haltbar. Die völkerrechtswidrige Annexion ist die erste gewaltsame Grenzverschiebung eines Staates in Europa nach dem zweiten Weltkrieg.
Von welcher völkerrechtswidrige Annexion sprichst Du?
Von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim natürlich.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 84464.html
Deine Aussage steht im Widerspruch zu dem von Dir verlinkten Artikel. Genau auf diese Argumenation Reinhard Merkel bezog ich mich ja.

Azathoth hat geschrieben:Nicht das Militär eines anderen / fremden Landes hat zu entscheiden, wann und wo ein Referendum im eigenen Land stattfindet. Daher war dieses sowie alles danach weder völkerrechtlich in Ordnung noch weiter legal. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren, du redest hier an ausschlaggebenden Sachverhalten vorbei.
Ja, die russische Militärpräzens verstieß gegen Art. 2, Abs. 4 der Charta der UN. Die Situation der Krim ist kompliziert, weil das Recht auf Selbstbestimmung der Völker hier im Konflikt mit der Unteilbarkeit des Staatsgebietes steht. Vor diesem Hintergrund von einer Annexion zu sprechen, halte ich für unangebracht, weil das Recht Bevölkerung der Krim auf Selbstbestimmung gewahrt wurde.
Außerdem wird mit zweierlei Maß gewertet. Das Zustandekommen Beschlüsse des Kiewer Parlaments war sicher nicht frei. Die Abstimmung folgte auf die Stürmung des Parlaments durch bewaffnete Kräfte.

Ist die bekannt, wie es überhaupt dazu kam, dass die Krim ein Teil der Urkaine wurde? Sie wurde am 29.02.1954 von Nikita Chruschtschow „verschenkt“. War dies im Einklang mit dem Völkerrecht?

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gleichwohl muss ich einräumen, dass Russland eine Missachtung der territorialen Integrität vorzuwerfen ist. Dies macht aus der Sezession aber noch keine Annexion, denn die völkerrechtswidrige Militärpräsenz ist kein gewaltsamer Landraub.
Das stimmt, der gewaltsame Landraub erfolgte durch das von der völkerrechtswidrigen russischen Militärpräsenz erzwungene Referendum.
Die verzerrst die Zusammenhänge. Das Referendum entsprach dem Willen des krimschen Volkes.

Azathoth hat geschrieben:Man stelle sich vor russisches Militär würde bei uns einmarschieren und einen Volksentscheid durchführen trotz Widerstand unserer Regierung. Ganz egal was am Ende des Volksentscheides als Ergebnis herauskommen würde, es wäre gewaltsamer Landraub dann wenn anschließend Teile unseres Landes aus Deutschland wegfallen.
Die russischen Soldaten erzwangen kein Referendum gegen den Willen des Volkes, sondern sorgten dafür, dass die ukainischen Soldaten in ihren Kasernen blieben und das Referendum überhaupt durchgeführt werden konnte.
"Wir sind das Volk!", riefen die Deutschen in der DDR. Und dass die Wiedervereinigung überhaupt möglich war, haben wir auch ganz entscheidend der UdSSR zu verdanken. Daher sollten wir mit Begriffen wie Annexion etwas besonnener umgehen.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Diplomatie als auch einen Dialog hätte es auch mit Clinton gegeben. Wenn Clinton in Bezug auf Russland von Krieg gesprochen hat, dann im Kontext immer von einem Cyberkrieg. Und diese finden schon lange statt, allein: Sie hat es auch ausgesprochen.
Dass sie dies klar ausgesprochen hat, ist sicher zeitgemäß. Doch ist Dir die Brisanz ihrer Worte klar geworden? Folgt daraus nicht, wäre sie Präsidentin geweorden, dass die Untat eines ausgezeichneten Hackers voreilig Russland in die Schuhe geschoben werden könnte
Nein.
Denn diese Möglichkeit gibt es schon seit Jahren und wurde auch schon mehrmals umgesetzt. Immer wieder beschuldigen sich Russland und Amerika gegenseitig über virtuelle Aktivitäten des anderen. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten und redest von Kriege um die es bei Clinton nie ging während du unterschlägst dass es sich nur im Cyberkriege handelte.
Hast Du in der Rede von Hillary Clinten reingehört? Ich hatte die Stelle, in der es um Cyberkriege ging verlinkt. Sie setzte es analog zu anderen Angriffen. Dies ist keine kluge Ostpolitik.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Wäre es dann nicht möglich, dass ein einzelner Hacker einen Krieg zwischen den größten Atommächten der Welt provozieren könnte?
Nein, weil kein einzelner Hacker an das Niveau und noch weniger an die Ressourcen der Geheimdienste kommen könnte. Angriffe wie Stuxnet und ähnliche können nicht ohne der Beihilfe von Behörden durchgeführt werden.
Gut, dies ist ein gutes Argument. Aber ist das Knacken von Hillary Clintons E-Mail-Konto wirklich mit Stuxnet vergleichbar? Dass russische Geheimdienste dahinter stecken, ist nicht erwiesen, auch wenn Hillary Clinton Wahlkampfchef John Podesta Russland dafür verantwortlich macht. Und selbst wenn dem so wäre, so rechtfertigt dies doch nicht, Cyber-Attaken wie jeden Angriff zu behandeln.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Dies könnte in einen Dritten Weltkrieg eskalieren.
Niemand will einen dritten Weltkrieg. Weder Amerika, noch Russland.
Angstmacherei. Pegida-Gebrüll.
Mit solchen Stigmatisierungen kann man natürlich berechtigte Sorgen abwerten. Die Ostpolitik Willy Brandts war eine notwendige Entspannungspolitik. Doch heute stehen wir wieder im kalten Krieg. Man sollte man den russischen Bären nicht unnötig reizen. Das kann doch nicht in unserem Interesse sein.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Nein, ist es nicht. Das hat vor ein paar Monaten auch Putin öffentlich und ausführlich eingestanden.
Amerika ist die einzige Weltmacht/Supermacht, das ist nicht nur eine Feststellung von Putin sondern auch eine, um die man nicht umhin kommt wenn man sich die militärischen Stärken ansieht. Die Flotten auf Boden, See und Luft auf russlands Seite sind im Vergleich dazu annähernd winzig.
Woher beziehst Du bloß Deine Informationen?
Ich informiere mich einfach nur besser als du es tust. Dazu gehört, nichts auf das dämliche Gelaber von so * wie Ken Jebsen zu geben.
Aha, weil ich zwei Videos von Ken Jebsen reingestellt habe, ziehst Du einen so weitreichenen Schluss? Das solltest Du nicht.

Azathoth hat geschrieben:Zur Supermacht:
http://www.n-tv.de/politik/Putin-USA-si ... te]Darüber hinaus sagte der Kreml-Chef etwas Erstaunliches. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, gestehe Putin ein, dass die USA die letzte verbleibende Supermacht seien. "Wir verstehen das und wir sind bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten."

"Die Welt braucht eine so mächtige Nation wie die USA. Und wir brauchen sie auch. Aber wir wollen nicht, dass sie sich konstant in unsere inneren Angelegenheiten einmischen und Europa davon abhalten, Beziehungen mit uns aufzubauen", sagte Putin gemäß Tass.
[/quote]
Das ist durchaus eine kluge politische Aussage von Putin. Gut, dann rücke ich von meiner Behauptung, Russland sei eine Supermacht, ab und spreche von militärischer Großmacht. Dies tangiert meine Argumentation inhaltlich nicht einmal peripher.

Azathoth hat geschrieben:Zur militärischen Stärke:
Amerika hat etwa das doppelte militärische Personal, die amerikanische Luftwaffe ist im Umfang fast 4x so groß, alleine Kampfhubschrauber hat Amerika etwa die doppelte Stückzahl und bei Kampfflugzeuge die dreifache Stückzahl. Das Budget dafür ist bei Amerika knapp 12x so hoch. Selbst bei den Zerstörern, die stärkste Durchsetzungskraft auf See liegt die Stückzahl bei den Amis über 4x so hoch als bei den Russen.
Dass die USA insgesamt die stärkte Militärmacht der Welt ist, bestreite ich nicht. Doch Russland ist aus europäischer Sicht ein militärischer Gigant.
Bild
Tabellenquelle

Azathoth hat geschrieben:Auch die Stückzahl alleine sagt nichts aus: Bei Panzern und Mehrfachraketenwerfern ist Russland ordentlich vorne, allerdings ist ein Großteil des Bestands noch aus alten Zeiten. Amerika setzt hier auf MLRS und andere modernen Geräte während alte Bestände immer zügig ausgemustert werden.
Die USA ist noch auf viele Jahre hinaus mit weitem Abstand die stärkste Militärmacht der Erde. An Panzern, Schlachtschiffen, Flugzeugträgern, Raketen, Kampfflugzeugen, Bombern, Überwachungssatelliten und U-Booten hat die US-Armee insgesamt jeweils mehr als die nächsten 3 Militärmächte zusammen.
Die Luftwaffe der USA ist mit großen Abstand überlegen. Auch ist die USA in Flugzeugträgern führend. Führend ist Russland bei den Panzern. Die Anzal der Atomsprengköpfe konkurriert mit den USA.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Azathoth
Beiträge: 154
Registriert: So 20. Nov 2016, 19:05

#2 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Azathoth » Fr 25. Nov 2016, 11:10

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Von welcher völkerrechtswidrige Annexion sprichst Du?
Von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim natürlich.
Deine Aussage steht im Widerspruch zu dem von Dir verlinkten Artikel.
Klar. Meine Aussage steht ja auch im Widerspruch zu deiner Position. Es ging nicht darum einen Artikel oder einen Journalist zu finden der meine Position stärkt und deine schwächt denn Argumentieren kann ich doch noch selbst.
Bezweckt hatte ich damit eigentlich nicht mehr als darzustellen, wie doof deine Frage an mich war. Es ging ja zwischen uns beiden hauptsächlich um die Krim, von welcher völkerrechtswidrigen Annexion ich also rede sollte eindeutig sein. Auch, wenn diese Bezeichnung von dir und wenigen anderen keine Zustimmung erfährt.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Nicht das Militär eines anderen / fremden Landes hat zu entscheiden, wann und wo ein Referendum im eigenen Land stattfindet. Daher war dieses sowie alles danach weder völkerrechtlich in Ordnung noch weiter legal. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren, du redest hier an ausschlaggebenden Sachverhalten vorbei.
Ja, die russische Militärpräzens verstieß gegen Art. 2, Abs. 4 der Charta der UN. Die Situation der Krim ist kompliziert
Es ist sogar sehr kompliziert doch das ändert daran ja nun nichts mehr.
Den Grund weshalb es sich um eine Annexion handelt hast du gerade und nachfolgend selbst genannt, alleine das nackte Resultat daraus gefällt dir trotzdem nicht.
Soll es eben so sein. Ich habe nichts davon dich zu überzeugen und andere können sich basierend auf den Beiträgen selbst ein Bild machen.

Halman hat geschrieben:Vor diesem Hintergrund von einer Annexion zu sprechen, halte ich für unangebracht
Ich nicht, 'per definitionem' ist das eben so. Ob uns oder dir das am Ende gefällt oder nicht ist eher reichlich unbedeutend.

Halman hat geschrieben:Ist die bekannt, wie es überhaupt dazu kam, dass die Krim ein Teil der Urkaine wurde?
:thumbup:

Halman hat geschrieben:Sie wurde am 29.02.1954 von Nikita Chruschtschow „verschenkt“. War dies im Einklang mit dem Völkerrecht?
Das ist so nicht ganz korrekt, die Krim war autonom und den Menschen dort ging es sehr schlecht. Um dem Abhilfe zu verschaffen wurde der Entschluss gefasst Teil der Ukraine zu werden.
Sehr viel später, um 1990-1992 etwa herum (ich müsste nachschlagen) erklärte sich die Ukraine eingeschlossen der Krim für unabhängig. Im Referendum dazu stimmten über die Hälfte der Krim-Wähler für JA.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gleichwohl muss ich einräumen, dass Russland eine Missachtung der territorialen Integrität vorzuwerfen ist. Dies macht aus der Sezession aber noch keine Annexion, denn die völkerrechtswidrige Militärpräsenz ist kein gewaltsamer Landraub.
Das stimmt, der gewaltsame Landraub erfolgte durch das von der völkerrechtswidrigen russischen Militärpräsenz erzwungene Referendum.
Die verzerrst die Zusammenhänge. Das Referendum entsprach dem Willen des krimschen Volkes.
Du übergehst erneut dass das Referendum selbst so überhaupt nicht durchgeführt hätte werden dürfen was das Resultat daraus rechtlich nur eines macht nämlich unwirksam.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Man stelle sich vor russisches Militär würde bei uns einmarschieren und einen Volksentscheid durchführen trotz Widerstand unserer Regierung. Ganz egal was am Ende des Volksentscheides als Ergebnis herauskommen würde, es wäre gewaltsamer Landraub dann wenn anschließend Teile unseres Landes aus Deutschland wegfallen.
Die russischen Soldaten erzwangen kein Referendum gegen den Willen des Volkes
Die Soldaten haben auf dem Territorium eines fremden Staates ein Referendum erzwungen. Du suchst hier sehr eifrig nach Schlupflöcher um deine Argumentation weiterhin aufrecht erhalten zu können doch kann ich dir sagen dass du diese nicht finden wirst.
Ich werde ich immer wieder auf deinen Irrtum zurück führen nämlich darauf, was du hier so konsequent übergehst.

An meinem Beispiel würde sich natürlich auch dann nichts ändern, wenn das russische Militär hier vom Volk empfangen wird. Russland hat die Souveränität missachtet.

Azathoth hat geschrieben:"Wir sind das Volk!", riefen die Deutschen in der DDR. Und dass die Wiedervereinigung überhaupt möglich war, haben wir auch ganz entscheidend der UdSSR zu verdanken.
An dieser Stelle war meine instiktive Reaktion ein Kopfschütteln im Geiste, denn nachvollziehbar ist an dieser Aussage gar nichts.
Das ganze Volk war auf den Beinen, die UdSSR musste klein bei geben aufgrund des enormen internationalen Drucks und der Tatsache dass das Regierungssystem der DDR völlig bankrott. Finanziell wäre es sehr bald zu einem totalen Zusammenbruch gekommen und die einzige Alternative wäre es gewesen, tausende über tausende Zivilisten auf den Straßen und den Grenzen zu erschießen während die ganze Welt die Augen darauf richtete.

Halman hat geschrieben:Daher sollten wir mit Begriffen wie Annexion etwas besonnener umgehen.
Man sollte Dinge so benennen wie sie sind und nicht in nebulöse Kleinrederei verfallen.

Halman hat geschrieben:Hast Du in der Rede von Hillary Clinten reingehört?
Aber klar.
Weder diese noch andere Reden von Clinton sind auch nur annähernd so gefährlich / bristant, fremdenfeindlich / rassistisch und weltfremd wie die von Trump gewesen sind. Dass er nun ein großes Versprechen nach dem anderen bricht tut dem auch nichts zur Sache.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Dies könnte in einen Dritten Weltkrieg eskalieren.
Niemand will einen dritten Weltkrieg. Weder Amerika, noch Russland.
Angstmacherei. Pegida-Gebrüll.
Mit solchen Stigmatisierungen kann man natürlich berechtigte Sorgen abwerten.
Ich werte nicht ab. Ich bewerte und meine Bewertung sollte soweit sehr treffend gewesen sein. Dein gigantisches Bild eines Atompilzes, mit dem du deine eher unbegründete und pegidagleiche Sorge unterstreichen wolltest zeigt mir das.

Halman hat geschrieben:Doch heute stehen wir wieder im kalten Krieg.
Es wächst der Verdacht, dass du hier nicht ernst zu nehmen bist und bewusst mit dunklen Sarkasmus tönst?
Wie alt bist du denn?

Denn wie außerordentlich angespannt die Situation politisch als auch in der Bevölkerung war kannst du vielleicht nicht wissen, sicher ist nur: Sie mit heute zu vergleichen entzieht sich jeder Redlichkeit.
Wieder eine Aussage, die eindeutig den Pegida- und Jebsen-Orks zuzuordnen ist.

Halman hat geschrieben:Gut, dann rücke ich von meiner Behauptung, Russland sei eine Supermacht, ab
Das ist schön nur leider etwas zu spät. Hauptsache mich vorher noch ganz seltsam begutachten wo ich denn meine Informationen her hätte.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Zur militärischen Stärke:
Amerika hat etwa das doppelte militärische Personal, die amerikanische Luftwaffe ist im Umfang fast 4x so groß, alleine Kampfhubschrauber hat Amerika etwa die doppelte Stückzahl und bei Kampfflugzeuge die dreifache Stückzahl. Das Budget dafür ist bei Amerika knapp 12x so hoch. Selbst bei den Zerstörern, die stärkste Durchsetzungskraft auf See liegt die Stückzahl bei den Amis über 4x so hoch als bei den Russen.
Dass die USA insgesamt die stärkte Militärmacht der Welt ist, bestreite ich nicht.
Und trotzdem hast du versucht meiner Aussage zu widersprechen die nichts anderes war als dass Russland im Vergleich zu und für Amerika militärisch keine ernste Bedrohung ist.

Halman hat geschrieben:Die Anzal der Atomsprengköpfe konkurriert mit den USA.
Die Anzahl der Atomsprengköpfe ist eh unwichtig. Alles über 0 ist zu viel und zu gefährlich, oder?

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#3 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Halman » Fr 25. Nov 2016, 17:01

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim natürlich.
Deine Aussage steht im Widerspruch zu dem von Dir verlinkten Artikel.
Klar. Meine Aussage steht ja auch im Widerspruch zu deiner Position. Es ging nicht darum einen Artikel oder einen Journalist zu finden der meine Position stärkt und deine schwächt denn Argumentieren kann ich doch noch selbst.
Bezweckt hatte ich damit eigentlich nicht mehr als darzustellen, wie doof deine Frage an mich war. Es ging ja zwischen uns beiden hauptsächlich um die Krim, von welcher völkerrechtswidrigen Annexion ich also rede sollte eindeutig sein. Auch, wenn diese Bezeichnung von dir und wenigen anderen keine Zustimmung erfährt.
Wie doof ist es, von Annexion zu sprechen und einen Artikel zu verlinken, welcher dieser Bewertung klar widerspricht?

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Nicht das Militär eines anderen / fremden Landes hat zu entscheiden, wann und wo ein Referendum im eigenen Land stattfindet. Daher war dieses sowie alles danach weder völkerrechtlich in Ordnung noch weiter legal. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren, du redest hier an ausschlaggebenden Sachverhalten vorbei.
Ja, die russische Militärpräzens verstieß gegen Art. 2, Abs. 4 der Charta der UN. Die Situation der Krim ist kompliziert
Es ist sogar sehr kompliziert doch das ändert daran ja nun nichts mehr.
Den Grund weshalb es sich um eine Annexion handelt hast du gerade und nachfolgend selbst genannt, alleine das nackte Resultat daraus gefällt dir trotzdem nicht.
Soll es eben so sein. Ich habe nichts davon dich zu überzeugen und andere können sich basierend auf den Beiträgen selbst ein Bild machen.
Ja, andere werden sich davon ein Bild machen.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Vor diesem Hintergrund von einer Annexion zu sprechen, halte ich für unangebracht
Ich nicht, 'per definitionem' ist das eben so. Ob uns oder dir das am Ende gefällt oder nicht ist eher reichlich unbedeutend.
Warum führst Du diese Diskussion eigentlich auf dieser persönlichen Ebene? Das Thema ist komplex und sehr ernst. Lass uns mal annehmen, ich läge falsch, dann läge ich deswegen falsch, weil mich die Argumenation von Prof. Gabriele Krone-Schmalz überzeugt und weil Peter Scholl-Latour mich überzeugt. Ich lese Bücher, ich hören mir Interviews an usw. So bilden sich mündige Menschen in einer Demokratie Meinungen und diese können natürlich auch irrig sein.
Dann wäre es doch Deine Aufgabe, mir darzulegen, worin Krone-Schmalz, Scholl-Latour und Reinhard Merkel (auch ein Experte) irren. Darüber kann man doch reden, aber bitte ohne diese persönlichen Seitenhiebe. Ich bin wirklich zu alt für diesen Unsinn.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Sie wurde am 29.02.1954 von Nikita Chruschtschow „verschenkt“. War dies im Einklang mit dem Völkerrecht?
Das ist so nicht ganz korrekt, die Krim war autonom und den Menschen dort ging es sehr schlecht. Um dem Abhilfe zu verschaffen wurde der Entschluss gefasst Teil der Ukraine zu werden.
Sehr viel später, um 1990-1992 etwa herum (ich müsste nachschlagen) erklärte sich die Ukraine eingeschlossen der Krim für unabhängig. Im Referendum dazu stimmten über die Hälfte der Krim-Wähler für JA.
Das war am 1. Dezember 1991. Die Geschichte der Krim seidem bis heute ist aber recht kompliziert. Um es mal zu verkürzen: Mein Eindruck ist, dass die Krim schon immer einen "Sonderstatus" hattes und nach mehr Autonomie strebte.

Handelte es sich um eine Annexion oder Sezession? Diese Frage ist offenbar gar nicht so einfach zu beantworten und kann von uns hier wohl schwerlich sicher geklärt werden. Sogar die Rechtswissenschaftler Reinhard Merkel und Georg Nolte vertreten hier offenbar unterschiedliche Positionen. Sicher ist, dass gegen die ukrainische Verfassung verstoßen wurde.

Für den Fall, dass Du an einer Quelle interessiert bist, die meine Meinungsbildung beeinflusst hat, kannst Du im Buch von Peter Scholl-Latour: Der Fluch der Bösen Tat auf den Seite 15 (ab 4. Absatz) bis Seite 16 (bis die ersten beiden Absätze über der Überschrift "Viel Feind, viel Ehr" nachlesen.

Bei der „Schenkung“ spielten sicher wirtschaftliche und innenpolitische Gründe eine Rolle, zumal Chruschtschow selbt Ukrainer war. Doch
der Anlass war der Jahrestag der 300-jährigen Zugehörigkeit der Urkaine zum russischen Reich.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Das stimmt, der gewaltsame Landraub erfolgte durch das von der völkerrechtswidrigen russischen Militärpräsenz erzwungene Referendum.
Die verzerrst die Zusammenhänge. Das Referendum entsprach dem Willen des krimschen Volkes.
Du übergehst erneut dass das Referendum selbst so überhaupt nicht durchgeführt hätte werden dürfen was das Resultat daraus rechtlich nur eines macht nämlich unwirksam.
Gemäß welchem Recht denn? Dies ist juristisch bedeutsam.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Man stelle sich vor russisches Militär würde bei uns einmarschieren und einen Volksentscheid durchführen trotz Widerstand unserer Regierung. Ganz egal was am Ende des Volksentscheides als Ergebnis herauskommen würde, es wäre gewaltsamer Landraub dann wenn anschließend Teile unseres Landes aus Deutschland wegfallen.
Die russischen Soldaten erzwangen kein Referendum gegen den Willen des Volkes
Die Soldaten haben auf dem Territorium eines fremden Staates ein Referendum erzwungen. Du suchst hier sehr eifrig nach Schlupflöcher um deine Argumentation weiterhin aufrecht erhalten zu können doch kann ich dir sagen dass du diese nicht finden wirst.
Ich werde ich immer wieder auf deinen Irrtum zurück führen nämlich darauf, was du hier so konsequent übergehst.
Prof. Dr. Reinhard Merkel und Prof. Dr. Grabriele Krone Schmalz argumentieren, dass aus der Präzens der russischen Soldaten - die völkerrechswidrig war - nicht folgt, dass man sinnvoll von Annexion reden kann. Dieser Begriff hat ja völkerrechtsliche Konzequenzen und legitimiert internationale Gewalt gegen den Aggressor, wie im Fall von Saddam Hussein, als er 1991 Kuwait annektierte.
Die Situation auf der Krim ist damit keineswegs vergleichbar. Da brachte das Volk der Krim, wenn auch rechtlich unsauber, seinen Wunsch zum Ausdruck, zu Russland gehören zu wollen.

Azathoth hat geschrieben:An meinem Beispiel würde sich natürlich auch dann nichts ändern, wenn das russische Militär hier vom Volk empfangen wird. Russland hat die Souveränität missachtet.
Dies ändert schon etwas, denn das Recht eines Volkes auf Selbstbestimmung kommt im Völkerrecht vor. Dies ist für mich ein ganz eintscheidener Punkt.
Die Präzens russischer Soldaten verstieß gegen das Völkerrecht. Dies sieht auch Prof. Dr. Grabriele Krone Schmalz so. Mit dieser Präzens wurde aber nicht die Krim militärisch erobert. Sie sorgten lediglich dafür, dass das Referendum stattfinden konnte.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#4 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Halman » Fr 25. Nov 2016, 17:06

Azathoth hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:"Wir sind das Volk!", riefen die Deutschen in der DDR. Und dass die Wiedervereinigung überhaupt möglich war, haben wir auch ganz entscheidend der UdSSR zu verdanken.
An dieser Stelle war meine instiktive Reaktion ein Kopfschütteln im Geiste, denn nachvollziehbar ist an dieser Aussage gar nichts.
Das ganze Volk war auf den Beinen, die UdSSR musste klein bei geben aufgrund des enormen internationalen Drucks und der Tatsache dass das Regierungssystem der DDR völlig bankrott. Finanziell wäre es sehr bald zu einem totalen Zusammenbruch gekommen und die einzige Alternative wäre es gewesen, tausende über tausende Zivilisten auf den Straßen und den Grenzen zu erschießen während die ganze Welt die Augen darauf richtete.
Die Lage hätte damals aber auch eskalieren können. Meiner Meinung nach verdanken wir die Wiedervereinigung im großen Maße Michail S. Gorbatschow und Russland und George H. W. Bush und der USA, gegen Widerstände in Frankreich und Großbritanien.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Daher sollten wir mit Begriffen wie Annexion etwas besonnener umgehen.
Man sollte Dinge so benennen wie sie sind und nicht in nebulöse Kleinrederei verfallen.
Das ist bei mir doch nicht der Fall.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Hast Du in der Rede von Hillary Clinten reingehört?
Aber klar.
Weder diese noch andere Reden von Clinton sind auch nur annähernd so gefährlich / bristant, fremdenfeindlich / rassistisch und weltfremd wie die von Trump gewesen sind. Dass er nun ein großes Versprechen nach dem anderen bricht tut dem auch nichts zur Sache.
Abwarten. Da wage ich keine Prognosen. Außer vielleicht diese: Es wird auf jeden Fall einen spannende Zeit.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Niemand will einen dritten Weltkrieg. Weder Amerika, noch Russland.
Angstmacherei. Pegida-Gebrüll.
Mit solchen Stigmatisierungen kann man natürlich berechtigte Sorgen abwerten.
Ich werte nicht ab. Ich bewerte und meine Bewertung sollte soweit sehr treffend gewesen sein. Dein gigantisches Bild eines Atompilzes, mit dem du deine eher unbegründete und pegidagleiche Sorge unterstreichen wolltest zeigt mir das.
Leider ist meine Sorge nicht unbegründet.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Doch heute stehen wir wieder im kalten Krieg.
Es wächst der Verdacht, dass du hier nicht ernst zu nehmen bist und bewusst mit dunklen Sarkasmus tönst?
Wie alt bist du denn?
Komm mal von Deinem hohen Ross runter.

Alfred Schier sprach 2014 im Dialog sprach Gabriele Krone Schmalz von Kalten Krieg und war zu diesem Zeitpunkt 59 Jahre alt. Er sagte:"... und plötzlich sind wir jetzt wieder mitten im kalten Krieg ..."

Der neue Kalte Krieg, titelt die Schlagzeile der ZEIT Online. Darin heißt es:
Die Rhetorik ist in letzter Zeit auf beiden Seiten schärfer geworden. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht mittlerweile offen von einer Strategie der Abschreckung, in der explizit auch Atomwaffen eine Rolle spielen. Beim zweitägigen Gipfel in Warschau soll dazu gar ein Paradigmenwechsel verabschiedet werden: Künftig setzt das Bündnis auch offiziell auf Abschreckung. Ein klares Signal an Russland, das nicht unbedingt entspannende Wirkung haben dürfte. Russland verstärkt derweil weiter seine Truppen an den Grenzen und warnt davor, dass die Nato mit ihrem Verhalten die militärische Sicherheit in Europa gefährde.

Azathoth hat geschrieben:Denn wie außerordentlich angespannt die Situation politisch als auch in der Bevölkerung war kannst du vielleicht nicht wissen, sicher ist nur: Sie mit heute zu vergleichen entzieht sich jeder Redlichkeit.
Wieder eine Aussage, die eindeutig den Pegida- und Jebsen-Orks zuzuordnen ist.
Wie die Situation im Kalten Krieg war, weiß ich sehr genau. Ich erinnere mich sehr genau daran, wie es sich angefüllt hat und DESHALB reagiere ich auf die gegenwärtige und meiner Meinung nach sehr besorgniserregende Entwicklung so sensibel.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gut, dann rücke ich von meiner Behauptung, Russland sei eine Supermacht, ab
Das ist schön nur leider etwas zu spät. Hauptsache mich vorher noch ganz seltsam begutachten wo ich denn meine Informationen her hätte.
Mir scheint, Dir sind die Grundlagen eines guten Dialogs nicht vertraut. Zur Diskussion gehört auch die Fähigkeit, sich zu korrigieren. Dies ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.
Zumal es mir hier nicht um kleinkarrierte Begrifflichkeiten handelt. Meinetwegen ist Russland keine Supermacht, aber eine militärische Großmacht, die man ernst nehmen muss, allemahl. Dies hatte ich mit einer Tabelle belegt. Für jeden hier öffentlich nachprüfbar. Deine Behauptung wiederspricht den offensichtlichen Fakten. Daher war meine Frage, woher Du denn Deine Informationen beziehst, angebracht.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Zur militärischen Stärke:
Amerika hat etwa das doppelte militärische Personal, die amerikanische Luftwaffe ist im Umfang fast 4x so groß, alleine Kampfhubschrauber hat Amerika etwa die doppelte Stückzahl und bei Kampfflugzeuge die dreifache Stückzahl. Das Budget dafür ist bei Amerika knapp 12x so hoch. Selbst bei den Zerstörern, die stärkste Durchsetzungskraft auf See liegt die Stückzahl bei den Amis über 4x so hoch als bei den Russen.
Dass die USA insgesamt die stärkte Militärmacht der Welt ist, bestreite ich nicht.
Und trotzdem hast du versucht meiner Aussage zu widersprechen die nichts anderes war als dass Russland im Vergleich zu und für Amerika militärisch keine ernste Bedrohung ist.
Diese Aussage ist ja auch falsch.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Anzal der Atomsprengköpfe konkurriert mit den USA.
Die Anzahl der Atomsprengköpfe ist eh unwichtig. Alles über 0 ist zu viel und zu gefährlich, oder?
Die Anzahl spielt schon eine Rolle. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land imstande ist, eine Stadt zu vernichten, oder einen ganzen Kontinent. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land die Region erreichen kann oder den ganzen Globos.

Das nachfolgende Video stelle ich für die User-Gemeinde hier rein. Ob Dir das gefällt, ist mir völlig egal.
Prof. Dr. Reinhard Merkel zur Krim und der Frage, ob es sich um eine Annexion oder Sezesson handelt?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
fin
Beiträge: 1144
Registriert: So 16. Okt 2016, 13:49

#5 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von fin » Fr 25. Nov 2016, 18:38

-- Freiheitliches Europa --

Halman hat geschrieben: Das nachfolgende Video stelle ich für die User-Gemeinde hier rein. Ob Dir das gefällt, ist mir völlig egal.
Prof. Dr. Reinhard Merkel zur Krim und der Frage, ob es sich um eine Annexion oder Sezesson handelt?

Danke fürs Einstellen.

An dieser Stelle möchte ich dem vorausschauenden Halman ;) (P. Scholl-Latour, G. Krohne-Schmalz, Herrn Merkel) zustimmen und meine - darüberhinaus - daß es für Deutschland (Europa) notwendig ist, sich neu auszurichten und zu ordnen! Dazu gehört nicht nur eine freundschaftliche Annäherung an Russland, sondern eine grundsätzliche und freiheitliche Selbstbestimmung der europäischen Völker. Deutschland war/ist in vielerlei Hinsicht ein Kernland, das hier entscheidende Impulse setzen könnte. Ein erster Schritt wäre zB. ein Austritt aus der EU Krake ...

Wer/was also ist Europa?

Wie kann es sein, daß ausgerechnet Griechenland, die Wiege der europäischen Idee/Demokratie, im Rahmen der 'EU' als erstes verhökert und an Privatinvestoren verramscht wurde?! Wie kann es sein, daß Großindustrielle ganze Länder und Staaten einheimsen und alte Demokraten nicht aufbegehren? Darf das sein? Was sagen denn unsere Medien? Wem gehören eigentlich Bild & Co? Wie kann es sein, daß eine Nation (vom anderen Ende der Welt) hier nicht nur seit Jahrzehnten kräftig mitmischt, sondern altgewachsene Strukturen auflöst und gegeneinander ausspielt?

Mein lieber Odysseus ...

Bild

Benutzeravatar
fin
Beiträge: 1144
Registriert: So 16. Okt 2016, 13:49

#6 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von fin » Fr 25. Nov 2016, 18:54

Nachtrag

-- Recht/e --

Hat Russland die Krim annektiert? Nein.
Waren das Referendum auf der Krim und deren Abspaltung von der Ukraine völkerrechtswidrig? Nein.
Waren sie also rechtens? Nein
(Faz Artikel)

In Anlehnung an obiges Interview (bzw. Faz Artikel) - was ließe sich besser auf den Punkt bringen - siehe 1:40 min?

Die obige Tafel (siehe auch Interview) meint, es sei nicht rechtens gewesen. Tatsächlich mag es nicht der ukrainischen Gesetzgebung entsprochen haben, war also nicht legitim, was nicht heißen muß, daß es zugleich auch Unrecht gewesen sei. Diese Differenzierung ist sehr (sehr) wichtig und sollte stetigen Zugang ins kolletktive Bewußtsein finden. Darum ....

Hat Russland die Krim annektiert? Nein.
Waren das Referendum auf der Krim und deren Abspaltung von der Ukraine völkerrechtswidrig? Nein.
War es legitim? Nein

War es rechtens?
Die Mehrheit hat sich für Russland entschieden ...

Azathoth
Beiträge: 154
Registriert: So 20. Nov 2016, 19:05

#7 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Azathoth » Sa 26. Nov 2016, 00:17

Halman hat geschrieben:Wie doof ist es, von Annexion zu sprechen und einen Artikel zu verlinken, welcher dieser Bewertung klar widerspricht?
Habe ich dir doch erklärt. Du kannst doch lesen?

Ja, meine Aussage steht im Widerspruch zu dem Artikel. Meine Aussage steht ja auch im Widerspruch zu deiner Position. Es ging nicht darum einen Artikel oder einen Journalist zu finden der meine Position stärkt und deine schwächt denn Argumentieren kann ich doch noch selbst.
Bezweckt hatte ich damit eigentlich nicht mehr als darzustellen, wie doof deine Frage an mich war. Es ging ja zwischen uns beiden hauptsächlich um die Krim, von welcher völkerrechtswidrigen Annexion ich also rede sollte eindeutig sein. Auch, wenn diese Bezeichnung von dir und wenigen anderen keine Zustimmung erfährt.

Deine Taktik nicht auf das Geäußerte einzugehen sondern dich weg zu schlingeln wird nicht aufgehen.

Halman hat geschrieben:Ja, andere werden sich davon ein Bild machen.
Auf alle Fälle. Nicht das Militär eines anderen / fremden Landes hat zu entscheiden, wann und wo ein Referendum im eigenen Land stattfindet. Daher war dieses sowie alles danach weder völkerrechtlich in Ordnung noch weiter legal.
Du selbst hast es ja auch erkannt: 'die russische Militärpräzens verstieß gegen Art. 2, Abs. 4 der Charta der UN.'

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Vor diesem Hintergrund von einer Annexion zu sprechen, halte ich für unangebracht
Ich nicht, 'per definitionem' ist das eben so. Ob uns oder dir das am Ende gefällt oder nicht ist eher reichlich unbedeutend.
Warum führst Du diese Diskussion eigentlich auf dieser persönlichen Ebene?
Persönlich? Weil ich erwähne, dass es egal ist ob es dir gefällt oder nicht?
Ich habe auf deine eigene Formulierung zurück gegriffen. Als du nämlich noch den Standpunkt vertreten hast dass Russland eine Supermacht sei, einen Standpunkt den du nach meiner Aufklärung zurück gezogen hast, fügtest du hinzu dass es eben so ist egal ob uns das gefallen würde oder nicht.

Halman hat geschrieben:Das Thema ist komplex und sehr ernst. Lass uns mal annehmen, ich läge falsch, dann läge ich deswegen falsch, weil mich die Argumenation von Prof. Gabriele Krone-Schmalz überzeugt und weil Peter Scholl-Latour mich überzeugt.
Wir alle die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen lesen auch Bücher darüber, über Putin und über die Welt. Nur wenn die Argumentation letztlich nicht passt dann ist das eben auch dann so wenn sie von einem Scholl-Latour kommt.
Den ich sonst übrigens sehr schätze. :!:

Den Grundsatz meiner Argumentation kennst du ja nun. Wenn Scholl-Latour den Begriff Annexion trotzdem nicht verwenden möchte dann entspricht das ganz einfach nicht mehr der Bedeutung dieses Wortes, wie es überall nachzuschlagen ist.
Mein Weg ist das nicht und benenne Dinge gerne so wie sie sind. Ob angenehem, unangenehm, schmeichelnd oder provokativ.

Halman hat geschrieben:Die Geschichte der Krim seidem bis heute ist aber recht kompliziert. Um es mal zu verkürzen: Mein Eindruck ist, dass die Krim schon immer einen "Sonderstatus" hattes und nach mehr Autonomie strebte.
Das würde ich nicht unbedingt verneinen. Sie hat es auch schon versucht und sie sind gescheitert. Aber auch darum geht es mir nicht.
Es lag ganz legitim innerhalb der nun völkerrechtswidrig mithilfe von außerstaatlicher Gewalt (Russland) verschobenen Grenzen der Ukraine, eines souveränen Staates.

Halman hat geschrieben:Gemäß welchem Recht denn?
Auch in der Ukraine war und ist per Gesetz geregelt, wann wie welche Arten von Wahlen stattfinden und durchgeführt werden. Ich müsste jetzt suchen und ich will schnell machen, wenn du das anzweifelst schlage ich das morgen nach.
Der Haken liegt hauptsächlich an der Durchführungsart.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Die Soldaten haben auf dem Territorium eines fremden Staates ein Referendum erzwungen. Du suchst hier sehr eifrig nach Schlupflöcher um deine Argumentation weiterhin aufrecht erhalten zu können doch kann ich dir sagen dass du diese nicht finden wirst.
Ich werde ich immer wieder auf deinen Irrtum zurück führen nämlich darauf, was du hier so konsequent übergehst.
Prof. Dr. Reinhard Merkel und Prof. Dr. Grabriele Krone Schmalz argumentieren, dass aus der Präzens der russischen Soldaten - die völkerrechswidrig war - nicht folgt, dass man sinnvoll von Annexion reden kann.
Die Annexion wird per Definition durch den Bruch des budapester Abkommen von 1994 erfüllt, die im UN-Rahmen die Grenzen der Ukraine garantierte.

Halman hat geschrieben:Da brachte das Volk der Krim, wenn auch rechtlich unsauber, seinen Wunsch zum Ausdruck, zu Russland gehören zu wollen.
Und wenn sich die Bayern auch dafür entscheiden?
Ganz fiktiv mal in den Raum geworfen.

Halman hat geschrieben:Mit dieser Präzens wurde aber nicht die Krim militärisch erobert.
Natürlich. Das verneinst du und die Personen auf die du dich beziehst aber natürlich haben sie die Krim militärisch erobert.
Hätten sie die Krim nämlich nicht erobert, hätten sie die Krim auch nicht kontrollieren, die ukrainischen Soldaten zurückhalten und auf eigenem Weg ein Referendum gegen den Staat führen können. Oder können russische Soldaten zaubern und haben potenzielle 'Verhinderer' einfach in ihrer Zeit eingefroren?
Das müsstest du mir erklären, wie sie das alles geschafft haben ohne die Krim temporär militärisch zu erobern.

Halman hat geschrieben:Wie die Situation im Kalten Krieg war, weiß ich sehr genau. Ich erinnere mich sehr genau daran, wie es sich angefüllt hat und DESHALB reagiere ich auf die gegenwärtige und meiner Meinung nach sehr besorgniserregende Entwicklung so sensibel.
Also bist du doch verängstigt?
Denn wir, also auch du, müsstest ja dann durchaus wissen dass die Lage damals sehr, wirklich sehr viel ernster und angespannter war. Im Vergleich dazu ist es heute noch völlig gelassen.

Um es kurz zu fassen: Ich teile deine Sorgen einfach nicht, aber ich akzeptiere dass du so große hast.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Dass die USA insgesamt die stärkte Militärmacht der Welt ist, bestreite ich nicht.
Und trotzdem hast du versucht meiner Aussage zu widersprechen die nichts anderes war als dass Russland im Vergleich zu und für Amerika militärisch keine ernste Bedrohung ist.
Diese Aussage ist ja auch falsch.
Eben nicht. Vielfach so groß, wie aufgezeigt. Militärisch stärker als die nächsten zwei bis drei Großmächte.
Darum keine Bedrohung. Dass ich A-Bomben hier ausschließe habe ich ja bereits angedeuted, denn hier spielt die Anzahl dann keine Rolle mehr und alles über 0 ist zu viel. Ein Land mit 30 davon ist nicht gefährlicher als ein Land mit mehreren tausend.

Und: Ich bin mir ganz sicher, dass zukünftig weder Amerika, noch Russland oder China jemals den Erstschlag damit durchführen würde.
Wenn ich Sorgen habe die in diese Richtung gehen, dann, dass ein wirklich Irrer wie Kim Jong Un an diese Möglichkeiten kommt und aufgrund eines Vorfalls plötzlich austickt.

Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Anzal der Atomsprengköpfe konkurriert mit den USA.
Die Anzahl der Atomsprengköpfe ist eh unwichtig. Alles über 0 ist zu viel und zu gefährlich, oder?
Die Anzahl spielt schon eine Rolle. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land imstande ist, eine Stadt zu vernichten, oder einen ganzen Kontinent. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land die Region erreichen kann oder den ganzen Globos.
Ach und du meinst, bei den hohen Stückzahlen von Russland und Amerika und ein paar anderen größeren Mächten wäre die Differenz zueinander noch ausschlaggebend?
Ernsthaft? Das glaub ich dir nicht.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#8 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Halman » Mi 30. Nov 2016, 21:19

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Wie doof ist es, von Annexion zu sprechen und einen Artikel zu verlinken, welcher dieser Bewertung klar widerspricht?
Habe ich dir doch erklärt. Du kannst doch lesen?

Ja, meine Aussage steht im Widerspruch zu dem Artikel. Meine Aussage steht ja auch im Widerspruch zu deiner Position. Es ging nicht darum einen Artikel oder einen Journalist zu finden der meine Position stärkt und deine schwächt denn Argumentieren kann ich doch noch selbst.
Bezweckt hatte ich damit eigentlich nicht mehr als darzustellen, wie doof deine Frage an mich war. Es ging ja zwischen uns beiden hauptsächlich um die Krim, von welcher völkerrechtswidrigen Annexion ich also rede sollte eindeutig sein. Auch, wenn diese Bezeichnung von dir und wenigen anderen keine Zustimmung erfährt.
Ich gebrauchte ein ganz normales rhetorisches Stilmittel, um Dir Kontra zu geben. Zur Verdeutlichung ein Beispiel:
Azathoth hat geschrieben:Deine Taktik nicht auf das Geäußerte einzugehen sondern dich weg zu schlingeln wird nicht aufgehen.
Von wem redest Du hier? Mich kannst Du eigentlich nicht meinen, da ich diese Taktik gar nicht anwende.

Natürlich weiß ich, wovon Du sprichst. Das ist doch klar. Ich widerspreche lediglich. Der Link, den Du von mir übernommen hattest, widerspricht Deiner Position und dies verleitete mich zu der Rhetorik.
Normalerweise verwendet ein man Quellen, welche die vertretende Meinung unterstützen, also keine die einem widersprechen.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ja, andere werden sich davon ein Bild machen.
Auf alle Fälle. Nicht das Militär eines anderen / fremden Landes hat zu entscheiden, wann und wo ein Referendum im eigenen Land stattfindet. Daher war dieses sowie alles danach weder völkerrechtlich in Ordnung noch weiter legal.
Du selbst hast es ja auch erkannt: 'die russische Militärpräzens verstieß gegen Art. 2, Abs. 4 der Charta der UN.'
Ja, dies ist ein wichtiger Punk. Allerdings entschied das Volk der Krim, dass das Referendum stattfinden sollte. Das russische Militär richtete sich demnach nicht gegen den Volkswillen. Dies ist auch ein sehr wichtiger Punkt.

Azathoth hat geschrieben:Den Grundsatz meiner Argumentation kennst du ja nun. Wenn Scholl-Latour den Begriff Annexion trotzdem nicht verwenden möchte dann entspricht das ganz einfach nicht mehr der Bedeutung dieses Wortes, wie es überall nachzuschlagen ist.
Mein Weg ist das nicht und benenne Dinge gerne so wie sie sind. Ob angenehem, unangenehm, schmeichelnd oder provokativ.
Okay. Sofern ich mich recht entsinne, hatte Scholl-Latour nicht so klar wie Krone-Schmalz den Begriff Annexion i.V.m. der Krim zurückgewiesen. Seine Argumenation ist von anderer Art; er verweist mehr auf die historische Dimension und mahnt zur politischen Klugheit.
Zitate von Peter Scholl-Latour:
„Wäre ich Russe, hätte ich auch nicht gern die Amerikaner an meiner Südküste“
„Die Amerikaner müssen von Völkerrecht reden ... Wer mit Drohnen Leute ermorden lässt...“
„Chruschtschow hat damals aus einer Wodka-Laune heraus gesagt, jetzt wird die Krim ukrainisch.“
Quelle

In dem Artikel "Ukrainer haben verrückt gespielt" der RuhrNachrichten sagte Scholl-Latour:
RuhrNachrichten:
Russland verstößt gegen das Völkerrecht und besetzt die Krim. Wie sollte der Westen darauf reagieren?
Peter Scholl-Latour: Zu Sowjetzeiten unter Präsident Chruschtschow ist die Krim der Ukraine geschenkt worden. Das geschah ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und war ein willkürlicher Akt. Für Russland ist die Krim ein strategisch unverzichtbares Gebiet. Ein Rückzug von der Krim wäre für Moskau so, als würde man den Amerikanern sagen, sie müssten auf Florida verzichten.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Geschichte der Krim seidem bis heute ist aber recht kompliziert. Um es mal zu verkürzen: Mein Eindruck ist, dass die Krim schon immer einen "Sonderstatus" hattes und nach mehr Autonomie strebte.
Das würde ich nicht unbedingt verneinen. Sie hat es auch schon versucht und sie sind gescheitert. Aber auch darum geht es mir nicht.
Es lag ganz legitim innerhalb der nun völkerrechtswidrig mithilfe von außerstaatlicher Gewalt (Russland) verschobenen Grenzen der Ukraine, eines souveränen Staates.
Bei der "außerstaatlichen Gewalt" handelte es sich um eine Unterstützung der Sezession.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gemäß welchem Recht denn?
Auch in der Ukraine war und ist per Gesetz geregelt, wann wie welche Arten von Wahlen stattfinden und durchgeführt werden. Ich müsste jetzt suchen und ich will schnell machen, wenn du das anzweifelst schlage ich das morgen nach.
Der Haken liegt hauptsächlich an der Durchführungsart.
Mir ging es hier nicht um den genauen Parapraphen, sondern um die Frage, ob es um urkainisches Nationalrecht oder Völkerrecht geht. Das ist nämlich entscheidend.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Die Soldaten haben auf dem Territorium eines fremden Staates ein Referendum erzwungen. Du suchst hier sehr eifrig nach Schlupflöcher um deine Argumentation weiterhin aufrecht erhalten zu können doch kann ich dir sagen dass du diese nicht finden wirst.
Ich werde ich immer wieder auf deinen Irrtum zurück führen nämlich darauf, was du hier so konsequent übergehst.
Prof. Dr. Reinhard Merkel und Prof. Dr. Grabriele Krone Schmalz argumentieren, dass aus der Präzens der russischen Soldaten - die völkerrechswidrig war - nicht folgt, dass man sinnvoll von Annexion reden kann.
Die Annexion wird per Definition durch den Bruch des budapester Abkommen von 1994 erfüllt, die im UN-Rahmen die Grenzen der Ukraine garantierte.
Diese Definition lässt den völkerrechtlichen Aspekt der Selbstbestimmung der Völker außer acht.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Da brachte das Volk der Krim, wenn auch rechtlich unsauber, seinen Wunsch zum Ausdruck, zu Russland gehören zu wollen.
Und wenn sich die Bayern auch dafür entscheiden?
Ganz fiktiv mal in den Raum geworfen.
Der historische Kontext ist ein ganz anderer. Passender wäre da vielleicht der Vergleich mit Nordirland und die fiktive Annahme, Nordirland wollte durch ein Referendum zu Irland gehören.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Mit dieser Präzens wurde aber nicht die Krim militärisch erobert.
Natürlich. Das verneinst du und die Personen auf die du dich beziehst aber natürlich haben sie die Krim militärisch erobert.
Hätten sie die Krim nämlich nicht erobert, hätten sie die Krim auch nicht kontrollieren, die ukrainischen Soldaten zurückhalten und auf eigenem Weg ein Referendum gegen den Staat führen können. Oder können russische Soldaten zaubern und haben potenzielle 'Verhinderer' einfach in ihrer Zeit eingefroren?
Das müsstest du mir erklären, wie sie das alles geschafft haben ohne die Krim temporär militärisch zu erobern.
Das ist eine gute Argumentation. Der Fall der Krim mag ein Grenzfall sein.
Prof. Gabriele Krone-Schmalz definiert Annexion folgendermaßen:
Annexion zeichnet sich dadurch aus, dass eine räuberische, gewaltsame Landname passiert, gegen den Willen der dortigen Bevölkerung. Das ist ja auf der Krim nachweislich nicht der Fall.
Dies sagt sie einleidend im folgendem Interview:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#9 Re: Die Krim - Annexion oder Sezession?

Beitrag von Halman » Mi 30. Nov 2016, 21:26

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Wie die Situation im Kalten Krieg war, weiß ich sehr genau. Ich erinnere mich sehr genau daran, wie es sich angefüllt hat und DESHALB reagiere ich auf die gegenwärtige und meiner Meinung nach sehr besorgniserregende Entwicklung so sensibel.
Also bist du doch verängstigt?
Denn wir, also auch du, müsstest ja dann durchaus wissen dass die Lage damals sehr, wirklich sehr viel ernster und angespannter war. Im Vergleich dazu ist es heute noch völlig gelassen.
Auf die Kuba-Krise und dem Heißen Herbst 1983 mag dies zutreffen. Die heutige Situation erscheint mir unübersichlicher.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Und trotzdem hast du versucht meiner Aussage zu widersprechen die nichts anderes war als dass Russland im Vergleich zu und für Amerika militärisch keine ernste Bedrohung ist.
Diese Aussage ist ja auch falsch.
Eben nicht. Vielfach so groß, wie aufgezeigt. Militärisch stärker als die nächsten zwei bis drei Großmächte.
Darum keine Bedrohung. Dass ich A-Bomben hier ausschließe habe ich ja bereits angedeuted, denn hier spielt die Anzahl dann keine Rolle mehr und alles über 0 ist zu viel. Ein Land mit 30 davon ist nicht gefährlicher als ein Land mit mehreren tausend.
Ein Land mit dreißig Atombomben kann dreißig Ziele, z.B. Städte, verwüsten. Ein Land mit mehreren Tausend kann der ganzen Welt erheblichen Schaden zufügen. Dies ist schon ein Unterschied.
Es ist auch ein Unterschied, ob man relativ kleine Länder, wie Deutschland, oder großflächige Länder, wie Russland, USA und China betrachtet.

Übrigens, wir einigten uns lediglich darauf, dass ich in unserer Diskussion die Begrifflichkeit Supermacht für Russland nicht mehr gebrauchen will. Wer bin ich, Präsident Putin zu widersprechen? Dies ändert aber nichts daran, dass Russland auf Platz zwei der größten Militärmächte der Welt ist.
Nato-General Harald Kujat sagte:
"Nuklearstrategisch ist Russland schon immer eine Supermacht gewesen, militärisch konventionell in den vergangenen Jahren eher nicht. Aber das hat sich geändert. Putin will neben den USA ein gleichberechtigter Partner sein."
Schauen wir uns den groben Vergleich des Militärs der Nato und Russlands an:
Nato / Russland
Luftwaffe 21.433 / 3.082
Panzer 18.741 / 15.500
Raketensysteme 3.437 / 3.781
Soldaten* 3.580.000 / 3.345.000
Warum die Anzahl der russischen Soldaten hier so hoch angegeben ist, erschließt sich mir nicht. Laut SPIEGEL Online hat Russland derzeit eine Armee von 800.000 aktiven Soldaten. Wahrschienlich wurden die zwei Millionen Reservisten berücksichtigt. Dann hätten wir 2,8 Millionen.
Deutlich überlegen ist die NATO in der Luftwaffe. Alleine die USA ist hier aushoch überlegen, ebenso bei den Flugzeugträgern. Bei den Panzern übertrifft Russland deutlich die USA und konkurriert sogar mit der gesamten NATO. Bei den U-Booten kann Russland - von der Anzahl her - fast mit der USA mithalten.
Diesbezüglich verweise ich auf den FOCUS-Artikel: Russland gegen die USA: Wer hat die meiste Feuerkraft?
Mag sein, dass der Begriff Supermacht in Bezug auf Russland unangebracht ist, aber sicher ist Russland eine ernstzunehmende militärische Großmacht, die zweitmächtigste der Welt.

Azathoth hat geschrieben:Und: Ich bin mir ganz sicher, dass zukünftig weder Amerika, noch Russland oder China jemals den Erstschlag damit durchführen würde.
Hoffentlich hast Du recht.

Azathoth hat geschrieben:Wenn ich Sorgen habe die in diese Richtung gehen, dann, dass ein wirklich Irrer wie Kim Jong Un an diese Möglichkeiten kommt und aufgrund eines Vorfalls plötzlich austickt.
Ja, da stimme ich Dir zu. Nordkorea ist hochgefährlich.

Azathoth hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Azathoth hat geschrieben:Die Anzahl der Atomsprengköpfe ist eh unwichtig. Alles über 0 ist zu viel und zu gefährlich, oder?
Die Anzahl spielt schon eine Rolle. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land imstande ist, eine Stadt zu vernichten, oder einen ganzen Kontinent. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Land die Region erreichen kann oder den ganzen Globos.
Ach und du meinst, bei den hohen Stückzahlen von Russland und Amerika und ein paar anderen größeren Mächten wäre die Differenz zueinander noch ausschlaggebend?
Ernsthaft? Das glaub ich dir nicht.
Die Differenz bei den Atomsprengköpfen zwischen Russland und den USA halte ich nicht für ausschlaggebend. Für ausschlaggebend halte ich, dass die Supermacht USA und die Großmacht Russland, im Vergleich zu den anderen Mächten, die einzigen Mächte auf der Welt sind, die über TAUSENDE Atomsprengköpfe und Interkontinentalraketen mit globaler Reichweite verfügen.

Kommen wir auf Hillary Clinton zurück (hier die Übersetzung).
Zitat von Hillary Clinton:
“As President, I will make it clear, that the United States will treat cyber attacks just like any other attack. We will be ready with serious political, economic and militar responses.”
Diese Worte stehen auch im TIME magazine und lauten auf Deutsch:
"Als Präsidentein werde ich klar stellen, dass die Vereinigten Staaten Cyper-Angriffe wie jeden anderen Angriff behandelt wird. Wir werden vorbereitet sein mit ernsten politischen, wirtschaftlichen und militärischen Antworten."
Demzufolge würden Cyper-Angriffe wie jeder andere Angriff gewertet werden und könnten auch militärische Antworten zur Folge haben.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Antworten